Autor Thema: Pferd lässt sich nicht einfangen + reisst sich los... Was tun?  (Gelesen 25588 mal)

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Offline Monnef0805

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Anfangs nur mit Halfter und Strick abmachen. Sprich auf Wiese gegangen und erst mal so getan als wollte ich nur den Strick abmachen. Dabei immer das Kommando steh. Kam eine minimale Reaktion das er los wollte entweder schnellsten den Haken wieder dran oder ins Halfter gegriffen mit dem Kommando steh. Und das deutlich und streng. Das so lange bis er nur ein paar Sek. stehen geblieben ist und bevor er reagieren konnte habe ich ihn mit dem Kommando "auf" los geschickt. Das ganze habe ich dann ausgedehnt. Die merken sehr schnell das es nur über das warten geht und alles andere unnötig lange dauert. Bis zum Halfter abmachen und trotzedem stehen bleiben ist es dann nur noch ein kleiner Schritt. Hier hatte ich aber zur Sicherheit anfangs ein Strick um den Hals gelegt, für den Fall der Fälle.
« Letzte Änderung: 23.08.11, 10:36 von Monnef0805 »

Offline tara

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Kam eine minimale Reaktion das er los wollte entweder schnellsten den Haken wir dran oder ins Halfter gegriffen mit dem Kommando steh.
oder einen zweiten Strick am Halfter haben, der noch angeschnallt bleibt.

edit: so was kann man doch sicher auch gut clickern.
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Offline zaino

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Genau, clickertraining - und auf Verfressenheit bauen. Und ein "Warten"- oder "steh"-Kommando fest installieren damit. Gibt zwar auch keine 100% Sicherheit, aber immerhin könnt es besser werden. Und man erreicht damit, dass das pferd sich viel viel stärker auf einen konzentriert und "bei einem" ist und weniger seine merkwürdige Schoten pflegt. Kanns ja auch nicht sein dass man selber ständig ständig auf der Lauer liegen muss und das Pferd muss nicht aufpassen...  ;)
Lasst Euch nicht den Schneid abkaufen, bislang kamst DU ja prima klar mit dem kleinen Mr. Eigensinn!

Schwierig was zu korrigieren was er beim Besitzer kaum zeigt. uffffzzzz. Da hab ich auch schon ein paar Sachen erlebt, dass das an sich friedfertige Russentier fremden Leuten die seltsamsten Eier legte und die sich dann bei mir heftig beschwerten :P konnte allerdings 1x dann erfolgreich eingreifen, als er sich angewöhnt hatte, quiekende Angsthasen per Bullenattacke aus dem Weg spritzen zu lassen.
Wir haben so einen "wilden" Spanier am Stall, da dauert das auch ewig, bis er ein bestimmtes überzogenes Theater lässt... Geduld und Geduld...  :-\

Offline Nattfari28Topic starter

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Bisland prima klar gekommen mit ihm.... - Naja, definitiv auch nicht immer! ;)
Das gebe ich offen zu... Ich hatte auch schon andere Zeiten, in denen ich an's Verwursten dachte...  ;D

Aber es stimmt schon, irgendwie haben wir zwei uns - ohne großartiges Dominanztraining (auch mal probiert, aber ist dann wieder eingeschlafen) - wohl zusammengerauft. Wahrscheinlich hat er mit der Zeit gemerkt "Egal, was ich mache. Die kommt echt immer wieder..." ;)

Wobei ich sagen muss, dass es zwei immense Verbesserungsstufen in den vergangen 12 Monaten gab:
1. Umzug in einen neuen Stall. Dort mehr Bodenarbeit/HMS nach Peter Pfister gemacht, Basics wie führen/stehen bleiben/rückwärts richten. - Es war zwar vorher nicht so, als ob er nicht geführt werden konnte o.ä., aber es hat nochmals eine Verbesserung bzw. Erleichterung im Umgang gebracht.
2. Dieses Frühjahr war ich 2 Wochen im Urlaub. Während meines Urlaubs/Abwesenheit hat er sich wohl auch zweimal derbe daneben benommen... Nach meinem Urlaub war er das Traumpony schlechthin. Der kam auf mich zu, freute sich, was mit mir zu machen, usw. Als ob er das wirklich so gemerkt hätte "Mensch, die war jetzt 2 Wochen nicht da. Super, das jetzt sie wieder da ist, die mich am besten kennt." Aber das ist natürlich absolutes Menschendenken... Dennoch war er daraufhin bestimmt 4 Wochen lang total easy in allen Bereichen, motiviert bei allem, was wir gemacht haben...

