Hallo kalea,
Danke für Deine Tipps...
Wenn ich mein Pferd an (Knoten-)Halfter und Strick (oder Rope) habe, kann ich ihn problemlos weichen lassen, rückwärts richten, etc. Der rüpelt da nicht rum. Und wenn er nicht bei der Sache ist, bekommt man ihn mit ein bis zwei abrupten Stopps schnell wieder auf Kurs...
Z.B. weiß er beim führen normalerweise haargenau, dass er nicht zu drängeln hat oder überholen darf. Da hält er sich dran. Schiebt sich die Nase doch mal ein Stück vor, muss ich nur kurz mit dem Strickende wedeln und dann ist wieder alles ok. Da er ja insgesamt häufig eher zu sensibel reagiert, ist es nicht nötig ihn mit Strick oder Lederklatsche zu treffen. Das würde nur zu einer Überreaktion seinerseits führen, weil er dann auch gar nicht wüsste, wieso ich mit so eine Härte zurückschlage...
In einer Situation, in welcher er steigt, sich auf die andere Seite runterkippen lässt und sich dadurch loszureissen versucht, können wir ihn mit Knotenhalfter nicht mehr halten. Der Druck des schmalen Knotenhalfters interessiert ihn da nicht. Und ich habe kein dickes 5,- Knotenhalfter, sondern schon was besseres, genau auf ihn maßgefertigtes... Mit Kappzaum konnte ich ihn bei so einer Aktion bisher halten. Weshalb ich in Übungssituationen derzeit immer mit Kappzaum arbeite.
Seine Losreiss-Attacken erfolgen nur dann, wenn ihm etwas nicht passt. Keine Lust am Zaun zu warten, keine Lust oder gar Angst vorm aufschnappenden Regenschirm, Angst vor einem an ihm vorbeifahrenden Traktor... Solche Sachen eben. Wenn ich mit ihm locker-flockig spazieren gehe (ohne auf gaaanz schlimme Monster zu treffen), ist alles in Butter.
Er hat dieses Verhaltensmuster einfach so abgespeichert, dass er weiß, er kann sich allem entziehen, was er nicht mag/vor dem er Angst hat/mit dem sich auseinanderzusetzen er keine Lust hat.
Gestern Abend haben wir mit ihm geübt. Allerdings da sogar mit Trense, damit - wenn er hochgeht - er definitiv gehalten werden kann. Nicht die feine englische Art, aber was soll man machen... Er ist ja gerade auch kein Gentleman. Er sollte lernen, dass einsprühen nicht gefährlich ist. Denn davor hat er Angst. Ich hatte es aber auch nie intensiver mit ihm geübt, weil man das alleine nur schwierig hinbekommt bei ihm. Nun hat meine SB ihn gehalten und ich durfte sprühen. Nachdem er merkte, dass das Sprühen aufhört und er Leckerlie bekommt, wenn er nicht abgeht, sondern stehen bleibt, hatte er das dann bald raus. Natürlich je nach Körperstelle noch nicht relaxt und alles noch lange nicht perfekt, aber immerhin...
Wir hoffen, dass er durch solche Situationen merkt, dass er a) uns beiden vertrauen kann, b) wir beide diejenigen sind, die angeben, wo es lang geht und c) viel Lob und Leckerlie erhält, was ihn motivieren soll, mit uns zu kooperien. Des Weiteren werden wir gezielt üben, dass er im Round Pen auf Signale genau hinhört und dass er auf Kommando zu uns kommen soll. Wir reden da gerade von 1-5 Schritten, die er auf uns zumachen muss, um ein Leckerlie dafür zu bekommen.
Aber mühsam ernährt sich das Eichhörnchen...
Die SMS-Sache mit der SB war schon etwas missverständlich... Sie ärgerte sich allgemein, dass sie morgens nicht mehr Zeit hatte und er schon wieder seinen Willen bekommen hat... Und wir wissen beide, dass das eher schädlich als gut war. Gestern Abend haben wir ganz gut zusammen gearbeitet, da hatte ich wieder ein gutes Gefühl.
Ach ja, nachts waren sie auf dem Paddock mit Heu. Wir machen immer mal wieder Heutage zwischendurch, und gestern war so einer. Von daher keine News zum Weide-/Fressbremsenverhalten...