Hach, genau das hatte ich befürchtet....
Allerdings hätte ich unter diesen Umständen nicht lange gewartet, da ist mir mein Pferd doch wichtig.
Die Beweispflicht liegt ganz klar bei Dir, blöderweise monierst Du genau Sachen, die (wie schreibe ich es jetzt am Besten), hm, objektiv nicht nachweisbar sind.
Bestes Beispiel ist die Einstreu, genau dieses Ärgernis hatte ich auch mal, daher weiß ich genau, daß nirgends (weder in Richtlinien, Verordnungen oder was auch immer) steht, wie viel genug ist. Das wird dort eher schwammig gehalten.
Ich bin ihm und seinen Angestellten einfach jeden Tag "tierisch auf den Sack gegangen" und habe aus Prinzip auch jeden Tag selber eingestreut bzw. nachgestreut. Eines Tages habe ich ihn auch direkt mal auf die Einstreu angesprochen, und zwar als sich gerade neue Interessenten den Stall angeschaut haben.
Seitdem läuft's.
Tja und auch die Sache mit dem Heu, eigentlich sind es ja diese üblichen 1kg pro 100 Pferdegewicht. Aber Du wirst nie feststellen, ob Dein Pferd wirklich die Menge bekommt (außer Du wiegst nach).
Schimmeliges Heu könnte aber tatsächlich ein Grund sein, fristlos zu kündigen. Dann wäre es aber gut, wenn es sich nicht nur um einen Ballen handelt (das kann ja mal vorkommen), sondern sein ganzer Bestand verschimmelt ist.
Kein Wasser mehr auf der Koppel, hm, auch schwierig, bei -20 °C. Unsere bekommen zwar Wasser, das friert aber so schnell ein, so schnell kann man garnicht gucken. Dann gehen die Jungs (also die Angestellten) mal durch und machen das Eis kaputt, aber es friert wieder. Kann also auch vorkommen, daß die mal ohne Wasser sind, die Pferde behelfen sich dann aber mit Schnee.
Ich habe auch panische Angst vor Koliken (nach einer besonders fiesen Anschoppungskolik) und achte drauf, daß der Fert immer genügend trinkt. Bei diesen absoluten Tiefsttemperaturen gehen die Einsteller abends so gegen 21:00 noch mal durch und tränken die Pferde.
Im Stall haben die Pferde dann beheizbare Tränken, da kommt auch immer lauwarmes Wasser raus. Und obwohl die Rohre isoliert sind, ist ab und an die Zunge der Tränke eingefroren. Das haben die Jungs dann abends entfernt, aber über Nacht isses dann trotzdem teilweise wieder gefroren.
Gibt's denn diese anderen Leistungen nicht mehr? Oder waren die früher "für umme" und kosten nun?
Und jetzt muß ich Dich wirklich mal fragen, wieso Du überhaupt in diesen Stall gegangen bist, wenn er doch auch noch teuer ist?
Ich war auch schon in mehreren Ställen und habe die Erfahrung gemacht, daß die meisten SB wahre Diven sind. Geld nehmen sie gerne, mit den erbrachten Leistungen tun sie sich schon schwerer und wenn man doch noch Wünsche oder Kritik hat...
Mittlerweile pflege ich zu meinen SB ein freundlich distanziertes Verhältnis, so wie in etwa zu meiner Käsefachverkäuferin. Da fällt es dann nämlich leichter, Kritik anzubringen bzw. seine Forderungen durchzusetzen.
Ach, ein Grund für eine fristlose Kündigung war auch die Geschichte, die mir passiert ist:
Pferd wird vom Paddock in die Box laufen gelassen. Dieser Teil der Geschichte ist okay, ist ein kompliziertes Pferd, der sich nicht anfassen lässt, dem mußte man nur eine "Straße" absperren, dann lief der ganz gemächlich im Schritt in seine Box.
Das war mit dem SB auch so abgesprochen.
Eines Tages macht die Auszubildene für's staatlich geprüfte Scheiße-Schippen (also Pferdewirt Z&H) und in etwa so clever wie ein Meter Feldweg genau dies:
sie lässt das Pferd in die Box laufen, aber:
kurz vorher hatten die Heu und Stroh mit dem Traktor in die Stallgasse gefahren. Der Boden war nun mit Dreck, Schlamm und Nässe verschmiert und so rutschig, daß sogar Hunde bzw. Menschen ausgerutscht sind. Ein Pferd mit vier Eisen hatte da nun gar keine Chance. Kurz vor seiner Box wird das Pferd also ausrutschen und hinfallen und sich ein blutende Wunde am Karpalgelenk zuziehen.
Was macht der strutzdämliche Azubi?
Genau.
Nichts.
Meine Freundin allerdings schon. Die hat sich das Pferd aus der Box gezogen, festgestellt, daß der hinten rumpellahm ging und hat mich angerufen.
Als ich sie dann fragte, was passiert war, war die erste Antwort "nichts". Die zweite "ich habe ihn normal reingeführt wie immer (!!!!) und plötzlich hat er sich erschreckt, ist rückwärts aus der Box und hingefallen".
Natürlich konnte man diese Aussage auch widerlegen, zum einen anhand des vorgefunden Verletzungsbildes und der nicht korrespndieren Spuren vor der Box (ach schön, wie in meinen Berichten).
Ach ja, Zeugen gab's auch.
Also, TA angerufen, der sagte nur, "auweia, kann sein, daß der nie mehr reitbar wird". Zu diesem Zeitpunkt war das Pferd bis M** erfolgreich, also ging's schon um ein bißchen Geld.
Ich SB angerufen (eine wahre Diva), der wollte davon nichts hören und hat aufgelegt.
Mein nächster Gang war natürlich direkt zum Rechtsanwalt meines Vertrauens.
Der sagte, daß eine fristlose Kündigung in diesem Fall gerechtfertigt wäre, da das Vertrauensverhältnis nun eindeutig zerrüttet ist. Zumal es noch Klageandrohungen unsererseits gab, da der SB sich echt stur gestellt hat und nicht einmal die Unterlagen seiner Betriebshaftpflicht rausrücken wollte (da hatte er nämlich ein kleine Selbstbeteiligung).
Habe den Stall dann recht bald verlassen.
Unnötig auch zu sagen, daß ich diesen Rechtsstreit gewonnen habe, aber ich hatte auch Zeugen und Fotos.
Was ich mit diesem Roman eigentlich sagen wollte, daß man wirklich alles beweisen muß, dann kann man auch Erfolg haben.
GsD war dieser SB aber auch einer von der Sorte, der keinen Bock auf Gerichtstermine hatte und irgendwann angesichts der vielen Schreiben meines RA kapitulierte.
Wie's vor Gericht ausgegangen wäre, tja, das kann man nicht wissen....