ein bisschen reisserisch ist das schon. vorallem das "früher war alles besser"
der verweis auf die deformierten hufen bei dem haflinger mit zuviel selen, hm, tja, nettes beispiel. aber ein einzelfall - dagegen fallen mir genug andere ein, die aufgrund selenmangel echte probleme hatten, bis hin zu miesem hufmaterial, mattem fell, miesem immunsystem etc.
manche brauchens, manche nicht, ich find dieses pauschalisieren einfach nur
vorallem, weil da NICHT berücksichtigt wird, dass das, was heutzutage heu ist, bei weitem nicht so artenreich ist wie vor 50 jahren. heute ist das turbogras für turbokühe, wirkliches almheu, wie das aus dem schwarzwald war, gibts kaum mehr. alles ist gedüngt, soll schneller wachsen etc. zudem behaupte ich, dass die böden heute viel ausgelutschter sind als damals. und dass es eben pflanzen gibt, die mehr selen speichern/enthalten als andere. turbogras gehört wohl nicht dazu...
wenn mich nicht alles täuscht, ist in hafer doch recht viel selen? bei 6 kg (!!) am tag hafer und 6kg heu, also einem verhältnis von 1:1 von kraftfutter zu rauhfutter kann ich mir gut vorstellen, dass da was ausgeglichen wurde. nur: wer füttert seinem freizeitpferd 10-12l hafer am tag? und ich möcht ehrlich nicht wissen, wieviele das NICHT ausgehalten haben, und dann eben geschlachtet wurden.
aus eigener erfahrung kann ich vergleich: dort, wo´s artenreiches heu aus feuchtwiesen bzw. jetzt almheu verfüttert wurde, reicht eine relativ geringe mineralfutter-dosis um sogar den deutlich mehrbedarf auszugleichen. dort, wo das heu halt nur maximal mittlere qualität war, weil zugekauft, war der mangel schnell da. und ja, im blutbild, und am struppigen fell, den ringen in den hufen und der mangelnden leistungsfähigkeit abzulesen bei der kleinen. und die brauchte hm, 1,5 jahre lang sehr selenhaltiges minfu bzw. deutlich mehr als "normal", um das auszugleichen.
stallwechsel, anderes, besseres heu und vorallem: reine haferfütterung, 4-5l am tag, haben diesen bedarf schrumpfen lassen. dazu ein sehr hochwertiges minfu, von dem jetzt nur wenig gebraucht wird.
auch ein einzelfall, wie der haflinger. aber man sollte halt so und so nicht pauschalisieren. unlängst habe ich übrigens wieder gehört, man soll minfu nicht dauernd geben, weil das pferd hat speicher, sondern nur kurweise. und da frag ich mich auch: warum muss man den speicher leeren, den das pferd für mangelzeiten angelegt hat? ich will ja auch gleichmäßige leistung vom pferd, und nicht schwankend der jahreszeit entsprechend?
oder um´s noch plakativer zu machen: die arbeitspferde in ägypten, indien etc., die bekommen auch kein minfu. die arbeiten den ganzen tag. ja, sie haltens aus, aber ob die so gesünder sind?!