Autor Thema: Durchgehen in der Halle  (Gelesen 8585 mal)

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Offline Herzi

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Re: Durchgehen in der Halle
« Antwort #15 am: 08.02.05, 23:39 »
@EscapeErrorkane hast du einen Hengst ???
Reiten ist erst dann eine wahre Freude, wenn du durch eine lange Schule der Geduld, der Feinfühligkeit und der Energie gegangen bist die dir das Pferd erteilt.

Offline acarychtisTopic starter

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Re: Durchgehen in der Halle
« Antwort #16 am: 16.02.05, 23:48 »
Hi, bin echt geschockt!!! Gestern ist sie schon wieder in der Halle duchgegangen! :'(  Im November habe ich von Western auf englisch umgestellt; bis dahin habe ich sie immer auf Kandare geritten. Am Sonntag bin ich ausgeritten, aus Sicherheitsgründen (auch für meinen Kopf) reite ich sie da auch immer mit einer Westernkandare. Da kann ich sie am durchhängenden Zügel ohne Probleme galoppieren, ich nehme immer nur vor dem Galopp einmal kurz die Zügel an und dann los... Kein Problem. In der Halle wird sie aber mit einem doppelt gebrochenen Ausbildungsgebiss geritten, wo sie sich oft sehr drauflegt. Ist die Kandare drin, tut sie das nicht. Da kann man mit leichter Hand reiten. Ich habe nun den Verdacht, dass sie es nicht abkann, immer den Druck im Maul zu haben und deshalb rennt sie los. Andererseits hat sie gelernt, dass ich nachgebe, wenn sie nachgibt (bis zur Vergasung...) Aber mit der normalen Trense schaltet sie irgendwie um. Ich überlege nun, ob ich sie auch in der Halle wieder mit Kandare, bzw. mit Pelham reiten soll. Meine Idee ist, es mit einem Riemchen zu versuchen, welches die Anzüge mit den Trensenringen verbindet (bei meiner Kandare kann man oben und unten an den Anzügen die Zügel einschnallen). Was haltet ihr davon?
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Offline Waddington

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Re: Durchgehen in der Halle
« Antwort #17 am: 17.02.05, 00:08 »
Also liebe Spinne (ist doch eine, oder?)

das Grundproblem von dem Pferd ist meiner Meinung nach mangelndes Gleichgewicht. Bei der Kandare hat sie gelernt, in Selbsthaltung zu gehen, indem sie den Kopf anhebt und abknickt. Bei der Trense funktioniert das aber nicht so. Sie versucht ihr Gleichgewicht zu finden, indem sie sich auf das Gebiss legt. Grund dafür ist mangelnde Aktivität der HH. Durchgehen ist eine Methode (eine perfide), sich davor zu drücken, die HH mehr zu engagieren. Sie rennt einfach dem Gleichgewicht hinterher, anstatt ihren Hintern zu benützen.

- dein Ziel muss es jetzt also sein, nach ihren Möglichkeiten die HH heranzutreiben und sie dadurch zu veranlassen, die Wirbelsäule zu strecken. Da sie das an der Kandare nicht gelernt hat, musst du ausbildungsmäßig ganz von vorne anfangen.

- Wenn du eine sehr ruhige und weiche Verbindung mit der Hand halten kannst, und sie auf Stange gut geht, dann würde ich jetzt einen zwischenschritt einbauen und das Strecken und die Suche nach dem neuen Gleichgewicht mit Pelham (vierzügelig) einleiten. Bei dem kannst du ja im Wesentlichen ohne Hebelwirkung arbeiten. Gleichzeitig MUSST du dafür sorgen, dass sie einen Arbeitstrab mit genügend Raumgriff entwickelt, damit sie den Rücken aufwölben und sich abstrecken muss.

- Das erfordert viel Fingerspitzengefühl, denn du musst das richtige Tempo für die Stute finden, also das, in dem sie ausreichend Raumgriff hat, und sich lösen kann. Pferde, die gerne zu schnell werden mit niedrigem Tempo lösen, und erst nach und nach durch Treiben den Raumgriff erhöhen.

