Autor Thema: Klassiker übersiedeln - in Boxen, Offenstall und Weide  (Gelesen 97396 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Offline donauTopic starter

  • pferde-allein-unterhalter
  • Bewohner
  • *
  • Beiträge: 6.356
  • Geschlecht: Weiblich
Kommt jetzt eignetlich bald einmal wer und sagt, dass die Box voll ist? *ängstlichumschau*
wegen überfüllung eröffnen wir einfach eine neue box, und übersiedeln hier her. letzte amtshandlung für heut, bevor´s heim und zum ginnilein geht und ich mich auf die suche nach neuen ausreitrouten mache ;)
Wer auf seinem Standpunkt beharrt, darf sich nicht wundern, dass er nicht weiterkommt...

Authorised WEIGUMS Desillusionator

Offline Anja

  • Bewohner
  • *
  • Beiträge: 1.769
  • Geschlecht: Weiblich
Danke Donau, Runde frische Bio Möhren extra knackig rüberreich, schmecken Ross und Reiter....  ;D  ;D  ;D
Herr, wirf Hirn vom Himmel oder Steine, was ist egal Hauptsache Du triffst.

Offline sasthi

  • Bewohner
  • *
  • Beiträge: 4.796
  • Geschlecht: Weiblich
Danke Donau, jetzt weiß ich, was ich heute noch machen wollte... ist ne gute Idee :)

Gottseidank ist endlich Wochenende.
Wenn zwei das Gleiche tun ist das noch lange nicht das Selbe.

Haflinger sind nicht stur, sie geben ihrem Menschen nur mehr Zeit, über seine Fehler nachzudenken

Offline trollin

  • Mitglied
  • *
  • Beiträge: 290
 Tja mein dickes pferd  ,kommt aus der boxenhaltung (haft)  :'(
 Er war zuletzt nur noch die katastrophe  :-\
 Eben arbeitsverweigerung pur  :-X
 Der arme kerl , so volles programm , steigen ,durchgehen , panikattacken etc .
 Seit er im offenstall lebt gehts seiner seele gut  :D
 Und meines erachtens ist das bei allen pferden so , er hatts halt massiv in seinen verhaltensauffälligkeiten gespiegelt ,
 andere leiden stiller  :(

Offline Figonero

  • Mitglied
  • *
  • Beiträge: 1.392
Das kann schon sein, Trollin ..... es ging ja in dem Fall nicht drum, die Hafinette fuer den Rest ihres Lebens in eine Innenboxe ohne Fenster zu bringen.....und von befristetem Aufstallen mit begrenztem Koppelgang zur besseren Arbeitsmoegichkeit ist noch keiner depressiv oder Verhaltensauffaellig geworden.....auch ein Hafi nicht. Das kann mir jetzt keiner erzaehlen!

Offline trollin

  • Mitglied
  • *
  • Beiträge: 290
 Figo... es ging mir jetzt nicht direkt um die hafinette , ich denk auch nicht das angi das soo geplant hat , aber der dicke sagt
 never ever again und wie gesagt er hat gezeigt ,das es ein no go ist , und das für alle herdentiere

Offline angi

  • Mitglied
  • *
  • Beiträge: 3.049
  • muh
Es ging ursprünglich darum die Hafinette aus gesundheitlichen Gründen in eine Haltung mit kaum vorhandener Weide zu geben, für immer. Was ein großer und sicher deprimierender Einschnitt in ihrem Leben wäre. Die Trainingsmöglichkeiten sind für mich kein schwerwiegendes Argument, weil das so sicher nicht optimal, aber erträglich ist. Mit kurz einmal 3 Monate wegstellen tret ich mir mehr Probleme ein, als ich lös, weil die Hafinette erfahrungsgemäß zu Verhaltungsauffälligkeiten neigt. Kurze Ausflüge ohne Herdenintegration im fremden Stall möcht ich nach Möglichkeit in Zukunft öfter einmal machen. Alles unklar?  ;)
Gesundheit bekommt man nicht im Handel, sondern durch den Lebenswandel.

Offline trollin

  • Mitglied
  • *
  • Beiträge: 290
 Danke angi  ;D
 Alle klarheiten beseitigt  :o  8)

Offline Anja

  • Bewohner
  • *
  • Beiträge: 1.769
  • Geschlecht: Weiblich
Zitat
Seit er im offenstall lebt gehts seiner seele gut 
 Und meines erachtens ist das bei allen pferden so , er hatts halt massiv in seinen verhaltensauffälligkeiten gespiegelt ,
 andere leiden stiller 

Darfst gerne vorbei kommen und den leidenden Zoologen betrachten.

