Autor Thema: Geländesicher, was versteht man darunter?  (Gelesen 18417 mal)

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Offline Petig2002

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Re: Geländesicher, was versteht man darunter?
« Antwort #15 am: 16.07.07, 09:58 »
Ich denke auch, dass geländesicher so ein dehnbarer Begriff wie "brav" ist. Wenn irgendjemand sagt: "Mein Pferd/das Pferd das ich reite/suche/kenne ist geländesicher", dann fühlt sich diese Person auf diesem Pferd im Gelände sicher oder würde es tun- ganz simpel gesagt. Und was jemand als sicher empfindet ist wohl seeeeehhhhr subjektiv.

Dem einen reicht es, wenn das losrasende Pferd an der Straße bremst oder so sicher auf den beinen ist, dass es sich dabei nicht hinhaut oder überschlägt. Andere (so wie ich  ::) ) empfinden ein Pferd, dass überhaupt durchgeht nicht als geländesicher. Das macht die Suche nach einem passenden Geländepferd nicht gerade einfach.

Für mich gehört unbedingt dazu:

- das Pferd ist alleine wie in der Gruppe vom Grundsatz her ausgeglichen und entspannt
- man kann es am langen Zügel reiten, ohne, dass es dann anfängt das Tempo ungefragt zu erhöhen
- es bleibt auch beim Aufsteigen im Gelände ruhig stehen
- die Bremse funktioniert zuverlässig (auch auf Feldern, bei einem längeren Galopp oder am Anfang einer Galoppstrecke ); das Pferd darf zwar "anfragen", ob Galopp ok wäre, aber nicht einfach durchstarten
- beängstigenden Dingen sollte es mit genügend Köpfchen entgegen treten, d.h für mich: Gucken, ggf. stehen bleiben, schnorcheln und trippeln, ein Satz zur Seite oder auch nach vorne sind ok, aber wenn ich die Zügel annehme, sollte sofort eine Reaktion kommen und nicht erst 500m weiter auf irgendeinem Acker
- ganz toll ist es natürlich, wenn die Angst ganz schnell in Neugierde umschlägt
- das Pferd ist auch vom Boden so erzogen, dass es mich in Notsituationen nicht umrennt, ansteigt, sich loßreißt oder völlig dicht macht
- gängige Dinge wie Rehe, Kühe, Fußgänger, Hunde, Straßenschilder sind (zumindest an 99% der Tage  ;D) Routine
- das Pferd hat grundsätzliches Vertrauen zum Menschen, wenn der Mensch signalisiert: Bleib ruhig, keine Gefahr, dann sollte es zumindest so gefestigt sein, dass es darüber "nachdenkt" und man die Chance hat abzusteigen, um die Situation vom Boden aus zu meistern
- unbeherrschtes losbuckeln, 180° Wendungen, steigen und panisch rückwärts rennen, unhaltbar losschießen und regelmäßig an irgendwas aufziehen sind ein absoluts no go !!
- unsichere, ängstliche und ungeübte Reiter trägt es mit Fassung!
- das Pferd ist ABSOLUT straßensicher, da verstehe ich echt keinen Spaß! Auch bei Motorrädern, Treckern, LKWs und Fahrradfahrern
- es ist gegen normale Umwelteinflüsse resistent: Regen, Wind, ein beginnendes Gewitter oder Schnee sollten nicht zur Hektik führen: Sturm, Hagelschlag oder direktes Gewitter sind natürlich was anderes
- man kann an Pferdeweiden vorbeirreiten, auch wenn die Pferde darauf den Larry raushängen lassen undzwar OHNE, dass das Reitpferd mit den Larry macht

Tja, viele Pferde dieser Sorte gibt es nicht, das weiß ich, aber auf anderen gehe ich nicht mehr ins Gelände, das muss ich nicht haben. Lieber eine kleine handvoll Pferde, auf denen ich mich wirklich sicher fühlen kann und denen ich vertraue als viele, bei denen ich jedes Mal denke: Hoffentlich passiert heute nichts.

Wie gesagt, ich denke jeder versteht da etwas anderes drunter. "Mein" Geländepferd ist die typische Lebensversicherung und das Verlasspferd, auf dem man auch als Angsthase sicher nach Hause kommt. Für viele ist das sicher langweilig, für mich die Bedingung, dass ich ausreite.

