Autor Thema: Klassiker klönen auch mit kalten Füssen unverdrossen weiter...  (Gelesen 141183 mal)

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Offline zainoTopic starter

  • Mein Pferd ist als Pferd eine Katastrophe, als Mensch ist es unersetzlich.
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Ja, das Problem hatten wir ja mit dem neuen Traberich im Herbst. Meiner eiferte weil SEINE Stute den Neuen dauernd schamlos anrosste, und fuhr hinter dem her wie der Teufel. Hätte der Depp mal stand gehalten und dem meinigen den Hinterhuf vor die Nase gehalten... aber nix, der ist eben in Panik sogar übern Zaun! Manche Pferde stecken immer nur ein und rennen weg, das reizt halt irgendwie...
Jemanden dauer-jagen ist allerdings schon a bissl neurotisch...
Und ja, sie sind alle verschieden. Gebe esge recht, wenns zu eng wird (und das wirds wohl schneller als wir Menschen uns das immer gerne ausmalen ::) leiden manche Pferde einfach total, werden schreckhaft und kommen mit dem Stress nimmer 'rum. Hilft dann halt alles nix...

Offline Karotte

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Ich hab ja Atavio damals unter anderem kastrieren lassen, damit ich ihn schön artgerecht mit anderen Pferde zusammen halten kann. Nur dass er dummerweise auf pferdige Gesellschaft pfeift. Es bietet sich momentan wieder das gewohnte Bild: 5-6 Wallache stehen auf der Weide. 4-5 davon auf einem Haufen, spielend oder einfach so zusammen, in der am weitesten entfernten Ecke, allein: Atavio. Der ist definitiv glücklich in seinem Einzelappartement. Ganz übel findet er Stuten, da kann er auch schon mal hufgreiflich werden, wenn die ihm zu nahe kommen. Der einzige, den er wirklich mag, ist Aragon, also der Bomber. Die beiden stehen ja auch nebeneinander in Paddockboxen, und dem wiehert er herzzerreißend nach, wenn er weg ist. Aber wegen dem hätt ich ihn ja nicht kastrieren lassen müssen  ::)
Das Leben ist keine E-Dressur!

Offline zainoTopic starter

  • Mein Pferd ist als Pferd eine Katastrophe, als Mensch ist es unersetzlich.
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Komisch, meiner ist selbstbewusst und gesellig und fühlt sich im Herdenverband sau-wohl. Sorgte auch durchaus mal als "teniente" für Ordnung, für den jeweiligen Chef, bevor er es jetzt selber wurde. Meistens ist er verträglich, und kommt auch mit den zickenden Stuten gut aus. So gaaanz alleine mit mir hat er nicht so doll Lust lange weg zu sein.
Bei ihm war das Kastrieren perfekt richtig - als Hengst wäre er eine Katastrophe, heftig und herrschsüchtig, und das folgerichtige Alleinstehen (wer lässt seinen Reitwallach von einem meschuggenen Hengst verfrühstücken?) hätte ihn unglücklich gemacht. Evt. wäre er inzwischen schwer zu händeln, obwohl ich damals immer gut mit ihm auskam, aber das hätte sich ja noch ändern können, weil ichs reiterlich bis heute einfach nicht im Kreuz hätte, den auszulasten.

Offline Mettie

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Meiner war auch lang Hengst und hat viele Jahre gebraucht um sich zu sozialisieren.
Mit 6 Jahren kastriert, kannte er nur seinen Hengst-Kumpel (und der hat ihn öfter ma verhauen). Als ich ihn dann schon kastriert zu ner Stute gestellt habe, wusste er so garnix mit der anzufangen  ;D
Hat dann nach nem halben Jahr doch Interesse bekommen und hing paarmal auf Stuten drauf, sodass wir ihn in eine Wallachgruppe stellen mussten. Auch hier gebärdete er sich ziemlich ranghoch (aber dieses unsichere-ranghoch-Verhalten mit sinnlosen Angriffen und Stunk machen). Er war immer der Ranghöchste und hat ziemlich viel nach vorne und hinten ausgekeilt und herum gequietscht.
Richtige Pferdefreunde hatte er nie.
Dann hat er sich einen "auserwählt", das war sein bester Freund. Die waren ein Kopf und ein Hintern auf der Weide, und mit dem Kumpel hat er sich sogar seinen Begrüßungsapfel geteilt, während alle anderen Pferde der Weide nicht näher als 5m an ihn oder mich heran durften  ;D

Leider ist der Kumpel verkauft worden und jetzt ist er wieder ein ziemlicher Außenseiter. Nicht mehr so ein Haudrauf wie früher, geht dem Ärger eher aus dem Weg. Ist auch nicht mehr so ranghoch. Steht aber auch heute noch eher nicht mit den anderen zusammen.


tara, der Kleine ist ja schnuckelig! Ist das normal dass man die Fotos nicht in groß anschauen kann?
Hat jetzt halt keine Signatur mehr um Schleichwerbung für THM Strahlbalsam zu machen.

