Autor Thema: Takt bei Barockpferden  (Gelesen 17049 mal)

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Offline Aleike

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Re: Takt bei Barockpferden
« Antwort #15 am: 03.04.07, 23:19 »
LL? LLosgelassenheit? ???
Man darf nicht sagen: "Was, du Mistvieh, du willst nicht?" Sondern: "Entschuldige, mein Tier, ich werde schon noch dahinterkommen, wie ich es lerne, dich peu à peu auf den rechten Weg zu führen." (Udo Bürger)

Offline Tüpfel

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Re: Takt bei Barockpferden
« Antwort #16 am: 04.04.07, 08:22 »
jep

Offline LittleJoeTopic starter

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Re: Takt bei Barockpferden
« Antwort #17 am: 04.04.07, 08:54 »
Vielen Dank an Alle, vielen Dank aber auch an Kevin, der meine Frage *grins* verstanden hat.

Es geht mir nicht um Taktunreinheiten sondern um die Frequenz im Takt, völlig unabhängig vom Schwung.
Ich zum Beispiel fange sehr untertourig (Definition: Langsamer Takt) an leicht zu Traben zu Beginn einer Stunde.
Dadurch versuche ich ihm jegliche Hektik zu nehmen. Man kann wie Kevin auch schon sagte den Takt in seiner Frequenz extrem beeinflussen.
Es gibt allerdings auch Tage, da wird mir diese Untertourigkeit von meinem Pferdl als Unsicherheit ausgelegt und er fängt grausam an in die Ecken zu glotzen.
Dann muß ich das Tempo zu Lasten des Takts erhöhen, forscher reiten, bis ich wieder am Takt basteln kann.
Sobald ich ausgesessen bin und nicht mehr die Bewegung beim Leichttraben zu Hilfe nehmen kann um den Takt zu beiinflussen versuche ich durch Kreuz und vor allem Schenkel ihm meine Taktwünsche zu vermitteln.
Übergänge vom Schritt zum Trab, helfen ihm dabei aufmerksam auf mich zu horchen. Bei Trab - Galopp Übergängen muß ich fürchterlich aufpassen, daß er den Takt im Trab halten kann und nicht eilig wird.
Galopp-Schritt ist dabei für uns nicht so schwierig, da sowohl Galopp wie auch Schritt einen guten Takt bei ihm haben.
Kontrollieren kann ich gut durch Tempiübegänge innerhalb vom Trab ob meine Vorarbeit Früchte getragen hat.
Schwieriger finde ich vor allem geringe Tempiübergänge als sehr deutliche, da Pferdi doch etwas übereifrig ist und das Gelernte gerne zeigt ->bissl zulegen = Au fein! Mitteltrab?  ;D.

Offline Kevin

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Re: Takt bei Barockpferden
« Antwort #18 am: 04.04.07, 18:58 »
Zum Thema Takt (frequenz)beeinflussung folgendes:

Wenn mir ein Pferd zu schnell werden will, dann bleibe ICH in der Frequenz, die ich haben will. Dadurch komm ich zwangsläufig hinter die Bewegung. Das ist auch für mich nicht gerade bequem,  aber für das Pferd ist es erst recht unbequem. Und dann wird es sich doch sehr bald bemühen, zu mir zurück zu kommen. Ich lasse mir von dem Pferd unter meinem Hintern den Takt nicht vorschreiben. DAS MACHE ICH!  Umgekehrt geht es genau so. Will ich die Frequenz erhöhen, sitze ich schneller und auch da wird das Pferd sehr bald mit mir mitkommen. Da braucht es keine Einwirkung durch die Hand. Das Aushalten auch durch ein größer werden / strecken nach oben im Körper verstärken in Verbindung mit oben beschriebenem langsamer sitzen.

