Plöpp.
Offenstall ist nicht gleich Offenstall. Insofern ist es insbesondere bei der Haltungsform schwierig zu sagen. Mein Pony ist bei Offenstallhaltung mit super Auslauf, viel Tobereien mit seinen Kumpels etc jeden Tag "bewegt" worden, teils auch zweimal täglich. Nur wenn er irgendwas hatte weniger, wenn bei mir mal Zeitnotstand war hatte er auch mal einen Tag Pause.
Momentan tut meiner nur an der Longe/frei auf dem Platz/Spaziergänge was, wird aber ab dieser oder nächster Wohe wieder auftrainiert. Das wird zunächst jeden zweiten Tag sein(Gelände mit wenig biegen, ist im Aufbau nach Pause aufgrund Spat-Diagnose). Er hätte bereits im Dezember schon 1h täglich arbeiten dürfen, aber da warich in diversen größeren Umbruchphasen persönlich und beruflich und habe so seine "Ferien" verlängert. Das geht in dem Fall, weil der Pony ganzjährig auf der Weide lebt, das heißt wirklich 24h knapp zwei Hektar mit Berg und Tal, freier Fläche und Wald/Gebüsch mit seiner Herde zum bewohnen hat. Im Offenstall hätte ich dabei kein gutes Gefühl gehabt.
Der Reihe nach:(meine Meinung)
a) möglichst täglich, mindestens aber jeden zweiten Tag (=MUSS)
b) täglich
c) täglich, wegen mit 1-2 Tage ohne Arbeit
d) täglich
So. Bei meinem strebe ich bei der gegenwärtigen Haltung bspw an, mindestens jeden zweiten Tag was zu tun. In der Praxis sieht es so aus, dass er zunächst jeden zweiten geritten wird, dann mehr. Wenn er den Stand(Muskulatur etc) erreicht hat den ich mir vorstelle, lebt er auch wieder mit jeden zweiten Tag sehr gut, baut da nicht ab wenn ich kontinuierlich arbeite, an den Tagen dazwischen gibts Gelände, Spaziergänge, Longe. Die zweiten Tage sind Dressurarbeit. Das verschiebt sich auch mal nach meiner und seiner Laune. (nebenbei: der Pony ist mit dem 01.01.05 in sein 22. Jahr gerutscht).
Dabei hat der im Moment(merke ich bei der Longenarbeit) eine top Kondition für ein untrainiertes Pferd, einfach weil die bei knietiefem Schnee ihre Hänge auf und ab kraxeln, rennen und spielen etc. Insofern hält der sich alleine auch fitter als man erst denken könnte (im Offenstall hat der sehr viel gespielt und getobt, dennoch habe ich an der Kondition schnell gemerkt wenn ich weniger tat-dort konnte er nicht SO rennen und klettern wie auf fast 2ha abwechslungsreicher Weide).
Bei der Arbeit habe ich bspw Pferde in Paddockboxen zu betreuen. Die müssen täglich bewegt werden. Wenn die Besitzer nicht können erledigen wir das bspw. Das ist dann nur laufenlassen oder Longe bzw führen im Schritt, aber raus müssen sie. Weide ist dort nur sehr beschränkt möglich(und wegen diverser Krankheiten auch nicht für jeden überhaupt erlaubt). Letztlich stehen sie auf den Paddocks ja auch nur rum, und WENN sie da Gas geben wirkt das weder gesund noch ist es gesund(Drehung auf kleinem Raum etc).
In dem Stall in dem mein Pony lebt dagegen haben alle Stallpferde ein 7-8m tiefes Paddock und kommen halbtags in Gruppen auf Ausläufe bzw im Sommer über nacht oder tags auf Weide. Die kommen mit "Stehtagen" psychisch gut klar, aber Muskulatur und Trainingszustand leiden natürlich wenn sie so gut wie nix tun. Bei Rentnern kein Problem, bei Pferden die dann an manchen Tagen plötzlich super laufen sollen geht das natürlich nicht.
Wonach ich das "MUSS" richte, ist insofern auch ein Faktor. Also: Reitpferd oder psychisch gesundes Pferd ohne ernstzunehmende Arbeitsbelastung. Ersteres braucht auf jeden Fall der Nutzung entsprechendes Training um gesund zu bleiben, letzteres kann keine großen Leistungen vollbringen, muß bei entsprechender Haltung aber auch nicht täglich trainiert werden.