Thema: DS-Sonderheft - wird weiter diskutiert

[Tüpfel]

felis,
was ist denn an Pi und Pa sooooo Besonderes ( ich weiß, das ist jetzt mal wieder frech...) ?
Die Pi ist die  ideale Übung für ein Pferd, das Balanceschwierigkeiten im Galopp hat.
Ein Mittel, dem Pferd in die Balance zu helfen, und somit befähigt auch im Galopp seinen Reiter geschickt, sicher und damit losgelassen zu tragen. Das ist eine wichtige Voraussetzung um es mit möglichst wenig Verschleiß zu reiten. Klar, man könnte auch alle körperlich unvorteilhaften Pferde schlachten.....

Da du die Pi und Pa von Moses noch nicht gesehen hast, schau sie dir erst an. Sie ist durch aus nicht ein "sich einen abbrechen", sie ist nur noch nicht perfekt, aber sie hat ihm sicher den Galopp sehr erleichtert.   Auch die Galoppiruetten finde ich nicht schlecht.
Klar sieht es ein wenig schnell aus, denn der Galoppsprung ist nicht so groß ( selbstredent) wie der von Supercrack, aber in seinen Möglichkeiten sehr schön. Man muß doch das Pferd selbst betrachten und nicht nur das Bild an sich.  Moses strengt sich doll an und ist sehr eifrig und seine Reiterin lächelt häufig. Es hat überhaupt nix von verbissenem Rackern. Beide haben Spaß zusammen. Moses sieht am Ende der Arbeitseinhat für mich seeehr zufrieden mit sich selbst aus . Weil ER hat doll gearbeitet und war ganz toll !

Und wenn der Krankengymnast mir glaubhaft versichert, daß für mein spezielles Problem der Spagat äußerst hilfreich ist, dann lerne ich Spagat, klar ! Vor allem, wenn mich der Ehrgeiz packt, Spagat zu lernen .

@Hexle : zustimm !

Grüßle vom Tüpfel

[esge]

Nix für ungut. Piaffe, Passage und Pirouette sind für Pferde ungefähr so einfach wie Spitzentanz für Balettänzer. Sowas hat in einener KRANKENGYMNASTIK rein gar nix zu suchen.

Einspruch, was die Piaffe betrifft. Piaffe und vor allem die Arbeit bis dorthin ist Krankengymnastik in Reinkultur. Sie verhilft, richtig geschult, auch völlig verbauten, völlig ungeeigneten, z.T. sogar körperlich angeschlagenen Pferden zu einer Gymnastik und somit zu einem positiven Muskelaufbau, der durch keine andere Lektion so zu ersetzen ist.
Dass Moses sich in der Pirouette (noch) so müht passt in meinen augen somit zu der noch höchst rückständigen Piaffe. Lass die Zwei mal noch ein paar Jahre weiterüben, dann könnte das anders aussehen.

Und nein, ich halte es ganz und gar nicht für Tierquälerei, ein völlig ungeeignetes Pferd auszubilden, sofern es in dem für dieses Pferd angepassten Tempo geschieht und solange man es schafft, das Pferd motiviert dabei zu halten. Wie Zarofa auch beobachtet hat, war Moses alles andere als unmotiviert, sondern mit ziemlcih viel Spaß bei der Sache. Jedenfalls erschien er mir hundertmal motivierter als das Dressurpferd. Das schuftete, um keinen Ärger zu kriegen. Moses schuftete für Lob und Belohnung.
Also, ich wüsste, für wen ich lieber arbeiten wollen würde, selbst wenn die Bedieneinheit im Sattel objektiv erheblich schlechter ritt. Denn an dem Können der GP-Reiterin gab es nichts zu tippen. Aber dass ihr Pferd ein "Happy Athlet" sein sollte, so CH, also das stelle ich mir anders vor, ganz ehrlich.

