Autor Thema: Selbstständiges Üben  (Gelesen 11587 mal)

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Offline apolloniaTopic starter

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Selbstständiges Üben
« am: 29.10.08, 12:12 »
Hallo in die Runde!

Anfang des Jahres hatte ich im meiner Verzweiflung hier angefragt, ob mein Pferd und ich eine Umstellung auf klassisches Reiten schaffen würden. Und ihr hattet mir alle Mut zu gesprochen. Danke nochmal. Und ich glaube, ich habe euch bis jetzt nicht enttäuscht.

Wir habe sehr viel erreicht, mein Sitz wurde komplett umgebaut, wir habe einen wundervollen Sattel und das Pferd ist nicht wieder zu erkennen.  Sie hat ca. 40 kg Muskelmasse zu gelegt, war vorher aber auch schon ganz ordentlich (wir habe eine Waage im Stall)!

Der Unterricht findet regelmäßig statt und mittlerweile sind wir 6 (!) Damen im Stall, am Anfang hatte ich Probleme die RL überhaupt zu uns zu bekommen. Aber der Unterschied zwischen vorher und nachher ist wohl recht überzeugend.

Derzeit schlage ich mich jedoch mit folgendem Problem herum, das vielleicht einige kennen: wenn ich reite, kann ich mich auf das Pferd und mich konzentrieren. Aber gleichzeitig fallen mir dann kaum noch sinnvolle Übungen / Figuren / Verknüpfungen von Hufschlagfiguren etc. ein. In der Regel reite ich dann von Unterricht zu Unterricht die Stunde nach, zwar in anderer Zusammensetzung, aber die Kreativität bleibt da bei mir noch voll auf der Strecke. Genauso ertappe ich mich dabei, z.B. den dritten Zirkel am Band zu reiten und wundere mich dann noch, warum Frau Pferd sich leicht langweilt. Bis es dann bei mir „klick“ macht, hat sie sich schon mal festgemacht.

Habt ihr irgendwelche, ich will jetzt nicht sagen Tricks, aber so etwas Ähnliches auf Lager, wie ich das nach und nach mal in den Griff bekomme? Frau Pferd ist halt sehr eifrig, langweilt sich schnell oder sagt „kenn ich“ obwohl ich etwas ganz anderes wollte. Gleichzeitig ist die Anlehnung noch nicht wirklich konstant, so dass meine Ideen (wenn ich denn welche habe) schon mal etwas überfallartig kommen. Das findet sie dann natürlich auch nicht so toll.

Hilft es sich vorher ein paar Sachen aufzuschreiben und in der Hosentasche dabei zu haben? Mentales Training wie bei den Skifahreren?
Bin für jede Anregung dankbar und hoffe darauf, dass mich die Muse der Intuition doch noch mal küsst.

Von den Themen der anderen Boxen (fliegende Wechsel *träum*) sind wir noch Lichtjahre entfernt, aber ich lese sehr gerne mit und finde auch immer ein paar Dinge, die ich sehr lehrreich oder sogar zum Ausprobieren finde.

LG Susanne

Offline tara

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Re: Selbstständiges Üben
« Antwort #1 am: 29.10.08, 12:43 »
man mag ja von ihm (Claus Penquitt) halten, was man will, aber sein Buch "Mein Übungsbuch" liefert viele Ideen, was man in einer Übungsstunde alles reiten kann: Seitengänge in allen Variationen und Kombinationen, mit Volten und Zirkeln gewürzt, von leicht bis schwer. Ob man der von ihm empfolenen Hilfengebung folgt, bleibt jedem überlassen. Aber die Bahnfiguren sind universell einsetzbar.
Man kann sich auch was in die Bahn stellen, z. B. 2 Eimer/Pylonen, um die man dann saubere Zirkel, volten oder Achten reitet, in Schritt Trab und Galopp.
Trabstangen hinlegen, auch auf dem Zirkel.
stell dir vor, du hast ein Pferd und es kann nicht t ö l t e nin diesem Sinne...
Gruß tara

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esge

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Re: Selbstständiges Üben
« Antwort #2 am: 29.10.08, 13:29 »
Machst du innerhalb der Übungseinheit Pausen?

Ich mache es so: Ich überlege mir vor der Übungseinheit, was ich ungefähr an diesem Tag machen will. Sozusagen ein Thema. Z.B. Übergänge in allen Variationen. Dann zerstückele ich das Thema in Unterthemen. Also z.B erstmal Biegen und Dehnen im SChritt, dann Übergänge zwischen Halt und Schritt und zurück. Dies ganze Bahn und Zirkel, später auch evt im Übertreten oder SH. Das geht dann weiter, zu den Übergängen Schritt-Trab usw. so dass eins logisch auf dem anderen aufbaut.

