Autor Thema: "Feines reiten" von J.C. Racinet  (Gelesen 27375 mal)

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Viereckzicke

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Re: "Feines reiten" von J.C. Racinet
« Antwort #15 am: 13.04.07, 09:11 »
Bin ja blond und über 40....*eine schon "tragisch" zu nennende kombination*...aber ist die Diskussion über dieses Buch ernst gemeint? ::)

Frag' nur, weil....WER liest denn sowas? Kruppe zur Wand? Schulter zur Decke? Mit solchen reiterlichen Delikatessen wird man als Normalo doch wohl nicht wirklich konfrontiert. Mein RL begnügt sich doch tatsächlich damit, mich immer wieder aufzufordern, mein Pferd geradeaus zu reiten und zur Hand hin zu treiben...*der elende dilettant*
Aber wahrscheinlich gilt dann doch wieder der in diesem Forum hinlänglich bekannte Slogan:

Es ist egal, nach welcher Reitweise man nicht reiten kann.... :-X

In der sicheren Erwartung, nun vom Hof gejagt zu werden, empfehle ich mich und verschwinde in einen sonnigen Tag. ;D

Offline horsmän

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Re: "Feines reiten" von J.C. Racinet
« Antwort #16 am: 13.04.07, 09:22 »
@viereckzicke, Du machst deinem Namen ja alle Ehre  ;)
schenk das Buch doch deinem Reitlehrer, dann fällt ihm vielleicht auch mehr ein, als immer nur auf die Hand zu treiben  ;D.

Natürlich liest sowas jemand, sonst würd es sich ja nicht verkaufen.
Natürlich ist es Theorie und hilft einem nicht schon in der nächsten Reistunde bei der Lösung aller Probleme.
Aber reiten lernt man ein Leben lang, und immer nur "Skala der Ausbildung tralala" wird dann schnell langweilig, weil doch sehr viele Fragen offen bleiben.

Und sicher ist es kein Buch, welches ein 13 j. Reitanfänger im ersten Jahr schon dringend benötigt, obwohl: falsche Vorstellungen sollten sich gar nicht erst einschleichen

Gruss
horsmän (schon auf Seite 65  ::))
« Letzte Änderung: 13.04.07, 09:25 von horsmän »

Offline zaino

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Re: "Feines reiten" von J.C. Racinet
« Antwort #17 am: 13.04.07, 10:36 »
Habs jetzt auch, nur noch nicht angefangen.
Viereckzicke, kann horsemän nur recht geben, man lern nie aus, das macht das Reiten an sich ja so faszinierend, u. zum "lifetime Sport".
Wenn Du bislang immer gut klar gekommen bist mit Deinem Reitstil, fein.
Hast Du ein eigenes Pferd?
Bist Du damit, mit der Reitweise u. mit dem was Du sonst siehst u. lernst, immer zufrieden u. glücklich gewesen?
Mein RUssenvieh, gewerkschaftlich veranlagt, klug, sensibel, angloarabisch reaktionsschnell u. feurig (Tiger im Tank, bitte kein Feuerzeug dranhalten!  ;D) , dabei aber immer noch dickfellig genug, Fehler u. Generve von mir zu ignorieren, würde mit reinem "auf die Hand treiben" einfach nur parken!
Zudem fand ich selten schön, was ich so auf Vierecken zu sehen bekam - Reiten mit Kraft? *ächz* - muss das sein? (hast Du mal HAflinger geritten? Das geht da eine Weile gut u. irgendwann verliert man, die haben nämlich mehr Schmalz als unsereiner! u. gebrauchen das auch!) Ständiges Rumnackeln am Pferd wie das so häufig gelehrt wird?
Könnte ichs mir doch nur endlich endlich vollends wieder abgewöhnen! Was du nicht willst das dir getan... das törnt auch keinen andern an  ;)
Jetzt will ich nicht behaupten, dass ich in irgendeiner Reitweise gut wäre  ;D - aber hier im Forum sind mir viele Tomaten von den Augen gefallen u. meine komische Reitweise wurde mit den Jahren immerhin so revolutioniert, dass Pferd&ich jetzt viel mehr Spass zusammen haben! Und motivierter sind.
Ob ich das Buch a) durchlese, b) verstehe, c) dann behalte oder weiterverkaufe, weiss ich noch nicht. Auf alle Fälle werde ich mich mal tapfer damit herumschlagen u. gucken was dabei für uns rauskömmt.

