Autor Thema: Hengstiger Wallach/ Offenstall  (Gelesen 53589 mal)

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Offline AJTopic starter

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Re: Hengstiger Wallach/ Offenstall
« Antwort #15 am: 16.07.08, 19:39 »
Kloppen tut er nicht!!!! Er keift halt, wenn die anderen zu na kommen. Ohren werden an den Kopf geklappt. Sonst nix. Hab dieses Pferd noch nie weder hauen noch beißen gesehen!!!!!
Heut kam die eine Stutenbesitzerin angewatschelt. Hat furchtbar stress gemacht. Was denn jetzt wär wenn der sie gedeckt hat? Sie will nächstes Jahr wieder ein Fohlen aber von einem geköhrten Hengst und wg Papiere und nicht von "DEM"....
Danke auch. Von dem....
Sie meinte dann wenn es so wäre würde sie das Fohlen gleich abtreiben und wenn nicht dann is das Stütlein jetzt vielleicht "unrein" und , ach ja.
Vielleicht fallen ihr jetzt auch die Haare aus, dacht ich mir dann so. Ich hab tausend mal gesagt, dass man eh warten muss was der Test zeigt. Vorher brauchen wir da gar net drüber reden. Meine Güte. Son Stress zu machen. Wie gesagt, der ist vorsichtig mit den Stuten und nett zu den anderen Pferden...Kein Grund zur Panik.
Ok, was mich sorgt, er hat sie wohl attakieren wollen, als sie auf der Wiese auf ihr Pferd gestiegen ist. Das ist natürlich eher doof.....

@zaino----Da kommt doch grad immer in Fernsehen so ne Werbung wg Gehirnjogging und so- währe das nicht was für dich? Ich mein wegen den Kügelchen  ;D :-X*duckundwegrenn*

Offline zaino

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Re: Hengstiger Wallach/ Offenstall
« Antwort #16 am: 16.07.08, 22:42 »
Das mit den Kügelchen hab ich verdrängt weil meine SB ansonsten spinnt. GEhirnjogging hab ich genug in meinen Jobs... *grins*...

Jaaa solche Stutenbesitzerinnen kenn ich auch, man könnt' denken die leben ihre eigene Verklemmung übers Pferd aus  ::) (so wie manche Kerls ihren Überdruck über ihren Hengscht... ehrlich... kann ich nur pfui dazu sagen, und habts doch bitte mal etwas gesunde Distanz und Respekt von/zur Intimsphäre Eurer Gäule bitte!)
NEIN ohne das passende spermaproduzierende Gewebe hat der Gaul kein Sperma = nix Fohlen. Was sein könnte und was blöd wäre, wenn die Tupferprobe bei der Stute positiv wäre, also irgendwelche Pilze, oder Streptokokken, aber auch DAS liesse sich ja behandeln und nächstes Jahr wärs in der Regel wieder gut (ich hab auch schon von Zuchtstuten gehört, die sowas einfach einfingen, sogar vom tüv-geprüften Deckhengst, die waren dafür einfach total anfällig und wurden unfruchtbar... die hätte es IMMER erwischt, mit oder ohne bösen Wallach.... sag ich jetzt mal so....? Haut mich, von mir aus.

Mal ehrlich - wenn ich eine Stute hätte, und dieserhalb wg. Zucht Angst, tät ich sie nicht in die gemischte Gruppe... aber vielleicht sag ich das nur weil ich einen hengstigen Wallach hab? 8) Kann ich fast nicht beurteilen... ehrlich.
 
jedenfalls sind die meisten Stuten (leider) gar nicht verklemmt, der meinige wäre gar oft NICHT aufgesprungen wenn die Dame ihn nicht massiv !!! bearbeitet hätte. Ich hab schon welche hinterrücks durch Zäune brechen sehen und ging dazwischen weil er sich vom kaputten Zaun dann die langen Nägel ins beste STück gerammt hätte, höflich wie er ist wollte er die Dame nicht so unbedient stehen lassen  ;D
Und ich hab ihn auf der koppel, richtig bedrängt von 4! giftenden gierigen zudringlichen und sich gegenseitig bedrohenden Stuten, wütend mit allen Vieren in die Luft fahren sehen... erst stand er da, hatte schon ausgeschachtet und guckte lüstern und überlegte sich wohl grad, ja welche nemma denn zuerst dran - ,
dann fingen die das zicken und drängeln an und der Spass verging ihm: *kapriolespring* - Raaah - lasst mich in Ruhe, ihr gspinnerten Weiber!!!!

