Autor Thema: Anlehnung beim Jungpferd  (Gelesen 37373 mal)

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Offline JollyTopic starter

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Anlehnung beim Jungpferd
« am: 05.06.08, 12:34 »
Hallo,

mich beschäftigt gerade die Frage, in wie weit Anlehnung für das junge Pferd, welches am Anfang seiner Ausbildung steht, erforderlich, nötig, sinnvoll oder nicht sinnvoll ist  ???
Vielleicht noch etwas zum Hintergrund der Frage:
Habe eine Araberstute (Typ "Kopf-hoch-und-Weg-Rennsemmel"), die drei Monate bei  einer FN-RL in Beritt war und dort mit deutlicher Anlehnung geritten wurde. Dabei auch durchaus anfing, den Weg in die Tiefe zu finden, aber trotzdem phasenweise sehr unstet war.
Ich habe nun angefangen, sie über Flexion und mit relativ losem Zügel in die Tiefe zu reiten (mit Hilfe eines WE-Kurs RL), sie reagiert darauf eigentlich sehr gut, Kopfschlagen und schütteln wird weniger, auf der guten Hand trabt sie jetzt schon mal eine Bahn mit tiefen Kopf und wird langsam freier in den Bewegungen.
FN-RL sagt nun, dass ihr das zuwenig Anlehnung ist und ein junges Pferd erstmal mehr davon braucht, sonst kommt es zu sehr auf die Vorhand ...
Also drehen sich jetzt viele  Gedanken im Kopf und ich bin mir sicher, dass es hier Leute gibt, die da etwas Klarheit reinbringen können  :-*

Viele Grüße!

Offline Hexle

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Re: Anlehnung beim Jungpferd
« Antwort #1 am: 05.06.08, 13:40 »
hör auf dein Pferd  :D


wenn es mit der einen Methode besser zurecht kommt (lockerer - zufriedener - gleichmässiger und damit wohl eher im gleichgewicht) als mit der anderen dann nimm die Mehtode die dein Pferd haben will

es gibt für jede "reitweise" und jede "hilfengebung" tausende Theorien - Erklärungen - Erläuterungen die für Menschen logisch klingen - die nutzen aber nichts, wenn dein Pferd sie nicht versteht  ;)

dass ein Pferd etwas versteht und umsetzen kann, erkennt man vor allem daran dass es sofort positiv drauf reagiert (sich entspannt, den hals fallen lässt, den Rücken öffnet , schwingt etc,) .. reagiert das Pferd positiv kann es so verkehrt nicht sein

das PFERD bestimmt den Weg - und nicht der RL ;)

Du wirst sicher nicht jedes Ziel erreichen, dass du dir gesetzt hast. Du wirst aber ganz sicher kein Ziel erreichen, dass du dir nicht gesetzt hast...

Offline Carlotta67

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Re: Anlehnung beim Jungpferd
« Antwort #2 am: 05.06.08, 14:06 »

Ich hatte auch so eine RL. Vor 6 Jahren - zum anreiten hinzugezogen, ich wollte ja gleich alles richtig und "unter fachlich-versierter Aufsicht" machen. Ihre Anleitungen (speziell zur "ordentlich fühlbaren Anlehnung") aus Gründen meines "schlechten Gefühls" in Frage zu stellen, habe ich mir erst nach Monaten getraut...

Und hätte mir damals sehnlichst gewünscht jemand hätte mir das gleiche gesagt wie Hexle!!

Offline McFlower

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Re: Anlehnung beim Jungpferd
« Antwort #3 am: 05.06.08, 14:51 »
Ich weiß nicht, ich weiß nicht.

Sicherlich: Jedes Pferd ist verschieden und nicht jede Methode funktioniert für jedes Pferd. Trotzdem ist es manchmal notwendig, im Laufe der Ausbildung Phasen hinzunehmen, in denen das Pferd nicht 100% zufrieden ist. Man muss Baustellen aufmachen dürfen und man muss auch dem Pferd mal sagen können "DU MUSST ABER!". Wenn das Pferd im Laufe der Ausbildung immer unzufriedener wird, läuft irgendwas falsch. Klar. Aber nur auf´s Pferd hören führt bei den meisten Pferden auch nicht zum Ziel. Wie immer ist der goldene Mittelweg zu suchen.