So, und nun mal zum Thema clickern...:
Natürlich sagt mir clickern an sich schon etwas. Aber ich kenne niemanden, der das aktiv macht. Also, ich bin da der absolute Laie. - Aber ich bin offen für Neues. Und wenn es für uns ein guter Lösungsansatz sein könnte: Why not?

Als Anfänger braucht man sicherlich mind. die passende Lektüre dazu, oder nicht? Den Clicker sowieso... ;) Was könnt ihr da empfehlen? Amazon spuckt gleich mehrere Bücher aus... Was ist interessant zu lesen, leicht zu verstehen, gut umsetzbar und somit empfehlenswert?

Oder ist da direkt ein Kurs besser? Wenn ja, wer und wo bietet so etwas an?

Außerdem wollte ich Euch nochmal danken, dafür, dass ihr genau lest und aufnehmt, was ich schreibe und mit mir gemeinsam nach Lösungswegen sucht. Bisher kamen keinen Anschuldigungen, sondern immer gute Tipps und Denkanstösse. Das finde ich wirklich super! Vielen Dank dafür! :D


Offline tara

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Bisher kamen keinen Anschuldigungen,

warum auch?
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Offline Hexenkind17

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Ich glaube nicht, dass man erst clickern muss o.Ä. (Nichts gegen das Clickern, aber das müsstest du auch erst erlernen und dann auf diese Situation anwenden, ist nicht so einfach, denke ich).
Das Haltesignal installieren und dann abrufen. Maulkorb abmachen, aber NICHT das Halfter. Ich würde diese beiden Aktionen entzerren. Einfach mal "so" auf die Weide gehen am Halfter und dann wieder runter. Und dann einfach alles 100 und 1000 Mal üben.
Ich glaube, für ihn ist das auf die Weide gehen, Maulkorb und abfetzen dermaßen fest verbunden, das ist wie dem Hund, der anfängt zu kläffen, wenn Frauchen die Leine oder die Jacke holt. ;)
Meiner dürfte mich nie überholen beim Führen, sonst musste er sofort etwas rückwärts gehen, oft halten/losgehen geübt, IM ALLTAG und ÜBERALL. Nicht so, dass das Pony gernervt und unwillig (!) wird, aber so, dass es verinnerlicht wird.
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Offline zaino

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Bisher kamen keinen Anschuldigungen, sondern immer gute Tipps und Denkanstösse. Das finde ich wirklich super! Vielen Dank dafür! :D
Na hör mal!  ;D 8)
Im Übrigen hat sicher JEDER Mensch mit Pferd mal irgendwann grössere oder kleinere Probleme gehabt oder gar echt grobe Fehler gemacht - die das Gegenteil behaupten haben bloss keinen A*** in der Hose, es zuzugeben :P Aber nur wer drüber spricht kann dazu lernen.

Mit dem Maulkorb - könnte mir vorstellen, dass Pferd = Fressmaschine = hasst Fress-Bremse! Wenns ein schlaues Pferd ist, stellt es den Zusammenhang her.
Gute Idee, die Vorgänge zu trennen, wie Hexenkind schreibt.
Habt Ihr keine abgemähten Wiesen die der Kerl nachweiden bzw. benagen kann ohne zu platzen?

Offline carola

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Man könnte auch in die Fressbremse was leckeres tun. ;) Okay, Isländer können lesen und schreiben, aber einen Versuch wäre es wert. Mal abgesehen vom Rest, den er auch lernen muss.
Ehemalige Miteinsteller von mir haben ein großes WB, das sich jedes Jahr ein- bis zweimal losreißt und zurückscheppert beim Von-der-Koppel-holen. Danach führen sie wieder eine Woche mit Steigergebiss und gut ist für die nächsten 6 Monate. Ist halt die Frage, wie schlau der Isi ist. Ob er entweder folgert "wenn ich nicht brav bin, kommt wieder das und das, also lasse ich es gleich" oder ob er folgert "immer wenn die damit kommen, kann ich mich nicht losreißen".

Wie reagiert ihr, wenn er losfetzt? Also dann, wenn er eigentlich woanders hinkommen soll? Fangt ihr ihn neu ein? Meine hat sich ja auch schon rumgedreht, wenn ich mit Halfter kam. >:( Das passiert seeeeehr selten. Aber wenn, dann werde ich echt sauer und jag sie. Damit sie dreimal soviel laufen muss. Vor der eigentlichen Arbeit. Das hält auch immer 1-2 Jahre.
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Offline Nattfari28Topic starter

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Zuerst mal bzgl. Anschuldigungen...: Sowas habe ich schon in anderen Foren gelesen. Da wurde der, der fragt als rigoros dumm abgestempelt und eher fertig gemacht anstatt irgendwelche hilfreichen Tipps zu geben.

