also ich bin ob der reaktion nicht überrascht - jemand im ohne-sattel-reiten ungeübter (3 jahre nicht gemacht) setzt sich auf ein relativ gesehen kleines, schmales pferd. balanceverlust des reiters, auch minimal, führt zu einem klammer-reflex, den das pferd so gar nicht kennt, weil im sattel passiert das nicht/ fühlt sich das anders an. pferd erschreckt - und reagiert auf seine übliche, heftige art und weise = steigen und bocken. für mich klingt das pferd nach einem nicht sehr intelligenten (= nicht sehr abstraktionsfähigen) pferd, dass sich mit unbekanntem so auseinander setzt, wie es gelernt hat, dass es sich dem unangenehmen entziehen kann: steigen, bocken, flucht.
mein ansatz wäre ein anderer - ich würde dem pferd erstmal lernen, zu lernen. also zu "abstrahieren", dh. dass eine erkenntnis (zb. der regenschirm ist im roundpen nicht gefährlich) auch auf anderes übertragbar ist, sodass eine allgemeine aussage entsteht (= der regenschirm ist harmlos). genau das kann das pferdchen aber wohl nicht, weil reiter mit sattel = ungefährlich, ohne sattel = gefährlich. und ich glaube auch, dass sachen wie "reiter mit raschelndem leckerliebeutel", "reiter mit flatterndem ding (jacke, fahne)" o.ä. gefährlich sind. eben weil er schlicht nicht generalisiert: reiter = immer ungefährlich.
sieht man auch am einfangen: immer, wenn was anders ist (kein pferd da, mehr wind, andere person, anderer ort), funktionierts nicht mehr, sondern muss nochmal erarbeitet werden (= treiben, und dann herrufen). geht natürlich schneller als beim ersten mal, ist aber nicht generalisiert.
und genau da würd ich halt ansetzen, dem pferd lernen lernen und seine neugierde wecken
monnef - da steht nix von heimlich, da steht nix von: die helfer haben gefüttert. sondern: die helfer haben gehalten. heimlich aufsteigen und das pferd überraschen ist bei so einem pferd sowieso blödsinn, und ich glaube nicht, dass das so gemacht wurde. aber die reiterin hat dem pferd zuckis gegeben damit er merkt, dass es nix tut, wenn sie am rücken ist, dass das harmlos ist. das hat nichts, aber auch gar nichts mit ablenken, heimlich machen oder so zu tun.
im übrigen tut ein pferd nichts, weil der mensch es möchte. ein pferd tut etwas, weil es ein kommando etc. gelernt hat, das ihm sagt, wie es sich in einer bestimmten situation zu verhalten hat, wie es reagieren soll. und gelernt hat es das entweder über "wenn ich das nicht so mache, dann wird es unangenehm", oder "wenn ich das so mache, bekomme ich eine belohnung" oder eine kombination aus beidem, dh. wenn ich das und das mache, wird´s unangenehm, und für das und das gibts belohnung. beim reiten kommt man um eine kombination nicht rum, ich hab weder die zeit, noch die örtlichen gegebenheiten, noch das reiterliche können oder psychisch perfekte gleichgewicht, um nicht mal zu sagen, schau, so *zurechtrück*, und dann für´s verstehen zu belohnen. in allen schwierigen situationen aber finde ich es sinnvoller mit leckerlie, kauen und belohnen zu arbeiten, eben weil´s entstresst, weil kein muss dahinter ist. (und weil man in solchen situationen oftmals nicht unangenehmer sein kann als das, was das pferd vermeiden möchte: siehe ohne sattel und runterbuckeln)
was ich nicht verstehe ist, warum man immer davon ausgeht, dass mit leckerlies was "weggezaubert" werden soll, man kann mit futter nichts überdecken, aber druck rausnehmen und die basis anpassen. und ganz ehrlich: mir ist herzlich egal ob mein pferd wegen des leckerlies, dass es nach dem aufsteigen bekommt, immer und neben allem stehen bleibt, wenn ich drauf kletter - solange es das zuverlässig tut (und meine beiden tun das, auch die kleine vierjährige....)