Servus miteinand!
Erstmal: Die Wege und Grünstreifen sind ja immer so einen Sache...
Und es ist tatsächlich so, daß eben auch Hufe unterschiedlich reagieren. Grünstreifen ist Glückssache. Normalerweise sind alle Landwirte verpflichtet (so kenne ich das, bestätigte mir auch jemand in Bayern), zwischen Weg und Feld einen Streifen zu belassen; die Breite ist wohl sogar festgeschrieben. Das ist dann ein ALLGEMEINNÜTZIGER Streifen, also von JEDEM nutzbar.. Tun sie das nicht, können sie sogar mit Strafen belegt werden. Aber wo kein Kläger, da kein Richter ect....
Leider ist es eben so, daß die Ackerfurche häufig noch fast sogar den Weg mitnimmt. Mußten wir jetzt auch erfahren.
Bei uns zuhause haben wir mit den Randstreifen viel Glück (bzw. haben auch häufig Mittelstreifen), aber im Altmühltal bzw. Donau-Ries ist ein Randstreifen wohl verschwendete Fläche...
Unsere Beiden sind ebenfalls Barhuf, wobei der Wallach ja für vorne Hufschuhe hat.
Fazit nach 10 Tagen: Trotz vieler Kalkschotterwege, die wir dann halt im Schritt gingen (bzw. würde ich Kalkschotter wohl auch nicht mit Eisen Traben oder Galoppieren) sind alle 6 Hufe immer noch top!
Und: die Pferde liefen ohne Probleme darauf. Kein Geeiere, kein Lahmen ect.
Aber: Ich weiß, daß ich das hätte vor 2 Jahren hinten Barhuf beim Wallach nicht hätte machen können (vorne gehts ja immer noch nicht, zumindest nicht auf so großer Tour). Da hätte ich beschlagen lassen müssen oder eben auch HS.
Oh jeh... die Story mit dem Fluß..... Eigentlich ist sie mir ja fast peinlich, um ehrlich zu sein... Aber man muß sich seine eigenen Fehler auch eingestehen können, nicht wahr? Jedenfalls war es einfach blanker Leichtsinn meinerseits.
Es passierte bereits am dritten Tag. eine Station vorher hatten wir den heißen Geheimtipp (ja, eigntlich hätte ich ja aus "Geheimtippbox" vom ersten Tag, als die eine Frau keinen schimmer von der Gegend hatte, lernen sollen, oder nich?), daß, wenn wir die Lech entlang raufreiten, da dann irgendwann ein Nebenfluß kommt. Fast keine Fließgeschwindigkeit, glasklares Wasser, und an genau einer Stelle ideal, um mit den Pferden reinzureiten. Das ist die einzigst flache Stelle am Einstieg, bei den liegenden Holzstämmen. Kann man nicht verfehlen.
Haben wir auch nicht.
Nun gut. Stelle gefunden, schön zum reinreiten mit gutem und starkem Kiesuntergrund.
Nun, daß man nciht bis zur Mitte reiten kann, war uns klar, da dort Wasserpflanzen wuchsen und es auch schon recht tief (gute schwimmhöhe) war. Aber der feste Rand mit dem Kies war Ideal. Dachten wir. Zu meiner verteidigung muß ich wohl sagen, daß mein LG auch bedenkenlos dort hiniegeritten wäre. Aber dennoch: keine fremden Gewässer mehr, wenn nicht schon direkt vor mir ein Ortskundiger reingeritten ist!
Nun also Standen wir ganz am Rand im Wasser, Wallach saufte. Ich dachte, daß ich ein stück am Rand entlang vorwärts reite, um LG und die Dicke reinzulassen. Kein Problem, auch hier war ja der feste, Kiesige untergrund.
Dann machte Wallach einen Schritt zur Seite... auch dort war es eigentlich fest Kiesig... Nur sah man nicht, daß wohl das Kies fast weggespült worden ist und nujr noch eine dünne Schicht davon vorhanden war.... Also sackten wir gleich ein gutes Stück tiefer in den Schlick..
War noch nicht tragisch, Wallach kämpfte sich wieder raus, aber dabei freilich hin zur Mitte das Flusses... Er war dann aus dem Schlick draußen, mußte mit schwimmen anfangen und verhedderte sich in den Wasserpflanzen...Ich konnte bei dem Rumgeziefer (konnte ich ja verstehen) nicht abspringen. also habe ich einfach versucht, ihn an den Rand zu lenken. Dort kam er dann allerdings nciht raus, weil er immer ncoh mit den Hinterbeiene in den Wasserpflanzen hing und ruderte immer noch ziemlich in Panik da drin rum. Nach ca. 1 Minute (oder einer halben? Oder 3 Minuten??? Keine Ahnung!) lag er dann am Ufer und machte Pause... Er merkte, daß er es so nicht packte.
Endlich konnte ich gefahrlos abspringen, stand auch gleich bis zur Hüfte im Wasser, warf dem LG die Zügel raus und stellte mcih hinter den Wallach, um ihm von hinten Unterstützung zu geben. Mit meiner anschiebung, dem fehlenden Gewicht auf dem Rücken und den anfeuerungsrufen schaffte er es dann, sich rauszuwuchten.
GsD!!!!!!
Nun hatten wir aber die Bescherung: Er hatte sich beide Karpalgelenke ziemlich groß aufgeschürft, einschl. kleinerer Schürfwunden um die Vorderbeine.
Wir brauchten erstmal unseren Tempovorrat auf, um abzutupfen, gaben Arnica. Und eine Stunde Pause, um am Gras erstmal wieder ruhe zu finden.
Dann schauten wir mal, ob er lahm ging. GsD nicht! Weder im Schritt und Trab.
Ins nächste Quartier mußten wir eh, konnten hier also nciht viel machen. Aber reiten wollte ich ihn an diesem Tag nicht mehr. Also auf Schusters Rappen noch gute 15km weiter. Ortschaften o.ä. gab es da entlang nicht.
Im Nachhinein war es sogar sehr gut, daß er an dem Tag weitergeführt wurde. Es verhinderte Anschwellungen. Ein Gespräch mit meinem TA brachte dann auch, was ich zusätzlich in der Apo besorgen solle, um den Wallach zu behandeln und ein Pausentag zum erholen war da eh eingeplant. Und der TA riet ebenfalls zu Bewegung, wenn auch nciht gleich im vollen Galopp...
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So konnten wir 2 Tage später glücklicherweise wieder weiterreiten.
Ein dummes Erlebnis aus Leichtsinn, das nochmal gut ausgegenagen ist und wiedermal eine Lehrstunde für mich war! Übrigens: Wallach geht trotzdem weiterhin ins Wasser, Glück gehabt!
Und: Die Packtaschen (waren nicht die Ortlieb, die hatte s´Stütle) waren dennoch dicht, wobei diese auch nicht komplett unter Wasser waren, sonst wärs oben rein gelaufen. aber alles war trocken!
Bilder folgen........ *räusper* (Freilich nciht vom unfreiwilligen Bad, da war uns nicht nach Fotomachen....)
Grüßles!