Autor Thema: Chronische Borreliose - wer hat Erfahrungen ???  (Gelesen 18964 mal)

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Offline Monet20

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Re: Chronische Borreliose - wer hat Erfahrungen ???
« Antwort #15 am: 06.09.05, 12:44 »
Und nachdem ich gerade wieder eine Studie gelesen habe, wo homoöpathische Medikamente mit Placebos verglichen wurden, und die Ergebnisse für beide exakt gleich waren, stehe ich dieser Methode mittlerweile mehr als skeptisch gegenüber. Naturkeilkunde gerne, aber Homoöpathie.... lieber mit Vorsicht

Sorry etwas off topic aber dazu muss ich einfach was sagen (schreiben)...

Ist die Spiegel Studie oder?
Würd mich ja extrem interessieren wer die in Auftrag gegeben hat  ::)

Und hast du schonmal von Placebo Effekt bei Tieren gehört???

Geht jetzt nicht um die Borreliose sondern allgemein den Erfolg von Homöopathie bei Tieren (übrigens auch bei Säuglingen) denen der Placebo Effekt sicherlich ziemlich am Arsch  :-X vorbei geht....

GerlindeK

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Re: Chronische Borreliose - wer hat Erfahrungen ???
« Antwort #16 am: 06.09.05, 13:38 »
Anne, meist ist der befallene Körper nicht mehr in der Lage, ein bestimmtes Vitamin B (12 ?) zu produzieren/ zu verwerten (auch wenn die Pferdenahrung davon genügend hat). Frag doch mal den TA, was er von der Gabe von Vitamin-B-Komplexen hält (sollte aber wegen der Verwertbarkeit gespritzt werden). Das kostet nicht viel, man kann keinen Schaden anrichten, und meistens geht´s dem Patienten damit etwas besser (Allgemeinzustand/Hunger/Verdauung).

Offline GilianCo

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Re: Chronische Borreliose - wer hat Erfahrungen ???
« Antwort #17 am: 11.09.05, 14:14 »
Zur Hautbiopsie: Nach dem Stich befinden sich die B. noch an der Hautoberfläche (sind nachzuweisen und noch behandelbar.) Nach wenigen Tagen schwemmen sie aus und bringen sich erstmal in schlecht durchblutete Gegenden in Sicherheit (meist Gelenke - verbunden mit undefinierbaren Lahmheiten/Schwäche des Pferdes). Hier sind sie durch Hautbiopsie NICHT mehr nachweisbar. Proben aus den Gelenken können Befunde liefern (meist verbunden mit Infektionen der Gelenke durch den Eingriff). Wenn das Pferd genügend geschwächt ist, befallen die B. das gesamte Pferd (ZNS, Gehirn, Lunge und weitere Organe. WAS sie dort jedoch anrichten /ob es irreparable Schäden sind, ist nicht bekannt.)
Nach meinem Wissenstand werden die Schmerzen durch die körpereigenen Gegenstoffe erzeugt, und nicht durch Schäden/durch die B.
Pferd, das irgendwie nur "komisch" ist und eine Diagnose nicht gestellt werden kann, sofort auf B. zu tippen und das Pferd zuzudröhnen, mit Hammermedikamenten über meist nur 12 Tage, obwohl sich die B. wochenlang einkapseln können, die Zellteilung noch gar nicht erforscht ist (Einkapselung über zig Wochen möglich!), die Medikamente, wenn sie die B. denn überhaupt erreichen, sowieso nur während der Zellteilung wirken.
Gerlinde


@Gerlinde, dann sind wir grundsätzlich wohl schon einer Meinung. Meine TÄ meinte nur, wenn man eine Antibiose vornimmt, sollte das Pferd schon auch in der Hautbiopsie nachweisbar sein. Dann sind die B. aktiv und können mit dem Antibiokikum erwischt werden. Ansonsten  Wenn sie sich abgekapselt haben, können sie überall sitzen, und eine Antibiose bringt tatsächlich nichts. Hat man nun nen Befund wie z.B. eine Lahmheit, kann man dort natürlich wieder die Synovia testen. (Schade übrigens, daß es leider immer noch so weit verbreitet ist, daß das Gelenk dabei eine Infektion durchmachen muß - die TÄ in meiner Klinik haben beide lange Jahre Erfahrung (meine TÄ schon 25 Jahre), hat viele Gelenkspunktionen vorgenommen und nie eine Infektion dabei gehabt. Das aber nur nebenbei, es ist halt wichtig, daß da wirklich 100 % korrekt auf die Sterilität des behandelten Bereiches geachtet wird. ). Meine Skepsis bezog sich mehr darauf, daß halt Pferde behandelt werden, die unspezifische Sympthome haben, die keiner wirklich einordnen kann, und dann behandelt man einfach mal auf B. und gut ist. Genau das ist dann tatsächlich problematisch.