Offline Thesi

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Re: Geländesicher, was versteht man darunter?
« Antwort #16 am: 16.07.07, 11:15 »
- ganz toll ist es natürlich, wenn die Angst ganz schnell in Neugierde umschlägt

Bei unserer Stute ist das so... wenn sie sich mal über irgendeinen liegenden Baumstamm oder Ast oder was auch immer aufregt (ist bei ihr eh nur ansatzweise... also Ohren aufstellen und sich ein bisschen anspannen), reite ich meistens zur "Gefahrenquelle" hin und lass sie schnuppern.
Ab dem Moment ist die ganze Angst vorbei und sie beginnt, die "Gefahrenquelle" anzunagen oder irgendwo in der Nähe zu fressen (das ist der Zeitpunkt, wo ich mich immer frage, ob sie mich nciht doch verar****  ;D).

Ich halte unsere Stute auch für geländesicher:
in den 7 Jahren, die wir sie haben, hab ich sie nicht einmal panisch erlebt. Natürlich gibt es gelegentlich Sachen, die ihr nicht ganz geheuer sind, aber erstens bleibt sie geistig immer beim Reiter, und zweitens ist das schlimmste ein kleiner Hüpfer zur Seite... danach geht immer der Kopf runter und sie trottet seelenruhig weiter.

In unbekannten Gelände ist sie selten, da kann ich nicht genau sagen, ob sie dort auch ganz so ruhig ist, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass sie irgendwann panisch wird (andere Reitställe, z.B. bei Turnieren, sind gar kein Problem).

Und trotzdem würde ich sie auch nicht als "hirntot" bezeichnen  ;).

die bombensichersten Geländepferde, denen es zum Beispiel relativ egal ist, wer oben drauf sitzt (z.b. ob und wieviel Angst der oben drauf evtl. kriegt), sind nach meiner Erfahrung ja entweder total Rangniedere (die sich dann allerdings totbrav hinter ein andres Pferd/Mensch/Sonstwas klemmen und absolut das tun, was das andre macht, alleine funktionieren die im Gelände meist nur unter einem extrem starken Reiter) oder extrem in sich ruhende, gefestigte und damit meist auch ausgesprochen ranghohe Tiere (weil die eben sich nix draus machen und so ziemlich unbeirrbar ihr Ding durchziehen, leider auch mal entgegen den reiterlichen Wünschen).

Und dann gibts die seltene Ausnahme des extrem ans Gelände gewöhnten Pferdes, das entgegen o.g. Erfahrungen im mittleren Ranh liegt (also angenehm zu führen) und dennoch bombensicher.
Sie ist wohl irgendwo zwischen Fall 2 und Fall 3... relativ ranghoch (zumindest wäre sie das gerne  ;)), sehr gefestigt und ausgeglichen, aber nicht stur und in 99% der Fälle vom Reiter (auch vom weniger guten) gut kontrollierbar (sie testet nicht mal ernsthaft aus, was sie machen darf)

Offline Sugar-for-Rick

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Re: Geländesicher, was versteht man darunter?
« Antwort #17 am: 16.07.07, 11:43 »
Hallo

Mein Wallach ist vom absoluten Paniker zum ziemlich geländesicheren Pferd geworden - allerdings war das eine Phase von mehreren Jahren.

Er wird wohl nie auf engen Strassen an Trekkern mit Anhängern, LKWs oder gar Mähdrescheren vorbeigehen, da er wie eine Art Platzangst hat. Und schnellen Verkehr verträgt er auch nicht in seiner Nähe.

Aber da er sich vom Boden aus vom 1. Tag an bombensicher führen liess, kam ich trotzdem immer und überall durch.

Sein Scheu-Verhalten hat sich mit den Jahren komplett geändert. Früher sprang er unkontrolliert in der Gegend herum, drehte blitzartig um und wollte wegrennen. Heute stemmt er seine Beine in den Boden und schnorchelt oder macht eine langsame Hinterhandwendung wenn er findet, dass er irgendwo nicht vorbei gehen könne. Und mit etwas Überredung ist er nach spätestens 1 Minute dran vorbei, ohne dass ich absteigen muss.