Ich lege immer wieder kleine Pausen ein. Einerseits zur Belohnung und Entspannung meines Pferdes, andererseits aber auch, um in Ruhe zu resumieren, wie es bislang war und wie ich jetzt sinnvoll fortfahre. Vielleicht hilft dir solch ein Vorgehen ja auch?
LG
sandra

Offline Sugar-for-Rick

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Re: Selbstständiges Üben
« Antwort #3 am: 29.10.08, 13:43 »
Dieser Beitrag hätte von mir kommen können.  ;)

Die Hallen-Saison hat wieder angefangen mit dem Beginn der Winterzeit, und grad gestern habe ich mich gefragt, wie ich die 5 Hallen-Tage pro Woche am interessantesten für mich und fürs Pferd gestalten könnte.

Penquitt's Buch werde ich auf jeden Fall hervorkramen, die Idee ist super, tara.  :D

Seit einiger Zeit reite ich viele Traversalen. Gestern kam ich auf die Idee, doch wieder einmal Schulterherein, Kruppeherein und "normales" Schenkelweichen abzufragen. Mein Pferd wurde hellwach und eifrig.  :D Schon diese an sich simplen Variationen scheinen meinem Herrn Pferd zu gefallen.

Eine einzelne Stange auf dem Boden lässt sich auch vielseitig verwenden. In jeder Gangart überritten aktiviert es die Hinterhand (mein Pferd neigt etwas zum Schlurfen) und macht vor allem im Galopp sehr aufmerksam. Ich reite auch Achten mit der Stange als Mittelpunkt oder lasse das Pferd seitwärts über die Stange treten.

An gewissen Tagen mache ich Sitz-Übungen für mich und lasse das Pferd einfach mal Pferd sein, solange Gangart und Richtung stimmen. Und an anderen Tagen wird vor allem an Haltung und Ausdruck des Pferdes gefeilt.

Ich sehe schon, dass mir wie von selbst ein paar Möglichkeiten in den Sinn gekommen sind.  ;)
Ein Tag ohne Lachen ist ein verlorener Tag.
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Liebe Grüsse von Simone

Offline apolloniaTopic starter

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Re: Selbstständiges Üben
« Antwort #4 am: 29.10.08, 15:35 »
Ja, Pausen sind immer wieder dran, mittlerweile in erster Linie damit ich wieder zu Atem komme (altes Raucherleiden, aber wird schon besser) und um zu überprüfen, ob das gerade Murks war oder nicht.

Eine ganze Übungseinheit mit einem Thema zu überschreiben, darauf bin ich noch nicht gekommen.

Die Stange in der Bahn finde ich absolut toll, da sind alle gezwungen aufzupassen, weil man ja nie weiß, was kommt.

Das Buch von CP habe ich auch, allerdings habe ich davon schon sehr viel geritten und verfalle leicht darin mich eher auf die Ausführung (Perfektion des Zirkels) zu konzentrieren, als auf das Pferd. Da kommt dann schon mal ein "Misserfolg" heraus, der eigendlich keiner ist.
Ich möchte vor allem auch den Kopf freihaben für das Fühlen und dann kann es schon mal eher ein Ei werden als ein Zirkel.
Ich hoffe ich drücke mich einigermaßen verständlich aus...........

Offline Tüpfel

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Re: Selbstständiges Üben
« Antwort #5 am: 29.10.08, 16:23 »
Vielleicht fragst du auch deinen RL mal, was er / sie für sinnvoll und ergänzend hält. Ich gebe meinen Schülern immer Hausaufgaben und telefoniere auch ab und an mit ihnen, wenn ich nur 1x im Monat oder so komme. Gerade wenn man noch nicht so geübt in Konzeptentwicklung ist, hilft es sehr, zu wissen, wohin die Reise gehen soll, sprich, was für ein Konzept die/der RL für dich entwickelt hat. Was für ein Leitfaden sich durch die Arbeit zieht. Im Gespräch mit dem RL erkennt man dann auch oft Strukturen, die einem vorher nicht aufgefallen sind und das hilft dann auch wieder die eigene Arbeit passender zu gestalten....
Viel Freude weiterhin auf dem Weg zur heeren Kunst...
Grüßle vom Tüpfel

