Autor Thema: Ekzemer sucht nach Hilfe  (Gelesen 4964 mal)

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Sweeties100

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Ekzemer sucht nach Hilfe
« am: 24.08.11, 01:10 »
Hallo Ihr Lieben,

ich schreibe hier für das Pony meiner Freundin. Sie kleine hat schon stolze 29 Jahre...und doch suchen wir immer noch nach einem Mittel um ihr Ekzem in den Griff zu bekommen. Daher wende ich mich heute mal an Euch...vielleicht habt ihr noch Tipps und Erfahrungen.

Ihr Ekzem ist ziemlich stark...nicht unbedingt so dass sie komplett blutig gekratzt ist, das verhindert ihre Ganzkörperdecke. Aber sie hat unheimlich starken und andauernden Juckreiz seit ewigen Jahren. Die hat wirklich etliche Therapien durch die es dafür gibt. Salben, Öle, Bioresonanztherapie, Aloe Vera - Behandlung, Moosbehandlung...und kortison natürlich. Das war eigentlich das einzige was ihr sonst geholfen hat. Aber auch das hat irgendwann Grenzen und wirkt nun auch nicht mehr. Wahrscheinlich habe ich auch einiges an Therapien vergessen jetzt. Es ist natürlich im Sommer besonders schlimm, aber dennoch auch im Winter da. Allergietest wurde auch gemacht. da kam nicht wirklich was bei raus.

Trotzdem hat sie eigentlich ne gute Lebensqualität. sie ist fröhlich...trabt und galoppiert über die Wiese und treibt einigen Schabernack.

Aber es tut einem trotzdem in der Seele weh wenn man sieht wie sie sich kratzt und schubbert und manchmal auch beisst.

Habt ihr noch Ideen? bitte immer her damit!

Lieben Dank
Martina

Offline 1stAlex

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Re: Ekzemer sucht nach Hilfe
« Antwort #1 am: 24.08.11, 06:34 »
Hallo Martina,
ich kann das nur aus Sicht 'meiner' Therapiemöglichkeiten (traditionelle chinesische Medizin, also Ernährung, Akupunktur und Kräutertherapie) beantworten.

Vorweg: ich habe seit etwa einem Jahr selbst zwei Ekzemer in ganz unterschiedlichen Schweregraden (der zweijährige Ponyhengst war letztes Jahr kahl und scheuert dieses Jahr eigentlich gar nicht, der 4jährige Araber war zum Zeitpunkt der Übernahme überall blutig, auch an den Beckenknochen und auf der Wirbelsäule - von Bauchnaht, Schlauchtasche und Innenseite Oberschenkel ganz zu schweigen. Dieses Jahr hat er sich zwar seiner Mähne entledigt, ist aber nirgendwo blutig).

Grundsätzlich wäre ich bei der Behandlung eines so alten Pferdes eher skeptisch - diese Allergie hat sich schon über so viele Jahre manifestiert, dass die Behandlung noch schwieriger sein dürfte als sie bei einem jungen Pferd ohnehin schon ist. Die Therapie dauert eigentlich Jahre, das muss man schon ehrlich sagen.

Was benutzt Deine Freundin denn zur äußerlichen Anwendung? Es gibt da schon gut bewährte Präparate, die Gnitzen und Co abhalten.

Wenn sie auch im Winter juckt: Blut ist okay? Kein Selen- oder Zinkmangel? Organisch alles okay? Hat sie schon immer auch im Winter Juckreiz oder erst seit sie älter wurde? Wie lange wurde sie denn mit Cortison behandelt, wurde da im Verlauf nicht sowieso mal ein Blutbild gemacht?

Hat sie regelmäßig gerosst oder hatte sie eher immer eine stille Rosse?

Kräutertechnisch gibt's einiges was helfen kann (ich arbeite überwiegend mit westlichen Kräutern), allerdings hätte ich bei den Hauptallergiekräutern anhand ihres Alters eher Bauchweh wegen eventueller Nebenwirkungen.

Man könnte zb einen Flectron ausprobieren, das ist ein Kunststoffclip den Kühe in's Ohr bekommen gegen Fliegen, Gnitzen usw. Den kann man in die Mähne (sofern vorhanden) flechten, so dass er auf dem Hals aufliegt. Ist eine absolute Chemiekeule, hilft aber bei vielen Pferden sehr gut. Kann man bei TÄ kaufen, die zb Milchviehbetriebe in der Kundschaft haben. Braucht etwas Zeit um Wirkung zu entfalten, aber die Fliegviecher haben ja noch locker bis Mitte Oktober Saison. Hier in der Gegend kostet er irgendwas unter 10 Euro, die Wirkung hält gut 2 Monate an.