Umgekehrt, wenn die STuten nicht mögen, werden sie auch sehr deutlich und ziehen schamlos blank, dass die Knochen krachen. Nur sehr neurotische oder schlecht sozialisierte Hengste/Wallache werden dann übrigens "gewalttätig".
(auch eine Crux in der modernen "künstlichen" Züchterei - kann ich den Hengst nie frei deckend beobachten, weiss ich nicht was der für ein Aggresspotential vererbt... in Zuchten, in denen eher frei gedeckt wird, schaut man da schon drauf, auf den Charakter nämlich, einer, der höflich und clever und instinktsicher mit den Stuten umgeht, sie nicht ausser der Rosse bedrängt, bringt halt auch sonst vom Wesen her gute Eigenschaften mit, die man im Umgang und beim Reiten haben möchte... bei einem Vollblüter fürs Rennen scheint das wieder egal zu sein, Hauptsache, seine Brut läuft ordentlich schnell und hat gute Beine und LUngen.... :-\)
Ok, OT....

Wenn diese Stutenbesitzerin nicht Ruhe gibt, tät ich ihr auch mal sagen, wer weiss, dauerrossig und so was wg. zysten? gräbt den Deinigen sooo oft an, das wäre auch unnormal.... SO kann sie jedenfalls eh nicht tragend werden, nicht vom BESTEN Hengst.

Fairerweis sag ich seit vielen Jahren IMMER dazu, vorsicht auf gemischter Weide, er ist HENGSTIG! Kann dann jeder entscheiden, ob er mein Pferd überhaupt nimmt, in gemischte oder Männergruppe stellt, etc. Mir auch schon passiert, dass ein SB dann sagte, nein, will er nicht, er hat schon so einen, oder er mag den Terz nicht. Akzeptiere ich dann halt.
(DU hast es vorher halt nicht wissen können, AJ, also mach Dir bloss keine Vorwürfe! Sie haben ihr eigenes Leben, ihren Willen, ihre Instinkte, und ab Koppeleingang können wir da nimmer mit reinreden... ist einfach so. Zuweilen verändern sie sogar ihr Verhalten von einer Herde zur nächsten!!! )
Wenn zu viel Theater wg. der WEibsen, tät ich meinen inzwischen da auch raus, sind ja eben auch SEINE Knochen....

Offline Anja

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Re: Hengstiger Wallach/ Offenstall
« Antwort #17 am: 17.07.08, 12:05 »
Als Stutenbesitzer würde ich das mal anders sehen, abgesehen davon, dass es auch den Knochen des Wallachs nicht gut tuhen könnte, können fiese Infektionen die bis zu Unfruchtbarkeit oder Tod führen können dadurch entstehen. Nicht umsonst muss vor dem Decken einer Stute eine Tuperprobe vorgenommen werden, damit die Stute den Hengst nicht infiziert. Hier sind weder Hengst noch Stute sicher "sauber". Wenn ein Hengst in der Herde ist deckt er ein bis zwei Rossen, dann ist Ruhe, weil Stute tragend. Ein Wallach deckt immer weiter.

Sollte es tatsächlich ein Klopphengst sein, würde er diese Veranlagung vermutlich weitergeben, abgesehen davon dass er ungekört ist.

Die Gefahr, dass er den Darm durchdeckt ist natürlich auch noch da, dann ist die Stute tot und wenns keiner gesehen hat zahlt wahrscheinlich auch keine Versicherung.