Offline apolloniaTopic starter

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Re: Selbstständiges Üben
« Antwort #6 am: 29.10.08, 16:39 »
Hausaufgaben gibt es schon jedesmal, ich werde aber das nächste Mal nach dem Konzept fragen, das derzeit für uns gilt.
Vielleicht sind es aber auch noch zu viele Baustellen, als dass ein RL das konkret fassen kann ?!
Manchmal habe ich das unbestimmte Gefühl, dass, je weiter wie kommen, das Reiten um so umfangreicher / komplizierter wird.
Irgendwie war es nach CP einfacher, mehr so Köpfchendrückerei........*grübel*

Aber dafür bringt es jetzt definitiv mehr Spass :D :D :D

Offline donau

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Re: Selbstständiges Üben
« Antwort #7 am: 29.10.08, 17:32 »
das blöde am reiten ist ja, dass es immer komplizierter wird, je weiter man kommt....

hmmm, ich weiss nicht wie "weit" ihr schon seid bzgl. eigene wege erarbeiten, ich kenne das von fortgeschrittenen schülern und pferden eher so, dass der trainer grob die einteilung vorgibt, zb. große gebogene linien, tempowechsel, seitengänge, und der reiter dann da drin "frei" arbeitet, etwa zirkel, schlangenlinien, achten etc. abwechselt. so bekommt man ein gefühl dafür, welche übungen wann sinnvoll sind, und lernt gleichzeitig, selbstständig zu reiten. der trainer korrigiert die ausführung, den sitz des reiters, die haltung des pferdes. für neu zu erarbeitendes bzw. schwierige dinge kommen dann schon gezielte anweisungen und ansagen, oder auch, wenn bestimmte übungen jetzt sinn machen würden, der reiter aber nicht von selbst dahinter kommt.

ist irgendwie eine gute übergangslösung zum selbstständigen arbeiten, vorallem wenn man während das pferd pause hat, mit RL das konzept besprechen und verarbeiten kann. wichtig dabei ist, dass man selber ein konzept hat, was man tun möchte- ich kenne das vorallem von kursen in dieser form. daheim hab ich das auch, und finde das gut so, ist dann "allein reiten mit korrektur". habe auch versucht das bei meinen schülern umzusetzen, um sie zum selbstständigen reiten zu "erziehen" und dann auch hausaufgaben gegeben mit beispiels-übungsabläufen.

oft ist es auch hilfreich, bei den stunden der andere zuzusehen, um sich übungsabfolgen oder varianten anzusehen. oft entwickelt man dann ein "thema", an dem man dann das konzept anlehnen kann, und steigt mit plan im kopf aufs pferd. wenn man da nämlich planlos aufsteigt, dann wird das auch in der einheit selber nicht besser ;)
Wer auf seinem Standpunkt beharrt, darf sich nicht wundern, dass er nicht weiterkommt...

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Offline Mettie

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Re: Selbstständiges Üben
« Antwort #8 am: 29.10.08, 21:59 »
Hey apollonia!

Ich hatte dasselbe Problem wie du. Auch meine Reiteinheiten waren früher ziemlich langweilig für Pferd und Reiter. Die meiste Zeit sind wir Zirkel geritten, und Zirkel geritten und Zirkel geritten. Zwischendrin Handwechsel, Wechseln durch die Bahn und ab und an einen Seitengang.
Alles war ziemlich (sehr!) planlos.

Was mir wirklich 100% geholfen hat, auch wenn es eigentlich total simpel und vielleicht sogar ein bisschen dämlich klingt:
In jeder Reitstunde habe ich alles hinterfragt, was meine Reitlehrerin mich hat machen lassen (sofern sie es nicht von sich aus schon erklärt hat). Zum Beispiel "Wieso soll ich jetzt genau nochmal Schultervor reiten?" "Wo ist jetzt noch mal das Problem?" "Wie genau kann ich spüren, dass sich mein Pferd im Schulterherein wirklich biegt und nicht einfach schräg läuft?" "Was genau bringt es, Travers auf dem Zirkel zu reiten?"
Meine arme Reitlehrerin, die musste immer sehr viel reden  ;D
Am Ende jeder Stunde hatte ich einen Wust an Informationen zusammen und in folgender Form aufgeschrieben:
Problem: z.B. Pferd tritt auf linker Hand nicht an den äußeren Zügel heran
Symptome: z. B. "Eierndes" Reitgefühl, Probleme beim Abwenden auf den Zirkel (rennt über äußere Schulter weg), fällt in den Wendungen auf die innere Schulter usw.
mögliche Ursache: z. B. ich gebe keine konstante Zügelverbindung vor und lasse den Außenzügel schlackern, das Pferd reagiert nicht auf den inneren Schenkel, ...
Lösungsmöglichkeit: z. B. Schenkelweichen im Schritt zur Verbesserung des Schenkelgehorsam, Schulterherein auf der rechten Hand, Reiten in Außenstellung und langsames Umstellen zur Innenstellung...

