Autor Thema: Jungpferdeausbildung  (Gelesen 3624 mal)

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Offline nina12Topic starter

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Jungpferdeausbildung
« am: 27.04.10, 13:33 »
Hallo, mein Name ist Nina und ich möchte mich gerne über Jungpferdeausbildung schlau machen. Ich habe einen 2 jährigen Ponywallach und suche nach Tipps was man in dem Alter mit dem Pony alles so machen kann und worauf man lieber noch verzichten sollte. Für eure Tipps und Anregungen wäre ich euch wirklich dankbar.
Viele Grüße Nina

Offline Kiowa

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Re: Jungpferdeausbildung
« Antwort #1 am: 27.04.10, 13:47 »
Literaturtipp: Marlit Hoffmann, Was tun mit jungen Pferden. Renate Ettl: die Fohlenschule.
"God put me on this earth to accomplish a certain number of things. Right now I am so far behind that I will never die." (Bill Watterson)

Offline zaino

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Re: Jungpferdeausbildung
« Antwort #2 am: 27.04.10, 14:14 »
Und unten unter "Verhalten und Training" müssten noch JEDE Menge Boxen herumliegen, zum Thema!

Offline Schnett

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Re: Jungpferdeausbildung
« Antwort #3 am: 27.04.10, 14:17 »
Wir haben mit unseren damals angefangen...

Aufhalftern
führen

5-10 Minuten, dann wird es zu anstrengend

Wenn das geklappt hat, dann anbinden, stehen bleiben und hinterher wieder kontrolliert bewegen
nicht länger als insgesamt 10 Minuten und dann in den Minuten mehrere Wiederholungen.

Bürsten, Hufe geben, das ist das wichtigste.

Wir haben wirklich nicht täglich gearbeitet, alle 2-3 Tage und echt nie länger als ne viertel Stunde...

Man kann nach 3-4 Monaten immer nochmal steigern.
Gönnen können ist eine Kunst denn neiden kann jeder

Offline terra

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Re: Jungpferdeausbildung
« Antwort #4 am: 27.04.10, 14:24 »
Ganz ehrlich ? In passender Gesellschaft 24h/365d auf grooosse Koppeln stellen und in Ruhe lassen. Ab und an zu Kontrollzwecken Hufe heben, bei dieser Gelegenheit kurz mal überputzen..... also so ca. alle 6 Wochen, wenn der Schmied eh da ist ;)

Offline Hexle

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Re: Jungpferdeausbildung
« Antwort #5 am: 27.04.10, 14:25 »
bis 2,5 stand meine kleine auf der Koppel in einer pferdeherde und wurde alle 2 wochen für 10 Min aufgehalftert , aus der Herde geführt, geputzt, Hufe gemacht, zurückgebracht

dann habe ich sie zu mir an den Stall geholt da habe ich dann täglich halfter drauf, führen anbinden, Hufe geben -1 -2x woche spazierengehen alles 2 wochen mal Trailparcours an der Hand (plattertor, Plstikplanen, klappersack etc.)  geübt.

Mit 3 hab ich sie zusätzlich regelmässig (1 - 2x die Woche) als Handpferd ins Gelände mitgenommen

mit 3,5 anlongiert und angeritten (habe mich dazu 2 Tage die woche 10 Min im Gelände herumtragen lassen)

mit 4 gesteigert auf 3x die woche 20 Min Gelände und ab und an ein paar Kringel in der Halle .. und dann immer so weiter

Freispringen hab ich mit 4 eingeführt, Springen unter dem Reiter mit 6 , versammlende Lektionen mit 7, Versammlung mit 8 - 9 etc.

ich halte nicht viel davon, zuviel mit den jungen zu machen .. sie wachsen noch (auch mental) ... sie sind im Flegelalter und je mehr Auseinandersetzungen man durch die Dauer des "zusammenseins" provoziert um so  schweiriger wird es - am besten und leichtesten erzeihen sie sich nunmal in der Herde (sozialisierte Pferde machen keine erziehungsfehler und reagieren immer adäquat) ;) ) und ponys sind nioch spätreifer als Warmblüter ..

also lass dir und vor allem den Pony zeit  ;)
Du wirst sicher nicht jedes Ziel erreichen, dass du dir gesetzt hast. Du wirst aber ganz sicher kein Ziel erreichen, dass du dir nicht gesetzt hast...

Offline donau

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Re: Jungpferdeausbildung
« Antwort #6 am: 27.04.10, 14:51 »
hm, mit meiner kleine (grade 3 geworden) schaut das programm so aus: 5-7x die woche besuchen, holen, anbinden, putzen, hufe geben, und dann je nach stimmung: spazieren gehen, grasen gehen, freilaufen lassen, oder mal 10 minuten langzügel, oder zirkuskram, oder gewöhnung an irgendwelche dinge (waschen, sattel, trense, sprays etc. ), oder auf die wiese schmeissen.

"arbeiten" tun wir ca. 2x die woche für 10-15 minuten. alles andere ist so gestaltet, dass es vom pferd keine starke konzentration erfordert. bis die drei war, stand die allerdings im laufstall/auf der weide ohne großartigen menschenkontakt, halt alle paar monate schmied, impfen, entwurmen, das wars.

klar kann man mit einem 2 jährigen die grunderziehungs-baby-sachen machen, also führen, putzen, hufe geben, anbinden, aber nicht mehr als 1x die woche, ansonsten in der herde sich selber sozialisieren lassen, dann sind sie mental am stabilsten und ausgeglichensten. und mit drei dann langsam anfangen, spazieren gehen, diverse gegenstände und prozeduren zeigen, die zum alltag dazu gehören. oft hat man eben die situation, dass die pferde auf sommerweide sind, und entweder mit 2,5 oder mit 3,5 im herbst dann da runter kommen, und dann eben in den "heimatstall". wenn möglich, würde ich aber solange es geht, ein jungpferd auf der wiese lassen, ist gesünder... ;)

longieren, mehr als 15 minunten arbeiten, belastungen auf der kreisbahn sollten aufgrund der relativ weichen knochenstuktur aber bis mindestens 3, besser 3,5 tabu sein, je nach pferdetyp und reifegrad.
Wer auf seinem Standpunkt beharrt, darf sich nicht wundern, dass er nicht weiterkommt...

Authorised WEIGUMS Desillusionator

Offline Schnett

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Re: Jungpferdeausbildung
« Antwort #7 am: 27.04.10, 15:49 »
Wenn man aber keine Herde hat?

Wir hatten keine Herde mehr und standen dann mit beiden separiert beim Bauern... Tags Paddock, nachts Stall.

Da kann denen schon langweilig werden und wenn man sie alle 2-3 Tage mal betüdelt, dann überfordert man sie nicht.
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Offline Kiowa

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Re: Jungpferdeausbildung
« Antwort #8 am: 27.04.10, 16:02 »
Wenn man aber keine Herde hat, dann sucht man eine passende ::), bezahlt dafür und fährt halt nur alle paar Wochen hin. Wenn die Grunderziehung / das Fohlen-ABC sitzt, ist das kein Problem, die verlernen nichts.
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