Ein deckender Wallach hat nichts in einer gemischten Herde zu suchen. Dann müssen entweder die Stuten oder der Wallach raus.

Egal ob es Zuchtstuten sind oder nicht, ich möchte auch bei einer nicht Zuchtstute keine Deckverletzung oder Gebärmutterinfektion haben.
Herr, wirf Hirn vom Himmel oder Steine, was ist egal Hauptsache Du triffst.

Offline lattemacchiato

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Re: Hengstiger Wallach/ Offenstall
« Antwort #18 am: 17.07.08, 12:37 »
Ok, was mich sorgt, er hat sie wohl attakieren wollen, als sie auf der Wiese auf ihr Pferd gestiegen ist. Das ist natürlich eher doof.....
Oh ja, DA würde ich mir an Deiner Stelle auch Gedanken machen, das ist nämlich nicht nur doof, sondern das ist richtig gefährlich!

Punkt 1: ein deckender Wallach gehört nicht in eine Stutenherde.
Punkt 2: ein aggressiver, deckender Wallach gehört dreimal nicht in eine Stutenherde.

Ich habe zufällig die andere Seite der Geschichte in einem anderen Forum gefunden. Und nachdem ich jetzt beide Seiten gelesen und bei beiden Seiten die individuelle selektive Wahrnehmung abgezogen habe, würde ich sagen: diesen Wallach würde ich in eine Wallachgruppe stellen. Das ist für seine Umgebung ungefährlicher und für ihn streßfreier.

Offline zaino

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Re: Hengstiger Wallach/ Offenstall
« Antwort #19 am: 17.07.08, 13:46 »
Darm durchlöchern? IMMER weiter decken??? Weia... 1. noch nie gehört, echter Extremfall, Nr. 2: nach 2-3 Wochen Aufregung war eigentlich immer Ruhe, er hat SEINE Damen bewacht und mit ihnen geturtelt, aber zwanghaft aufspringen in einer Tour? Dauernd Furcht und SChrecken verbreiten? Nein...

Trotzdem würde ich HEUTE einiges nimmer so sorglos handhaben wie früher, ehrlich. Schon weg. seiner eigenen Knochen. Stallkollegen sagten mir damals, lass ihn, das gibt sich. Es gab sich auch. Aber wie gesagt, eine Freundin verlor ihren wunderbaren Hengst - beim BEABSICHTIGTEN Decken!
Andererseits hab ich auch Wallach-Kämpfe aus heiterem Himmel erlebt, u. ä. Schoten. Man kann nicht jedes Risiko vermeiden.
Aber einige wohl doch.... :-X

AJ, wenn der auf Zweibeiner losgeht, würde ich die Leut echt authorisieren ihm alles MÖgliche um die Ohren zu hauen, das GEHT nicht! Sorry to say.
Ich als Stallkollegin würde mich wehren, in so einem Fall, und selbst wenn Du mich beim Tierschutz anzeigst! hab da auch schon zu viel erlebt...

Am Anfang schrieb ich ja schon: Situation beobachten, evt. überständige Ursachen prüfen und abstellen, und wenns krass wird, reine Männerkoppel.
Ist man nicht dabei, kann man die Schwere des Falles kaum beurteilen.

Offline AJTopic starter

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Re: Hengstiger Wallach/ Offenstall
« Antwort #20 am: 17.07.08, 20:33 »
Also ich willst jetzt nochmal für alles klarstellen (@lattem...):
Mein Wallach ist NICHT aggressiv!!!!!!!!!!!!!!
Zu nichts und niemandem. Er ist zu den Stuten liebevoll und zu den Wallachen auch freundlich!!! Das mit der Frau war scheiße, klar. Aber ich hab ihr gesagt sie soll ihn verjagen wenn er so ankommt und von mir aus mit allem fuchteln was sie finden und wenn es sein muss soll sie ihn auch hauen. Ich will NICHT das etwas passiert.

Es wird hier irgendwie sehr dramatisch ausgeschmückt.
Er ist, wie ich schon sagte weder aggressiv noch hockt er 23 h am Tag auf den Stuten. Das hab ich nirgens geschrieben ???
Er springt hin und wieder drauf.
Dazusagen muss man, er ist seit erst ca 4 Wochen in der Herde...

