Von Neindorff sagte dazu immer : "Das Pferd drängt in angenehmer Weise in die Hand" d.a. wenn es sich in deiner Hand angenehm anfühlt, brauchst du nicht die Hand wegstrecken. Du mußt dem Pferd ja auch einen Rahmen stecken, innerhalb dessen es sich frei bewegen kann. Und wenn du mit der Hand die Anlehnung nicht erzwingst, d.h. nicht rückwärtsziehst/ annimmst, dann brauchst du auch nicht vorzugehen / nachzugeben.
Du hältst in der gleichen Kontakt von deiner Seite, wie das Pferd ihn von seiner Seite hält, ohne in eine Richtung "zu wirken". Neutral. Und Läßt das Pferd gewähren, überprüfst, immer mal wieder die Nachgiebeigkeit im Kiefer ( durch zartes Bewegen der Finger) und wirkst nur aktiv ein, wenn der Kontakt sich in seiner Qualität verändert. Also, wenn das Pferd zu schwer oder zu leicht- im Sinne von aus dem Kontakt herausgehen- wird.
Auch das Treiben ist dann ( wenn der Zustand Anlehnung sich ergiebt, oder du ihn ermöglicht hast) nicht sinnvoll, denn der Zustand der Anlehnung ist eine Form der Balance, die du durch Veränderung störst, und das tust du auch, wenn du die Antrittsintensität - oder nenne es die Enerieentwicklung- veränderst. Erst" eingreifen", wenn du Veränderung spürst. Je feiner dein Gefühl für die Veränderung wird, um so früher und leichter wird deine korrektive Einwirkung erfolgen können und um so dezenter wirkt dein Reiten. Also alle Sinne auf Empfang und das Pferd auch mal still "hören" oder es nur erspüren, sich zurücknehemn und anwarten können.
Grüßle vom Tüpfel