*aucheinlogg* Danke für die Box!
Aber jetzt wo ich das so lese... das trifft nicht genauso auf meinen zu. Also Ehrgeiz oder Leistungsbereitschaft hat er eher wenig, ist ein Energiesparmodell. Kolikanfällig ist er auch nicht, zumindesst in den 1,5 Jahren, die ich ihn jetzt habe.
Was mich hellhörig gemacht hat jetzt war dieses "fass-mich-nicht-an", aber da ich keine Hektik an dem Pferd erkennen kann, passt der Rest nicht.
Ich versuch mal zu beschreiben:
Kurze Vorgeschichte:
Pferd gekauft im April '07, da war er noch Hengst und gerade 4 geworden (ok, vielleicht lags daran
. Habe ihn dann legen lassen und im Sommer kam er zu uns in die Herde, wo er sich schnell integriert hat, aber trotzdem er ein fittes, junges und cooles Pferd ist, ist er Rangniedrigster unter 25 PFerden, bis heute.
Anfangs schob ich vieles auf den STreß der Kastration und des Umzugs, klar.
Aber trotzdem, manche Eigenschaften sind einfach... komisch:
- Das begann einige Wochen, nachdem ich ihn hatte: Da begann er, Menschen beim Putzen an der Wand einzuquetschen (und zwar langsam, gezielt und geplant) und dann auf sie einzutreten (mit dem Hinterbein). Nun gut, stempelte ich als "frech" und "austesten" ab und putzte nur noch mit Strick in der Hand, mit dem er eins übern Hintern bekam für solche Versuche. Machte es aber eher schlimmer, er stand nur noch mit verkniffenem Gesicht da und nutzte jede Gelegenheit, es doch zu tun.
- Im Winter wurde es besonders schlimm, da verlegte er sich aufs Beißen. Damals fiel mir zum ersten Mal auf, dass das Pferd aus einem offenbar total entspannten Zustand wie aus dem Nichts explodierte: Gerade noch mit halb geschlossenen Augen dastehend, ich putzte über eine Stelle, die ich gerade 10x bearbeitet hatte - hatte ich Zähne oder Hufe näher an mir als ich wollte. Bruchteile von Sekunden danach döste das Pferd weiter als wäre nichts geschehen, auch durfte ich dann die gleiche Stelle weiterputzen - also Schmerz ??
kommt eigentlich nicht in Frage.
- Er reagiert äußerst mimosenhaft selbst auf kleine Schmerzen - so kleine Krusten im Fell rauskletzeln, das hab ich nur einmal probiert
.
- Dann kam diese Abwehrreaktion beim Aufsteigen (bis dahin NCIHT beim Satteln). Und zwar auch - 4x gings, das 5. Mal: Gifteln und beißen. Manchmal hatte ich echt das Gefühl, ein schizophrenes Pferd zu haben... DAs kam erst nach einiger Zeit (also vorher bin ich oft aufgestiegen ohne nix), und ich habe zu der Zeit nicht gearbeitet im Sattel, es ging nur ums Aufsteigen Akzeptieren. Das konnte ich dann mit einer NH-Trainerin in den Griff kriegen (offenbar doch nur Dominanzgesten vom Möchte-Gern-Hengst??). Nachdem ich jetzt das Aufsteigen durch Leckerlis danach positiv besetzt habe, geht es meistens ganz ohne Aufregung und Gifteln.
- Dafür verlegte er sich aufs Gifteln beim Satteln. Und zwar wieder: einen Tag nicht, einen Tag schon, einen Tag ganz schlimm, einen Tag nur halbherzig. Ist etwas ablenkendes da (andere Pferde, FUtter, ein traktor, Auto, etc.): kein Gifteln. Manchmal nicht beim SAtteln, aber beim Gurten, manchmal umgekehrt.
- Generell scheint er NÄhe von Menschen nicht zu vertragen, obwohl er ein cooler Kerl ist (Traktoren, Autos, laute GEräusche, Hänger, Stangen, fremde Pferde, REhe, Kühe, ihn scheint nix zu tangieren - er wird neugierig, aber selten ängstlich). Wir hatten einen Hufkurs bei uns im STall, ich dachte *dumm*, das ginge und führte ihn vor zur Beurteilung der Gliedmaßen und Hufe, die vielen Leute rundherum wurden ihm dann offenbar zu viel und mein Hufschmied bekams zu spüren - rückwärts geschoben (--> äußerst gezielt) und *bamm* meinem Schmied das Knie lädiert.
- Da fällt mir ein: Hufe geben war das schlimmste am Anfang. Er katapultierte Hufschmiede der Reihe nach durch die Luft. Anfassen ließ er sich! Sogar mit Wasser abspritzen, kein Problem! ER gab den Huf auch her! Aber sobald man versuchte, den fest zu halten, hat er getreten und zwar wieder: gezielt und überlegt. Da weiß ich bis heute nicht, ob es schlechte Erfahrung war oder was... eine Zeitlang dachte ich, er hat wohl kein Gleichgewicht noch und hat Angst, aber dann beobachtete ich wieder, wie er sich 2 MIn. lang mit dem Hinterhuf den Hinterkopf kratzte, ganz ohne umzufallen... naja
- Ansonsten ist er ein Phlegmatiker, kaum aus der Ruhe zu bringen, Energiesparmodell mit sehr wenig Vorwärtsdrang, also nix Hektik und Ehrgeiz.
Wo seine Frustrationstoleranz ganz gering ist, ist Futter. Ich hatte unschöne Erlebnisse mit Leckerligaben (er wollte mehr, hat dann zuerst hergebissen, vorne hergetreten und sich dann umgedreht, rückwärts geschoben und mit beiden Beinen ausgeschlagen) und wenn andere Pferde in der NÄhe gefüttert werden und er grad nix hat, dann rechne ich mit so einer Explosion auch jederzeit. Kann an seinem niederen Rang liegen, vermute ich.
Ja, also passt das nicht mit der Brechnuss (obwoh der Name sehr bezeichnend ist) - ich fürchte ich hab einfach einen Grantscherm erwischt
.
Ich sehe GsD auch Verbesserungen, sonst wär ich schon ganz fertig