Oder aber ich habe mir kleine Lektionen-Übersichten gemacht:
Oben stand der Name der "Lektion" - sei es eine richtige Lektion oder aber eine Übungsreihe wie "Übergänge mit halber Bahn wechseln"
Darunter habe ich mir ein Dressurviereck aufgemalt und die Übung eingezeichnet.
Darunter standen die Vorraussetzungen für die jeweilige Übung und die positiven Effekte, die die Übung hat (nicht nur die, die von der Reitlehrerin genannt wurden, sondern auch die, die ich selbst festgestellt habe).

All diese Blätter habe ich in einen DIN A5-Ordner eingeheftet und mit der Zeit ein beeindruckendes Sammelsurium an Übungsmöglichkeiten zusammen. Wenn ich besonders unkreativ bin, schaue ich vor dem Reiten mal rein und überlege mir ein Konzept, oder ich lege den Ordner auf die Bande, um bei eventuellen Problemen nachschlagen zu können.

Vor allem aber haben sich die meisten Übungen schon allein durch das Aufschreiben fest in mein Hirn gebrannt und sind jederzeit abrufbar. Ab und zu entdecke ich jedoch auch alte Übungen wieder, die ich total vergessen hatte, das ist dann immer nett, so einen Ordner zu haben.
Hat jetzt halt keine Signatur mehr um Schleichwerbung für THM Strahlbalsam zu machen.

Offline tara

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Re: Selbstständiges Üben
« Antwort #9 am: 30.10.08, 08:34 »
Reiten ist eben doch Denksport  ;D
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Gruß tara

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Offline apolloniaTopic starter

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Re: Selbstständiges Üben
« Antwort #10 am: 30.10.08, 09:12 »
Hi Mettie,

ich bin schwer beeindruckt! So ähnlich hatte ich auch mal angefangen, ist aber irgendwie im Sande verlaufen.
Aber das gibt mir jetzt doch einen echten Motivationsschub die Aufzeichnungen wieder heraus zu suchen. Es ist ja doch auch immer davon abhängig, wie der einzelne Mensch lernt. Und ich lerne beim Formulieren + Schreiben ganz gut.

Dann werde ich nach der nächsten Stunde gleich im Stall Stichpunkte aufschreiben, die RL dann noch kurz befragen, wenn etwas nicht klar ist und zu Hause orden und ausformulieren. Ich hatte meinen Mitschülerinnen schon mal vorgeschlagen, dass die Zuschauer Notizen machen für denjenigen der reitet. Aber irgendwie kam das nicht so gut an. Da steht man dann wie in der Schule gleich als Streber dar.

Und das Reitsport ein Denksport ist, behaupte ich schon lange. Vorallem wenn man nicht auf dem Pferd sitzt. Alleine schon das gedankliche Nachreiten einzelner Übungen mit minimalem Ansprechen der entsprechenden Muskel (Feldenkrais).

Offline skywalker

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Re: Selbstständiges Üben
« Antwort #11 am: 30.10.08, 09:44 »
Da ich ein Bastel- und Listen-Aufschreib-Freak bin  ;D hab ich - eigentlich für Bodenarbeit, geht aber genausogut für Reitübungen - eine Art Kartenspiel gebastelt: Verschiedene Übungen auf Karteikärtchen geschrieben. Kann man dann auch in verschiedene Gruppen unterteilen und farblich zuordnen (z.B.: Seitengänge blaues Kärtchen, Übungen für Vorwärts, Schwung: grünes Kärtchen, Denkaufgaben: rotes Kärtchen). Kärtchen mischen, bestimmte Anzahl ziehen und daraus entweder die Stunde einteilen (5 Min. Übung 1, 5 Min. Übung 2, 10 Min. Übung 3, je nachdem) oder Übungsreihen zusammenstellen.
Wenn man sie farblich sortiert, kann man dann auch eben die Übungen des Tages mit Schwerpunkt auf Seitengängen oder so legen (nur Kärtchen aus dem blauen Stapel).

Die Kärtchen steck ich dann auch schon einmal in die Hosentasche (auf der Rückseite stehen oft noch Punkte, die zur Druchführung der Übung besonders zu beachten sind).

