Autor Thema: Sicherheitswesten  (Gelesen 46305 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Offline FlyingC

  • Mitglied
  • *
  • Beiträge: 415
  • Geschlecht: Weiblich
Re: Welche Schutzweste habt ihr?
« Antwort #30 am: 16.04.09, 14:46 »
Ah gut zu wissen, dass er tatsächlich waschbar ist  :)

Hat sich gelohnt, die Weste passt optimal und ich mag sie gerne, auch wenn ich sie momentan nicht mehr trage, weil mein Jungspund sich als absolutes Verlasspferd entpuppt hat.  ;D

Ich würde mein Pony auch als recht verlässlich bezeichnen... man kann ihn mit raschelnden Planen zudecken, durchs Flatterband gehen uvm.. Ganz cool von anfang an. Trotzdem ist etwas passiert  ::)
LG Tine

Offline Lika

  • Mitglied
  • *
  • Beiträge: 67
  • Geschlecht: Weiblich
Wovor schützt eine Schutzweste nun wirklich?
« Antwort #31 am: 20.05.09, 13:10 »
Hallo!

Wir hatten heute im Stall das Thema "Schutzweste". Wann, wo, wofür...immer oder nur im Gelände...?

Wie seht Ihr das und wovor schützt eine Weste wirklich und was kann sie nicht verhindern?

Erfahrungen, Meinungen...

Danke.  :)
Lieben Gruß, Lika

Offline schimmi

  • Mitglied
  • *
  • Beiträge: 45
Re: Wovor schützt eine Schutzweste nun wirklich?
« Antwort #32 am: 20.05.09, 13:32 »
eine schutzweste schützt hauptsächlich vor verletzungen der wirbelsäule
ein aufprall wird abgefedert, spitze gegenstände können nicht mehr "in den körper eindringen".
fällt man zb auf eine stange wird der druck gleichmäßiger verteilt und ist damit nicht mehr so gefährlich und die verletzungen nicht so gravierend wie ohne.

theoretisch sollte man sie wohl immer tragen  ::)

ich trage sie im gelände (reite auch vielseitigkeiten).

in der dressur bin ich damit viel zu unbeweglich, beim normalen springen (bei höheren sprüngen) behindert sie mich ebenfalls. deswegen eben nur im gelände

Offline sasthi

  • Bewohner
  • *
  • Beiträge: 4.796
  • Geschlecht: Weiblich
Re: Wovor schützt eine Schutzweste nun wirklich?
« Antwort #33 am: 20.05.09, 13:50 »
sie verhindert auch, dass man sich den Rücken aufkratzt, wenn man an nem Baum entlangschrammt. Ansonsten schließe ich mich meiner Vorrednerin an.
Wenn zwei das Gleiche tun ist das noch lange nicht das Selbe.

Haflinger sind nicht stur, sie geben ihrem Menschen nur mehr Zeit, über seine Fehler nachzudenken

Offline Lika

  • Mitglied
  • *
  • Beiträge: 67
  • Geschlecht: Weiblich
Re: Wovor schützt eine Schutzweste nun wirklich?
« Antwort #34 am: 20.05.09, 14:04 »
eine schutzweste schützt hauptsächlich vor verletzungen der wirbelsäule


Gut, aber vor welchen? Prellungen ist klar, aber wenn man so fällt, dass man sich einen Wirbel bricht/brechen würde, kann das die Weste auch nicht verhindern, oder?

Und seht Ihr das auch so, dass die Gefahr, sich zu verletzen bei einem Sturz im Gelände potenziell größer ist, als auf dem Reitplatz?

(Die Vorraussetzungen in unserem konkreten Diskussionsfall sind Schulponys (brav und unspektakulär im Verhalten) und eben reiten im Unterricht auf dem Platz oder im Gelände.

Es geht jetzt in dem Fall nicht um Springen oder junge bzw. noch ungestüme oder schwierige Pferde.
In so einem Fall würde ich über eine Weste gar nicht diskutieren.

Nun wird mir aber gesagt, ich sei inkonsequent, weil ich meinen Kindern (12einhalb und 14) auf dem Platz mit den besagten Ponys das Reiten ohne Weste (neuerdings) erlaube, in den anderen Fällen aber auf eine Weste bestehe.