Wenn ich heute ein Pferd als geländesicher kaufen würde, wäre mir folgendes wichtig:

- Ausritte alleine und in der Gruppe kein Problem
- geht an gängigen "Hindernissen" wie Parkbank, Holzhaufen, parkierte Autos, Verkehrsschildern, Waldfahrzeugen etc. vorbei
- kennt Autos, LKWs, Trekker, Mähdrescher, Fahrräder, Motorräder, Roller-Blader, Nordic-Walker
- lässt den Reiter in jeder Gangart das Tempo regulieren, egal ob es vorne oder hinten in der Gruppe läuft
- lässt sich jederzeit anhalten, egal was die anderen Pferde machen
- steht still beim Aufsteigen
Ein Tag ohne Lachen ist ein verlorener Tag.
(Charlie Chaplin)

Liebe Grüsse von Simone

Offline sasthiTopic starter

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Re: Geländesicher, was versteht man darunter?
« Antwort #18 am: 17.07.07, 17:24 »
Für die Nachfrager:
noch ist nix entschieden, aber einen Favouriten gibts schon.
Man soll dennoch nicht den Tag vor dem Abend loben, dementsprechend gibts erst wenns konkret ist die Infos.
Wenn zwei das Gleiche tun ist das noch lange nicht das Selbe.

Haflinger sind nicht stur, sie geben ihrem Menschen nur mehr Zeit, über seine Fehler nachzudenken

Offline Sabino

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Re: Geländesicher, was versteht man darunter?
« Antwort #19 am: 17.07.07, 18:24 »
Puh, Du spannst uns aber auf die Folter :D
Ich glaube an das Pferd! Das Automobil ist bloß eine vorübergehende Erscheinung!

(irgendson Kaiser...)

Offline Sugar-for-Rick

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Re: Geländesicher, was versteht man darunter?
« Antwort #20 am: 18.07.07, 13:57 »
Da bin ich auch schon gespannt.  ;)

Kleiner Tip: Mache eine grosszügige Probezeit aus. Manchmal scheint in der 1. Woche alles bestens. Und nach 2 Wochen sieht man dann, dass es doch nicht passt (so habe ich es soeben erlebt).  :-\
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Offline McFlower

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Re: Geländesicher, was versteht man darunter?
« Antwort #21 am: 18.07.07, 15:56 »
Kleiner Tip: Mache eine grosszügige Probezeit aus.

Wenn möglich - klar. Aber meist beschränkst du damit deine Pferdesuche auf gewerbliche Verkäufer. Falls ich jemals ein Pferd verkaufen muss (was ich nicht hoffen will), würde ich einer Probezeit niemals zustimmen. Wenn ich sehe, wie z.T. mit Pferden umgegangen wird, die zur Probe bei uns am Stall sind und wenn ich sehe, in welchem Zustand diejenigen zurückkommen, wenn sie zur Probe weg waren, dann gruselt es mir.

Meinetwegen könnte ein potentieller Käufer vier Wochen lang jeden Tag bei mir zum Stall kommen und probereiten - aber vom Hof weggeben würde ich ein Pferd nicht, bevor nicht der Kaufvertrag unterschrieben ist und das Geld auf dem Tisch liegt.

Damit will ich nur sagen: Ein (privater) Verkäufer, der einer Probezeit nicht zustimmt, muss nicht unbedingt Dreck am Stecken haben.

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Offline Lillebror

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Re: Geländesicher, was versteht man darunter?
« Antwort #22 am: 18.07.07, 16:58 »

Meinetwegen könnte ein potentieller Käufer vier Wochen lang jeden Tag bei mir zum Stall kommen und probereiten - ...

Das finde/fände ich eine prima Idee. Man hätte auch keine Eingewöhnungsphase im neuen Stall zu berücksichtigen.

Eine lange Probezeit hat außerdem den Nachteil, daß das Pferd krank/verletzt werden könnte. Will man es dann doch nicht, ohne daß das mit der Erkrankung/Verletzung was zu tun hat, müßte man erstmal schauen, daß das Ross wieder gesund wird.
Wären wir unendlich, so wandelte sich alles.
Da wir aber endlich sind, bleibt vieles beim Alten.
B. Brecht

Offline christi281

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Re: Geländesicher, was versteht man darunter?
« Antwort #23 am: 18.07.07, 21:14 »
Wenn ich dem Vorbesitzer unser Pferd zurückgeben würde dann würde er es nicht nehmen so vermackt wie die ist.
Die ist so ein Trottel und stösst sich an allem.

Sashtii letztendlich ist es so das du vor dem Pferd stehst und es macht Klick. Glaub mir!
Ich nehme bei diesem Esel fast alles in Kauf denn ich hab sie gesehen und wusste es ist mein Pferd. Mit allen Konsequenzen.
Nur wer seine Schwächen kennt kann seine Stärken zeigen!