Und wg den Infektionen...Auch ein unhengstiger Wallach springt hin und wieder auf ne Stute. Auch wenns nur einmal im JAhr ist. Da kann sich dann auch was übertragen...

Ich will das nicht schön reden, aber es macht mich traurig, wenn mein Pferd als aggressiv hingestellt wird oder als Stutendauervergewaltiger. Weil DAS hab ich nie gesagt.

Und die Frau, die angeblich attakiert wurde ist eine, die ich neulich ausm Unterstand gejagt hab, weil sie meinte ihre beiden Stuten da füttern zu müssen, währen die anderen 10 Pferde ankamen....Wer nichtmal weiß, dass man nicht in ne noch für Pferd und Mensch neue Herde mit 2 vollen Futtereimern reinläuft...Sorry...Da bin ich mir mit dem attakieren auch net so sicher. Aber ok, das könnt ihr nicht wissen.




Offline Lacona

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Re: Hengstiger Wallach/ Offenstall
« Antwort #21 am: 17.07.08, 21:47 »
Nur mal so nebenher.
Mein hengstiger Wallach kam zu zwei Stuten dazu. Die eine verfiel spontan in Rosse und er nahm das nette Angebot fasziniert an, kannte er bis dato ja nicht.
Dann hatte er genug, das Mädel aber nicht, sie lief ihm hinterher, drängte ihn mithilfe ihrer Kumpelin in die Ecke und er MUSSTE drauf.
Er stand schweißgebadet und zitternd am Tor und wartete darauf, abgeholt zu werden, auf Koppel wollte er nicht mehr wirklich. Er verlor an Gewicht, ich mußte den Hafer drastisch erhöhen.
Eine kurze Trennung bewirkte, daß es beim Wiederzusammenlassen um so heftiger weiterging.
Nach ein paar Wochen war der Spuk vorbei.
Er hat sie nur einmal wegen einer kleinen Macke im Huf am Rücken aufgeschrammt, hat sie nie getrieben oder gebissen (war ja das Gegenteil der Fall) und nach dem ersten Bespringen braucht man sich auch keine Gedanken mehr um eine Tupferprobe machen.
Der erfahrene Stallmeister hat sich weniger Sorgen um das Mädel gemacht, sondern vor allem um den meinen. Was ist, wenn die Stute plötzlich doch die Nase voll hat und abschlägt? Oder er abrutscht und blöd fällt?
Es ist nämlich keineswegs so, daß dem Wallach der Trieb abhanden gekommen ist. Oder den Stuten. Decken ist eine ganz natürlich Sache, wie Fressen und Saufen, ein Grundtrieb. Und es decken mehr Wallache, als man sich das so denkt.
Sollte ich jemals wieder in die Situation kommen, werd ich vorher bei allen Beteiligten auf Tupferprobe bestehen und auf Beschlag weg.
Und am Ende der Straße steht ein Haus am See.
Orangenbaumblätter liegen auf dem Weg.
(Peter Fox)

Offline lattemacchiato

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Re: Hengstiger Wallach/ Offenstall
« Antwort #22 am: 17.07.08, 21:53 »
Paß mal auf, AJ. Ich habe weder mit Dir noch mit der anderen Frau irgendwas am Hut. Ich habe lediglich in zwei unterschiedlichen Foren Threads entdeckt, die ganz offensichtlich dieselbe Situation aus zwei unterschiedlichen Blickwinkeln schildern.

Und aus dem, was ich aus beiden Threads rausgelesen habe, schließe ich, daß es in diesem Fall Sinn machen würde, den Wallach aus der Herde zu nehmen, denn:
- er IST bereits aggressiv geworden, er hat nämlich (wie Du selber geschrieben hast) versucht, die andere Frau anzugreifen
- wenn die Stuten weggehen, wird Dein Wallach sich vermutlich andere Stuten aussuchen.

