Autor Thema: Medikamente verabreichen  (Gelesen 18924 mal)

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Offline chilyfreyTopic starter

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Medikamente verabreichen
« am: 01.08.10, 21:03 »
Hallo,

Nach langem Suchen nach einer passenden, bereits existenten Box habe ich mich für eine Neueröffnung entschieden. Bitte um Entschuldigung und Verschieben, falls ich etwas übersehen haben sollte!

Ich brauche Geheimtipps, wie man am besten Medikamente ins Pferd mogelt. Ich musste in der Vergangenheit immer wieder Equipalazone oder ähnliches Zeug füttern, und jedes Mal wirds schwieriger. Aktuell bekommt die Stute zweimal täglich Antibiotikum und einmal Metacam (Schmerzmittel) nach einer Zahnextraktion. Das Metacam ist so eklig, dass meine einzige Chance darin besteht, es ihr mit der Plastikspritze ins Maul zu spritzen. Beim Antibiotikum würde ich aber sehr gerne eine Alternative finden; nachdem ich ihr auch das mittlerweile dreimal (in Wasser aufgelöst) genauso wie das Metacam verabreicht habe, ist sie schon wirklich krätzig und ich weiß aus Erfahrung, dass das nicht mehr lange gut geht - zumal ich für das Antibiotikum allein die Spritze schon dreimal aufziehen muss, weil es sich in weniger Wasser nicht ordentlich löst. Obstbrei funktioniert diesmal gar nicht (das Zeug ist wirklich bitter, wie ich nach dem Probieren von drei Körnchen festgestellt habe  :)), ausgehöhlte Äpfel oder angefeuchtetes Futter sowieso nicht. Das einzige, was funktioniert, ist Mash; das möchte ich ihr aber eigentlich ungern zweimal täglich geben, eigentlich ist doch die Regel "nicht öfter als jeden dritten Tag". Was meint ihr dazu? Wahrscheinlich handelt es sich um etwas zwei Wochen, in denen sie die Medikamente bekommt. Sie ist 15 und hat recht viel Vollblutanteil (Traber), ist nicht zu dünn, aber immer an der Grenze dazu. Außerdem steht sie im Offenstall, kann sich viel bewegen und macht normalerweise auch keine Probleme, wenn sie nicht geritten wird (aktuell wegen des Zahnes) und trotzdem Kraftfutter bekommt. Um Überfütterung muss man sich also keine allzu großen Sorgen machen, zumal ich ihr natürlich nicht viel Mash pro Portion gebe.
Ich würde mich freuen, wenn ihr mir erstens sagen könntet, was ihr von häufiger Mashfütterung haltet und wie oft ich es ihr wohl bedenkenlos geben kann; zweitens, wenn ihr Geheimtipps für mich hättet, in welchem Futter man Medikamente noch gut verstecken kann. Das Pferd ist eigentlich lieb und gut erzogen, aber wenn es um Tierarzt und Medikamente geht, setzt ihr Verstand leider manchmal etwas aus...

Vielen Dank!
Angelika

Offline Carlotta67

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Re: Medikamente verabreichen
« Antwort #1 am: 01.08.10, 23:12 »

Das einzige überhaupt in was ich bei meinen irgendwas einrühren und verstecken kann ist... ebenfalls Mash.  ::) ;)
Alternativ Rübenschnitzel mit Mash für die Geschmacksübertünchung.

Und wenn es wichtige Medikamente wären wie AB würde ich es auch ohne große Bedenken mal 14 Tage geben.

Offline woody

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Re: Medikamente verabreichen
« Antwort #2 am: 02.08.10, 06:29 »
Fruchtzucker, Apfelkraut, Zuckerrübensirup, Malzbier.
Oder halt Mash, man kann die Protionen ja auch kleiner halten.
Ansonsten denke ich der Zweck heiligt die Mittel.
LG Andreas

Lebe den Tag

Subito

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Re: Medikamente verabreichen
« Antwort #3 am: 02.08.10, 09:00 »
Mash kann durchaus auch mehrmals täglich gefüttert werden, es beschleunigt u. regt halt nur die Verdauung an, sonst passiert da nix. Man kann die Menge pro Mahlzeit ja auch so gering wie möglich halten.
Sonst geht oft noch gut Apfelmuß, Honig u. was bei meinem gut funktioniert wenn es in Pfefferminz o. Mentholhaltigen Müslis vermische, das scheint auch gut zu übertünschen.