[Hexle]

*malnochm alüberdenSatznachgedachthabe*

Piaffe, Passage und Pirouette sind für Pferde ungefähr so einfach wie Spitzentanz für Balettänzer

Spitzentanz ist für BALETTTÄNZER total einfach ... ICH würde mich damit sicher schwerer tun 

[muneco]

Deutlich war für mich der Unterschied zu erkennen, als Hess der anderen Reiterin Unterricht geben sollte. Total einfallslos ist er an die Sache rangegangen. Keine klare Problemdiagnose, keine intelligente Lösungsfindung. Was ihm einfiel war, Übergänge zu reiten. Und dabei natürlich die "Kilometerreiterei" zu betreiben.

Für mich gerade ein Parallel-Beispiel: mein Pferd kaut nicht, er aktzeptiert das Gebiss nicht wirklich, hängt sich drauf oder beißt zu, was wiederum zu Verspannungen und Vorhandslastigkeit führt. In mühsamer Schritt-Arbeit und Steh-Arbeit und Hand-Arbeit versuchen wir ihm nun beizubringen, mit offenem Genick zu kauen. Nach 3 Reitstunden sind wir schon viel weiter. Die Zuschauer, die einen FN-Hintergrund haben schütteln sichtbar oder unsichtbar den Kopf, über das, was wir tun.
Ich glaube nicht, dass ein normaler FN-Reitlehrer dieses Problem überhaupt erkennen würde, geschweige denn eine Lösung parat hätte.

Viele Grüße,

Doris

[horsmän]

Man könnte Herrn Hess seine Arroganz und das Überlegenheitsdenken für sein "System" ja fast noch zugestehen,
wenn er seine Brötchen als privater GP-Reiter und -Trainer verdienen würde.
Sein Job ist aber bei der FN, also der Vertretung ALLER dt. organisierten Reiter (und Pferde).
Ich denke fast, dies ist ihm irgendwie nicht so ganz bewußt oder er verdrängt es bewußt.

[Aleike]

Es war halt auch schwierig, dass PK für sich gestanden hat, CH aber einen riesigen Verband vertreten hat.

Das war ihm eine Last, weil er sich für die Auswüchse und Missstände rechtfertigen musste, aber zugleich auch so an etwas wie einen Alleinvertretungsanspruch für DIE Reiterei festhalten wollte ("wir ..." "unser System").
Er hätte es sich wahrscheinlich leichter gemacht, wenn er einfach für sich als Reiter und Richter gesprochen hätten, denn FN ist ja auch nicht gleich FN und nicht gleich FEI.

PK hätte man auch eine ganze Reihe ständig mit Händen auf Schulterhöhe reitender Schülerschüler vorhalten können.

[horsmän]

Nee, nee, nee
Herr Hess wird ja in dieser Diskussion nicht für alle Missstände in der Turnier-Reiterei verantwortlich gemacht.
Wohl aber für das, was er dort an FN-konformer, guter Reiterei präsentiert und wie er als Ausbildungsreferent bei der FN
korrekte Reitarbeit im derzeitgen FN-Sytsem versteht.
Nur daran wird er doch hier beurteilt.

[Hexle]

CH hat diese Reiterin und dieses Pferd als positives Beispiel ausgesucht .. als Werbeträger für "sein" (des durch ihn vertretenen) System(s)  

PK hat Wiebke und Moses als positives Beispiel ausgesucht .. als Werbeträger für "sein" System  

Wieso soll man PK als Person in dem Zusammenhang eine Reihe ständig mit Händen auf Schulterhöhe reitender Schülerschüler vorhalten ? Nur weil die "sein" System nicht verstanden haben, zu dem vor allem auch "descende les mains " gehört ?? Hatte wiebke EINMAL die Hände auf schulterhöhe ?!?! neee oder ? 

Dann müsste man Herrn Hess als Person eine Million ein paar tausend miserabler RL und schlechter Reitschüler vorwerfen ... die "sein" System produziert hat und noch produziert
Es gib darum Gutes mit Gutem zu vergleichen - nicht das Gute des einen Sytems mit den Auswüchsen des anderen ...aber das Beispielpaar  das er quasi als Inbegriff seines Systems hat vorreiten lassen .. war nicht nur nicht gut - es hat die Grundsätze seines Systems (die AS)  wortwörtlich mit Füssen getreten  und trotzdem war er total begeistert  ...