Zur Info: die Mädchen reiten seit 5 Jahren und sitzen i.d.R. auch auf einem "nackten" Pferd recht fest.
Klar, wenn es "wilde Sau" spielt, war's das, aber davon muss man in diesem speziellen Fall erstmal nicht ausgehen....
Es ist halt so, dass sie, wie oben auch schon jemand schrieb, die fehlende Bewegungsfreiheit mit der Weste bemängeln :-/
Lieben Gruß, Lika

Offline schimmi

  • Mitglied
  • *
  • Beiträge: 45
Re: Wovor schützt eine Schutzweste nun wirklich?
« Antwort #35 am: 20.05.09, 14:30 »
dadurch, dass sie den aufprall auf der erde dämpfen können sie durchaus vor brüchen schützen.
klar, bei einem richtig schweren sturz nicht, aber bei einem "etwas milderen" durchaus.

es ist mmn unwichtig, ob es sich um ruhige oder junge oder sonst was für pferde handelt.
selbst das ruhigste pferd kann sich erschrecken oder stolpern und stürzen (selbst im schritt).

ich ganz persönlich! halte es für etwas übertrieben, immer eine weste beim reiten zu tragen.
man muss auch bedenken, dass einige stürze glimpflicher ausgegangen wären, wenn man keine getragen hätte, da man mit weste sich im falle eines sturzes einfach nicht gut abrollen kann sondern im extremfall wie ein käfer auf dem rücken landet.

und ich denke auch, dass die potenzeille gefahr sich im gelände zu verletzen höher ist als auf dem platz, da im gelände der boden uneben ist, oft steine und äste auf dem weg liegen, die zu hause halt nicht da sind. da hat man "nur" die reitplatzbegrenzung/bande.

Offline zaino

  • Mein Pferd ist als Pferd eine Katastrophe, als Mensch ist es unersetzlich.
  • Mitglied
  • *
  • Beiträge: 5.752
Re: Wovor schützt eine Schutzweste nun wirklich?
« Antwort #36 am: 20.05.09, 14:36 »
Es gibt ja verschiedene Westen-Modelle, man müsste testen was einem bequem ist.
Mich hat sie mal gerettet, Bucklerserie nach dem IN-Out in einem Geländespringkurs - hat mich voll abgefedert. Ich hatte trotzdem noch genug schwappen im Hirn, Schleudertrauma und gescheit gestaucht, trotz Kappe und abgefederter Landung.
Nur - Ohne das Ding wär ich glatt und platt liegengeblieben!
Eine Test-RB machte im Wald mit meinem Pferd Blödsinn und fiel rücklings auf einen Baumstumpf, Wirbel angebrochen - uaaah! Hätte so eine Weste glatt verhindert! Die waren nichtmal schnell unterwegs, unds Pferd war brav, nicht gebuckelt oder sonst Müll gemacht.

Wichtig ist auch, daß man als Reiter sich sicher FÜHLT - weil man dann entsprechend entspannter und angstfreier reitet. Mit "angstfrei" meine ich jetzt nicht, wie ein Berserker durch den Busch preschen - sondern man fühlt sich einfach sicherer und überträgt das aufs Pferd. Was auch wieder hilft, Pannen und Stürze zu vermeiden.

ansonsten - *schimmizustimm* - es kann jederzeit was sein, das artigste Pferd kann erschrecken oder gar auf die Nase fallen.

Wer von Euch hat eigentlich diese beweglichen Rückenprotektoren in Betrieb?
Meine Loesdau-Weste damals war wirklich hm... machte einen echt was unbeweglicher...

Genick brechen kannste eh immer... *grusel*....

Offline McFlower

  • Mitglied
  • *
  • Beiträge: 879
  • Geschlecht: Weiblich
Re: Wovor schützt eine Schutzweste nun wirklich?
« Antwort #37 am: 20.05.09, 14:43 »
Lika, ich würde es genauso wie du halten: Dressurreiten (= gymnastizierendes Reiten auf dem Platz oder in der Halle) ohne Weste, Springen und Gelände mit Weste.

Ich habe vor einiger Zeit mit einer ganz erfahrenen Richterin gesprochen, die hocherfolgreiche Vielseitigkeitsreiter trainiert, und die meinte folgendes: Die Westen sind nicht wirklich für den Dressursitz konzipiert, sie sind hinderlich bei der Findung eines lockeren Dressursitzes und einer schwingenden Mittelpositur, weil sie eben den Oberkörper notwendigerweise fixieren. Eigentlich wurden sie für die Benutzung im leichten Sitz erfunden und dafür sind sie auch gut.

