Autor Thema: Für knappe 10.- € pro Tag  (Gelesen 77172 mal)

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Offline Gismo

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Re: Für knappe 10.- € pro Tag
« Antwort #45 am: 08.09.09, 14:02 »
Ausgehend von einer monatlichen Stallmiete von 350.- €, die Umsatzsteuer abgezogen und den Rest durch 30 Tage geteilt, kommt ein SB auf 9,80 € pro Pferd pro Tag. Dafür erhält der Pferdebesitzer eine Rundumdieuhr-Versorgung für sein Pferd (auch am Wochenende und an den Feiertagen), täglich eine frisch gemistete Box, 3x tgl. Heu, führen auf die Tageskoppel und wieder reinholen, der Reiter (das Pferd) nutzt die Einrichtungen des Hofes (die größtenteils über Darlehen finanziert sind) wie Stall, Reithalle, sanitäre Anlagen, beheiztes Reiterstübchen. Von diesen knappen 10.- € muss der SB seine Darlehen für den Hof abbezahlen, seinen Maschinenpark finanzieren, sein Heu erzeugen, den Mist entsorgen, Versicherungen bezahlen, Wasser, Abwasser, Strom, Reithallenpflege, Pflege der gesamten Anlage, Büroarbeit, Steuerberater usw. usf. bezahlen. Ich glaube, das ist längst noch nicht alles. Zu guter letzt sollten aber auch noch ein paar Groschen für die Familie des SB übrigbleiben zum Leben.
Es gibt Pferdebesitzer, die sind sehr zufrieden mit dem Preis/Leistungsverhältnis, es gibt aber auch solche, die nicht sehen, welche Arbeit dranhängt.

"unser" stall ist ein Verein: Weide und Bringservice geht extra, Futter wird zugekauft. Den Kredit für den Aufbau der Anlage (die alte Anlage war gepachtet und mußte einem Wohngebiet weichen) haben die früheren Einsteller teilweise vorgelegt! (dieser wird monatlich zurückerstattet) -> ich glaube das wissen die heutigen Einsteller gar nicht (zu schätzen).
Aber im Prinzip hast du recht.

Es angagieren sich aber die Einsteller auch außerhalb der vorgegebenen Arbeitsstunden.



Offline Bonsai2

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Re: Für knappe 10.- € pro Tag
« Antwort #46 am: 18.08.10, 11:25 »
Ist zwar schon ein älterer Faden, aber ich kann die SB´s verstehen. Als ehemaliger Selbstversorger hab ich sehr klar die stetig steigenden Futtermittelkosten mitbekommen. Trotz viel Eigenleistung war ich mit 160 Euro dabei und die Pächterin hat dabei keinen Cent verdient, sondern drauf gezahlt, Monat für Monat. Leinstrohkosten stiegen und stiegen, das war der Hammer. Eine Miteinstellerin hat mal versucht, die monatlichen Kosten nachzurechnen, ohne z. B. die Pachtkosten zu wissen, lag also komplett daneben.

Was tatsächlich ein Problem darstellt ist die Umsatzsteuer, wenn man Vorsteuerabzugsberechtigt ist. Also nicht immer auf den Stallbetreibern rumhacken, wenns wieder teuerer wird. Die wollen auch nur überleben.
« Letzte Änderung: 18.08.10, 11:46 von Bonsai2 »

Offline JohannaAka

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Re: Für knappe 10.- € pro Tag
« Antwort #47 am: 21.04.16, 16:42 »
So viel Geld wird man mittlerweile wahrscheinlich echt berappen müssen.  :'(
Hallo =)))