Erwarte nicht zu viel Änderung. Das Strecken der Wirbelsäule und der Muskulatur erzeugt einen Dehnungsschmerz, den die Pferde natürlich aus dem Weg gehen wollen (oder auch davonlaufen). Langsam, Schritt für Schritt die Veränderung einleiten.

Offline Zora

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Re: Durchgehen in der Halle
« Antwort #18 am: 17.02.05, 07:44 »
Hallo Fischli!
 
Ich kenne das Problem mit meinen beiden Damen gelegentlich auch ;D.Bei Candy war eindeutig die Spaterkrankung die Ursache für etliche "ich renn' Dir unter dem Arsch weg"-Geschichten. Etwas wilder treibt es da meine rote Zora, wenn ich mit ihr auf dem Zirkel galoppieren übe. Da kann sie auch schon einmal abgehen und (seit neuestem) sehr buckeln. Da hilft nur das, was meine Vorgängerin auch sagte: ZURÜCK ZUR BASIS! Bei Zora ist es eindeutig ein Gleichgewichtsproblem.

Gehe zurück zur Basis, bevor Du wieder an den Galopp gehst. Und wenn sie Dir abgeht, versuche anstatt die Luft anzuhalten wieder aktiv zu reiten, gleichmäßig zu treiben und zu sitzen, laß' Dir nicht von ihr die Krone klauen! Beschäftige sie mit vielen verschiedenen Aufgaben, daß sie keine Zeit hat, sich "Spökes" einfallen zu lassen. Im Moment haben wir das Übermuts-Durchgeh-Phänomen bei einigen Pferden, manchmal scheinen die an bestimmten Tagen so richtig "knackig" zu sein, obwohl kein Pferd zu wenig Auslauf (ohne Reiter!) hat. Beschäftigung, körperlich und geistig ist die Devise. Neue Übungen reiten, die Dame richtig arbeiten lassen!!! Viel Erfolg und ganz liebe Grüsse!!! :-*

Offline acarychtisTopic starter

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Re: Durchgehen in der Halle
« Antwort #19 am: 17.02.05, 14:13 »
Da hab´ich noch gar nicht drüber nachgedacht, dass das auch etwas mit dem Spat zu tun haben kann... Auch das mit dem Strecken finde ich interessant. Merkwürdig ist, dass sie ca. 40 min gut läuft und dann plötzlich losstartet, so, als hätte sie keine Lust mehr weiterhin mitzumachen... Also, aus Sicherheitsgründen werde ich jetzt das Pelham (bzw. die Westernkandare) mit einem Verbindungsriemen zur Trenseneinschnallung einsetzen. Schließlich soll sich keiner verletzen und sie soll nicht lernen, dass sie sich so entziehen kann. Das geht vor. Ansonsten werde ich aber Eure Ratschläge einhalten, also sie beschäftigen, sie auf Tempo, sprich zum Strecken bringen und das Training pro Tag verkürzen und mehr Entspannungsphasen reinbringen.  Mal schauen, wie es weitergeht....
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Offline Zora

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Re: Durchgehen in der Halle
« Antwort #20 am: 17.02.05, 14:40 »
Hi, die Art der Verschnallung ist nicht so richtig gut. Wenn Du bei dem eh schon scharfen Billy-Allen-Bit die Zügel oben einschnallst, hast Du über die Kinnkette ja bereits eine Hebelwirkung, die nicht zu unterschätzen ist. Außerdem sind die Anzüge (Shanks) länger als bei einem gewöhnlichen englischem Pelham. Diese Verbindungsdinger sind für englische dicke Pelhalms gedacht, nicht für scharfe Westernbits!!! Leih' Dir lieber ein Pelham aus.

Vielleicht verkürzt Du auch die Einheit besser und machst nach dem Aufwärmen knackig gerittene 15-20- Minuten mit vielen Abwechslungen und läßt es dann gut sein. Offensichtlich hat sie ja an dem Zirkelgerenne ihr Problem. Meistens sind die Hotties vom normalen auf-dem-Zirkel-traben schnell genervt. Manolo z.B.läßt uns da viel im Schulterherein, Kruppeherein, Zirkel verkleinern und vergrößern arbeiten.Da bleibt keine Zeit für Gerenne... Lege ihr doch mal Stangen und Pylonen hin.Vielleicht hat sie da Spaß dran!  ???