Offline marie

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Re: "Feines reiten" von J.C. Racinet
« Antwort #18 am: 13.04.07, 12:33 »
Mein RL begnügt sich doch tatsächlich damit, mich immer wieder aufzufordern, mein Pferd geradeaus zu reiten und zur Hand hin zu treiben...*der elende dilettant*


Mein RUssenvieh, gewerkschaftlich veranlagt, klug, sensibel, angloarabisch reaktionsschnell u. feurig (Tiger im Tank, bitte kein Feuerzeug dranhalten!  ;D) , dabei aber immer noch dickfellig genug, Fehler u. Generve von mir zu ignorieren, würde mit reinem "auf die Hand treiben" einfach nur parken!


((Das Fettgedruckte habe ich eingefügt))

Hi zaino, das sind doch schon zwei verschiedene Paar Schuhe - das was Viereckzicke geschrieben hat und was du drausgemacht hast? Zur Hand treiben und auf die Hand treiben hat so viel miteinander zu tun wie schlagen und streicheln.

Offline zaino

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Re: "Feines reiten" von J.C. Racinet
« Antwort #19 am: 13.04.07, 12:43 »
Stimmt, Marie, ich gebs ja zu. Und das von MIR die ich sonst doch recht sprachfanatisch bin.  :-[
Worauf ich eigentlich aber hinauswollte, war Viereckzickes Aussage, die sich für mich las wie "Wozu der ganze Quatsch".
Ob VEZ's RL nun tatsächlich ein elender Dilettant ist, wg. seiner Methoden?
Können wir von hier aus nicht beurteilen.
Aber irgendwann geht das Pferd dann ordentlich hin zur Hand, und DANNN? wirds langweilig? Oder man fängt an zu fragen?

Offline McFlower

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Re: "Feines reiten" von J.C. Racinet
« Antwort #20 am: 13.04.07, 13:27 »
Ich stimme Viereckzicke in einer Hinsicht zu:

Es gibt weit mehr Reiter, für die Bücher wie "Balance in Bewegung" und "So verdient man sich die Sporen" bestimmt sind (tolle Bücher übrigens) als Reiter, die was mit Racinet´s Niveau anfangen könnten. Viel viel mehr.

Trotzdem haben natürlich auch Bücher auf hohem und höchstem Niveau ihre Berechtigung - auch wenn die Zielgruppe kleiner ist. Ich nehme auch an, dass auch die Computer-Bild einen breiteren Leserkreis hat als der Klassiker "Introduction to the Theory of Computing". Trotzdem hat beides seine Berechtigung.

Ich denke, ich werde das Racinet-Buch kaufen. Obwohl ich 25 Tacken für ein Taschenbuch ziemlich heftig finde.
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Offline zaino

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Re: "Feines reiten" von J.C. Racinet
« Antwort #21 am: 13.04.07, 13:40 »
Naja, Maccie, für mich wären DIESE Bücher dann auch das einzig Wahre u. Erlaubte  ;D (womit wir wieder beim Frustthema in der Lustlosenbox angelangt wären...  ::))
Trotzdem: Auch blinde HÜhner finden Körner oder denken sich ihr Teil und nutzen das dann irgendwie.
Immerhin hab ichs vor längerer Zeit mal zu einem akademischen Abschluß gebracht, also rein lesetechnisch sollte ich das schaffen, auch wenn ich u. a. zum Reiten nachweislich zu blöd bin  ;D

Offline McFlower

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Re: "Feines reiten" von J.C. Racinet
« Antwort #22 am: 13.04.07, 14:00 »
NEIIIIIIIN, Zaino.

Theorie und Praxis sind zwei unterschiedliche Dinge und die o.g. Bücher sind für besonders gut für die Leute, deren Theoriekenntnisse rund um die Null-Grenze wabern. Die Bücher fangen ganz am Anfang an. Was ist Schritt? Was ist Trab? Was ist Galopp? Was ist ein Sattel? Was ist Anlehnung? Was ist Beizäumung? Verstärkung? Versammlung? Leichter Sitz? Halbe Parade? Ganze Parade?