Unabhängig davon, ob Hengst oder nicht, der mag seinen Box hält gerne und ausdauernd Siesta und wirkt irgendwie nicht so richtig depressiv.....

Wobei heute ließ er die Ohren hängen.... während er die Mähne gewaschen bekam...  ;D

Nein die geschichte mit den still vor sich hin leidenden Boxenpferden ist zwar nett aber ich glaube sie inzwischen nicht mehr... manchmal kann sogar eine über 40 jährige dazulernen... ;D
Herr, wirf Hirn vom Himmel oder Steine, was ist egal Hauptsache Du triffst.

Offline Mettie

  • Ex-Profiküken
  • Mitglied
  • *
  • Beiträge: 2.138
Zitat
Übrigens auch wenn die meisten Offenstallfetischisten es nicht glauben, bei genügend Weide bzw. Paddockauslauf wirken die meisten Boxenpferde nicht depressiv oder sonstwie gestört.
Weil sie es (in der Regel) nicht anders kennen. Meistens finden die dann auch bei der Umstellung in einen Offenstall, dass es voll doof ist, wenn sie abends nicht in die Box geholt werden und nass werden ist ihhhh.
Aber nach einem Monat haben sie sich eingelebt und fühlen sich pudelwohl.
Viel schwieriger dageben, ein jahrelanges Offenstallpferd wieder in die Boxenhaltung einzugewöhnen. Wir haben eine Stute im Stall, schon seit Anfang des Jahres, die roppt ab, scharrt und donnert gegen die Wände fast in einer Tour.  :P

Und auch bei anderen Pferden, die bei Boxenhaltung nicht rebellieren, muss ich mir dann immer vorstellen, wie die zumindest 12h am Tag auf 12 m² (bei Paddockboxen auch nicht so viel mehr!) stehen, wo sie sich einmal um die eigene Achse drehen können, und gegen die Wand starren. Dann überleg ich mir, wie ich das wohl fände, wenn ich ohne Fernsehen, ohne Buch oder sonst einer Möglichkeit, mich zu beschäftigen, auf einer Fläche so groß wie mein Bett eingesperrt wäre. Und dann unterscheide ich mich zum Pferd immer noch, da ich kein Lauftier bin sondern seit vielen Jahren daran gewöhnt, Stubenhocker zu sein.

Selbst wenn die Viechers tagsüber auf der Weide sind, so wie meiner zurzeit, stehen sie sich immer noch über Nacht die Beine in den Bauch. Das stell ich mir für ein Lauftier ungefähr so vor, wie ein 4h-Flug in der Economy Class. Dann hat man auch auf einmal den Drang, aufzustehen und einfach ein paar Meter im Gang auf und ab zu laufen, sich zu strecken.

Ich weiß ich bin da extrem was meine Einstellung angeht. Und klar, ein Pferd stirbt nicht von Boxenhaltung oder verkümmert vor Langeweile. Oft ist es ja auch die einzig mögliche Haltung in einem Umkreis von vielen Kilometern, die mit einer Nutzung des Pferdes vereinbar wäre. Ich habe ja leider auch den nächsten guten Aktivstall erst in 30km Entfernung, da könnte ich kostentechnisch never ever täglich zum Reiten hin fahren.

Aber nur weil "es geht", muss man ja nicht aufhören, nach Verbesserungen zu suchen, nicht wahr?
Ein Beispiel:
Dieses Stallkonzept hier finde ich sowas von genial. Wäre der Stall nicht so weit weg...
Geht mal in die Bildergalerie und klickt euch durch, weiter hinten kommt ein Lageplan mit Beschriftung, dann kommt ein Lageplan, der mit den GPS Daten eines Pferdes überlagert wurde (Bewegung in 24h) und noch etwas später kommt ein weiterer Lageplan mit der Zukunftsplanung  :o
http://www.weideparadies.de/weideparadies.html

edit:
Unabhängig davon, ob Hengst oder nicht, der mag seinen Box hält gerne und ausdauernd Siesta und wirkt irgendwie nicht so richtig depressiv.....
Jetz könnte ich mal provokant sagen: Jo, was bleibt ihm auch anderes übrig...  ::)
Hat jetzt halt keine Signatur mehr um Schleichwerbung für THM Strahlbalsam zu machen.

