Autor Thema: Versammlungsprobleme  (Gelesen 60562 mal)

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Muriel

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Re: Versammlungsprobleme
« Antwort #30 am: 22.03.07, 21:57 »
Mittlerweile hüpf ich ihr schon touchierenderweise was vor und schnalze, aber ernte nur ein großes Fragezeichen ??? ??? ???

kann man davon auch ein Foto bekommen?  :D :D 8) 8)

Offline Lacona

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Re: Versammlungsprobleme
« Antwort #31 am: 22.03.07, 21:57 »
Du touchierst im Takt und mit der VH bleibt sie stehen? Dann würd ich mal so meinen, daß das eine Sackgasse geben könnte.
Mach lieber einen Check: Sattel, Rücken, HP... vielleicht hat sie irgendwo ein kleines Aua.
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(Peter Fox)

Offline PAOLATopic starter

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Re: Versammlungsprobleme
« Antwort #32 am: 22.03.07, 22:20 »
Nein nein, ich touchier im Takt (und hüpf und schnalz) und hebt zaghaft zuerst das eine Hinterbein, dann das andere - eben wie ein dressierter Pudel  ;D ;D
Vorn steht sie sowieso wie einbetoniert.

Schmerzen (derzeit akuter Herpesschub) aber sonst osteopathisch durchbehandelt, Sattel kontrolliert und gemacht.

Offline Aleike

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Re: Versammlungsprobleme
« Antwort #33 am: 22.03.07, 22:37 »
Also ich hab tatsächlich erst vor wenigen Tagen eine Reiterin beobachtet, die sich im Trab aus dem Sattel nach hinten-unten gebeugt hat, um in der Bewegung das Hinterbein zu touchieren und zum höher heben oder weiter untersetzen zu animieren. 8)
Fand ich ganz lustig ;D.

Es hat natürlich überwiegend einseitig gewirkt; ich kann ja berichten, falls sich da in den nächsten Wochen wirklich ein bleibender Erfolg einstellen sollte ...
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Offline Netto

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Re: Versammlungsprobleme
« Antwort #34 am: 23.03.07, 08:09 »
Was sagt denn der Trainer zu dem Thema oder arbeitest Du derzeit komplett alleine mit der Stute? Wenn alleine - dann such Dir unbedingt einen Trainer. Ich persönlich halte von diesem komplett alleine "rummurksen" ( ;)) nix - ein sprechender Spiegel am Boden hilft meistens Wunder. Und wenns nur der Bestätigung dient - oder dem korrigieren von Fehlern, dem systematischen Trainingsaufbau etc. Aber dieses Touchieren und Hufeheben bringt sicherlich rein gar nix.
Halbe Tritte ist lapidar ausgedrückt, daß das Pferd quasi antrabt und man entäßt es nicht in den Trab sondern läßt es so bischen dahinzeppeln und pariert mit dem Sitz wieder zum Schritt durch - Pferd soll aber dabei schön ehrlich durchs Genick gehen und so immer aktiver in der Hinterhand werden - wichtig ist der ruhige gelassene und geregelte Schritt danach und davor. Sonst ist es nur Pseudo-Spannung und ist auch kontraproduktiv. Und wenn der Muskelaufbau einfach nicht so funktioniert, wie er soll, gibts im Endeffekt 2 Lösungsansätze: Training überprüfen ob korrekt und ehrlich - oder Gesundheitscheck wobei ich da ein Blutbild machen würde (großes) damit man einen Einblick bekommt, ob ev was fehlt. Ich geh mal davon aus, daß Sattel, Zähne, etc pp passen.
Wie wird Herpes behandelt? Grad da ist eine gute Gymnastik fürs Pferd hilfreich...
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Offline Lacona

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Re: Versammlungsprobleme
« Antwort #35 am: 23.03.07, 12:35 »
Die halben Tritte kenn ich nur aus der Schaukel animiert, bzw. aus dem Schritt?!? Macht man das auch aus dem Trab? Bitte nähere Erklärung, das kenn ich noch nicht.

Hinten Beinchen heben und VH steht, ist m.E. gar nüscht. Auch das im Takt touchieren ist m.M.n. gar nüscht. ;)
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Offline 1snowflake

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Re: Versammlungsprobleme
« Antwort #36 am: 23.03.07, 13:21 »
Hi,

also ganz so eng wie Lacona seh ich das nicht.... die meisten haben erst mal im Stehen angefangen die Hilfengebung zu verdeutlichen. Die meisten Pferde (und vor allen Dingen der menschliche Ausbilder) haben erst einmal ein massives Koordinationsproblem. Bei meinem Appy dauerte es ein ganzes Weilchen bis er es fertigbrachte auf touchieren in der Bewegung zu reagieren. Voraussetzung waren am Anfang: versammelter Schritt und erst einmal nur das innere Hinterbein touchieren. Nach und nach entwickelte er mehr Geschicklichkeit und auch der Spanische Trab war möglich.

Damit man nicht dauernd auf dem Bein "rumprügeln" muss macht es auch Sinn ein verbales Kommando zu etablieren. Ganz wichtig ist bei dieser Art der Arbeit auch die verwendete Gerte... die steifen "Prügel" sind dazu gänzlich ungeeignet. Je weicher und flexibler desto besser.

Zum Problem: VH bleibt wie einzementiert stehen:

Im Stand Hinterbein touchieren und sofort daraus im versammelten Schritt antreten lassen. Im Laufe der Zeit werden die Intervalle immer kürzer und man kann das zwischendurch stehenlassen ganz weglassen.

Dies ist ein möglicher Weg! Es gibt mit Sicherheit noch viele andere. Bei mir hat er jedenfalls funktioniert....