DEIN PFERD hat also weniger Streß und ist weniger Gefahren für die eigene Gesundheit ausgesetzt, wenn er in einer Männergruppe wohnt.
Ob Dir das paßt oder nicht, ist mir völlig wurscht - Du hast hier gepostet, weil Du die Meinungen Anderer hören wolltest. Nichts weiter habe ich getan, als meine Ansicht zu diesem Sachverhalt kund zu tun.

Übrigens bin ich selber Besitzerin eines spät gelegten Wallachs. Der "deckt" (=springt auf, es kommt aber nicht zum Koitus) zwar nur noch, wenn er extremst dazu genötigt wird, aber ich würde meine Hand nicht dafür in's Feuer legen, was passiert, wenn er sich mal richtig verknallt.

Und rate mal....



...ja, er wohnt in 'ner reinen Jungsgruppe. Ich hänge nämlich an ihm und möchte, daß seine Beine heile bleiben!

Offline Lacona

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Re: Hengstiger Wallach/ Offenstall
« Antwort #23 am: 17.07.08, 21:57 »
...ja, er wohnt in 'ner reinen Jungsgruppe. Ich hänge nämlich an ihm und möchte, daß seine Beine heile bleiben!
Meiner auch. Absolut klasse.
Mein Horror ist dabei ja immer, daß die Stute abschlägt. Da gehen nicht nur Beine hin.  :-X  :-\
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(Peter Fox)

Offline zaino

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Re: Hengstiger Wallach/ Offenstall
« Antwort #24 am: 17.07.08, 22:05 »
Genau, und jetzt sind wir alle friedlich und haben uns wieder lieb, ja?

Früher hab ich schon gesagt, das grösste Problem mit einem RICHTIGEN Hengst sind die Leut um ihn rum. Nicht der Pöhze Hengscht...

Da wird gar viel dramatisiert, auf der einen seite. Auf der anderen Seite - ja, ich bin froh dass meiner das Treiben und Decken gelassen hat.
Eine der beiden Stuten ist eh seltsam, super ängstlich... und entsprechend flinke Hinterhand. Dem Hund der SB hat sie mal glatt den Schädel eingeschlagen, der konnte in der Klinik zum Glück ohne Schäden repariert werden, trotzdem...
Pferde können mit unbeschlagenem!!! Hinterbein eine Holzstange von 10 cm Durchmesser und mehr knicken wie einen Zahnstocher - man stelle sich da jetzt ein ungünstig positioniertes Schien-, Waden- oder auch Röhrbein vor - AUTSCH verflucht und der Chirurg hat gut ARbeit!  :-\

Und manche Pferdebesitzer wiederum haben auch einen an der Klatsche, IHR Schnuckiputz ist gaanz lieb und gaaanz arm und alle anderen BÖSE... diese Stutenbesi scheint mir so ein Exemplar zu sein.

In einer super stabilen Gruppe mag alles irgendwann hinhauen, aber in einem Pensionsstall noch dazu Offenstall mit Fluktuation - da passiert auch OHNE Mischung schon genug Sch... hab schon alles Mögliche gesehen. Deswegen sind gemischte Pferdegruppen eh mit Vorsicht zu sehen. Egal ob nun der Wallach ein Kerl ist oder nicht....

Offline Anja

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Re: Hengstiger Wallach/ Offenstall
« Antwort #25 am: 18.07.08, 12:07 »
Wenn Wallache und Stuten in einer gemischten Herde stehen, hat ein deckender Wallach da nichts zu suchen. Es kann mal vorkommen, dass ein neuer Wallach während der Eingliederungszeit aufspringt, wenn es aber öfter passiert muss er raus. Wenn die gesamten Pferde nur einem Besitzer gehören ist es nicht mein Bier, aber ich lass mir mein Pferd nicht kaputtmachen.

Oder die Stuten müssen raus, dann ist es aber keine gemischte Herde, sondern eine Wallachherde mehr.