Jolly, schau dir mal die zwei, drei Jahre älteren Pferde an, die die FN-RL ausgebildet hat. Wie laufen die? Rund über den Rücken? Zufrieden an der Hand? Sind sie auf dem guten Weg dorthin, wo du dein Pferd auch haben willst? Wenn ja, dann vertraue dieser RL und arbeite mit ihr zusammen. Wenn nein, such dir andere Hilfe.

Ich als olle FN´lerin habe nicht so schöne Bilder im Kopf, wenn ich mir "recht lose Zügel" in Verbindung mit "Flexion" vorstelle. Persönlich würde ich junge Pferde auch mit konstanter Verbindung zur Reiterhand reiten und dabei sogar tolerieren, wenn sie mir hinter die Senkrechte kippen. Zu dem Zeitpunkt, wenn ich zum Treiben komme, kommt die Nase automatisch vor. Nicht mit Kraft zusammenziehen, natürlich, aber schon einen Rahmen vorgeben. Wobei mir das "auf der Vorhand latschen" erstmal total egal wäre, aber den meisten Jungpferden scheint es leichter zu fallen, Vertrauen in die Reiterhand zu entwickeln, wenn sie vorne einen zuverlässigen Druckpunkt haben, an dem sie sich abstoßen können.

Da ich aber deutlich FN-geprägt bin, ist meine Meinung nicht ausschlaggebend.

Ich würde mir wirklich die Ausbildungsergebnisse der RL anschauen und dann entscheiden, ob es das ist, was ich will. Entweder vertrauen oder wechseln.
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Offline angi

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Re: Anlehnung beim Jungpferd
« Antwort #4 am: 05.06.08, 14:59 »
Wenn man ein v/a "auf die Feine Art" herstellen will bei einem jungen Pferd, ist das immer unstet, auch abhängig von den Sitzfähigkeiten und der Reaktionsschnelligkeit des Reiters. Solang sie sich auf Anfrage wieder dehnt und nicht in einer verspannten Haltung stecken bleibt, ist das vollkommen ok. Du hast ja auch noch nicht in der ersten Klasse perfekt Schönschreiben können ;)
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Offline zaino

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Re: Anlehnung beim Jungpferd
« Antwort #5 am: 05.06.08, 15:20 »
Denke mal, es hängt schon vom Pferd ab.
Meiner SUCHTE das Gebiss ganz fühlbar, und wenn ich das damals mir zugetraut und gekonnt hätte... hätte ich mehr draus machen können. Er kaute zufrieden am Gebiss, nahm es sich und dehnte sich sofort auf Kontakt. (so viel zum Thema "Gebiss böööhze = völliger Quark!).
Irritiert hätte ich ihn durch zu viel/ZU fest, zu unflexibel - totale Schlabberzügel fand er aber auch nicht durchgehend ok.
Fr. Cygon (Natürliche Ausbildungsmethode, Effektiver Leichter Sitz, loser Zügel) meint, man soll die Zügel lose lassen BIS das Pferd sein eigenes gleichgewicht gefunden hat.
Andere, FNler finden, sie brauchen den Rahmen - mit ersterem kann der durchschnittliche Geländerhoppser am wenigsten kaputtmachen, aber auch nix "reissen", ausbildungstechnisch, mit der FN-Methode muss man schon SEHR viel Gefühl in Hand und Hintern haben um das Optimum rauszuholen... andererseits, wer nicht wagt, der nicht gewinnt.