Offline Lottchen

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Re: Medikamente verabreichen
« Antwort #4 am: 02.08.10, 11:04 »
Nachdem meine Stute bei Antibiotikumpulver im Futter auch streikte, hab ich das letzte mal das Pulver mit alkoholfreiem Malzbier (statt Wasser) zu einem Brei angerührt und mit großer Spritze ins Maul. (nach Absprache mit TÄ)
Der Brei schmeckt mit dem Malzbier anscheinend deutlich besser als mit Wasser, denn so hab ich später den Brei einfach mit 2-3 Handvoll Hyppolit Hestamix light verrührt (das riecht recht intensiv - ist mir aber eigentlich zu sehr melassiert) und konnte das einfach in den Trog geben, wo es sofort problemlos verzehrt wurde.  ;D Mit nicht riechendem Standard-Müsli oder Hafer funzte das nicht.
 

Offline donau

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Re: Medikamente verabreichen
« Antwort #5 am: 02.08.10, 12:31 »
öhm, wieso soll man einem pferd nicht öfters mash geben? das stammt noch aus zeiten, als es hauptsächlich aus weizenkleie bestand, und selbstgemacht wurde. da war´s problematisch, weil das ca:ph verhältnis damit empfindlich gestört wurde (die kleie enthält viel phosphor).

heutige fertig-mash-mischungen sind da bereits abgestimmt. alternativ geht noch ein stark mit verschiedenen geschmackskomponenten und melasse versehenes müsli, das mit einer handvoll heucobs und honig/ zuckerrübensirup und WARMEN wasser übergossen wird, und dann verfüttert. oder sonst irgendein stark schmeckender bestandteil, den sie gerne frisst?

rübenschnitzel sind bei den momentanen temperaturen nicht zu empfehlen, finde ich. mir kippen die zu schnell um, sodass man sie nicht vorbereiten kann.

bitte unbedingt mitbedenken, dass das magenprobleme verursacht - grade blüter haben/ hatten oft gastritis oder geschwüre, und fressen medikamente deswegen nicht mehr. wenn man pronutrin dazugibt (riecht und schmeckt stark nach bananen), oder ähnliches, löst man das problem damit oft nachhaltig... ;)

ansonsten umstieg auf ein flüssiges AB, bei dem 20ml als tägliche dosis reichen...
Wer auf seinem Standpunkt beharrt, darf sich nicht wundern, dass er nicht weiterkommt...

Authorised WEIGUMS Desillusionator

Offline Pepe

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Re: Medikamente verabreichen
« Antwort #6 am: 02.08.10, 16:05 »
HAllo,

bei meinen Pferden (2) funktionieren eingeweichte Heucobs ganz prima und wenn du sagst, dass dein Pferd keine Figurprobleme hat, könnte man ja so viel Cobs einweichen, dass das Medikament kaum noch zu schmecken ist?!?

LG Anke

Offline chilyfreyTopic starter

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Re: Medikamente verabreichen
« Antwort #7 am: 02.08.10, 19:08 »
Hallo,

Vielen Dank schonmal für eure Tipps. Meine Bedenken wegen des Mashs stammen tatsächlich noch von meiner Lektüre uralter Futterbücher, die ich mit 12 auswendig gelernt habe.  :) Dahingehend bin ich also schonmal beruhigt. Die anderen Ideen werde ich in den nächsten Tagen auch gleich mal ausprobieren...

Danke und liebe Grüße!

Offline hombrecito

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Re: Medikamente verabreichen
« Antwort #8 am: 03.08.10, 22:40 »
Was bei meinem Strolch einigermaßen funktioniert hat, als er wegen einer Hornhautverletzung am Auge Equipalazone kriegen mußte, waren eingeweichte Rote-Beete-Chips (muß man nur 10 min einweichen, von daher besser als Rübenschnitzel).

Gut ging es auch mit dem pulverigen Bodensatz aus dem Eimer mit den Speed Eukalyptusleckerli, doch das war nicht viel Bodensatz und die Dinger zu zermörsern ist ziemlich aussichtslos. Also hab ich die kurzerhand auch über Nacht eingeweicht; schon drei oder vier Stück ergaben einen schönen Brei, in dem das Equi problemlos mitgefressen wurde, während vorher das ganze Kraftfutter stehen gelassen wurde mit einem Beutel Equi drin.
"¡Caballito criollo del galope corto,
del resuello largo, del instinto fiel ...
Caballito criollo que fue como un asta
para la bandera que anduvo sobre él!"

Life is not measured by the number of breaths we take, but by the moments that take our breath away.

Offline Bonsai2

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Re: Medikamente verabreichen
« Antwort #9 am: 04.08.10, 12:41 »
Ich bin auch überzeugt von Heucobs und die kann man in so großen Mengen füttern, daß da nix mehr bitter schmeckt. Und Breichen bei Zahnproblemen wird ja gerne genommen ;)