Puh, es ist ja schon ne ganze Menge gesagt worden, aber es gibt ja wohl auch ziemlich viel zu klären, oder?
Aber fass es nicht als erhobenen Zeigefinger auf, ich hab ja auch mal klein angefangen und es geht ja vorrangig um das Wohl der Pferde!
An was muss man also als Pferdebesitzer mit Eigenregie alles denken?
Mineralfutter
Ich hab auch Robuste (u.a. Camarguis, Fjord) in Offenstallhaltung, füttere von Eggersmann die Mineral-Bricks, sind 1. einfach zu geben (kein Hafer oder sonstwas dazu nötig), 2. auf Offenstallpferde mit Raufutterfütterung abgestimmt (das ist bei vielen anderen Mineralfuttermitteln eben nicht so, die sind i.d.R. auf Boxenpferde und Hafer-/Kraftfutterfütterung abgestimmt), 3. im Vergleich zu den Winter-Mineral-Bricks von Masterhorse für Offenstallpferde echt preiswert, 30€irgendwas für den Sack, Masterhorse etwa das doppelte, ist auch ein gutes Mineralfutter, aber eben zu teuer. Die gleichen Inhaltsstoffe (absolut identisch) wie in den Mineralbricks von Eggersmann sind übrigens in denen von Happy Horse, aber auch teurer!
Kraftfutter, Hafer, Raufutter
Pferde sind Steppentiere und deshalb vom Verdauungssystem auf Raufutter angelegt, sind KEINE Körnerfresser! Es gibt natürlich auch schwerfuttrige Pferde (z.B. Warmblüter), aber die Isis gehören garantiert NICHT dazu, weniger ist mehr! Lieber satt Heu füttern und noch Stroh als Einstreu/zum Knabbern anbieten.Kraftfutter oder Hafer Würde ich bei Isis auf jeden Fall weglassen. Meine brauchen und bekommen auch nix, werden sonst zu fett und man provoziert Erkrankungen wie Hufrehe etc.. Offenstallpferde sollten aber im Winter eher dick als zu dünn sein; zum Ende des Winters bauen die ohnehin ab, unser Norweger hat nur im März seine Traumfigur, sobald die Weidesaison beginnt, geht der auf wie ein Hefekloss. Solltest Du meinen, dass einer zu dünn ist, frag auf jeden Fall mal Deinen TA um seine Meinung, der wird Dir weiterhelfen können!
Impfungen
Au weia, was ist denn die Vorbesitzerin für eine? 3 Pferde einfach so verschenken, Impfpässe ade, Entwurmungspass - nie gehört? Also Tetanus alle 2 Jahre MUSS sein - das ist man ja wohl jedem Pferd schuldig!!! 1mal jährlich Tollwut würde ich auch im (Noch)Nicht-Tollwutgebiet bei Weidepferden, die auch noch ganzjährig draussen leben, dringend empfehlen; sonst haben die im Verdachtsfalle ganz ganz schlechte Karten .... Influenza und Herpes - muss jeder selbst entscheiden, meine Stuten sind geimpft, ist halt ein relativ teurer Spass, da ca. alle 6 Monate aufgefrischt werden muss.
Entwurmung
Bei uns werden seit Jahren alle Weiden und Ausläufe 2mal täglich abgesammelt, deshalb iszt der Wurmdruck relativ klein. Wir entwurmen 1. vor Weideaustrieb, so im April, 2. im Sommer, 3. zu St. Martin (ein Ivermectin gg. die Dassel). Sicherer ist eine 4malige Entwurmung jährlich. Kotproben machen nur Sinn, wenn man sie mehrmals hintereinander macht, da Würmer nur Schubweise ausgeschieden werden ... wenn man die Würmer erst mal in den Äppeln sieht, steht Helgoland schon unter Wasser!
Ich hoffe, Dir ist klar, was Würmer für Schäden an den Organen anrichten können, leider ist das nämlich bei sehr vielen Pferdehaltern weniger bekannt .....
Lass Dich hier auch vom TA beraten, wg. dem geeigneten Präparat und der Dosierung. Ivermectin bekommt man ohnehin nur bei TA, ist auch teurer als die anderen Wurmkuren, muss aber einmal im Jahr sein! Mach nicht den Fehler, Banminth in der Apotheke zu kaufen ... übrigens geben die meisten TÄ die Wurmkuren auch zu günstigeren Preisen ab, weil sie größere Mengen einkaufen, als wenn man sich die in Holland oder so selbst besorgt, zumindest, wenn der TA nicht voll hinterm Geld her ist ...
Hufschmied
Wahrscheinlich sind sie nicht beschlagen, aber nachgesehen und geraspelt werden sollten sie natürlich schon gelegentlich von Hufschmied/-pfleger.
Zähne
Vielleicht auch mal die Zähne überprüfen lassen, das kann ansonsten viele Probleme nach sich ziehen (abnehmen, nicht zunehmen ..); die TÄ haben oft keine besonders große Ahnung davon .... wir haben eine Pferdedentistin, die regelmäßig einmal im Jahr kommt ... sie sagt aber auch, wenn bei einem die Bahandlung nur in größeren Zeitabständen nötig ist.
Wasser
Sollte immer ausreichend und in Trinkwasserqualität zur Verfügung stehen ... auch ich habe mein erstes Pferd an einem Lebertumor verloren, was für mich u.a. ein Punkt war, die Reitställe zu verlassen und selbst zu bestimmen, wie, wann, mit was ich meine Pferde füttere, tränke, halte ....
Noch was ...
sind Deine Pferde haftpflichtversichert? Solltest Du ansonsten mal drüber nachdenken .... günstige Konditionen gibts über die VFD, wenn man da Mitglied ist, bei 3 Ponys lohnt sich das aber auch schon, einzutreten. Schau sonst mal unter
www.vfdnet.de. Man will sich ja im Schadensfall nicht dumm und dämlich bis an sein Lebensende zahlen ....
Es gibt noch mehr, an was man denken muss (Einzäunung, Hütesicherheit ...), aber das waren erstmal die wichtigsten Punkte.
Viel Erfolg! Und alles Gute für die Isis!