Hallo,
also ich hab auch so einen Kandidaten, der auch nach der KOMPLETTEN und sachgemässen Kastration noch sehr sehr hengstig war und blieb. Er "trieb" wie ein Wildhengst, Kopf am Boden, Hals lang, ohren angelegt, schaut gefährlich, richtig "tollwütig" aus.... treibt die Damen zusammen und noch vor 3 Jahren hat er einen Neuzugang aus der Koppel gejagt, also richtig so gejagt und eingeschüchtert, daß der Großedurch den geladenen Ezaun brauch und richtung Stall floh, meiner noch 100 m weit hinterdrein, full tilt, und dann schnaubend und mit Mordshals zurück: So, DEM hab ichs gegeben.
Übrigens hat er auch oft gedeckt, was die Stuten toll fanden und Schlange standen, die stutenbesitzer hassen es - will man doch mal züchten, ergibt die Tupferprobe dann oft Unerfreuliches...
Es gibt was Homöopathisches, das hat er im jetzigen Stall bekommen, das soll gamsige Möchtegernhengste beruhigen. Die 2 Damen balzen ihn noch immer an, aber er treibt nimmer, ist zwar nett zu ihnen, aber nicht mehr so heftig wie er schon war. WEiss das jemand hier? (mag die SB nicht fragen, die hat dafür anderswo einen an der Waffel, auch wenn sie teilweise gut und fit ist mit ihrer Homöopathie...
)
Ansonsten: Ist sichergestellt, daß Dein Pferd kein Spitzhengst ist? Oder sonstwie noch Gewebe da ist das Hormone produziert?
Auch wenn das nicht der FAll ist - wenn er als Jungspund mal gedeckt hat oder sonstwie Damenkontakt hatte, verfrühten, dann bleibt das schon im Gehirn verankert, zudem wenns in der Familie liegt - damit muss man sich arrangieren.
eine Lösung: nur mit Jungs zusammenstellen, dann ist Ruhe im Schachterl und v. a. kein Zoff mit Stutenbesitzern.
Eine andere ist: Abwarten. In unserem ersten Offenstall sah das zuerst ganz bös aus, es gab Verletzungen und Riesenterz, so würde ich mir das heut nicht mehr angucken und nicht mehr so ablaufen lassen, hätte ihn seine Knochen kosten können, oder auch ein anderes Pferd.... ABER: Es hat sich nach einiger Zeit beruhigt. Er hat sich zähneknirschend dem Herdenboss untergeordnet, der widerum hat akzeptiert, daß meiner halt der Frauenheld auf der Koppel ist, die Oberzicke in die meiner so heftig verliebt war obwohl sie ihn immer haute, wurde irgendwann uninteressant zugunsten der Damen, die ihn toll fanden, die hystericshen Besitzerinnen wurden es leid, dauernd Schwangerschaftstests bei den Stuten zu machen, u.s.w.
Übrigens: Auch ECHTE Zuchthengste können lernen, sich zu beherrschen wenn sie gesattelt sind und ihre Thusnelda kommt vorbei - da ist nix mit steigen, wiehern etc.!!! vom Profi kriegen sie da gezielt eins auf die Mütze! Das geht nicht! Stell Dir vor der wiehert in eine vorzulesende Dressuraufgabe rein daß das richterhäusl wackelt! Steigen ist eh die Ungezogenheit schlechthin. Lass Dir das nicht bieten. Du musst ihn nicht schlagen, aber sei streng mit ihm, beschäftige ihn, halt ihn "bei Dir", ruf ihn zur Ordnung, im offenstall kann er tun was er will, 23 h lang, da kann er bei Dir die Klappe halten und parieren.
Wenns in 3 Wochen nicht wirklich besser ist:
- in reine Wallach- bzw. Jungengruppe umstellen
- sich mal erkundigen was es an homöopatischen Ent-Gamsungsmitteln gibt, harmlos und wirkungsvoll!
- nachgucken lassen ob da zu viele Hormone im Pferd rumgeistern.
- möglichst nicht mit Stollen beschlagen, macht beim Deckakt üble Schrammen in der Sattellage der Stuten.... gar nicht gut, Besitzer zu recht garstig dann!
Übrigens: Zu volle Offenställe öffnen solchen Sparifankerln Tür und Tor, die Pferde sind dann einfach geschafft statt frisch.
Die Rangniedrigen, weil sie immer nur am Ausweichen sind, die Ranghohen, weil sie immer nur am scheuchen und Umschlichten sind! AUch das gilt es zu bedenken!
Unverträgliche Pferde (wozu ich leider auch EXTREM hengstige Stänkerwallache zähle - meiner kennt immerhin einen Bahnhof, inzwischen und vermöbelt keine kleineren und schwächeren Tiere) gehören nun mal umgestellt, es muss Platz sein, sonst gibts reinfach Reibung! Ausweichmöglichkeiten, genug zu fressen.
Hoffe das hilft Dir beim Beobachten und Sortieren?
Lg