In Risikosituationen kann man sie natürlich trotzdem benutzen und auch im Dressursattel verwenden, aber angenehm ist was anderes. Ich habe mir zum anreiten meines Jungpferdes eine Weste beschafft und sie dann nach einigen Probeläufen auf dem Platz nicht mehr verwendet. Deine Kinder haben in dieser Hinsicht recht: die Weste schränkt die Bewegungsfreiheit ein.

Natürlich besteht beim Reiten immer ein Restrisiko, das ist keine Frage. Aber um das ausgelutschteste Beispiel nochmal zu bemühen: Wenn deine Kinder in der Schule ´ne Treppe hochgehen, birgt ein Herunterfallen das auch das Risiko von Kopf- und Rückenverletzungen. Trotzdem tragen sie dabei weder Helm noch Weste, richtig? Es geht immer um eine Riskioabwägung, Risikofrei ist nix.
Treulos ist, wer Lebewohl sagt, wenn die Straße dunkel wird. (Gimli - Die Gefährten)

Offline Lika

  • Mitglied
  • *
  • Beiträge: 67
  • Geschlecht: Weiblich
Re: Wovor schützt eine Schutzweste nun wirklich?
« Antwort #38 am: 21.05.09, 12:26 »
Danke  für Eure Antworten, hat mir sehr geholfen  :)
Lieben Gruß, Lika

Manfred

  • Gast
Re: Wovor schützt eine Schutzweste nun wirklich?
« Antwort #39 am: 29.05.09, 19:11 »
aber wenn man so fällt, dass man sich einen Wirbel bricht/brechen würde, kann das die Weste auch nicht verhindern, oder?

Sie sollte das schon verhindern können, weil ja der Stoß auf die Wirbelsäule stark reduziert wird. Generell ist es natürlich wie bei einem Helm: Eine Schutzweste kann Verletzungen nicht immer verhindern, aber sie kann sie meist deutlich reduzieren. Außerdem schützt eine Weste natürlich auch vor Rippenbrüchen und mit Einschränkungen auch vor inneren Verletzungen in den entsprechenden Bereichen.

Für Dressur halte ich eine Schutzweste ebenfalls für ungeeignet. (Wobei ich das Anreiten junger Pferde und Anfängerunterricht für Kinder nicht als "Dressur" bezeichnen würde. *g*) - Ggf. sind hier dann auch die Rückenprotektoren ein brauchbarer Kompromiss.

Und was das "Restrisiko" betrifft habe ich ein "nettes" aktuelles Beispiel: Auf dem schrägen, durch Pferdeäppel und Regen rutschigen Auslauf ausgerutscht und mit dem Rücken auf den Beton, GsD nur eine Lendenwirbel-Prellung, hätte auch anders ausgehen können. (Zumal direkt daneben eine niedrige Betonmauer "wie geschaffen" für einen Schädelbruch war....) - Shit happens...

Offline Terrier

  • Mitglied
  • *
  • Beiträge: 2.538
  • Geschlecht: Weiblich
  • Hier habe ich den Durchblick
    • Dressurreiten mit mehr Gefühl??
Re: Wovor schützt eine Schutzweste nun wirklich?
« Antwort #40 am: 29.05.09, 19:25 »
Ich trage meine Weste auch hauptsächlich im Gelände und beim Springen. Sie behindert mich nicht.
Beim letzten Geländetraining hatte ich zwischendurch Zeit und bin auch "richtig" Dressur geritten. Meine Weste hat mich nicht dabei behindert!! Hatte mich selber gewundert, aber Pferd ging brav Serienwechsel und Galopppirouette, was er nicht macht wenn ich nicht richtig sitze  ::)
Habe sogar schon die Weste "ausprobiert", als ich ein junges Pferd geritten hatte.  Im Prinzip wollte ich NICHT die Weste testen  ;D aber sie hatte den Sturz ganz toll abgefedert. Da ich (zum Glück) ziemlich selten Fallen übe, bin ich sehr ungalant auf den Boden geklatscht, aber kaum was gemerkt
der bissige Terrier schickt Grüsse
http://dhbf.daisypath.com/NE3Lp1.png
Ich bin zu alt um nur zu spielen und zu jung um ohne Wunsch zu sein