Wir hatten vor ein paar Jahren einen deckenden Wallach in einer gemischten Herde. Die Besitzer meinte, "alles übertrieben, der ist ja so lieb und harmlos" und wollten ihr Pferd unbedingt in dieser Herde lassen. Solange bis er meine Stute beim Decken verletzte und ein Miteinsteller das Geschehen beobachtet hatte und es erzählte. Der Stallbetreiber war damals ziemlich geschockt, vor allem weil ich ihm ein paar Wochen massive Vorwürfe gemacht hatte, wegen des Wallaches und gesagt hatte, da passiert noch was. Er hat meine Stute kurz angeschaut und sofort den Tierarzt angerufen, weil er innere Verletzungen befürchtete.  Der Tierarzt kam und stellte fest, dass es glücklicherweise nur eine leichte Verletzung war, aber der Wallach kam dann endlich in eine Wallachgruppe. Der Stallbetreiber ist selber Hengstbesitzer und weder er noch ich haben Probleme mit richtigen Hengsten.

Das die Stuten massiv drangsalieren ist mir klar, und es geht mir überhaupt nicht darum einen Schuldigen zu suchen, nur deckende Wallache sollte man nicht verharmlosen, das kann richtig schiefgehen. Und einen Stutenbesitzer der Amok bei einem deckenden Wallach läuft finde ich nicht hysterisch.
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Offline zaino

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Re: Hengstiger Wallach/ Offenstall
« Antwort #26 am: 18.07.08, 13:08 »
Naja, es würde die Situation in jedem Falle erleichtern, wenn NIEMAND hysterisch würde, Schuld zuwiese und zetern täte.
Wäre besser, man reagiert sachlich:

Wenn ein Wallach plötzlich treibt und aufspringt, Besitzer halt bitte OHNE Gekeife informieren und nüchtern an Lösungsvorschlag arbeiten.
(gilt für beide Seiten - und eigentlich solls ja den PFERDEN gut gehen, wäre Hauptsache, oder?)
Manche Pferde benehmen sich in unterschiedlichem Umfeld auch unberechenbar unterschiedlich...

Ich find Stallbesitzer gut, die beim Eingewöhnen ein bissl Zeit und Mühe reinstecken, gibt nicht viele.
Oder solche, die halt gleich 2 Gruppen bilden.
Oder die solche Tiere dann bitte gleich abweisen.

Gar NICHT verstehen kann ich SBs, die sogar Pferdewirtschaftsmeister Z&H sind, und z. B. ganz! frisch ! kastrierte! junge! Wallache in gemischte sowieso zu große Gruppen stopfen und sich dann wundern wenn Leute gejagt, Stuten aufgemischt, andere Wallache vermöbelt und Zäune umgelegt werden...

Kenne aber auch Stories von Leuten die nicht einsehen wollen, dass ihre Viecher nicht sozialverträglich sind, samt Stollen ständig hyper aggressiv sind etc. Bes. eines Trabers der nur tyrannisierte, grinsend: Mei, der ist halt ranghoch...
Bei meinem gings ja noch, aber 2 weitere Zugänge im Offenstall hat er prompt innerhalb von 2 Tagen klinikreif geprügelt. Kein Pferd traute sich mehr ausreichend hinlegen und schlafen, in seiner Nähe, u.s.w. Besi war das alles wurscht.
Bei uns wars oft so, "Huch, der treibt..." Ich: OH je, wegstellen, wo anders hin, dürfen wir bleiben? Stallbesitzer: Wirst sehen, der wird ruhiger, das gibt sich!
Und es gab sich dann auch.

Oder: Ich such einen Platz für einen Wallach, aber der ist HENGSTIG, treibt, springt auf, eifersüchtelt gelegentlich, das vorweg. Ginge das bei Ihnen?
SB: Des macht nix, damit können wir umgehen, kennen wir, komm nur.
Ich: auch bei Stuten in der Gruppe?
SB: Des geht scho, keine Bange.

Pferd kam, WAR hengstig...