Arabertypisch ist das Kopfhoch-und-Weg-Syndrom, damit tun sie sich aber im rücken weh, tut ihnen also nicht gut.
Insofern täte ich mich nicht nerven lassen von "die kommt aber auf die Vorhand wenn der Zügel lang ist" - RAAAH! Wieder der olle Mist, ein Pferd geht nicht automatisch auf der vorhand wenn mans vorn "loslässt"... sondern weils aus anderen Gründen eh nicht gescheit laufen kann/darf/es nicht gelernt hat.
Auf dem Kopf laufen tun Araber in der Regel, wenn man sie vorn zu viel zu fest macht, viel mehr und viel eher als andere Pferde. Wenn sie es aufgegeben haben panisch rumzuhirschen wenn man sie anpackt.
Wenn Du die Stute also mit Deiner Masche tief, rund und zufrieden über den Rücken ans laufen kriegst, täte ich erstmal so weitermachen, schön Muckis, gleichgewicht und Kraft entwickeln lassen und DANN irgendwann langsam einen Rahmen abstecken.
Vielleicht geht sie in ein paar Wochen/Monaten mit Deiner "Anfrage" nach mehr Anlehnung dann auch viel gelassener um als jetzt?  :D
Eben weil sie mehr Kraft und Gleichgewicht hat und ruhiger drüber nachdenkt: ja gut und was mach ich nun mit dem Gebiss?
« Letzte Änderung: 05.06.08, 15:57 von zaino »

Offline Hexle

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Re: Anlehnung beim Jungpferd
« Antwort #6 am: 05.06.08, 15:42 »
Zitat
Zu dem Zeitpunkt, wenn ich zum Treiben komme, kommt die Nase automatisch vor.
das kann ich nun allerbestens Gewissens einfach so dementieren und sagen - das ist NICHT so .. irgendwann treibst du dich bei einem Pferd, das von anfang an gelernt hat sich nach hinten zu entziehen TOT .. und die Nase kommt keine Sekunde vor die senkrechte - wozu auch
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Offline angi

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Re: Anlehnung beim Jungpferd
« Antwort #7 am: 05.06.08, 15:51 »
Gibt Solche und Solche ;)
Manche Pferde kann man komplett auf den Kopf stellen (wenn ein Übergang holpert z.B.) und *schwubs* sind sie wieder vorne und bei Anderen ist es das pure Gift. Da kriegt man nur ein wegrennendes Pferd ohne Zügelkontakt.
Bei einem durchschnittlichen Araber würd ich drauf tippen, dass es sich eher um ein hinterm Zügel verkriech Pferd handelt und täte die wenig Kontakt viel schnelle Korrektur entlastender Sitz Variante wählen :P
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Offline Sugar-for-Rick

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Re: Anlehnung beim Jungpferd
« Antwort #8 am: 05.06.08, 15:55 »
Schliesse mich an: Es kommt aufs Pferd an.

Mein Junger war am Anfang sehr unstet mit dem Kopf und kam immer wieder hoch. Packte man ihn vorne, verspannte er sich und es wurde zum Tauziehen.

Wenn man ihn jedoch mit dem Sitz "packte", also sehr deutlich sass und ihn mit den Schenkeln einrahmte, wurde er ganz ruhig und entspannt und lief locker über den Rücken. Er blieb vorne tief, suchte eine feine Anlehnung (ich hatte das Gefühl, praktisch nichts in der Hand zu haben, ohne dass der Zügel jedoch schlackerte) und liess sich fast nur mit Gewichtshilfen lenken.

Wenn ich hingegen bei meinem anderen Wallach gleich einsitze, verspannt der sich, drückt den Rücken weg, und der Kopf kommt hoch. Bei ihm muss ich den Rücken so gut als möglich entlasten, ohne jedoch den Kontakt zum Sattel zu verlieren - das ist Gymnastik für mein Becken.  ;)
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Offline McFlower

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Re: Anlehnung beim Jungpferd
« Antwort #9 am: 05.06.08, 16:06 »
das kann ich nun allerbestens Gewissens einfach so dementieren und sagen - das ist NICHT so .. irgendwann treibst du dich bei einem Pferd, das von anfang an gelernt hat sich nach hinten zu entziehen TOT .. und die Nase kommt keine Sekunde vor die senkrechte - wozu auch

Was hat "zum Treiben kommen" mit "tottreiben" zu tun? Ist "zum Treiben kommen" was Negatives?