Offline donau

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rubens, ja, interaktives spielzeug, sowas in der art - da kann man so schön die langeweile rauslassen ::)

von daher glaub ich auch, dass das besser wird, wenn a) weidesaison ist und b) die kleine mal ein bisschen älter und weniger babyhaft ist. dann haut die vielleicht auch mal zurück, dann ist ruhe. ich hab mir heut echt die donau da dazu gewünscht, die spielt ja normal immer prellbock bei sowas, und weist den aggressor in die schranken, indem sie schutz für die "schwachen" bietet. klingt stark vermenschlicht, ist aber so, die ganz rangniedrigen stehen immer hinter ihr, wenn´s stress gibt. mal schaun, ich glaub die leitstute täte das auch (die war richtig grantig nachher), muss klein-ginni das nur noch begreifen, dass flucht nicht immer die beste lösung ist. weil´s halt manchmal alles schlimmer macht....

aber falls das ihre einzige macke ist: damit lässt sich leben.... ;)
Wer auf seinem Standpunkt beharrt, darf sich nicht wundern, dass er nicht weiterkommt...

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geolina

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hallo,

was bin ich froh, dass die eingliederung der kleinen in unsere damentruppe so herrlich unspektakulär war. in der gruppe ist auch richtig ruhe. wann immer ich komme sehe ich da 5 mädels herumstehen, fressen oder schlendern. das war es. evtl. ist da nicht die wahnsinnsinteraktion, aber, eben auch absolut kein stress. und ich hab ne sorge weniger!

hab heute im übrigen den luc nicht drauf gehabt. unsinn, der röösli war so gut, da muss ich mir doch keinen sattel anschauen, bei dem mein knie auf der pausche liegt ;). morgen wird im röösli stunde geritten und dann bin ich mir recht sicher, dass die rl sagt: hopp, kauf.

alex

Offline tara

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tara, der Kleine ist ja schnuckelig! Ist das normal dass man die Fotos nicht in groß anschauen kann?

kann sein, daß der Bildhoster das nicht zuläßt.
stell dir vor, du hast ein Pferd und es kann nicht t ö l t e nin diesem Sinne...
Gruß tara

"Ausbildung heißt, das zu lernen, von dem du nicht einmal wußtest, dass du es nicht wußtest."
(Ralph Waldo Emerson, (1803 ‐ 1882)

Offline Anja

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Donau, sei froh, dass der Stallbetreiber die Pferde trennen will...

Für mich ein Grund meine Pferde nicht wieder in einen Offenstall zu stellen. Vor allem nicht in eine gemischte Gruppe....  :-X
Herr, wirf Hirn vom Himmel oder Steine, was ist egal Hauptsache Du triffst.

Offline donau

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anja, die SB ist eine von den ganz vernünftigen, netten, mit richtig guten ansichten zur pferdehaltung, die eben auch meint, geschlechtertrennung ist besser. und eben warten auf den frühling ;) mal schaun, was die kleine heute sagt, und wieviel stress sie hatte gestern....

alex, sattel klingt doch gut, die marke kannte ich noch gar nicht *googelngeht* man muss ja wissen, was einem entgeht ;D
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Authorised WEIGUMS Desillusionator

Offline Rubens

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Seit 5 Tagen ist hier Winterwonderland - leider im Nebel. 1 Tag sieht es malerisch aus - mittlerweile finde ich es nur noch eintönig farblos und NERVIG..... ich will Sonne!
OK, die Nerverei kann auch daran liegen, das ich gerade mit der Seuche daheim rumsitze. Sitzen muß, sobald ich versuche im Liegen zu Schlafen geht die Husterei los... *nerv* *quengel* *hust *röchel*

