Thema: Klassiker - Zementeimer an die Hufe, die Frühjahrsstürme setzen ein!

[Karotte]

Aber wenn du die Schulter anhebst, kann sie sich doch gar nicht mehr rausmogeln, oder?

[angi]

Sie hebt die Schulter dann halt nicht, sondern klatscht nur noch mehr auf die äußere, außer ich geh mit der Peitsche nach hinten und sag rüber mit dem verdammten Poppes und rein mit dem verdammten inneren Hinterbein (wie bei einem klassischen Übertreten an der Hand) Deswegen auch meine Theorie, dass das mit dem automatischen Heben bei Abstellung nur funktioniert, wenn eine gewissen "Längssteifheit" im Pferd ist und nicht wenn die Muskulatur außen so lang ist, dass sich das ganze Ding zur Not verbiegen kann wie ein Kipferl. Oder eben die Frage, ob er sonst noch irgendwie einwirkt (vorne).

[Karotte]

 

Ich kann dir nicht ganz folgen. Meinst du jetzt mit oder ohne Reiter?

[angi]

Ohne Reiter und egal, ist sicher ein Spezialproblem Vielleicht kannst dus dir so vorstellen, wenn ich beim Hafi nur vorne einwirke, neigt sie dazu sich auf der hohlen Seite eher traversig zu stellen bzw weiter zu versuchen mit dem inneren Hinterbein innen am Gewicht vorbeizutreten und mit der Schulter nach außen auszuweichen. Wenn ich dann noch mehr Abstellung verlange und die Schulter raustreibe, schwenkt sie nicht automatisch die Hinterhand leicht, sondern macht lieber abartige Verrenkungen. Wenn ich den kleinen Schwenk mit der Hinterhand haben will (bzw eigentlich die Biegung im Rumpf, nicht nur abknicken im Widerrist), so dass das innere Hinterbein richtung Mitte Rumpf tritt, muss ich hinten aktiv einwirken.
Unterm Sattel sowieso, da muss ich aufpassen wie nur was, dass sie nicht ständig innen vorbeitritt. Die kann sich so verbiegen, dass sie auch bei ziemlich viel Abstellung nochimmer den Hintern reindrücken kann (hängt sicher auch mit meiner schiefen Sitzerei zusammen, aber das ist wieder eine andere Geschichte ) Da kann ich mir lösen über seitliche Biegung aufmalen (oder an den Hut stecken, oder keine Ahnung was man in D mit sinnlosen Sachen macht )

[Karotte]

Ah! Jetzt!

Hilft da auch kein Vorwärts? Ansonsten tät ich mal ganz frech den Onkel Schöneich fragen, was er in so einem Fall macht. Einfach anrufen oder Mail schicken.

[angi]

Naa, da bin ich viel zu schüchtern und zurückhaltend dafür, dass ich wildfremde Leute belästig mit meinen wirren Gedanken
Bei mehr Vorwärts an der Longe neigt sie dann dazu sich in die Kurve zu legen, dass einem schlecht wird beim zuschaun Am besten funktioniert wirklich aktiv schrägstellen (mit über Gerte am Arsch) und aus dem raustreiben, wenn sie sich mit ihrem Schicksal abgefunden hat, dass ich da jetzt nicht über ihre Schummelei hinten hinwegsehen werde. Beim Reiten ähnlich, da darf ich nichteinmal SH denken sondern "brettelgrades steifes Pferd schräg stellen" sonst gehts *flop* und die Schulter ist wieder draußen und der Hintern herinnen und Pferd meint, was hast denn, ich bieg mich eh und abbiegen auf eine Volte willst ja ganz offensichtlich nicht, den Schmäh kannst deiner Oma erzählen

[Karotte]

Jaaaa, genau den Eindruck machst du auch, dass du totaaaal schüchtern und zurückhaltend bist

[Mettie]

Karo, der Zwerg is dermaßen goldig! 

Danke für die tollem Erklärungen, das hat also einen Sinn mit dem Überstellen und ist nicht nur unerwünschtes Zwischenprodukt. So ganz verstanden hab ich das alles allerdings glaub ich noch nicht  Wie genau hebt man die Schulter innen an? Meinst du damit das auf das äußere Hinterbein treiben oder ist das nochmal was anderes?
Was ist ein lateraler und horizontaler Spannungsbogen? Bzw wo is der Unterschied?
Lateral nach außen? Horizontal nach oben? Oder was?

Ich find die Piffelansätze vom Bomber richtig toll. Vielleicht liegt das daran dass ich grad selbst total vom gscheiten Arbeiten die Schnauze voll hab und merke wie viel richtig gutes man auch viel freier erarbeiten kann, also wenn man auch mal zwischendrin nicht perfekte Zwischenergebnisse toleriert ohne gleich die Panik zu bekommen dass alles schief läuft. Früher hätt ich eher laaangsam und dezent, aber dafür akribisch gearbeitet, jetzt find ich es auch nicht schlecht, wenn man mal mehr "Schwung" drin hat und mehr Ausdruck, auch wenn dann die Ausführung vielleicht nicht 100% perfekt ist.
Beim Bomber sieht es für mich nach einem guten Weg aus. Er bleibt in Bewegung und hat richtig Ausstrahlung, auch wenn die Übergänge noch holpern und die Tritte technisch nicht perfekt sind. Aber laufen lernt man durch laufen, gell?  Ich kann mir jedenfalls vorstellen dass man daraus durch gezieltes Loben eine tolle Piaffe machen kann.

Nochmal ne Frage zum Schöneichen: Ich hätt bei der Geschwindigkeit und der Abstellung immer voll die Angst um die Beine - zumal ohne Gamaschen. Ich bin vielleicht auch verpienzt aber ich longier ja maximal eine "Volte" dieser Größe im Trab, dann wieder Schritt oder raus auf den großen Kreis weil ich immer denk, das geht auf die Beine und dem armen Pferd wird schwindlig. Ist das vermenschlicht? Wie ist das mit der Belastung? Sind ja schon Scherkräfte am Werk...