Zum Treiben kommen heißt für mich, dass das Pferd von Kreuz- und Schenkelhilfen auf der einen Seite und Zügelhilfen auf der anderen Seite, von den Reiterhilfen eingerahmt wird. Die Hilfen sind in einer Art Gleichgewicht. Wenn ich nichts tue, trabt (oder galoppiert oder schreitet) das Pferd in dem vorgegebenen Rahmen taktmäßig in gleichbleibendem Tempo vor sich hin. Gebe ich eine treibende Hilfe und schiebe die Hand vor, so lässt das Pferd meine treibende Hilfe durch, der vorgegebene Rahmen wird erweitert, das Pferd folgt mit Hals, Kopf, Nase meiner vorgehenden Hand. So sollte es sein und bei einem unverdorbenen Pferd ist das in der Regel auch so. Eine treibende Hilfe hat nullkommanix mit Sporenstochern, Dauerklopfen, Gewürge und tottreiben zu tun.
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Offline zaino

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Re: Anlehnung beim Jungpferd
« Antwort #10 am: 05.06.08, 16:38 »
Stimmt, "zum Treiben kommen" ist das wohltuende Gegenteil zu "einemuntermhinterndavondübeln" einerseits und Sich hinter dem Zügel verkriechen, verhalten und sich nicht loslassen wollen auf der anderen Seite. Bei der ersten Variante hält man dauernd die Luft an und sucht verzweifelt die Bremse und kommt so zu nix, bei der zweiten treibt man sich tot - DER Klassiker: Reiter schwitzt, Pferd trocken, nix geschafft, Hinterbeine liegen in der hinteren linken Reitbahnecke rum.  ;D
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Offline Sugar-for-Rick

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Re: Anlehnung beim Jungpferd
« Antwort #11 am: 06.06.08, 08:17 »
*McFlower + Zaino zustimm*
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Liebe Grüsse von Simone

Offline zaino

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Re: Anlehnung beim Jungpferd
« Antwort #12 am: 06.06.08, 09:35 »
Also ich wage mal (auch in "Anlehung" an meine spärlichen Kenntnisse der Literatur über die Klassische Reitkunst) zu empfehlen, dem Pony erstmal ein ENTSPANNTES taktmässiges Laufen unterm Reiter in jeder Gangart anzugewöhnen, ruhig, vorwärts, weitgehend eierfrei... allenfalls die Hand HINHALTEN und anbieten dabei.
Oder Zügel wie beschrieben weitgehend in Ruhe lassen.
Das Aufsammeln der Zügel fällt nach Konsolidierung dieser Phase sicher beiden leichter.

Nochmal: Der leider so übliche Einwand, ein Pferd käme automatisch auf die Vorhand sowie man es vorn nicht irgendwie mit der Pfote hält, so quasi, ist m. E. nur hirnloses Nachplappern von unausrottbarem Halbwissen (bestimmte alte Schellak-Schallplatten samt deren Abspielgeräten sollte die FN mal wirklich aus dem Verkehr ziehen  ;D) .
Rein optisch kenne ich mehr Pferd die MIT Anlehnung im Dauerhandstand rumlaufen als OHNE solche...  :P *garstigbin* und andere lernen schön das Köpfchen hinhalten weil sie wissen dass man sie dann ihr Hinterviertel bequem nachschleifen und sie auch sonst in Ruhe hatschen lässt...
- früher hab ich mich von genau diesem Einwand von "auf der Vorhand gehen" schon so dermassen kirre machen lassen, dass ich da bis heute rot sehe...  ::)

Offline JollyTopic starter

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Re: Anlehnung beim Jungpferd
« Antwort #13 am: 06.06.08, 09:45 »
McFlower, die RL hat fast nur Berittpferde, die ganz am Anfang der Ausbildung stehen und nur ein paar Monate dort sind. Ihre eigenen Pferde laufen eigentlich gut, werden allerdings mit mehr Kreuz und Anlehnung geritten, als ich das tue. Ich reite ja sehr viel und lange im Gelände, d.h. mein Ziel ist ein Pferd, das in Selbsthaltung läuft, sich aber bei Bedarf schnell und leicht von mir 'versammeln' lässt.
D.h. im Gelände wechsel ich häufig zwischen losem Zügel und Kontakt. Daher sind die Ziele vielleicht schon unterschiedlich.