SB: Äh, der ist ja HENGSTIG...
Ich: Happichdochgesagt, was jetzt?  :'(
SB: Ja aber doch nicht SO...
Ich: Äh, wie haben SIE das denn verstanden? Hengstig = treibt Stuten, flirtet, scheucht Wallache, springt auf Einladung dienstbeflissen auf, macht SEX mit den Stuten...
SB: Ja, aber ich dachte...
 :o ???
Ja was - ich sagte, er hält sich für 'nen Kerl und benimmt sich zeitweise auch so, WAS daran war undeutlich???  :-X :-\
NATÜRLICH GEHE ich in einen schönen Stall, wenn man mich da trotz meiner Vorab-Message einlädt, es zu versuchen, oder?
Mehr wie fragen und informieren kann ich nicht...

OK mein nächster Wunsch-Stall hat eh reine Männergruppen...

Oder: NIE WIEDER eigenes Pferd ohne eigene Wiese am Haus... :'(
« Letzte Änderung: 18.07.08, 14:28 von zaino »

Offline lattemacchiato

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Re: Hengstiger Wallach/ Offenstall
« Antwort #27 am: 18.07.08, 13:50 »
Naja, es würde die Situation in jedem Falle erleichtern, wenn NIEMAND hysterisch würde, Schuld zuwiese und zetern täte.
Das hat ja auch niemand gemacht. Nicht mal die Stutenbesitzerin. Die hat übrigens auch mit keinem Wort irgendetwas schlechtes über die Wallachbesitzerin verlauten lassen, da war nix mit Geläster o. ä.

Offline Anja

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Re: Hengstiger Wallach/ Offenstall
« Antwort #28 am: 18.07.08, 13:55 »
Das Problem ist nur, wenn ich mein Pferd in einen Offenstall stelle möchte ich natürlich, dass es möglichst nicht krankenhausreif zusammengeschlagen wird. Das genau das natürlich bei meinem Pferd passiert ist, ist eine andere Geschichte  ::)

Wenn der Stallbetreiber jetzt noch einmal auf die Idee kommen sollte so einen deckenden Schläger in die Herde zu stopfen, in der mein Pferd steht, würde ich den Stall wahrscheinlich verlassen. Das tue ich mir nicht noch einmal an, vor allem da meine Stute sofort hochrossig rumbaggern würde.

Und der Stallbetreiber kann soviel Verständnis für den Besitzer des deckenden Wallaches haben wie er will, es ist mein Pferd das dabei kaputt geht und nicht seins.

Artgerechte Haltung hin oder her, ich finde mit dem Kauf meines Pferdes bin ich auch die Verantwortung eingegangen es zu schützen, im Zweifel vor sich selbst. In eine gepolsterte Gummizelle sollte man es nicht stecken, aber es gibt Situationen die ich nicht noch einmal so mitmachen möchte.
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Offline lattemacchiato

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Re: Hengstiger Wallach/ Offenstall
« Antwort #29 am: 18.07.08, 14:27 »
Es kommt ja noch ein Punkt dazu: selbst wenn sich ein unerwünschtes Verhalten nach einigen Wochen vielleicht verbessern würde, ist es manchmal nicht möglich, diese Wochen abzuwarten.

Wir hatten gerade den Fall, daß ein Hengst (eigentlich ein friedlicher Kandidat) in unsere Wallachgruppe eingegliedert werden sollte. Ergebnis: das Experiment mußte abgebrochen werden, weil er dermaßen heftiges Hengstverhalten an den Tag legte (einen Wallach zur Stute deklariert, separiert und "gedeckt", den zweiten mehrfach fast durch den Zaun gejagt, den Rest der Gruppe hatten wir noch außenvor gelassen), daß keinem der anwesenden Pferde zuzumuten gewesen wäre, das "durchzustehen". Zumal wir eben keine quadratkilometergroßen Steppen haben, sondern nur ein paar süddeutsche Standardweiden.
Such is life - bei der Pferdehaltung müssen halt viele Faktoren berücksichtigt werden. Und in unserem Stall wäre das Risiko für alle Beteiligten zu groß gewesen.