esge

  • Gast
Kann ich nur bestätigen. Als ich Saltim im Dezember von seiner großzügigen Paddockboy umziehen ließ in den Offenstall fand er es absolut total doof!!! Kurz vor tierquälerei! Kein Einzelappartement mehr! Keine Siesta im kuscheligen Strohberg. Nein, so robust wollte der Herr Portugiese wirklich nicht sein! Das ganze liegt jetzt aber ein halbes Jahr zurück - und siehe da, jetzt ist der Offenstall doch richtig fein. Man hat wieder gelernt, dauerhaft mit dem Kumpel auszukommen und das sogar zu genießen. Man pooft lang ausgestreckt in der Sonne. Man hat nachts die Koppel und tags das untergliederte Paddock, wo man gemächlich immer mal den Platz wechseln kann, je nach Sonnenstand und Biorythmus.
Ich glaube, dass Saltim auch in seiner Paddockbox ziemlich glücklich war - zumindest im Sommer, wenn er täglich 6 Stunden auf die Weide kam. Aber im Winter war es definitiv zu wenig Auslauf, zu wenig Gruppe, auch wenn er mähne kraulen mit den Nachbarn in den angrenzenden Paddockboxen gemacht hat.

Vento aber ist völlig verändert. Solange er seine Paddockbox bewohnte hätte ich gesagt: Der ist ganz zufrieden. Aber seit ich ihn im Offenstall erlebe weiß ich, dass er erst jetzt so richtig im Lot ist. So sieht ein zufriedenes Pferd aus!

Uuuund: Lieber gut geführte Paddockbox als schlecht geführter Offenstall - das ist meine Erkenntnis nach 25 Jahren Pferdehaltung in Fremdregie.

Erstens will ich damit sagen, dass man nicht alles pauschalieren kann. Pferde sind verschieden.
Zweitens und wichtiger will ich damit sagen, dass Pferde bei angemessener Boxenhaltung (Box mind 3 x 4 m, allermindestens Fenster ins Freie zum Kopf raushängen, täglich mind. 3 bis 5 Stunden raus mit Kumpels, Hengste wenigstens mit Sichtkontakt, Raufutter ad libidum für alles was einen höheren Grundumsatz als ein Haflinger hat...), durchaus zufrieden wirken können, dass wir Besitzer uns da aber auch vieles schön reden, solange wir das Pferd nicht im Vergleich in Haltung mit mehr Platzangebot gesehen haben.
Drittens wohnen wir auch nicht alle in der Villa am See, sondern aus verschiedenen Gründen auch mal mitten in der Stadt, in kleinen Wohnungen mit nervenden Nachbarn. Das Leben ist nicht immer ideal.

Angi, für deine Hafinette wäre sicher so ein Hit-Aktivstall oder ähnliches gut, wo es viel freie Lauffläche gibt aber halt keine Koppel. Hier in Rhein-Main gibts so Ställe aber ich habe keine Ahnung, ob ihr sowas auch habt.

So, und jetzt muss sich nicht wieder gleich jeder angefasst fühlen, dessen Pferd in einer Box lebt. Nur mal ehrlich in sich forschen, ob das Bewegungsangebot (außer Reiten) denn wirklich groß genug ist fürs Pferd.  ;)
Und nicht jeder Offenstallhalter kann mit einem Heiligenschein herumlaufen. Es gibt eine Menge miese Offenställe und vor allem sehe ich nach wie vor den Offenstall nicht als Freibrieb an, gesunde Pferde gelangweilt, verfettet und erschlafft dort zu vergessen. Rentner und Versehrte sind was anderes, aber ich kriege immer Pickel, wenn ich die vielen eigentlich leistungsbereiten Pferde sehe, die schier vor Langweile sterben, deren Besitzer aber sagen: Ach, der steht im Offenstall, den muss ich nur reiten, wenn ich Lust dazu habe - was dann 2 x im MOnat vorkommt.

Offline Rubens

  • Haflingerdompteuse
  • Bewohner
  • *
  • Beiträge: 1.350
  • Geschlecht: Weiblich
Viel schwieriger dageben, ein jahrelanges Offenstallpferd wieder in die Boxenhaltung einzugewöhnen.

Ein rangniedriges Offenstall-Pferd das dauernd Prügel bezieht, an nicht genug Futter darf und im Winter 10cm Schnee auf dem Rücken hat weil er nicht in den Unterstand darf lässt sich im Alter von 17 Jahren nach 12 Jahren Offenstall leicht wieder an eine Box gewöhnen.
Der schätzte dann die Ruhe beim Fressen und wenigstens mal 10 Stunden aus den Fliegen/Regen rauszukommen.
Da kann auch schwarzer Behang sehr gut über Nacht abtrocknen, was die Mauke doch schlagartig reduziert hat.