Er trägt derzeit nur den Maulkorb (von AS, falls den jemand kennt). Da noch ein Halfter an den Pferdekopf zu packen, könnte schwierig werden. Den Strick haken wir so derzeit unten am Maulkorb ein, da habe ich durch eine Öse noch zusätzlich einen Karabiner gehängt, damit man einen Strick locker und problemlos ein- und aushaken kann.

Die zigfachen Wiederholungen sind sicherlich notwendig. Das verstehe ich schon. Das Problem mit dem von der Weide holen/ Fresskorb ausziehen verdeutlicht aber ja auch nur, dass er weiß sich losreissen zu können, wenn ihm etwas nicht in den Kram passt...
Von daher habe ich eben mal etwas gegoogelt bzgl. clickern. Vielleicht wäre ein ganz neuer Ansatz also doch nicht so verkehrt? Damit man das dann durchweg so einsetzen kann. Andererseits ist es natürlich blöd, wenn man grad mal wieder den Clicker vergessen hat, usw...

Dass er diese Fressbremse sicherlich nicht besonders liebt, kann ich wohl nachvollziehen. Aber er hat bisher wohl auch noch keine Versuche gestartet sie loszuwerden. Andere Pferde werden da ja schnell sehr erfinderisch. Er nicht. Er akzeptiert das Teil schon... Er akzeptiert eigentlich auch das Anziehen von dem Teil. Also bei mir immer, bei meiner SB hat er sich am Sonntag das erste Mal noch bevor der Korb ins Spiel kam entzogen - da hatte er sein Halfter drauf (hatte ich extra drauf gemacht, damit sie ihn problemlos zu fassen bekommt...) und ist dann beim Öffnen des Halfters abgegangen... Von daher sind extra Leckerlie beim Anziehen nicht mehr nötig (die gab es früher mal, als so eine Fressbremse noch was ganz neues für ihn war). Oder meint ihr auch Leckerlies vorm Ausziehen in den Korb hineinzugeben? Aber das wäre ja eher eine Leckerliegabe für nix...

Bzgl. rabiater Maßnahmen á la Steigergebiss: Ob Halfter, Knotenhalfter, Trense oder Kappzaum. Er geht erstmal ab. Wenn er dann merkt, dass es stärker gegenruckt, gibt er nach und unterlässt es dann. Also, beim Halfter und Knotenhalfter hat man keine Chance, wenn er weg will. Mit Trense und Kappzaum konnten wir ihn bisher immer halten und dann hat er nachgegeben.

Das Nachweiden oder Abweiden auf abgefressener Fläche ist so nicht möglich. Wir sind ein kleiner Stall mit gerade mal 3 Pferden. Die Weidefläche ist begrenzt. Es gibt mehrere kleinere Weiden. Und wenn die eine Weide abgefressen ist, geht es auf die nächste. In der Zeit muss sich die restliche Fläche erholen.

Last but not least zum Thema wie reagieren wir, wenn er losfetzt usw...:
Wenn er sich bei mir umdreht, jage ich ihn mittlerweile nicht mehr weg, sondern gebe ihm kurz Bedenkzeit, dann dreht er mir mind. den Kopf oder den vollen Körper zu und ich kann aufhalftern. Das mit dem wegjagen habe ich eine zeitlang probiert. Wenn man dann aber 1,5 Stunden jagen muss und er nicht nachgeben will, sondern sich weiter und weiter reinsteigert, verlässt einen irgendwann der Mut, dass das der richtige Weg ist. - Genau das will meine SB aber jetzt auch im Round Pen nachstellen. Er soll sich da so auf uns konzentrieren von wegen stehen bleiben, Richtungswechsel, und aber auch zu uns kommen, wenn wir es ihm erlauben.
Meine SB selbst hat ihn aber auch schon so über die Wiese gejagt... Ist aber auch schon etwas länger her...
In den letzten Tagen hat sie einfach schnell nachgegeben oder einfach mich informiert, dass mein Pferd zwar im Paddock sei, aber Fressbremse noch drauf, usw... Sie ist halt schon sehr sauer über sein Verhalten und sagt es könne so nicht weitergehen. Dem stimme ich ihr ja auch zu. Aber a) werden wir das sicherlich nicht von heute auf morgen ändern können und b) wird es nicht einfacher mit ihm, wenn man mit mieser Laune und Negativeinstellung über das Pferd daran geht...

