Autor Thema: Ödeme in Beinen, Schlauchtasche, Bauch und stocklahm - was ist das???  (Gelesen 13598 mal)

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Franziska

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Mein Pferd ist ein 19jähriger Pinto, topfitt und absolut gehfreudig. Als einziger "Makel" sind gelegentliche Narkolepsie-Anfälle zu nennen, aber noch nicht so schlimm, daß er komplett hinfalllen würde. Er lebt im Offenstall.

Am Freitag bekam ich morgens einen Anruf von der Stallbesi: Mein Pferd hat vier angeschwollene Beine und lahmt  :'( Ich bin also sofort hingefahren und mich traf der Schlag: Zwei Tage zuvor war alles i.O. und nun das: Mein Wallach sah sehr krank aus, konnte kaum laufen und hatte tatsächlich in allen Beinen Wasseransammlungen. Keine Elefantenbeine, aber doch deutlich zu erkennen. Kein Fieber. Ich rief natürlich sofort den TA an und bekam als erste Diagnose Rehe, aber irgendwie doch nicht, weil keine Pulsation fühlbar war. Außerdem stand er nicht in der eindeutigen Reheschonhaltung. Dann evtl Cushing, wobei ich mir das nicht vorstellen konnte, weil mein Wallach wirklich nicht so aussieht. Dann kam noch ein leichter Kreuzverschlag in Betracht. Also wurde jede Menge Blut abgenommen, er bekam ein Schmerzmittel gespritzt und ich sollte die Schwellungen mit Tonerde einschmieren und natürlich die Beine kühlen, kühlen, kühlen. Am nächsten Tag war die Lahmheit etwas besser, aber der TA war trotzdem wieder da und stellte fest, daß der Rücken total schmerzempfindlich war und der Schweif beim vorführen/vortraben extrem schief gehalten wurde. Darum könnte eine Möglichkeit sein, daß der Sattel (ein vom Fachmann bzw. Fachfrau zusammengestellter Torsion) Schuld sei. Er hat nochmal was gespritzt. Abends war die Schlauchtasche ziemlich prall und eiskalt und es hatte sich auf einer Bauchseite ein handtellergroßes Ödem vor der Schlauchtasche gebildet  :'(
Die Blutuntersuchung hat nichts ergeben: Kein Cushing und dergl. Wobei das Differentialblutbild noch nicht gemacht wurde.
 Heute ging mein Pferd schon fast wieder flott, nur noch hinten rechts erkennt man eine gewisse Steifheit, aber alle vier Beine sind abgeschwollen. Was immer noch ist: Die kalte geschwollene Schlauchtasche und das Unterbauchödem. Morgen kommt mein TA nochmal....Aber ich mache mir so viele Sorgen: Hat jemand von Euch schon mal ähnliches erlebt und eine Idee, was das sein kann?

Offline zaino

  • Mein Pferd ist als Pferd eine Katastrophe, als Mensch ist es unersetzlich.
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Ist ja schon älter, der Eintrag.
Habs erst jetzt gesehen.
wie gings denn aus, wenn man fragen darf?

Franziska, äppelt und pullerte das Pferd normal?
Wir hatten sowas mal bei einem Jungspund, 4 dicke Elefantenbeine. Da halfen weder Kühlen noch Schmieren der Haxen.
Ursache waren Herzbeschwerden als Folge einer fiesen, länger verschleppten schleichenden Anschoppungskolik.
Daher der Riesenmordslymph- und Flüssigkeitsstau rundum, wenn der Kreislauf das alles nimmer rausschafft.
Nur mal als Anregung.

Was auch sein kann, hatten wir mal: IM Schlauch saß eine Art Pfropf, der am Pullern hinderte. Schwellungen und eklige schwarze Brühe aus dem Pferd... TA musste das Ganze spülen, dann gings wieder.

Ich würde Fieber messen, gucken, dass sich der Arme gemütlich aber stetig bewegt, warm gehalten wird und ausreichend trinkt. Sehr flüssiges Mash reichen?
Und auf Äppeln und Strahlen gucken.
« Letzte Änderung: 04.02.14, 14:53 von zaino »

Offline Karotte

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Das könnte auch ein Herpes/Borreliose-Schub sein (treten gern zusammen auf). Die Symptome passen dazu, auch die (vermeintliche?) Narkolepsie.
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Franziska

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Das Ganze ist glücklicherweise so schnell gegangen, wie es kam  :) Die Beine waren ja schon am nächsten Tag wieder schlank und das Wasser konzentrierte sich halt als Ödem unterm Bauch. Der TA kam letztendlich zu der Diagnose, daß mein Pferd weggegrätscht sein muß oder derg., sich stark gezerrt hat, sich für ein paar Stunden evtl. nicht mehr bewegt hatte und ihm dadurch die Beine so angelaufen sind.

Die derzeitigen Rückenprobleme klärt eine Osteopathin nächste Woche ab.

Übrigens: Ja, er hatte auch schon mal einen Penisstein. Ich werde in der Richtung auch nochmal den TA ansprechen, wobei er z.Zt. normal pullert und äppelt.

An Borreliose hatte ich auch schon gedacht. Das Blut wurde zwar durchgecheckt, aber nicht darauf  :-\

Danke Euch :-*

Offline Karotte

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Einen Borreliose-Titer wirklich aussagekräftig festzustellen ist schon fast Raketenwissenschaft. Herpes ist glaub ich einfacher.
So ein Schub geht halt auch immer schnell wieder weg, das muss nichts aussagen.
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