Carola: Ja, in der Tat, meine Ansprüche haben sich geändert. Da wo ich damals eigentlich nur ein eingefahrenes und zumindest im Gelände zu reitendes Pony als Passer und Freund für Nemo gesucht habe, suche ich heute schon anders.
Ein Haflinger? Nein, wohl eher nicht.
Ich werde mir natürlich die Hafis offen halten. Aber ich suche eher ein ausdauerndes Pferd zum Distanzeln. Es soll in etwa so groß sein wie Nemo. Dann ist es halt kein Passgespann, aber wohl ein Gespann. Mal sehen, wo die Liebe hin fällt. Ein feines, ausdauerndes Pony, mit genügend Fundament solls werden. (Ich sehe mich nicht auf so einem spiddeligen Araber oder Araberverschnitt, nicht mein Ding.) Fein, nervenstark und klar im Kopf und bitte mit geraden und gesunden Haxen.
Wir haben auch schon ein bisserl geschaut, als klar wurde, dass das Veilchen so krank ist. Ein Bild hat mich total angesprochen. Es ist schwer zu beschreiben, aber der Blick von dem Pferd geht mir durch und durch. Ich kriege das Bild nimmer aus dem Kopf. Morgen in acht Tagen fahren wir mal gucken, ob die Realität das hält, was das Bild verspricht und wenns dann noch funkt... Wobei ich mich nicht verrückt mache. Wenn es nicht sein soll, wird weiter gesucht. Muss ja nicht gleich das 1. Pferd "mein Pferd" sein. Aber nett wärs schon. Vor allem weil mir die jetzige Haltung von Nemo nicht gefällt. Er steht in einer Innenbox, wobei er angeblich morgen noch einen kleinen Paddock an seine Box dran bekommt. Er könnte auf die Koppel, aber da würde der bis weit über die Fesseln im Matsch stehen. Er ist solchen Boden nicht gewöhnt und ehrlich gesagt hab ich da Angst, dass er sich verletzt wenn er dann recht rum pest. Vor allem ist der weiche und tiefe Boden für die Sehnen nicht gut. Also steht er drin und ich muss zusehen, dass er sich mal frei bewegen kann.
Aber immer noch besser wie alleine zu Hause im Offenstall.
Bini: Sie war bereit dazu und es war definitiv nicht zu früh. Klar hätte ich noch mit Spezalbeschlägen rum doktorn können, aber die Fehlstellung wäre geblieben und dadurch hätten sich die Gelenke nie so richtig erholen können. Aber seit die Entscheidung gefallen ist, wurde die schlechter. Die stand immer schlechter, zog eine Schnute und sah einfach nur leidend aus. Sie kam entspannt mit mir mit, kein Stresskacken, kein Wiehern, keine Nervosität. Ihr konnte es nicht schnell genug gehen. Die lief ganz zielstrebig zu dem Platz, den ich dafür ausgewählt hatte, lief ein paar Mal im Kreis und hat sich dann ganz ruhig und abwartend hin gestellt. Sie ist friedlich eingeschlafen.