Offline dshengis

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Re: Takt bei Barockpferden
« Antwort #19 am: 04.04.07, 20:47 »
*Hml-Modus-aus*
Gruezi!
Sprecht ihr von dem Video, mit dem Dunkelbraunen, das man gleich automatisch sieht, ohne herumzuzappen ? Sorry, aber wo sind da Taktfehler 
So gings mir auch, aber ich schobs darauf, dass ich eh nix sehe :P Ich merk sie nur bei dem Gaul unter meinem Hintern (wenn es sie gibt). So, wie littleJoe das formuliert hat, habe ich auch geschlussfolgert, dass dieser Gaul Taktfehler an Taktfehler reiht und als ich dann nix sah - naja  :-\

@Kevin: "Reite dein Pferd gerade und richte es vorwärts" ist von Steinbrecht, "Ruhig, vorwärts, gerade" von Alexis L`Hotte (soweit ich weiß)

Ansonsten kann ich zu der Diskussion nix sagen: Habe weder ein Barockpferd (auch wenn er so aussieht) noch habe ich sonderliche Erfahrungen mit Taktfehlern. Darum *Hml-Modus wieder an*

Offline Tüpfel

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Re: Takt bei Barockpferden
« Antwort #20 am: 05.04.07, 08:20 »
Moin-moin !
Im Großen und Ganzen stimme ich dir  zu Kevin. Ich hätte allerdings noch eine Anmerkung : "DAS MACHE ICH" im Bezug auf den Takt, kannst du, als erfahrener und guter Reiter (setzte ich jetzt einfach mal voraus) so halten. Allerdings birgt genau dieses "Machen" die Gefahr, die du im Hinblick auf überhöhte Frequenz beschreibst.

Wenn ein Reiter noch nicht so routiniert ist, steht es ihm eher an, erst mal auf den gegebenen, natürlichen Rhythmus des Pferdes zu lauschen, und mit diesem dann zu arbeiten. - sehr guten Reitern schadet das übrigens auch nicht... ;).

Daher habe ich es so formuliert : "den natürlichen Rhythmus aufnehmen, und diesen dann akzentuieren" . M.M.n. ist es ganz wichtig, gerade im Hinblick auf die LL , dem Pferd nicht einen Takt ÜBERZUSTÜLPEN. Es ist erst nach einer verbesserten Ausbildung in der Lage, einen vorgegebenen Takt zu übernehmen, ohne selbst in "Seenot" zu kommen.

Daher, im Grunde zu deiner Aussage : " ja, aber..."

Grüßle vom Tüpfel   

geolina

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Re: Takt bei Barockpferden
« Antwort #21 am: 05.04.07, 10:52 »
hallo,

little joe - warum fängst du immer sehr untertourig an?

ich schau erst wie mein pferd drauf ist (zum glück sind die hibbeltage ja nicht vorherrschend =) ). also schrittarbeit dann normal antraben - passt alles - kein hibbeln, schön konzentriert. prima. denn schlechte tage merkt man ja sofort und kann dann etwas unternehmen, falls nötig.

ist mein pferd gut drauf, wird die untertourigkeit nur immer wieder zwischengeschoben, um etwas aufzunehmen und auf mich und meine hilfen zu konzentrieren. genau wie leichtes zulegen.

alex

esge

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Re: Takt bei Barockpferden
« Antwort #22 am: 09.04.07, 08:00 »
geolina, bei manchen Pferden macht man unter Umständen auf keinen Fall was falsch, wenn man untertourig anfängt. Man ist damit sozusagen auf der sicheren Seite, auch wenn es vielleicht Tage gäbe, wo man anders anfangen könnte. Ist umgekehrt zu Pferden, bei denen man in jedem Fall schön nach vorn, leichttrabend anfangen kann, auch wenn diese eventuell auch mal tage haben, wo man anders beginnen könnte. Klar, irgendwann sollte man sein Gefühl so geschult haben, dass man es sofort fühlt - aber im Zweifelsfall halt lieber das Bewährte.
Doch genau dafür sollte man sich halt ab und an Unterricht gönnen. Vielleicht ist das Rezept, was jetzt ein Jahr lang wirklich produktiv war, durch die Weiterentwicklung des PFerdes nun nicht mehr förderlich und es wird Zeit, sich ein neues Rezept abzuholen. 'Auf Rezeptänderungen reagiert man als Schüler dann gern mit"aber bislang haben wir doch...". Aber der Lehrer erkennt von unten vielleicht einfach besser, dass es an der Zeit ist, anders oder zumindest modifiziert zu arbeiten.