Wahrscheinlich bin ich schon etwas verdorben, weil ich noch zwei Araber reite, die ebenfalls sehr schwierig sind, was die Anlehnung betrifft  :P der eine hält meist sein Köpfchen hin, aber schummelt, der andere zieht sich in der Oberlinie gerne selbst zusammen (dazu brauchts noch nicht mal einen Reiter oder einen Zügel) und  reagiert auf Zügel sehr schnell mit Taktstörungen. Ok, so schlimm, wie es sich anhört ist es auch nicht, viele Leute halten die Pferde für gut geritten  ;)

Der WE-RL meint, dass das über den Zügel gehen innerhalb von vier Wochen gegessen sein sollte, da das Pferd anscheinend schon festgestellt hat, dass Kopf runter viel angenehmer ist ... ich denke, wir werden weiter üben und dann das Programm nochmal überdenken  :)

ich glaube, ich werden nochmal bei Herrn Heuschmann nachlesen, wenn ich mich richtig erinnere, dann schreibt er was zu dem Thema "auf der Vorhand gehen"

Offline zaino

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Re: Anlehnung beim Jungpferd
« Antwort #14 am: 06.06.08, 09:54 »
Wahrscheinlich bin ich schon etwas verdorben, weil ich noch zwei Araber reite, die ebenfalls sehr schwierig sind, was die Anlehnung betrifft  :P der eine hält meist sein Köpfchen hin, aber schummelt, der andere zieht sich in der Oberlinie gerne selbst zusammen (dazu brauchts noch nicht mal einen Reiter oder einen Zügel) und  reagiert auf Zügel sehr schnell mit Taktstörungen. Ok, so schlimm, wie es sich anhört ist es auch nicht, viele Leute halten die Pferde für gut geritten  ;)

Je nun, das sind Deine Pferdchen auch sicher, und bestimmt bist Du nicht verdorben - sondern hast eben gelernt, diesen Tieren entsprechend entgegenzukommen bzw. ihren speziellen Macken halt entgegenzuwirken. Araber neigen zum Verspannen, manche haben schwache Rücken (trotz der Kürze) u.s.w.
Vergleichen mit WBs kann man die Viecherl eh nicht, sie reagieren anders, heftiger, sensibler, schneller "beleidigt", störanfälliger, kleiner und zarter so daß 60 kg Reitergewicht schonmal mehr stören als einen über 1,60/500kg-Gaul.
Sie sind auch nicht so einheitlich auf mechanische Perfektion in Gang und Gestell gezüchtet wie selbige.
Aber eigentlicht sollte die Reitweise/Reitlehre ja FÜRS Pferd da sein und diesem helfen, sich auch mit Reiter unbeschwert zu bewegen.  ;)
Insofern bist Du da sicher grundsätzlich auf dem richtigen Dampfer.
Ist halt auch die Frage, erstens die unterschiedliche Zielsetzung von RL und von Dir, und dann - ob die Araber bei ihr sooo gut ansprechen würden auf ihre Reiterei wie ihre WBs???
Mehr Kreuz - da würde der eine von Dir sich krümmen wie ein Wurm, so wie Du ihn beschreibst, mehr Anlehnung, da bekämens wohl alle 3 "Platzangst"... ;D?
Ohne Deine Viecher selber geritten zu haben, kann die Dame das nicht 100%ig beurteilen.
« Letzte Änderung: 06.06.08, 09:57 von zaino »