Wenn jeder diese Bücher gelesen hätte, würde ich nicht haufenweise Foren-Postings dieser Art lesen "Wie versammelten Gallopp beibringen? Im Trapp geht mein Pferd ganz toll versammelt und manchmal sogar am Zügel. Im Gallopp rennt er abba immer wie blöde. Wie krieg ich den Kopp im Gallopp runner?"

Racinet, Karl, Steinbrecht, Podhajsky und Co sind weiterführende Lektüre für Leute, die eine theoretische Basis haben. (Nicht nur fürs kleine Abzeichen auswendig gelernt, sondern drüber nachgedacht) Man muss nicht in Zick-Zack-Traversalen durch die Bahn schweben können, um was damit anfangen zu können, aber man muss die theoretischen Grundberiffe intus haben. Und das sind nun mal nur die allerwenigsten Reiter.

Wenn ich bei uns am Stall sehe, was für riesige Theorielücken bei Leuten klaffen, die ihre Wände mit L- und M-Schleifen tapezieren können, wird mir regelmäßig flau im Magen. Die müssten zuerst Horst Stern lesen, dann Racinet.
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Offline zaino

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Re: "Feines reiten" von J.C. Racinet
« Antwort #23 am: 13.04.07, 14:18 »
OK, ok, *schnauf* - die Leut, die DU da meinst, MacBlume, würden aber niemals nicht Racinet lesen.
Wozu auch, wenn man auch anderst gewinnen kann  ::)

Wenn jeder diese Bücher gelesen hätte, würde ich nicht haufenweise Foren-Postings dieser Art lesen "Wie versammelten Gallopp beibringen? Im Trapp geht mein Pferd ganz toll versammelt und manchmal sogar am Zügel. Im Gallopp rennt er abba immer wie blöde. Wie krieg ich den Kopp im Gallopp runner?"

*brüll*, ja da kannste recht haben.

Erschreckend auch, wenn man mal Zaungast ist bei Theorie RB-Vorbereitung - viele von den Kiddies haben überhaupt keinen Bock auf Lesen, u. ächzen tierisch über die Theorie, fehlt aber weit u. macht sich auch beim Reiten bemerkbar, dass die noch nicht viel drüber nachdenken was sie da tun. Das kann ein Vorteil sein, muss aber nicht.

...den Podhajsky hab ich erst ansatzweise angefangen zu verstehen, was er so meint, als ich mein eigenes Pferd hatte u. Stück für Stück mal er-fühlen was sich da so tut, vom nachreiten reden wir jetzt  mal lieber nicht ... besessen hab ich das  Buch davor schon über 10 J, u. auch gelesen... puh...

Ok, jetzt sind wir aber hoffnungslos OT geraten mit der grundsätzlichen Frage: Wozu überhaupt LESEN?  ;D

Offline horsmän

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Re: "Feines reiten" von J.C. Racinet
« Antwort #24 am: 13.04.07, 14:35 »
Ich würd sagen, es ist ein weit verbreiteter Irrglaube, zu denken, dass man sich mit der Theorie zu Reiten auf "hohem Niveau" (Frage sei erlaubt, was das überhaupt ist) erst beschäftigten soll, wenn man schon ein hohes Niveau hat (Frage woran man dies wiederum fest macht).

Im Buch von JCR steht soviel zu den Grundlagen, dass man diese schon alle erst mal anders, vermeintlich auch falsch erlernt hat, wenn man glaubt, jetzt endlich geh ich an die Feinheiten und schau mal in dieser Literatur nach.

Es ist m.E. sehr viel und bestes BASISWISSEN, was da versucht wird, vermittelt zu werden.

@McFlower, DU wirst lachen:
Genau dieses Themen: Was ist Schritt, was ist Trab, was ist Galopp, was ist Beizäumung, was ist Versammlung, was ist eine halbe Parade widmet JRC mind. 80 Seiten  ;)

Zugegeben keine sehr leichte Kost, man muss schon konzentriert lesen, aber ein Schüler im 12. Schuljahr muss heut auch schon Abi machen, da braucht sich also ein 18. jähr. Reiter nicht nur mit tralala-Literatur abspeisen lassen.