Offline sasthiTopic starter

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Re: Geländesicher, was versteht man darunter?
« Antwort #24 am: 18.07.07, 21:33 »
Christi, ich weiß was du meinst. Samstag mittag weiß ich definitiv mehr. Da wird auf Herz und Nieren getestet.

Ich hab mir heute noch vier Pferde angeschaut, die erste war Klasse (u.a. ebenfalls Klick, jetzt sinds schon zwei *seufz*), der Rest gehört m.E. nach an den Haken. Das traurige dabei: die waren alle drei noch nicht Mal 10 Jahre alt.
Aber man ist ja diplomatisch in der Reiterwelt und erzählt dann irgendwas anderes. Ich denk, dass das Problem auch daran liegt, dass man sich halt in der Reiterwelt kennt, und über vier Ecken bekommt man normalerweise über JEDEN Reiter was raus.

Probezeit möchte ich auch haben, auch wenn mir bewusst ist, dass mich BEIDE Pferde in ihrem Charakter durchaus Nerven kosten werden. Aber ich will ja nix langweiliges ;)
Wenn zwei das Gleiche tun ist das noch lange nicht das Selbe.

Haflinger sind nicht stur, sie geben ihrem Menschen nur mehr Zeit, über seine Fehler nachzudenken

Offline Viki

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Re: Geländesicher, was versteht man darunter?
« Antwort #25 am: 18.07.07, 22:53 »
Sashtii letztendlich ist es so das du vor dem Pferd stehst und es macht Klick. Glaub mir!
Ich nehme bei diesem Esel fast alles in Kauf denn ich hab sie gesehen und wusste es ist mein Pferd. Mit allen Konsequenzen.

die Click-Käufer gibts - aber da clickts nicht ein bisschen, oder bei 2 Pferden gleichzeitig oder bei dreien hintereinander. Andere bemühen sich um objektive Maßstäbe oder andere Vorteile. Was am Schluss das Beste ist, weiß man hinterher oder auch nie - zum Click-Kauf gehört auch, dass man sich diese Frage nicht ernsthaft stellt.

Wenn möglich - klar. Aber meist beschränkst du damit deine Pferdesuche auf gewerbliche Verkäufer. Falls ich jemals ein Pferd verkaufen muss (was ich nicht hoffen will), würde ich einer Probezeit niemals zustimmen. Wenn ich sehe, wie z.T. mit Pferden umgegangen wird, die zur Probe bei uns am Stall sind und wenn ich sehe, in welchem Zustand diejenigen zurückkommen, wenn sie zur Probe weg waren, dann gruselt es mir.
Meinetwegen könnte ein potentieller Käufer vier Wochen lang jeden Tag bei mir zum Stall kommen und probereiten - aber vom Hof weggeben würde ich ein Pferd nicht, bevor nicht der Kaufvertrag unterschrieben ist und das Geld auf dem Tisch liegt.Damit will ich nur sagen: Ein (privater) Verkäufer, der einer Probezeit nicht zustimmt, muss nicht unbedingt Dreck am Stecken haben.

Das sehe ich bei reiflicher Überlegung genauso. Außerdem würde ich ein "click-gekauftes" Pferd nur einem geben, dem man glaubhaft anmerkt, dass es bei ihm ebenfalls "Click"  gemacht hat (mit allen Konsequenzen).

So gesehen, hat es viele Vorteile, bei einem gewerblichen Verkäufer zu suchen: Da gibt es für beliebig viele Pferde Probezeit, ohne irgendeine Bindung an ein spezielles Pferd (natürlich muss der Händler solide sein und vor allem liquide und es muss genügend Auswahl geben).

Offline Olli

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Re: Geländesicher, was versteht man darunter?
« Antwort #26 am: 19.07.07, 06:40 »
Probezeit möchte ich auch haben, auch wenn mir bewusst ist, dass mich BEIDE Pferde in ihrem Charakter durchaus Nerven kosten werden. Aber ich will ja nix langweiliges ;)

das paßt so gar nicht zu dir,du schilderst dich selbst als "ängstlichen" reiter im gelände,dann pferde die nerven kosten??

das würde ja nicht mal ich machen wollen und langweilig?

tja,ich finds super wenn ich über nix nachdenken muß im busch,zügel aufn hals und einfach mal gehen lassen das pferd
das ist für mich eins der schönsten dinge auf der welt,dann hab ichs wohl gerne langweilig  :P
Wir dürfen das Pferd nicht vermenschlichen,
wir müssen uns verpferdlichen.“

Offline Aleike

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Re: Geländesicher, was versteht man darunter?
« Antwort #27 am: 19.07.07, 07:50 »
Was um alles in der Welt ist denn an einem rittigen, verlässlichen Pferd langweilig???
Verlässlich heißt ja nicht, dass es sich nicht freiwillig vom Fleck bewegt.