@Monet20, ich habe natürlich noch nichts vom Placebo Effekt bei Pferden gehört. Und Tatsache ist nebenbei sowieso, wenn etwas wie z.B. die Homoöpathie so viele Anwender hat, wird es auch dann nicht sterben, selbst wenn es nichts bewirkt. Ich stehe dem halt trotzdem skeptisch gegenüber. Ich denke, es gibt genug Methoden, die Abwehr eines Tieres naturheilkundlich zu verstärken, man muß nicht immer gleich die Chemiekeule wählen. Aber ich würde halt in einem Fall von z.B. Borrellien das Risiko nicht eingehen, daß die Behandlung nicht ausreicht. Immunsystem stärken, klar, aber bin einfach vorsichtig, weil ich von den Homoöpathischen Medikamenten immer so wahnsinnig tolle Berichte lese, die einfach extrem sind (morgens Glubuli gegeben, und abends Pferd tot ist so ein Beispiel), und das nicht nachvollziehbar ist. Nachvollziehbar in dem Sinne, daß man wissenschaftlich erklären kann, warum das funktioniert. Bei der Homoöpathie erscheint es viele Theorien zu geben, aber was da genau wie wirkt, hat irgendwie doch noch immer keiner nachgewiesen...

Von daher würde ich übereinstimmend mit Gerlinde sagen, Immunsystem puschen, ggf. Vit-B-Komplex verabreichen, und gucken, wie das Pferd darauf reagiert.
« Letzte Änderung: 11.09.05, 14:16 von GilianCo »
Wichtig ist, nie mit dem Fragen aufzuhören. A. Einstein.

Das wirklich gute Lernen bewegt sich in kleinen Schritten auf einem Grad zwischen Monotonie und Chaos. Susanne von Dietze

Offline calista

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Re: Chronische Borreliose - wer hat Erfahrungen ???
« Antwort #18 am: 05.12.05, 11:56 »
Hallo, melde mich leider erst spät zu dem Thema, bin noch neu hier. Ich habe selbst einen Mitarbeiter mit chronischer Borreliose "behandelt"  sprich beraten (werde Arzt noch HP), indem ich einfach den Möglichkeiten des Buches von E. Fust gefolgt bin, sie ist HP in Ostfriesland und behandelt Menschen. Bei meinem Mitarbeiter (er ist auf meinen Rat hin mit frischen Zeckenbiss und "Hof" zum Arzt, der hat ihn auf nächste Woche verschoben, dann kam das Antibiotikum zu spät und zu kurz - Pech) hat es super geholfen, wir haben eine Nosode "Borrelia" bestellt und über einen Zeitraum 1 x wö. gegeben. Alle Beschwerden (Tennisarm, Schultergelenksprobleme, Hautveränderungen usw.) sind verschwunden. In diesem Jahr ist es kurzfristig wieder schwach aufgeflackert (nach Grippe), war aber nach 1 Woche wieder o.k. Unser Tierarzt empfielt als 1.  Maßnahme nach Zeckenbiss immer "Ledum", gebe ich meinen Tieren und mir selbst ohnehin als Vorbeugung gegen Lästlinge  (ich reagiere auf Mückenstiche und werde mit regelm. Ledumgabe 1 x monaltich rel. in Ruhe gelassen, Hund und Pferd haben deutlich weniger Zecken und keine Flöhe  ;D. Allerdings würde ich niemals auf ein Antibiotikum verzichten, wenn der Biss komisch aussieht!!! Ledum immer nur zusätzlich ... Wenn das Kind ohnehin in den Brunnen gefallen ist, kann man mit der alternativen Behandlung ohnhin nichts mehr verkehrt machen.
L.G.
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Offline Figonero

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Re: Chronische Borreliose - wer hat Erfahrungen ???
« Antwort #19 am: 05.12.05, 20:58 »
Hallo,
konkret habe ich leider keine Tips, wie man Borreliose behandelt. AAAABER: wie einige im Forum wissen, lebe ich in Spanien. Hier ist die Borreliose weit verbreitet, was aber erst mal nicht weiter auffaellt. Ehrlich gesagt kam es teilweise nur heraus, dass ein bestimmtes Pferd Borrelliose Antikoerper im Blut hatte, wenn es zum Transport in die USA gecheckt wurde. Hierfuer ist der Nachweis "Borreliosefrei" erforderlich.
Notgedrungen habe ich mich dann also mit dem Thema befasst und meine TA meinte, der Nachweis der Antikoerper sagt ja nur aus, dass das Pferd mit den Erregern konfrontiert war, nicht dass es "krank" im eigentlichen Sinn ist. Weiter sagte sie, dass die Borreliose in den meisten Faellen keine weiteren Probleme verursacht, wenn der Allgemeinzustand des Patienten sonst gut ist.
Dummerweise hatten wir uns mal ne Influenza-Infektion (Impfschutz nicht mehr vorhanden und wir sind mit ein paar Kandidaten auf nen Wanderritt gegangen, jaja, dumm, ich weiss) im Stall eingefangen. Fast alle Pferde mit hochgradigem Fieber, nach ein paar Tagen berappelten sie sich aber wieder, ausser einer Stute, die laengere Zeit Fieber hatte und allgemein abbaute. Dabei kam dann heraus, dass sie Borreliose-infiziert war. Aber auch sie hat die akute Infektion (wie gesagt Influenza) letztendlich gut ueberstanden und lebt froehlich weiter.
Dazu meinte die Ta dann (ist Dozentin fuer Tiermedizin an der Hochschule in Cáceres): ja das waere in der Tat das Problem mit der Borreliose. An und fuer sich gesehen ist der Koerper in der Lage, damit fertig zu werden. Wenn aber andere Inektionen dazukommen, ist das Immunsystem belastet und es wird komplizierter.
Ich will nun damit nicht sagen, dass Du es auf die leichte Schulter nehmen sollst, aber vielleicht konnte ich Dir ein wenig "Panik" nehmen.
Kerstin