Da Fee auch angeschlagen ist, arbeiten wir an Kleinigkeiten. Stehen, in der Box ausweichen, frei stehen beim Putzen und - was ich bisher übersehen, bzw. nicht für wichtig befunden hatte - zurücktreten wenn ich in die Box will. Die Grooming-Anregungen aus dem Buch "Groundwork Training for your horse" von Lesley Bayley. Gibts auch in deutsch.... zwischendurch üben wir rückwärts gehen, das wird immer besser. Vor allem wenn ich daran denke, was rückwärts immer für ein Kampf mit Piter war.....
"Manche Dinge verschweigt man am besten, indem man ausführlich über sie redet."   Simone Servais

geolina

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hallo,

so, also heute röösli unter rl aufsicht geritten. sie sagt, liegt am anfang schön gerade, dann sackt er bissl nach hinten ab, wenn sie müde wird und dann die kraft nicht mehr da ist den rücken gut aufzuwölben. dann entsteht da bissl ein loch. wäre schön, wenn es nicht da wäre, aber wenn die kraft kommt, dann kann das immer besser werden. muss aber nicht. *seufz*

und ich war mir so sicher. anlehnung war heute schon wieder besser und sie drückte nicht nur nach unten, sondern zog nach vorne in die hand. aber ab und an noch so kleine bremser im schritt. aber nachdem ich bei denen beim alten sattel immer abgestiegen bin, um den wieder zu richten und sehr großzügig war in der zeit, in der ich sättel herumprobiert habe, kann es auch sein, dass sie sich das schlicht angewöhnt hat ... *grübel*.

rl sagt aber auch, wenn ich mich wohl fühle und das pferd gut läuft - was es heute tat - dann kann der sattel net so verkehrt sein. ich soll den sattler halt mit ihren aussagen konfrontieren und dann nochmal guggn lassen und wenn der sagt. doch passt, evtl. mit fell drunter reiten, hab ja eh eines. weil so minimale ungleichheiten damit ausgeglichen werden können und am anfang, wenn ihre kraft noch da ist, dann passt es ja.

nebenbei sagte sie aber auch, dass sie vestehen kann, dass ich dem diamant nachheule. da war mein sitz echt gut und ich war den gewohnt wie einen alten sessel und nun muss ich mich eben umstellen. sie kennt auch keinen sattel mit dem sitzgefühl ... *heul*.

naja, schenkelweichen geht super - beidseitig (um was positives zu berichten) und rl ist ganz platt, wie brav und zuverlässig die kleene ist. und v.a. wie sie total positiv auf korrekturen reagiert und wenn ich bissl was richtig mache, dann kommt das auch immer richtig bei ihr an. rittig ohne ende nennt man das glaube ich  ;D.

so und dann mal morgen mit dem sattler telefonieren ;). evtl. fällt dem ja doch noch was ein. die kurzen strippen werd ich im übrigen so lassen. never change a running system und v.a. ich find das nachgurten echt gleich viel entspannter, v.a. bei einem jungen pferd.

alex

Offline Cinnamon

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Aehm, Fehlgepraegt heisst das in der Verhaltensforschung. Du weisst schon, der Konrad Lorenz mit den Gaensen und so.....bissl zuviel geklickert, evtl?
prägungslernen hat nichts  mit instrumenteller konditionierung zu tun und ist zudem zeilich begrenzt.
Tradition does not make a statement true. Hans Senn

Offline Rubens

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aaaaaha. Und was bitte ist der Unterschied zwischen Prägungslernen und instrumenteller Konditionierung?

*dumm guckt und dumm fragt*
"Manche Dinge verschweigt man am besten, indem man ausführlich über sie redet."   Simone Servais

Offline Cinnamon

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ersteres ist verstärkerfrei, weitestgehend irreversibel und auf die sensible phase beschränkt. es kommt zur  reaktion auf einen spezifischen (schlüssel)reiz.
zweiteres ist dem behaviorismus zugehörig und bildet lernvorgänge aus, die über verstärker reguliert werden. keine zeitliche beschränkung, reversibel.
Tradition does not make a statement true. Hans Senn

Offline Hexle

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auf einfach ;) (also deutsch ) heisst das : das eine kann man nicht umkehren durch "erlernen" das andere schon ..

Prägung (im Sinne von Konrad Lorenz) findet beim pferd in den ersten lebenswochen statt .. wenn es da herdenverhalten und "Mensch ist  "gut"" gelernt hat, verliert es das nie wieder

das andere : Fehlverhalten das keiner prägung zugeordnet werden kann,  ist auch wieder verlernbar - sprich wirf den "dominanten" '(Also fehlgeleiteten) Wallach in einer Herde mit alten oder ernsthaft dominanten Stuten und er wir ganz schnell lernen was sich gehört

Du wirst sicher nicht jedes Ziel erreichen, dass du dir gesetzt hast. Du wirst aber ganz sicher kein Ziel erreichen, dass du dir nicht gesetzt hast...