Autor Thema: Konstitutionstypen allgemein, Nux-vomica im Besonderen  (Gelesen 48597 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Offline traber79

  • Mitglied
  • *
  • Beiträge: 498
Re: Konstitutionstypen allgemein, Nux-vomica im Besonderen
« Antwort #45 am: 02.07.09, 21:56 »
Hallo,

ich hab eine Weiterbildung zur THP gemacht und befinde mich gerade in einer Fortbildung für klassische Homöopathie für Tiere.
Auch da kam natürlich die Frage der Konstitutionstypen auf.

Es wird klar gesagt, dass die wahre Grundlage eines homöopathischen Mittels die Sammlung der Zeichen und Symptome ist, diese müssen krankhaft sein.
Ein Mensch / Tier wäre nach Konstitution ja quasi immer "ein Mittel".
Dieses passt zur Optik, zum Verhalten, zum Charakter etc.

Ich finde das trifft es ganz gut:
So wie der Mensch niemals seine Krankheit "ist", kann der Mensch auch kein Mittel "sein".
Mensch bzw. Tier hat ein Problem bzw. eine Krankheit, es IST aber nicht die Krankheit.

Ebenso will ich durch ein Mittel nicht die Persönlichkeit beeinflussen.
Ich möchte wenn dann krankhafte Veränderungen derselbigen beeinflussen.

Bei chronischen Erkrankungen muss ich evtl. einige Schichten "abtragen"
Von innen nach außen getragen, überlängere Zeit, evtl. wechselt das Mittel auch.

Ich persönlich denke nicht, dass man die Konstitution völlig außer Acht lassen sollte, ich denke sinnvolle Ansätze bietet sie auf jeden Fall.
Aber halt nicht auf Gedeih und Verderb.
Ich zB halte mich oft für einen NuxVom-Typ, obs stimmt...?

Alles recht kompliziert wenn man sich näher mit befasst,aber auch sehr spannend :)

Von daher kann mM nach deine THP durchaus behandeln ohne sich auf den Konstitutionstyp zu beziehen.
Sie hat vielleicht das falsche Mittel gewählt?

Erzähl doch mal Näheres, bin doch da chronisch neugierig ;)

« Letzte Änderung: 02.07.09, 22:09 von traber79 »
Es ist wie es ist.

Offline Ulla2

  • Mitglied
  • *
  • Beiträge: 39
  • Geschlecht: Weiblich
    • Das unsichtbare Band zwischen Mensch und Tier
Re: Konstitutionstypen allgemein, Nux-vomica im Besonderen
« Antwort #46 am: 02.07.09, 22:17 »
Ich schließe mich Wuselchens Meinung an. Ohne Repertorium ist eine Konstitutionsbehandlung nicht möglich. Es gibt mehrere tausend homöopathische Mittel und daraus das passende zu finden geht nicht mal eben so über den Daumen gepeilt. Es gibt zwar mehrere große s.g. Konstitutionsmittel wie Nux vomica , Sulfur, Pulsatilla oder Silicea aber es gibt auch Tiere oder Menschen auf deren Konstitution zb.ein Mittel wie Lachesis passt.

Eine Konstitutionsbehandlung läuft folgendermaßen ab: Mann sammelt alle Symptome die auffällig sind. Diese Symptome müssen nicht krankhaft sein sondern halt auffällig. (Ich hab zb. ein Pferd das beim Anblick des Futtereimers sofort pinkelt ::)) Dazu kommen die Symptome die Probleme bereiten ( zb. vorne rechts lahm), dabei ist auch die Art der Lahmheit von Bedeutung, die Modalitäten (zb. bei Wetterwechsel schlimmer oder Druck bessert). Man sammelt also möglichst viele Symptome und schlägt im Repertorium nach welche Mittel da passen. Ein Symptom kann mal leicht 50 Mittel haben.
Wenn man das dann mit allen Symptomen gemacht hat sucht man aus welches Mittel am häufigsten genannt wird.

Damit ist die Vorgehensweise grob erklärt. Sachen wie die Wertigkeit der Symptome und der Mittel spielen auch eine Rolle und noch vieles mehr. Auch die richtige Wahl der Potenzierung ist wichtig. Konstitutionsbehandlungen macht man im Normalfall mit sehr hohen Potenzen.

Die Ausbildung zum klassischen Homöopathen dauert nicht umsonst 2 Jahre ;)

Aber auch hier spielt wie bei allem die Erfahrung eine große Rolle. Vor allen Dingen kann Rumexperimentieren auch schaden. Auch homöopathische Medikamente sind eben Medikamente. Was nützt kann auch , bei falschem Gebrauch, schaden.


LG Ulla
Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche bleibt für die Augen unsichtbar  (Antoine de Saint Exupery)