Hallo Celine,
die Landesvermessungsämter bieten ebenfalls interaktive Geodaten im Internet an, siehe www. deutschlandviewer. de, Bundesland-speziell z.B. www. bayernviewer. de. Dort kann man in verschiedenen Maßstäben online Strecken vermessen. Die Viewer greifen auf die topografischen Geodaten der Vermessungsämter zu, und man kann zwischen Kartendarstellung udn Fotodarstellung umschalten oder die Hybridansicht wählen (beides übereinandergelegt). Die Luftbilder werden allem Anschein nach grundsätzlich im Herbst/Winter gemacht. Daher sieht alles immer etwas grau, trist und unattraktiv aus, aber man kann neben Vegetation wenigstens auch noch was anderes erkennen. Die Bedienung ist sehr einfach, und das Ganze hat einen ziemlich hohen Suchtfaktor. Ich habe eine Reihe von Haus-und-Hof-Ausreit-Strecken auf der Karte per Kartenrad und mit dem Online-Viewer ausgemessen und festgestellt, dass der Online-Viewer wesentlich genauer ist. Natürlich hängt es auch vom gewählten Maßstab ab, da bei kleinem Maßstab die Kurven leicht begradigt (= Strecke unterschlagen) werden, wenn man zu wenig Wegpunkte markiert. Aber hier lässt sich gut ein Kompromiss finden. Das Kartenrad liefert meiner Erfahrung nach schon auf den 1:50.000er-Karten nur noch grobe Näherungswerte, auch abgesehen von Steigungen, sonstigen Geländeschwierigkeiten und Faktoren wie Verreiten, nicht existenten Wegen usw.
Praktisch mache ich es so, dass ich den Reitweg auf der Karte einzeichne und das dann im den Viewer nachmesse, denn die Streckenfindung geht im Viewer selbst eher schlecht, weil der Bildausschnitt bei den tauglichen Maßstäben zu klein ist.
Ebenso geht es mit den interaktiven Topokarten der Landesvermessungsämter, die man kaufen kann udn dann offline auf dem Rechner laufen lässt. Sind auch billiger und widerstandsfähiger als die Papierkarten.
Grob gesagt würde ich bei normal gerittenen, aber nicht wanderritttrainierten Pferden und mittelschwierigem Gelände auf der Karte von einer Luftlinie von 15 km ausgehen. Das lässt einem noch genügend Spiel für die schönen Wege drumherum und diverse verlangsamende Faktoren aller Art.
Die meisten wanderrittungeübten Reiter machen meiner Erfahrung nach bei etwa 25 km mental schlapp, jedenfalls wenn man keine ausgiebigere Pause dazwischen macht. Allerdings habe ich den Erholungsfaktor von Pausen besonders für die Pferde immer eher mäßig gefunden. Anscheinend ist es für Pferd und Mensch theoretisch einfacher, durchzulaufen, als nach einer Zwei-Stunden-Pause nochmal 10, 15 km anzugehen. (Natürlich sollte das Pferd während des Tages trotzdem die Gelegenheit zum Gras-/Heufressen kriegen, weil das Pferde-Verdauungssystem nun mal anders konstruiert ist als das des Menschen.)
Gruß
Calvados