Ich werde gerade in einer Rehabilitationseinrichtung umgeschult.
Kollegen haben also alle ihre persönlichen Handicaps, die einen körperlich, die anderen psychisch.
Mit dabei ein Kollege, welcher wohl unter dem narzistischen Persönlichkeitssyndrom leidet; zumindest wurde ihm das irgendwann mal bescheinigt.
Ich bin in dieser Gruppe seit etwas mehr als einem Jahr. Anfänglich rastete diese Person gegenüber der ganzen Gruppe aus, beschimpfte alle als Schwachmaten, etc. pipapo.
Da ich (in der Zwischenzeit würde ich sagen) leider grundsätzlich erstmal an das Gute im Menschen glaube, habe ich (trotz Warnungen von anderen Kollegen) versucht, mit ihm ein kollegiales Verhältnis aufzubauen, dass zumindest halbwegs bei Projekten eine Zusammenarbeit gewährleistet war.
So ganz wirklich klappte das wohl nie. Geht dieser Person etwas gegen den Strich, oder er hat private persönliche Probleme, rastet er aus, beschimpft wüst... und haut ab.
Nachdem ich gemerkt habe, dass ich mit dem Versuch mehr oder weniger scheiterte, schottete ich mich ihm gegenüber ab und versuchte, so weit wie möglich zwar freundlich zu bleiben, aber auch meine Grenzen zu setzen. Ich merkte, dass diese Person unglaublich viel Energie und Nerven kostet(e). Im Januar eskalierte die Situation das erste mal richtig. Nach einem hitzigen Wortwechsel, weshalb ich nicht mehr so viel mit ihm zusammenarbeiten würde, etc. pipapo, fielen seinerseits die Worte: "Erschieß dich doch gleich, ob jetzt oder in 10 Jahren ist doch schon fast egal! Jetzt müsste ich dich zumindest nicht mehr sehen."
Daraufhin fehlten mir erstmal komplett die Worte.
Ich verlagerte meinen Arbeitsplatz dann im Klassenraum zu einem anderen Kollegen, der die ganze Situation mitbekommen hatte und ging dann zu meinen Ausbildern und erklärte die Situation, dass ich unter diesen Umständen mit dieser Person nicht mehr zusammenarbeiten werde.
Zwei Tage später klappte ich dann mit den Nerven vollends zusammen und nahm das erste mal in meinem Leben Psychopharmaka, um etwas Abstand reinzubekommen.
Seitens der Ausbilder passierte nichts.
Ich ignorierte ihn die nächsten Monate soweit möglich, reagierte nicht mehr auf Ansprachen, Sticheleien, Frotzeleien, und so weiter, und hielt mich auch an die anderen Kollegen, die mich soweit auch nicht mehr alleine ließen.
Nachdem ich dachte (böser Fehler), die Situation hätte sich soweit wieder entspannt, dass die Gefahr eines verbalen Angriffs gebannt wäre, kam es dann gestern wieder zu einer Eskalation.
Unsere Arbeitsplätze sind nicht zugewiesen, wenn ein PC frei ist, arbeitet man daran, wenn nicht, sucht man sich einen anderen Platz. Die letzte Zeit arbeitete ich in einem anderen Bereich, damit ich mit dieser Person so wenig wie möglich in Kontakt kam. Damit habe ich auch nicht mitbekommen, wo sich diese Person also immer hingesetzt hatte, bzw. ich sah, dass sie an 2 verschiedenen Plätzen arbeitete, aber nicht, was aktuell "sein" fester Platz ist.
Ich kam also eher, setzte mich an den PC, fuhr ihn hoch, da kam diese Person, was ich an seinem Arbeitsplatz täte. Ich erwiderte daraufhin:
"Soweit ich weiß, sind die PC Plätze nicht persönlich zugewiesen."
"Da sitze ich immer - hau ab!"
"Nein, ich arbeite heute hier"
"Du gehst jetzt da weg, sonst setzt's was"
"XY, ich war zuerst da, wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Es sind noch andere PC's frei, du kannst dich ebenfalls woanders hinsetzen"
"Du gehst jetzt da weg, hau ab, das ist MEIN Platz, ich lass mich doch von anderen nicht anmaulen, weil ich deren PC wegnehme"
"Ach, und wenn mir das passieren würde, dann wäre es egal, oder wie?"
"Ja, jetzt hau ab! Sonst..." (Und rüttelte am Schreibtischstuhl)
Ich fühlte mich in der Zwischenzeit wirklich bedroht, stand also auf und packte meine Sachen zusammen.
Zwei (!) Ausbilder bekamen die Situation mit, gemacht wurde nichts.
Ich war daraufhin gestern bei der Polizei und habe mich erkundigt, welche rechtlichen Möglichkeiten bestehen. Sieht genauso mau aus, erst muss was passieren. Mir wurde nur geraten, das Ganze zu protokollieren und die Zeugen aufzuschreiben und ja nicht mehr alleine zu bleiben.