Thema: Tipps für einen schwingenden Rücken gesucht

[swirl]

Ich Reite auch.  Mein Pferd ist nicht per se fest oder empfindlich im Rücken. Er hält sich fest sobald er (ohne Reiter) trabt. Er ist schlecht ausbalanciert und setzt seine Bauchmuskeln nicht ein. Daran will ich arbeiten. Auch wenn ich mal wenig Zeit habe.

@Reitelefant:
Danke für Deinen Bericht! Das hört sich sehr ähnlich an wie bei uns. Meiner hält sich ja auch sogar beim Freilaufenlassen fest. Verkürztes Tempo (beim Reiten) haben wir eine zeitlang mit ihm gemacht, er wird dann halt mit der Zeit sehr sehr zäh. Und kommt auf die Vorhand. Da schien es sinnvoller wieder etwas spritziger zu Reiten. Ich muss mal meine RL dazu befragen.

@Tüpfel:
Wir haben gestern nach Deinem Rezept an der Longe geschlumeltrabt  . Ging für den Anfang ganz gut. Heute bin ich (normal) geritten und er war von Anfang an recht locker.

[reitelefant]

swirl: Mein Pferdetier wurde dann auch scheinbar zäh, das hat sich aber mit der Zeit gegeben, ich denke die fehlende Muskulatur muss halt erst aufgebaut werden und das dauert bekanntlich seine Zeit!
Im Anschluss an die v/a-Phase kam dann Tempowechsel mit Aussitzen - Tempo über den Sitz reduzieren dann Tritte leicht verlängern im v/a und Leichttraben. Das hat bei meinem ganz gut funktioniert. Leichttraben in Volten (ruhiges Tempo), und vermehrt die HH zur Lastaufnahme  auffordern, Seitengänge …
Der Galopp, bis dahin seine scheinbar beste Gangart wurde erst mal richtig besch… Später als er sich dann besser tragen konnte wurde der Galopp wieder sehr gut!

Ich würde eine solche Korrektur aber nur unter regelmäßiger Aufsicht durchführen! (es sei denn Du hast Erfahrung mit Korrekturpferden)

Was hatte deiner denn? Bei meinem Wallach ist im Alter von 4 Tagen der Hals hinterm Widerrist von der Mutter zerbissen worden. Glücklicherweise so früh, dadurch hat sich sicherlich der Körper an die Situation angepasst.  War nicht schön, aber leider war er zu frech 

[swirl]

Hallo reitelefant,

bei meinem war es im Alter von ca. 7 Monaten. Er wurde auch von einem älteren Pferd von oben in den Hals gebissen. Wahrscheinlich dasselbe wie bei Deinem Pferd. Aus der Wunde hat sich dann leider auch noch eine riesige Fistel entwickelt, die nur schwer in den Griff zu bekommen war. Letztendlich hat es ein Jahr gedauert bis es endlich verheilt war.

[Tüpfel]

Freut mich swirl, daß es ganz gut ging.
Wenn die Muskulatur und das Nackenband verletzt waren, kannst du die Zeit rechnen, die du selbst benötigst um Spagat zu lernen..... immer langsam, vorsichtig aber immer wieder ein bissserl dehnen.
Grüßle Tüpfel

[reitelefant]

Das scheint ja tatsächlich sehr ähnlich zu sein, nur dass mein Dicker noch jünger war, ich vermute, dass das sein Vorteil war.
Je mehr Muskeln er angesetzt hat, um so tiefer wurden die Löcher im Hals   
Laut meiner Physiofrau sind richtige Verkalkungen in der Muskulatur, aber dank der Gymnastik hat sich das eigentlich recht gut entwickelt und er ist auch sehr elastisch im Hals geworden, der Rücken war immer sein Schwachpunkt, trotzdem ging´s ganz gut!

[swirl]

@reitelefant: Was habt ihr denn für Gymnastik gemacht?

[reitelefant]

Swirl: Unter Gymnastik verstehe ich die Dressurarbeit! Sonst gab´s halt Dehnübungen per Leckerli, immer gern gemacht von meinem Herrn 

[swirl]

Ach so. Ich hatte gedacht, ihr macht was spezielles für den Hals. Wobei ich ohnehin nichts machen würde ohne das vorher mit der Osteo abzuklären. Von der Leckerlie-Dehnübung ist meiner auch begeistert 

