Autor Thema: Welche Lahmheit tritt bei korrekter Bewegung auf und bei falscher nicht?  (Gelesen 5392 mal)

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Offline samipumaTopic starter

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Hallo an alle!

Wir haben seit gut einem Jahr ein Pferd mit einer aüßerst ominösen Lahmheit am Stall. Prinzipiell Fahrpferd, wurde übern Winer nur geritten und jetzt wieder gefahren. Wallach, 10 Jahre. Welsh-Cob mit 1,60m.

Wie schon im Titel beschrieben:

Er wurde beim Vorbesitzer fünf Jahre lang gefahren mit hochgenommenem Kopf, aber anscheinend ohne den Rücken wegzudrücken und ohne sich eng zu machen. So geht er auch am liebsten in der Aufwärmphase. Taktrein.

Fordert man ihn dann zu etwas Nachgeben, Biegung, Stellung auf nimmt er den KOpf entweder ganz runter und verrollt sich (und geht dabei taktrein) oder er ignoriert das und macht sich fest (taktrein).
Hat man es dann nach einigem an Überredungsarbeit geschafft, dass er den Kopf in die korrekte Position bringt und den Rücken loslässt, so schwingt er dann zwar leicht, macht aber allergröbste Taktfehler am rechten Hinterbein. Sieht dann nach hochgradiger Lahmheit aus.
Bei der erstbesten Gelegenheit nimmt er dann den Kopf wieder hoch, macht den Rücken fest und geht taktrein.

Er kann aber auch Trabverstärkungen in aller Korrektheit taktrein gehen, so dass einem die Augen wassrig werden. Aber nur an "guten" Tagen.

Laut Untersuchungen in der Klinik ist die ganze Hinterhand unauffällig (Beugeproben, Röntgen, Sono). Ich hab zwar immer behauptet, dass das nicht aus der HH kommt, aber da ich ja nur Laie bin haben sie nicht mehr untersucht. Osteopath hat auch nur einmal die Hüfte bemängelt und behandelt.

Also was ist das für eine Lahmheit, die nur bei lockerem Rücken auftritt und nicht, wenn der Rücken festgespannt ist ?!? Wo ist sie lokalisiert und woher kann sie stammen?

Rätselnde Güße, Alex
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Offline Beagle-Petra

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Vielleicht gehst Du von einer falschen Voraussetzung aus.

Nur weil der Kopf runter kommt und das Pferd in eine "korrekte Position" gefriemelt wurde, muss der Rücken noch lange nicht wirklich locker sein. Im Gegenteil scheinen in der Tat üble Verkrampfungen aufzutreten, die zu der Lahmheit führen.

Wenn das Pferd in seiner selbstgewählten Form taktrein läuft, wird  es sich um die für es bequemste und vor allem  gewohnte Form handeln.  Muskeln. Bänder und Sehnen sind auf diese  Haltung eingespielt.

Das Pferd ist seit Jahren so trainiert. Will man es umtrainieren, muss das in allerkleinsten  Schritten über einen sehr langen Zeitraum erfolgen. Eine "korrekte Position" könnte man meiner Einschätzung nach erst nach mindestens einem halben Jahr  sorgfältigen Trainings erwarten.

Es ist immer ein Problem, ein Fahrpferd zu kaufen und es zum Reitpferd umbauen zu wollen.
Nur echt mit dem Beagle!

Offline samipumaTopic starter

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Nein, Missverständnis.

Es ist nach wie vor ein Fahrpferd. Und gefahren wird er nicht von mir sondern von jemandem, der das wirklich gut kann.

Und wegen der "korrekten Kopfposition": Es ist schon klar, dass nur der Kopf alleine nicht ausschlaggebend ist, aber deswegen schrieb ich ja "Kopf korrekt und Rücken losgelassen".

Zitat
Das Pferd ist seit Jahren so trainiert. Will man es umtrainieren, muss das in allerkleinsten  Schritten über einen sehr langen Zeitraum erfolgen. Eine "korrekte Position" könnte man meiner Einschätzung nach erst nach mindestens einem halben Jahr  sorgfältigen Trainings erwarten.
Das haben wir auch alle gesagt. Aber nach mittlerweile einem guten Jahr Arbeit (Fahren und Reiten) ist eigentlich keine Veränderung sichtbar. Und auch wenn es nur um umtrainieren geht: irgendwo muss es ja trotzdem haken, wenn er bei anderer Beanspruchung -die ja eigentlichnach einem Jahr nimmer anders ist- hochgradig lahm geht.

Ist das jetzt verständlicher was ich meine?
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Offline Barrie

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Bin grad zufällig hier vorbei gekommen und da fällt mir das Pferd einer Bekannten ein, das sauber und taktrein - 4gang-Isi - geht, wenn man es "in Haltung" reitet. Liegt bei diesem Pferd an lockeren Bändern - also Gelenkbändern - irgendwo, ich glaub im Becken-Kreuzbein-Bereich....
Das lockere v/a muß bei dieser Stute vorsichtig und in kleinen Dosen gehandhabt werden.
Für mich wäre der Knackpunkt, ob das Pferd in seiner "unkorrekten" Haltung gut zu sitzen ist -  aber dabei  nicht das ruhige Sitzen bei festgehaltenem Rücken. Wenn ja, dann in Zentimeterarbeit versuchen, ihn etwas zu strecken bzw. zu dehnen.
Barrie

Offline samipumaTopic starter

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hallo!

hab nach jahren meine alte box wiedergefunden. falls es wen interessiert...
das pferd wurde ein halbes jahr geschont (nix gearbeitet), es war keine veränderung sichtbar, danach von anderem tierarzt auf verdacht fesselträger geschallt und dieser befund war dann eindeutig positiv, in kombination mit leichtem fesselringband wenn ich mich richtig erinnere. ging dann zusätzlich weit über ein jahrauf einzel-koppel ohme arbeit, nur schritt bewegen, zusätzlich div. therapien (laser, stoßwellen, pulverchen) wurde aber nie wieder grad. wahrscheinlich weil der schaden schon viele jahre vorhanden war und mehr oder weniger ignoriert wurde.
in diesem sinne... schade um dieses tolle pferd ...

lg, alex
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