Offline sasthi

  • Bewohner
  • *
  • Beiträge: 4.796
  • Geschlecht: Weiblich
Re: Wovor schützt eine Schutzweste nun wirklich?
« Antwort #41 am: 01.06.09, 20:04 »
Dann ist meine zu lang, oder wasweißich, ich stoße mit meiner Sturzweste und auch mit dem Rückenprotektor immer am Hinterzwiesel an. Folge daraus: aus dem geländelastigen Sitz wird ein Entenar*** ohne jegliche Tendenz in die Gerade. In der Dressur habe ich mit der Weste und mit dem Protektor immer Probleme, und zu klein kaufen bringt ja m.E. dann auch nichts.
Wenn zwei das Gleiche tun ist das noch lange nicht das Selbe.

Haflinger sind nicht stur, sie geben ihrem Menschen nur mehr Zeit, über seine Fehler nachzudenken

Offline Terrier

  • Mitglied
  • *
  • Beiträge: 2.538
  • Geschlecht: Weiblich
  • Hier habe ich den Durchblick
    • Dressurreiten mit mehr Gefühl??
Re: Wovor schützt eine Schutzweste nun wirklich?
« Antwort #42 am: 01.06.09, 21:05 »
Meine Weste ist nicht zu klein! ABer das Unterste ist recht felxibel und mein Hinterzwiesel am Sattel ist auch nicht hoch keinesitprothesehab
der bissige Terrier schickt Grüsse
http://dhbf.daisypath.com/NE3Lp1.png
Ich bin zu alt um nur zu spielen und zu jung um ohne Wunsch zu sein

Offline McFlower

  • Mitglied
  • *
  • Beiträge: 879
  • Geschlecht: Weiblich
Re: Wovor schützt eine Schutzweste nun wirklich?
« Antwort #43 am: 02.06.09, 09:04 »
Manfred, ich würde "Anfängerunterricht" für Kinder doch als Dressur bezeichnen. Zumindest dann, wenn wir den absoluten Anfängerstatus, in dem das Gleichgewicht noch komplett fehlt, mal außen vor lassen. Als was würdest du das denn bezeichnen?

Kinder sind in der beneidenswerten Lage, dass es für sie unheimlich leicht ist, einen wunderschönen, ausbalancierten Dressursitz im natürlichen Gleichgewicht zu erlernen. Und zwar so schön, wie ihn erwachsene Späteinsteiger niemals bekommen werden. Diese Möglichkeit wird durch die dauerhafte Benutzung einer Sturzweste zumindest erschwert. Ich beobachte, dass Kinder, die über die ersten JAHRE des Reitens immer eine Weste tragen, allesamt zu einer festen Mittelpositur neigen.

Ich will definitiv niemandem abraten, seine Kinder ausschließlich mit Sturzweste reiten zu lassen, ich gebe nur zu bedenken, dass die Weste nicht nur Vorteile hat.

@Terrier: Meine Weste stößt im Dressursitz auch hinten an und ich habe keine Sitzprothese, sondern einen ganz flachen, alten Dressursattel. Kann Sasthi bezeugen, sie hat vorgestern drin gesessen.

Restrisiko: Klar, wir werden jede Menge haarsträubender Beispiele finden, was alles schief gehen kann. Aber Beispiele von haarsträubenden Unfällen im Haushalt findest du noch viel mehr.
Treulos ist, wer Lebewohl sagt, wenn die Straße dunkel wird. (Gimli - Die Gefährten)

Offline Terrier

  • Mitglied
  • *
  • Beiträge: 2.538
  • Geschlecht: Weiblich
  • Hier habe ich den Durchblick
    • Dressurreiten mit mehr Gefühl??
Re: Wovor schützt eine Schutzweste nun wirklich?
« Antwort #44 am: 02.06.09, 13:16 »
Blime - Dann habe ich eben mehr Hintern, dass der Sattel nicht stört ;D
der bissige Terrier schickt Grüsse
http://dhbf.daisypath.com/NE3Lp1.png
Ich bin zu alt um nur zu spielen und zu jung um ohne Wunsch zu sein