UND: die Reiterei theroetisch von allen Seiten zu durchleuchten IST eben kein leichtes Unterfangen. Wer das glaubt, soll das Reiten lieber bleiben lassen, es sei denn er ist ein begnadetes Naturtalent.




« Letzte Änderung: 13.04.07, 14:37 von horsmän »

Offline Trissa

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Re: "Feines reiten" von J.C. Racinet
« Antwort #25 am: 13.04.07, 15:06 »
McFlower: 25 Euro sind für ein Taschenbuch ein stolzer Preis. Für einen gebundenen 500 Seiten-Wälzer aber keineswegs. Lass dich überraschen.  ;)  Keine Ahnung, warum das als TB beschrieben ist.  ???

Offline silenceTopic starter

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Re: "Feines reiten" von J.C. Racinet
« Antwort #26 am: 13.04.07, 16:35 »
Ok, jetzt eine kleine Antwort silencemäßig, besonders an Viereckzicke:
was ist das Gegenteil von "feines"? "Grobes", oder?
Aber da soll man üüüüüüüüberhaupt nicht irgendwelche Wertung sehen. Es gibt auch Wurst feine Art und Wurst grobe Art.
Mir schmekt persönnlich lieber die Wurst grobe Art und beim Reiten, ja, mir ist lieber das feines Reiten.
Aber wenn Leute (wir reden hier nicht über die Pferde, obwohl sie ziemlich oft ans Reiten teilnehmen...) mit das grobes Reiten zu frieden sind,tja, ich will auch nicht gezwungen werden eine feine Wurst zu essen zu müssen.
Ach, bevor ich vergesse:  ;D ;D ;D
V.G.
"Die Natur ist an glückliche Menschen interessiert" Bärbel Mohr

Offline Bernie

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Re: "Feines reiten" von J.C. Racinet
« Antwort #27 am: 13.04.07, 18:29 »
Silence, DAS war jetzt mal ein sehr guter Beitrag. *applaus*

lg

Bernie
"Wenn Du glaubst, Du bist jemand, hast Du aufgehört, jemand zu werden."

Offline zaino

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Re: "Feines reiten" von J.C. Racinet
« Antwort #28 am: 13.04.07, 19:06 »
Stimmt, Applaus, silence  :D!!!

Klar, Reiten kann man nicht aus einem Buch lernen, u. Reitweisen mischen ist pfui bäh, u.s.w. u.s. fort gnagnagnagnagna... schon ok.
Aber es gibt soo viele Ideen und Ansätze und Reaktionen die man schon immer mal beobachtet hat u. plötzlich einordnen u. VERWENDEN u. das Pferd damit motivieren kann!!!
Hab auch schon BÜcher die mir so gar nicht lagen, halt eben weiterverhökert, was solls? Aber wenn was Gutes drinsteht, das irgendwo in meinem Gehirn an die Elektroden da andockt, hat sichs gelohnt finde ich.

geolina

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Re: "Feines reiten" von J.C. Racinet
« Antwort #29 am: 14.04.07, 20:57 »
hallo,

*lach* bernie, du bist immer wieder so einfach zufriedenzustellen ;) auch beim reiten??? naja, dein problem.

silence - ich hab viereckzicke so verstanden - so viele fühlen sich zu hohen weihen berufen und schauen auf die dummen, dumpfen fn-ler hinunter, die doch eh nur grobe bratwurst - öhm, dressur - reiten............aber wenn man mal genau hinschaut - dann ist die grobe dressur ab und an doch gar nicht so schlecht, wie man wohl allgemein glaubt und die feine *würg* an der verschluckst du dich manchmal aber gehörig.

nur nicht fn-konform zu reiten, heißt eben noch lange nicht gut zu reiten. und dir dann von solchen koriphäen vorträge halten zu lassen - das geht einem oft gehörig auf den nerv. daneben gibt es auch die ganz fein reitenden nicht fn-ler und die ganz fein reitenden fn-ler - feines reiten hat nämlich niemand gebucht - genauso wenig wie gewaltloses reiten, das kann eben auch nicht nur fred rai ;) (kann der das überhaupt *lach*).

dennoch nix für ungut - übrigens silence, mir macht es rein gar nichts aus, dass baucheristen noch leben und sogar noch so reiten  :-* nur zu. mich nervt nur sektenartiges wiederholen von: ich toll - du doof ;)

alex