Da hat man doch ganz andere Möglichkeiten als mit einem hysterischen Hampel: Ausgedehnte Alleinritte, mutiges Vortasten in schwierige Bodenverhältnisse, Ralleys, Wanderritte, Jagden u.s.w. u.s.w., je nach Geschack.
Man darf nicht sagen: "Was, du Mistvieh, du willst nicht?" Sondern: "Entschuldige, mein Tier, ich werde schon noch dahinterkommen, wie ich es lerne, dich peu à peu auf den rechten Weg zu führen." (Udo Bürger)

mari

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Re: Geländesicher, was versteht man darunter?
« Antwort #28 am: 19.07.07, 08:20 »
die Click-Käufer gibts - aber da clickts nicht ein bisschen, oder bei 2 Pferden gleichzeitig oder bei dreien hintereinander. Andere bemühen sich um objektive Maßstäbe oder andere Vorteile. Was am Schluss das Beste ist, weiß man hinterher oder auch nie - zum Click-Kauf gehört auch, dass man sich diese Frage nicht ernsthaft stellt.

viki, das kann ich absolut unterschreiben. war bei meiner stute genau so!!! ich hab diesen kleinen hungerhaken gesehen (total dünn und sah aus, als hätte sie x-beine - war aber nicht so), probegeritten und mich innerhalb von minuten (das war mir aber nicht wirklich bewußt) "verliebt". meine freundin, die mit war meinte, die stute wäre zu teuer, zu dürr, zu unausgebildet, blabla. nimm doch ihren bruder, der ist 1 jahr älter, steht besser da usw., usw. war alles lieb gemeint, aber meine entscheidung stand schon fest, bevor ich wieder zu hause war (hab die stute aus nümbrecht). noch am selben abend hab ich den verkäufer angerufen und sie am nächsten tag abgeholt - ohne ankaufsuntersuchung, etc. ich weiß, das hätte voll ins auge gehen können - aber ich war so davon überzeugt und mein "click-gefühl" hat mich nicht getäuscht. heute - nach ca. 1 jahr - bin ich super glücklich mit der kleinen stute (die sich übrigens prächtig entwickelt hat!!!!), und glaub mir, sie hatte soviele macken, die alle erst nach und nach rauskamen. aber wir beide arbeiten dran und was besseres hätte mir eigentlich nicht passieren können - auch wenn ich sie ab und an gerne mal auf den mond schießen würde.

also sasthi, auch wenn eine totale bauchentscheidung völlig nach hinten los gehen kann (mal rein gesundheitlich gesehen), ich würde es trotzdem immer wieder so machen. viel glück bei deiner wahl und spann uns nicht zu lange auf die folter.....

mari

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Re: Geländesicher, was versteht man darunter?
« Antwort #29 am: 19.07.07, 08:26 »
nachtrag:
um auf die eigentliche frage des boxentitels zurück zu kommen: ich würde meine stute schon als geländesicher beschreiben - und das mit 5 jahren. sie ist ne absolut coole socke geworden, hat keine angst vor autos, treckern, lastwagen, etc. sie geht im gelände nicht durch (sie ist nur auf dem heimweg immer recht "eilig" und dann manchmal schon etwas schwierig). sie läuft hinten wie auch vorne ohne große probleme. sie geht alleine (da muß man sie aber manchmal noch "überreden" - schreibe ich auch ihrem alter zu) wie auch gut in der gruppe. im gelände reite ich im moment nur mit sidepull, was ihr scheinbar gut bekommt. sollte sie sich mal erschrecken, macht sie mal nen hupfer und ein paar galoppsprünge, das wars dann aber. sie ist manchmal etwas glotzig, wenn sie was am wegesrand entdeckt und kriegt dann nen "dicken kragen", mehr aber nicht. von daher, so stelle ich mir ein geländesicheres pferd vor - welches nicht immer ganz einfach ist. das sind doch auch deine vorstellungen, oder?!