Seit dieser Erkenntnis lege ich Wert auf die Möglichkeit der Einzelfütterung und dass mein Pferd ein paar Stunden Ruhe bekommt. Als Einsteller habe ich keinen Einfluss auf die Zusammensetzung der Herde - mit jedem Zu- oder Abgang kann in der Herde eine Dauer-Stress-Situation entstehen der sich das Pferd im Offenstall nicht entziehen kann.

Offenstall kommt für mich nur wieder in Frage wenn ich die Möglichkeit habe sie in Eigenregie am Haus zu halten. Da das in absehbarer Zeit nicht der Fall sein wird gibts auch keinen Offenstall mehr.
"Manche Dinge verschweigt man am besten, indem man ausführlich über sie redet."   Simone Servais

Offline Rubens

  • Haflingerdompteuse
  • Bewohner
  • *
  • Beiträge: 1.350
  • Geschlecht: Weiblich
Bevor ich's vergess: gestern kam die vorsichtige mündliche Zusage, dass der Sattel machbar sei.
Bis Ende nächste Woche steht die Auftragsbestätigung meinerseits mit Kostenvoranschlag und ungefährem Liefertermin auf dem Plan..... *vorsichtig freu*

Jetzt gibts keine Ausrede mehr - jetzt sollte ich mit den Dehnungsübungen anfangen! ;)
"Manche Dinge verschweigt man am besten, indem man ausführlich über sie redet."   Simone Servais

Offline zaino

  • Mein Pferd ist als Pferd eine Katastrophe, als Mensch ist es unersetzlich.
  • Mitglied
  • *
  • Beiträge: 5.752
hi, moing, Ladies.
Esge hat eigentlich schon alles zum Thema Offenstall gesagt. *unterschreib*
Der Haken ist nur: die richtig richtig GUTEN Offenställe muss man noch immer suchen, genau wie die RICHTIG GUTEN Ställe überhaupt...
Also: Genug Platz nicht zu viele Pferde, kein dauernder "Durchlauf" von Neuzugängen, Ecken, Durchgänge, Fluchtwege und Einstellmöglichkeiten auch für die Rangniedrigen erreichbar, Zaun und Gebäude so, dass keine Verletzungsgefahr besteht, ausreichend Futter und und und... alles andere kann nämlich Stress erzeugen.
Und für den dazugehörigen Menschen darf es auch noch passen, das ist legitim, finde ich. Es muss einem auch selber wohl dabei sein. Wenn Rubens schreibt, sie hat das "Abenteuer Offenstall" samt den TA-Rechnungen herzlich satt, weils nicht gepasst hat, dann ist das total begreiflich.
Umgekehrt, wie Trollin sagt, dass für Ihr Pferdchen das Leben seit dem Wechsel in Ordnung ist, toll, super, Volltreffer!
Was die Pferde wohl aussuchen würden, jeweils, wenn man sie liesse?  ;D
« Letzte Änderung: 07.07.12, 11:17 von zaino »

Offline charona

  • Mitglied
  • *
  • Beiträge: 4.552
Darfst gerne vorbei kommen und den leidenden Zoologen betrachten.

Unabhängig davon, ob Hengst oder nicht, der mag seinen Box hält gerne und ausdauernd Siesta und wirkt irgendwie nicht so richtig depressiv.....

Wobei heute ließ er die Ohren hängen.... während er die Mähne gewaschen bekam...  ;D

Nein die geschichte mit den still vor sich hin leidenden Boxenpferden ist zwar nett aber ich glaube sie inzwischen nicht mehr... manchmal kann sogar eine über 40 jährige dazulernen... ;D

es hängt sehr vom Pferd und von den Umständen ab. Unsere beiden sind auch Boxen-Pferde, mit Wiese und Paddock. Ich würd sie gerne länger draussen lassen, aber, auch wenn Gras vorhanden, stehen die Damen nach spätestens 6 Stunden am Gatter und wollen bitte, bitte rein in den Stall und Schlafen oder einfach mal Ruhe vor den Bremsen Dingern oder auch voneinander haben.

Dahingegen ganz natürliche Haltung bei einer Bekannten: ja, Pferde sind super ausgelichen (?) stehen Tag und Nacht draussen, ohne Unterstand. bei ü 30 grad im Schatten, Tag ein tag aus. Tja, ich wär dann auch "ausgelichen". Aber ich hab' leicht reden. Hab's mehr oder weniger in eigener Hand, was auf meinem, leider zu kleinen, Grundstück passiert und kann jederzeit auf das Verhalten/Vorlieben der Pferde einspielen. und wie gesagt, es gibt auch sehr gute Offenstall-Haltung, ohne Frage. Aber ich hab bis dato auch aus solcher Haltung nicht nur zufriedene Pferde gesehen.