Und den nicht von der Decke geschützten Bereich würde ich zusätzlich einschmieren; wenn Ihr Interesse habt, schick mir einfach eine Nachricht, dann kann ich Dir eine Bezugsquelle nennen (da würd ich aber gern noch was zu sagen, so 'nicht-öffentlich').

Was auch sehr schön ist, ist die Seife bei Mauke und Ekzem von Blickfang und Wohlgefühl (das ist der Hersteller). Damit kann man immer mal einshamponieren (Hilfe, schreibt man das so?), die nimmt auch Juckreiz raus und ist sehr pflegend für die Haut. Wenn Ihr da was bestellen wollt, bestellt auf jeden Fall eines dieser Säckchen mit (gibt's bei Zubehör), lohnt sich auf jeden Fall weil die Seife nicht aus den Fingern glitscht und man ganz einfach den benötigten Seifenschaum 'produzieren' kann.

Über den Winter würde ich eine Kur für den Stoffwechsel empfehlen, das gibt eine bessere Ausgangsbasis für's nächste Jahr. Und ich persönlich würde da auch mal eine gezielte Entgiftung empfehlen...

Und die Fütterung sollte man natürlich auch noch überprüfen.

Hoffe, ich konnte Dir etwas helfen,
viele Grüße,
Alex

Sweeties100

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Re: Ekzemer sucht nach Hilfe
« Antwort #2 am: 24.08.11, 22:31 »
Hallo Alex,

erst mal vielen Dank für deine ausführliche Antwort und Mühe :)
Vorweg habe ich vergessen dass noch eine Algen-Therapie gemacht wurde. Auich ohne Erfolg :(


Grundsätzlich wäre ich bei der Behandlung eines so alten Pferdes eher skeptisch - diese Allergie hat sich schon über so viele Jahre manifestiert, dass die Behandlung noch schwieriger sein dürfte als sie bei einem jungen Pferd ohnehin schon ist. Die Therapie dauert eigentlich Jahre, das muss man schon ehrlich sagen.


Ja ich weiss. Theoretisch, ich weiss ja nicht ob das geht, ist es auch nicht mehr unbedingt daran die Ekzemerkrankung (wo immer sie auch her rührt) zu "Heilen", sondern etwas zu finden womit einfach das böseste Symptom, den Juckreiz, etwas lindern kann.

Was benutzt Deine Freundin denn zur äußerlichen Anwendung? Es gibt da schon gut bewährte Präparate, die Gnitzen und Co abhalten.

Ich weiss das ein Produkt (schulmedizinisch) Hydrocortisel ist, dann verschiedene Öle zur Pflege und Linderung des Juckreizes. Wir hatten auch den Tip bekommen, Moos zu sammeln, in heißes Wasser, ziehen lassen und Pferd damit einschmieren. Außer das sie ein supertolles seidiges Fell bekommen hat, passierte aber leider nichts. Mit diesem Clip wird nicht gehen, da sie eine Stehmähne hat, die teilweise abgeschubbelt wird und auch von der Besitzerin immer kurz geschnitten ist um an die Haut zu kommen.

Wenn sie auch im Winter juckt: Blut ist okay? Kein Selen- oder Zinkmangel? Organisch alles okay? Hat sie schon immer auch im Winter Juckreiz oder erst seit sie älter wurde? Wie lange wurde sie denn mit Cortison behandelt, wurde da im Verlauf nicht sowieso mal ein Blutbild gemacht?

Jepp Blut ist in Ordnung, wurde mehrmals getestet...keine Auffälligkeiten. Nee dass das im Winter jetzt auch oft so drastisch war kam eher mit dem Älterwerden. Sie hat entweder Cortison Tabletten bekommen, alle 2-3 Tage 5 Stück...oder eine Spritze muskulär, die eigentlich für 6 Wochen helfen soll.
Die Abstände zwischen den Cortisongaben waren immer relativ groß eigentlich...oft sogar Monate. Aber in den letzten 2 Jahren sag ich mal, waren so große Lücken nicht mehr möglich...aber naja..das scheidet nun eh aus...weil nun selbst die Spritze nicht den Hauch einer Besserung zeigte...genauso die Tabletten, die vorher gegeben wurden.

Hat sie regelmäßig gerosst oder hatte sie eher immer eine stille Rosse?

immer stille Rosse

Über den Winter würde ich eine Kur für den Stoffwechsel empfehlen, das gibt eine bessere Ausgangsbasis für's nächste Jahr. Und ich persönlich würde da auch mal eine gezielte Entgiftung empfehlen...


bekommt sie schon...also das für den Stoffwechsel...gezielte Entgiftung..was meinste genau damit? Aderlass?

Das mit der Seife könnte man ja nochmal ausprobieren! Wir haben zwar eigentlich keine Hoffnung mehr das jemals in den Griff zu bekommen...aber man sucht ja trotzdem immer wieder nach evtl. Lösungen

Lg Martina