geolina

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Re: Takt bei Barockpferden
« Antwort #23 am: 09.04.07, 10:19 »
hallo,

ja kenne ich - hatte mir angewöhnt immer mit sh im schritt anzufangen, dann wurde pferd krank und ich war irgendwie total unfähig mir einen neuen anfang auszudenken, um sie auf mich zu konzentrieren. an guten tagen lief alles und ich habe schlicht mal übersehen, dass ich da nur von ihrer guten laune profitiert habe und an schlechten tagen war reiten dann eben mist. *hüstel*

liest sich evtl. doof und man sieht auf welchem niveau ich reite *g*, aber manchmal steckt man eben fest und sieht den wald vor lauter bäumen nicht mehr. dann hat man selber die scheuklappen auf. und reitunterricht macht man eben nicht mit kranken pferden....und steckt fest und steckt fest....

nun habe ich mir angewöhnt mir bloß nix mehr anzugewöhnen *lach*. und immer irgendeine überraschung einzubauen - und wenn es nur ein - nö, nach dem untertourig treten wir nicht wieder an, sondern parieren zum halt durch ist. klingt langweilig, aber vorher bin ich ja noch viel langweiliger geritten.

und v.a. habe ich mir angewöhnt, dass es gar kein: ich kann zuwenig machen, um unterricht zu nehmen - gibt. schließlich lässt sich immer was am sitz machen und wenn es im schritt und im leichttraben ist und so hat man dazu noch kostenlos einen lahm-mein-pferd-oder-lahmt-es-nicht-beobachter. (sorry, aber als krankes-pferd-besitzer sieht man irgendwann auch hier den wald vor lauter bäumen nicht mehr)

alex

Offline Fatima

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Re: Takt bei Barockpferden
« Antwort #24 am: 09.04.07, 10:47 »


[/quote]    @Kevin: "Reite dein Pferd gerade und richte es vorwärts" ist von Steinbrecht, "Ruhig, vorwärts, gerade" von Alexis L`Hotte (soweit ich weiß)
[/quote]

Heißt es nicht von Steinbrecht, "Richte dein Pferd gerade und reite es vorwärts"?  *Paragraphenreiter* aber ich glaub jeder kennt den Satz?! Und weiß wie er gemeint ist!?

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Offline klippdas

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Re: Takt bei Barockpferden
« Antwort #25 am: 09.04.07, 12:47 »
Mit dem "jeder kennt es und jeder versteht, wie es gemeint ist" habe ich manchmal meine Zweifel, wenn ich in der Reithalle die eilig rennenden Pferde sehe. Also, nur zur Vollständigkeit, hier noch mal das ganze Zitat von Steinbrecht:

"Reite dein Pferd vorwärts und richte es gerade. ... Unter diesem Vorwärtsreiten verstehe ich nicht ein Vorwärtstreiben des Pferdes in möglichst eiligen und gestreckten Gangarten, sondern vielmehr die Sorge des Reiters, bei allen Uebungen die Schiebkraft der Hinterfüße in Thätigkeit zu erhalten... "
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Offline Fatima

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Re: Takt bei Barockpferden
« Antwort #26 am: 10.04.07, 21:28 »
@ klippdas : Danke zur Vervollständigung meines Beitrages!! :D, ich dachte damit auch das Zitat, dass es jeder kennt, oder? und gut das mit dem gemeint sein, da streiten sich die Götter!

Aber vielen Dank!!

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Caro
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Offline klippdas

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Re: Takt bei Barockpferden
« Antwort #27 am: 11.04.07, 13:17 »
Fatima, war nicht bös gemeint!  ;) Ich finde es nur interessant, dass die folgenden Sätze eigentlich ganz anders lauten, als oft gedacht. Eben nicht: vorwärts, dass die Halle staubt, sondern beim und mit dem Vorwärts die Hinterhand aktivieren.
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Offline Fatima

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Re: Takt bei Barockpferden
« Antwort #28 am: 11.04.07, 13:19 »
Das stimmt, naja aber bei so Zitate, da filtert sich oft jeder das raus, was er für richtig hält!^^

GLG
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Offline Kevin

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Re: Takt bei Barockpferden
« Antwort #29 am: 11.04.07, 18:14 »
Das stimmt, naja aber bei so Zitate, da filtert sich oft jeder das raus, was er für richtig hält!^^

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Ja, leider, wenn man die Quellen nicht liest!