Ich habe nochmal Deine ganzen Beiträge durchgelesen. Diese ganzen Dressur-Irrungen haben wir ja auch hinter uns. Bis ich auf meine jetzige RL gestossen bin, die einen ganz anderen Ansatz hat und wirklich auf das Pferd und seine speziellen Probleme eingeht. Ich bin dann eine zeitlang eher untertourig geritten, allerdings nur wenig v.a. da mein Pferd vor Jahren mal auf einem Vorderbein lahm war, was aber nie endgültig abgeklärt werden konnten. Diverse TAs tappten im Dunkeln. Es geisterte die Diagnose Hufrollenentzündung herum. Obwohl er wieder ganz lahmfrei wurde und wie gesagt auch keine Ursache gefunden wurde bin ich seitdem sehr sehr vorsichtig mit allem, was ihn auch nur kurzfristig noch mehr auf die Vorhand bringen könnte. Deshalb haben wir dann die Priorität darauf gelegt ihn von der Schulter wegzubekommen etc.
Ich werde jetzt mal mit Osteo/TA und RL reden, was sie dazu meinen, ob man reiterlich vielleicht doch mal einen Versuch in die Richtung wie von Dir beschrieben unternehmen sollte.

[1snowflake]

Servus zusammen,

ich habe mal ein ganz blöde Frage:

durch diverse Fachliteratur geisterte immer wieder die Aussage "Ohne Anlehnung kein schwingender Rücken" was ja im Umkehrschluss heissen würde: in freier Wildbahn kein schwingender Rücken weil keine Anlehnung 

Wie ist diese Aussage denn zu bewerten??

Für mich ist Anlehnung eigentlich nur eine vorübergehende "Krücke" um dieses Ziel zu erreichen ... aber ist sie wirklich absolut essentiell?

Grüssle,

Flocke

[ElShadaar]

In der Wildbahn sitzt ja auch kein nasser Sack auf dem Pferd..   

[reitelefant]

Ich seh´s auch wie ES, ohne Mensch keine Problem für´s Pferd  Eher für die Reitsportartikelindustrie 

[1snowflake]

....*kicher* das Argument hat was ... ist aber trotzdem keine richtige Erklärung.

Wie ein "nasser Sack" sitze ich aber eigentlich seit meinen Westernreit-Exkursen nicht mehr (höchstens mit Magenkrämpfen) 


Um die Voraussetzungen für diese Frage zu klären: ich beziehe mich auf ein normal gebautes Reit-Pferd OHNE gesundheitliche Probleme... nicht auf irgendwelche Sonderfälle mit absolut ungeeignetem Exterieur!

Und noch eine Frage, die sich mir aufdrängt:
hat die Anlehnung ursächlich was mit dem schwingenden Rücken zu tun oder ist es nur ein "Nebenprodukt" aus der Anlehnung, dass den schwingenden Rücken ermöglicht...

Und sorry wenn ich nerve... ich bin halt ein sehr neugieriger Mensch und hinterfrage gerne

Grüssle,

chris

[ElShadaar]

Wie ein "nasser Sack" sitze ich aber eigentlich seit meinen Westernreit-Exkursen nicht mehr (höchstens mit Magenkrämpfen) 

Wir hoffentlich auch nciht, es geht mehr darum, daß halt überhaupt jemand auf dem Rücken sitzt..   

Die andere Frage kann ich Dir leider auch nciht beantworten..

[Leonie]

Ich kenne "Anlehnung" ohne schwingenden Rücken bei Pferden, die von vorne nach hinten geritten werden, und gelernt haben, wenn sie das Maul an die Brust klappen, dann wird nicht so gezogen.

Die "korrekte" Anlehnung ist immer das Resultat eines losgelassenen Pferdes, bei dem die Bewegung wirklich durch den ganzen Körper fliessen und schwingen kann - die Halsmuskulatur entspannt sich dabei, denn das Pferd trägt mit dem Nackenband. Diese schwingende Bewegung im Hals und  - an dessen Ende - Kopf weich aufgefangen und begleitet heisst Anlehnung.
Sprich, ein ungerittenes Pferd kann schwingen und losgelassen sein, aber es hat keine Anlehnung (logo eigentlich).

[Netto]

Sorry - es gibt bei Eurer Überlegung nur 1 Gedankenfehler:
Anlehnung ist nicht nur die Anlehnung ans Gebiss sondern an den gesamten Sitz des Reiters. Also wenn man so richtig spürt, wie das Pferd einem in den Sattel saugt, auf alles reagiert, man nur daran denken muss, auf jeden Schenkelhauch-druck reagiert, auf jede minimale Gewichtsverlagerung und dabei schön gelassen an das Gebiss herantritt, Hinterhand unter den Schwerpunkt tritt, etc. Erst dann hat man die gewünschte Anlehnung. Somit ist das nicht nur die Verbindung Trense-Reiterhand.