Offline carola

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Vor allem nicht, wenn Pferd jetzt ein paarmal damit durchgekommen ist. Ich verstehe die SB auch voll und ganz, aber so hat das Pony ja mehr oder minder, was es will (Maulkorb drauf sicher nicht, aber das peilt er ja scheinbar nicht).
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Offline Hexenkind17

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Ich bin ja gar kein Freund von Rumgejage, schon gar nicht im Round Pen, bitte! Sowas hat bei mir noch nie funktioniert, die Pferde wurden nur hysterischer oder drehten mehr auf. und die ganze Herde hatte ihren Spaß.
Ich finde, wenn dort nur 3 Pferde stehen, ist es auch etwas anders als bei 30. Klar, super genervt wäre ich auch, keine Frage, aber jedes Mal wenn er damit durchkommt, muss mir doch klar sein, dass es das nächste Mal wieder so aussieht. Ich hatte oft die Mittagsschicht bei uns im Stall, das Pferd der SB ließ sich nicht einfangen, habe das meine egsamte Mittagspause durchexerziert, dann war das Thema ab da an gegessen.

Entweder dieses Verhalten einfach so oft üben, wie schon gesagt, und er wird sich NICHT 100 Mal losreißen und WENN er sich losreißt, wird er halt wieder eingefangen.
Wenn er auf Kappzaum reagiert, dann einfach Führkette drauf und nur das Symptom behandeln, du hast das Problem ja eh nicht so.
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Offline Nattfari28Topic starter

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Ja, die ganze Situation ist gerade ziemlich schwierig...

Ich versuche, eine Lösung zu finden. Aber wenn ich die schon längst hätte, gäbe es das Problem ja gar nicht mehr...

Bei der SB bin ich mich permanent am entschuldigen... Und es ist halt schwierig in dieser Lage dann zu ihr zu sagen "Das finde ich nicht gut, dass Du ihn in dem Moment in Ruhe gelassen hast." Oder "Kann es sein, dass Du mittlerweile auch keine positive Grundeinstellung mehr hast, sondern eher angepisst bist von ihm? Wenn ja, ich glaube, damit kommst Du erst recht nicht weiter..." Dann geht die mir absolut an die Decke. ;)

Ich weiß ja auch, dass sie eine Lösung wünscht. Und dass sie gerne mit mir an einem Strang ziehen will, um diese zu erreichen. Aber dennoch kann ich im Moment nie einschätzen, ob das, was ich sage und was mein Pferd macht, sie gerade einfach nur ankotzt... Oder ob ich mir da zuviel einbilde. - Vielleicht bin ich auch einfach etwas (zu) sensibel...  :-\  ;)

Im Round Pen wollen wir nicht willkürlich das Pferd jagen; das kam glaube ich im Kontext gerade blöde rüber (habe ich gerade beim drüber lesen gemerkt). Sie meint - nach Peter Pfister's Lehre - das die freie Kommunikation zwischen Pferd und Mensch da besser geschult werden kann. Es soll darum gehen, dass er auf erst gröbere, später feinere Zeichen hin reagiert bzgl. stehen bleiben, Richtungswechsel, usw. Auch mal Tempo- und Gangartenwechsel. Aber kein pures Gerenne. Wobei ich natürlich nicht dafür garantieren kann, dass es bei ihm anfangs erstmal in Gerenne ausarten wird...  ::)

Ich weiß leider gerade noch nicht - wenn ich Führkette einsetzen werde - wie das am besten machbar wäre. Ist schwierig wegen der Fressbremse.... Ich bezweifle fast, dass er diese gesamte Show so abziehen wird, wenn er heute abend einmal zur Weide und zurück geführt wird von ihr (dann z.B. ohne Fressbremse, aber mit Kappzaum).

Und allgemein wäre es schon schön, eher an der Ursache zu forschen als dieses einzelne Symptom abzustellen. An den Symptomen bastel ich schon so lange rum mittlerweile....

Offline Monnef0805

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Also ich denke mal es geht hier nicht da drum das Pferd wie blöd in der Gegend rum zu jagen und es mag sein das es mit 30 Pferden schwierig ist aaaber so was kann sehr hilfreich sein. Ein Pferd will letzt endlich seine Ruhe, sprich es läuft auf der Wiese vor mir weg, hat durch die vier Beine und Schnelligkeit sehr schnell Abstand bekommen und bekommt was.... seine Ruhe. Ergo weg laufen heißt ich habe meine Ruhe.