Ich steh halt irgendwie auf sowas  ;D - ich habe es v.a. dazu gebraucht, dass ich mich auf 2 oder 3 Übungen pro Einheit konzentrieren konnte, weil ich eher dazu neige, hundert Übungen in eine Übungseinheit pressen zu wollen, ich fange alle an, aber mache dann keine ordentlich, während ich Übung 1 mache, fällt mir ein, dass ich doch Übung 2 schon ewig nicht gemacht habe, dann mach ich damit weiter ... dann fällt mir Übung 3 ein, währenddessen, 4, 5 6..... und schon hab ich ein Kuddelmuddel, dass ich geschweige denn der Herr Pferd sich nicht mehr auskennt...

Gern nehme ich auch immer irgendwelche Hilfsmittel dazu: Pylonen, Stangen, etc. und ordne dann die Übungen rund um diese Hilfsmittel an. Beispiel: Heutiges Hilfsmittel 2 Pylonen: Zuerst mal als Mittelpunkt für Zirkel verwenden, dann vielleicht Handwechsel und 8ten reiten, dann kann man Zirkel verkleinern/vergrößern drumherum oder Kleeblatt reiten (ok, da braucht man 4 Pylonen, egal), dann könnte man halbe Volte - Seitengang zum andern Pylon - halbe Volte, Seitengang zum andern Pylon, etc. ...

Äh ja, also ich hab eher echt das andere Problem, mir fallen immer mehr und mehr und mehr Dinge ein, ich gerate leicht in einen regelrechten Übungsrausch *g*.

Offline tara

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Re: Selbstständiges Üben
« Antwort #12 am: 30.10.08, 09:52 »
skywalker, hast du deine Karteikarten noch keinem Verlag angeboten, um sie als ultimatives Schulungssystem zu vermarkten?
Für diesen Tip bekomme ich eine Gewinnbeteiligung von 5%!! ;D
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Gruß tara

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Offline skywalker

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Re: Selbstständiges Üben
« Antwort #13 am: 30.10.08, 10:16 »
*pst* Eiiiiigentlich kam ich durch die ganzen Parelli-Produkte auf die Idee, das als Kärtchen zu machen (vorher hatte ich immer nur Listen - es gibt bei mir daheim für alles ne Liste *g*). Denen ist das auch shcon eingefallen, und das neueste Produkt kommt ziemlich genau hin (Parelli Patterns - hab ich zwar nicht, dürfte aber so ein System sein - ich hatte es aber vorher *g*).

Ich hab es auch auf die Spitze getrieben und richtig "schön" auch schon gemacht: MIt dem PC gestalten: Hintergrund: mein Pferdle, Bild mit ganz wenig Kontrast und großer Helligkeit, drüber Textfelder legen mit dem Text für die Übung, das ganze dann auf richtig festem Hochglanz-Fotopapier im Passfoto-Format (die meisten Drucker haben dafür ein Programm, geht ganz einfach) ausdrucken, Vorder- und Rückseite zusammenpappen, dann noch schön die Kanten rundschneiden - und man hat richtig hübsche individuelle total motivierende Kärtchen zum Mitschleppen in den Stall. Man kann dann noch ein Loch reinschnippsen z.B. an der Unterkante oder einer Ecke und alles hübsch zusammen an einen Karabiner oder Schlüsselanhänger zusammenhängen.

Parelli hat seine ÜBungen auf Plastikkärtchen, die man dann auf einem "Übungsplan" (nix besonderes, der besteht aus doppelt Karton mit Schlitzen) einstecken kann und weiterbewegt wie quasi eine Figur auf einem Brettspielfeld (von: "zum ersten Mal probiert" zu "klappt schon richtig gut"). Sowas hab ich auch gebaut (wie gesagt: einfach großen Karton kaufen, entsprechende Schlitze mit einem scharfen Messer reinschneiden (in eine Hälfte), in der Mitte auseinanderschneiden oder falten und an den Rändern zusammenkleben.

Ich sags ja, ich steh total auf solche Sachen und hab in der Hinsicht ein bissl einen Schuß  ;D ;D ;D. Vermutlich verbring ich mehr Zeit mit basteln und Listen-Schreiben als mit dem Üben selbst  ;D ;D

esge

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Re: Selbstständiges Üben
« Antwort #14 am: 30.10.08, 12:41 »
Metties Beitrag finde ich besonders wichtig: Denn wenn man weiß, wofür jede Übung dient, dann wird man auch planvoll reiten. Man muss es wirklich verstehen!