[Aleike]

Nee, nee, nee
Herr Hess wird ja in dieser Diskussion nicht für alle Missstände in der Turnier-Reiterei verantwortlich gemacht.

Nicht hier, aber von PK im Video. Er misst daran, dass Richtlinien nichts taugen.

[Hexle]

die scheinen auch nichts zu taugen, wenn CHs Reiterin sich nicht an die Richtlininen hält und er es trotzdem "vom feinsten" findet ...

[horsmän]

...und schließlich darf, oder sogar muss man von ihm erwarten, dass er die Richtlinien richtig auslegt, denn wenn nicht er, wer dann ??

Alle Welt die nun die DVD guckt, darf sich beim Reiten in dieser Form wie von CH präsentiert nun auf die FN-RL berufen und sie für richtig ausgeführt halten.

Prost Mahlzeit.

[anchesa]

Nochmal zu Moses und der Galopppirouette: Zur Piaffe sag ich ja gar nichts, sehe das ähnlich wie esge. Aber egal, wie schwierig der Galopp von Moses sein mag, er ist eindeutig noch nicht weit genug für diese Lektion. Denn dass er nicht versammelt genug dafür galoppieren kann, zeigt sich ganz klar am deutlichen Schwungholen mit Hals und Kopf.

Das hat für mich schon was von Profilneurose, dass man das dann bei so einer Veranstaltung vorführen muss! Denn dieses Pferd soweit auszubilden, wie es jetzt ist, ist auf jeden Fall eine beachtliche Leistung. Auch ohne Galopppirouette.

Ich muss mir das Video echt nochmal ganz genau anschauen - einiges konnte ich nicht sehen. Beispielsweise den passigen Schritt des Warmblüters. Den hab ich die ganze Zeit nur am langen Zügel sehr schön schreiten sehen. Was in meinen Augen etwas wenig war, ein bisschen Arbeit im Schritt hätte mich schon interessiert, aber gut.  Vielleicht kann mir ja mal jemand nen Tipp geben, wann die Sequenz kommt, damit ich mal genauer drauf achten kann?

[Tüpfel]

Aleike, PK sagt nirgens, daß die Richtlinien nix taugen - hab´ich jetzt zumindest nirgens so gehört Er bemängelt nur, daß grundsätzlich wichtige Passagen daraus einfach gestrichen wurden.  Und er befindet bestimmte Teile nicht sinnvoll, wie z.B. das Biegen mit Schenkel....wenn man sich aber zumindest an die RL halten würde, DANN wäre die Diskrepanz zwischen den "beiden Seiten " deutlich geringer.

Er kritisiert auch die Ausbildungsskala als Richtschnur für die Ausbildung in unumstößlicher Reihenfolge. Die einzelnen Punkte der AS hält er selbst ja auch für wichtig, sagt er ja auch im Interview.  Aber mehr als Ziel, nicht als Anleitung zum Ausbilden.

Grüßle der Tüpfel

[Ragnarök]

Nur mal so ein Gedanke - ich übe in meinem Unterricht auch Dinge die ich nicht kann, eben weil ich sie nicht kann - wofür würde ich sonst Unterricht nehmen.

Hier wurde eine Unterrichtsstunde vorgestellt, also auch Dinge die in den Anfängen sind.....

[anchesa]

@ Ragna: Sicherlich richtig! Aber normalerweise paukt man nicht Lektionen, sondern bereitet diese vor. So dass die Lektion selber dann irgendwann sich fast von alleine ergibt.

Das hat mich eigentlich bei beiden gestört - da wurden Lektionen geübt, aber warum man diese reitet - dazu kam nichts. Bei PK war da noch eher ein sinnvoller Aufbau zu erkennen, als bei Herrn Hess.

Und wenn schon Lektionen üben, dann muss ne Pirouette nicht gleich auf der Stelle passieren - wozu reitet man denn Arbeitspirouetten? Oder wenige Sprünge und dann geradeaus weiter?

Wie schon gesagt - mir haben beide nicht zugesagt. Vielleicht ändert sich das ja nach mehrmaligem Betrachten der DVD