Ich habe meine Pferde auch schon über die Wiese gescheucht weil sie die Meinung waren weg laufen ist die bessere Lösung. Hier hieß es dann die immer in Bewegung halten. Ruhe gibt es nur bei mir, wenn sie kommen. So was kann ausarten und man sollte Zeit und Kondition mit bringen  ;D aber bei allen vier Pferden hat es sich gelohnt. Sie kommen auf rufen. Manchmal dauert es etwas weil unterwegs fällt einem ein das man noch äppeln wollte aber sie kommen  ;D

Auch die Round Pen Arbeit ist da das gleiche System. Allerdings muss man hier ein wirklich gutes Auge haben. Einmal das nachgeben (senken vom Kopf, kauen etc.) übersehen und das Pferd wird nicht mehr mit arbeiten.

Um so mehr man über das Kerlchen liest  ;D muss ich sagen bei dem würde ich absolut immer Konsequent sein. Menschen scheinen ihn nicht wirklich zu interessieren bzw. für voll zu nehmen. So einen hatte ich bis vor kurzem auch in der Herde. Er kam aus einer Herde mit 20 gleichaltrigen. Viel Menschenkontakt kann es wegen der Menge schon nicht gegeben haben. Und er geht so in die Richtung.
Dem musste ich auch erstmal klar machen das es Regeln gibt an die auch er sich zu halten hat.

Offline Rubens

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Hm.... als meine Hafeline die Lücke zwischen Halfter runter und Trense drauf entdeckt hat, hab ich mir mit einem Kälberhalsring geholfen:

http://www.agrar-direct.de/navigate.do?id=40527&name=K%C3%A4lberanbindung+mit+Halsband

Das Ding muß wirklich eng sitzen sonst besteht die Gefahr des Rausschlupfens.
Ich habe das Halsband angelegt, sie am Halsband mit einem zusätzlichen Strick angebunden und dann das Halfter zum Auftrensen abgenommen. Als sie sich aus meinen Händen rausgewunden hat bin ich einen halben Schritt zurückgegangen, um ihr zu zeigen, dass ICH damit gar nichts zu tun habe...... *pfeiff* als die Haflinger-Kopf-Schmeiss-Orgie dann zuende war, hab ich das Auftrensen erneut versucht. Mittlerweile bleibt sie beim Auftrensen unangebunden brav stehen.

Vielleicht wäre es für Euch auch eine Möglichkeit? Erst Halsband drauf (wirklich eng, sonst Pferd weg!) dann Maulkorb runter. Ich habe bewusst mein Pferd damit angebunden, um mich nicht auf einen Kampf einlassen zu müssen sondern abwarten zu können bis das Pferd eingesehen hat dass es angebunden ist und nicht wegkommt und dann weitermachen zu können als wäre nichts geschehen.
"Manche Dinge verschweigt man am besten, indem man ausführlich über sie redet."   Simone Servais

Offline Nattfari28Topic starter

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Heute Abend soll die erste Trainingseinheit stattfinden. Mal sehen, was das so gibt...

Heute Morgen wollte er mal wieder nicht von der Weide... Da sie mir gestern sagte, sie wolle es erstmal alleine versuchen und sich melden, wenn er sich wieder so aufführt, wartete ich ab bzw. fuhr zur Arbeit...
Dort bekam ich dann ihre SMS, dass er noch auf der Weide wäre, sie aber leider auch keine weitere Zeit mehr hätte, sondern selbst zur Arbeit müsse. Verständlich.
Also habe ich mich 30 Minuten später kurz auf den Weg gemacht. - Er war ganz locker am fressen, kam dann ein paar Schritte auf mich zu, aber nicht bis zu mir. Weil ich selbst nicht ewig Zeit hatte, bin ich den Rest zu ihm hin. Strick eingehakt, Pferd mitgenommen. Er hat an 2 zu passierenden Zäunen/Toren artig neben mir gewartet beim Öffnen und Schliessen.
Bevor ich dann im Paddock angekommen Fressbremse geöffnet und abgemacht habe, habe ich ihn erstmal rigoros großflächig am Kopf und im Genick berührt. Dazu gab es das bekannte Stehkommando. Dann habe ich den Karabiner seitlich geöffnet und den Korb abgemacht. Problemlos und ganz ruhig. Zur Belohnung gab es ein Leckerlie.

Dann habe ich ihr eine SMS zurückgeschickt, dass er nun auch bei den anderen im Paddock sei.

Ihre Antwort: Na super, dann darf er jetzt zur Belohnung auch noch fressen. (Im Paddock liegt frisches Stroh bereit, was für ihn natürlich problemloser zu fressen ist als mühsam Gras rupfen mit der Bremse.)

Was soll ich dazu noch sagen? Er konnte ja wohl schlecht den ganzen Tag alleine auf der Weide bleiben, oder? Und gefressen hat er dort ja auch weiterhin...