Im Laufe der Zeit kann man dann versuchen die ganze Übung zu halben Tritten weiterzuentwickeln.

Ach das wichtigste habe ich vergessen: überschwengliches Loben und Leckerlies nicht vergessen!! Dies bewirkt bei den allermeisten Pferden einen massiven Motivationsschub und selbst "Schnarchnasen" und dazu gehörte definitiv mein Appy-Mix wachen auf!

Natürlich ist es deutlich einfacher einen guten Lehrer dabei zu haben, aber die meisten RL haben im Bereich Handarbeit massive Defizite und erst Recht wenn es an die höheren Weihe geht. Im schlimmsten Fall muss man sich 2 verschiedene RL suchen:

einen der einem reiterlich weiterhilft und einer der im Bereich Handarbeit, Langzügel etc fit ist.

Ich persönlich würde jedenfalls auf Handarbeit bestimmt nicht mehr verzichten wollen, weil man einfach super von unten das eigene Pferd beobachten kann.

Allerdings ist das erlernen der Handarbeit mindest so aufwendig wie Reiten lernen  :P
...aber es lohnt sich!

Gruss,

Chris

Offline Netto

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Re: Versammlungsprobleme
« Antwort #37 am: 23.03.07, 13:23 »
Lacona - nicht aus dem Trab sondern aus dem Schritt heraus - allerdings muss ich dazu sagen, daß meine Stute ein sehr schnelles Hinterbein hat und man das ganz leicht bei ihr rauskitzeln kann. Aber bei den anderen Pferden hat es so auch funktioniert. Und es ist eine sehr ruhige, sichere Methode - so der Schritt davor und danach wirklich ruhig und geregelt erfolgt (aber fleißig).
Bleep!

Offline Lacona

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Re: Versammlungsprobleme
« Antwort #38 am: 23.03.07, 13:40 »
Ach so Netto, dann hat ich dich falsch verstanden, sorry.
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(Peter Fox)

Offline Tüpfel

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Re: Versammlungsprobleme
« Antwort #39 am: 23.03.07, 15:32 »
Hi Paola : wenn die Stute wie festgewachsen steht, hat sie nicht verstanden.

Du mußt, und das ist ganz, ganz wichtig (dramatisier gggg) , das "Vorwärts " auch in der Handarbeit als Voraussetzung installieren. Also übe erst mal ganz simple das Losgehen auf Gertenimpuls + ggf. Stimme.
Erst dann folgt die Übung,  das Pferd deinem Körper folgen zu lassen. Also wenn du dich nach vorne bewegst, daß sie folgt. Wenn du dich nach hinten bewegst, daß sie ebenfalls folgt. Das ist für den Anfang schon mal schwer genug. :P

Wenn das richtig gut und promt auf minimalste Hilfen klappt, bekommst du den Rest "geschenkt". ;D ;D ;D
Außerdem hast du so -   ::) ja, jetzt kommt es wieder- die Gelegenheit, das Gefühl für die Abstimmung der Hilfen zu entwickeln.
Wenn das "Vorwärts" sicher in Pferdis Kopf ist, ist das Touchieren der Beine ein Klacks, denn auf Gertenimpuls bewegt sie sich ja schon  ;D und du must nur noch kanalisieren, welches Bein, bzw. welche Bewegung du möchtest.
Das macht es für das Pferd viel leichter und du brauchst nur noch mehr oder weniger zu loben, so nach dem Heiß-Kalt- Prinzip. Loben kannst du in jedem Fall. Und natürlich Bonbons reinschieben ggg das ist dann das Obersuperspitzenlob  8).
Grüßle vom Tüpfel
« Letzte Änderung: 23.03.07, 15:36 von Tüpfel »

Offline PAOLATopic starter

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Re: Versammlungsprobleme
« Antwort #40 am: 23.03.07, 15:42 »
Ah ja, klingt logisch.

Sie folgt sofort, wenn ich mich auf Kopfhöhe bewege (nach vor und nach hinten), aber NICHT wenn ich auf Touchierstellung geh, also auf Bauchhöhe steh. Es führt wohl auch kein Weg an den Führzügeln vorbei, oder?

Also zuerst muss Schritt gehen mit mir auch Bauchhöhe funktionieren, auch wenn ich mich dabei ihr zuwendende und sie ansehe.
Richtig?

Offline Tüpfel

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Re: Versammlungsprobleme
« Antwort #41 am: 23.03.07, 16:00 »
jawollllll  ;D

Offline Tüpfel

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Re: Versammlungsprobleme
« Antwort #42 am: 23.03.07, 16:03 »
äääh, Paola wieso "kein Weg anden Führzügeln vorbei " ???, wie meinst du jetzt das ?

Offline Figonero

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Re: Versammlungsprobleme
« Antwort #43 am: 25.03.07, 17:05 »
Hallo Paola,
da ich bis vor kurzem ein Pferd ritt, das aehnlich Probleme hatte, ein kleiner Denkanstoss.
Dieses Pferd war lang und schwach im Ruecken, bei Uebergaengen stellte er die HH nicht drunter, sondern nach hinten/oben raus. Trab war entweder lasches Geschlurfe oder auseinandergefallenes Rennen
Ich habe die Sache erst mal so aehnlich angepackt, wie Du. Vorwaerts, HH aktivieren, Uebergaenge, dann kann man weitersehen. Resultat war, dass ich es schon geschafft habe, ihn aktiv ueber den Ruecken zu reiten, mit aktiver HH....allerdings erst am Ende der Reiteinheit und nach absovieren von X-Hallenkilometern. Manchmal auch gar nicht.

Dann setzte sich der Sohn des Besitzers drauf, der in Portugal reitet. Schrittarbeit, Schenkelweichen Li/Re, SH Li/Re, zackig am Bein gemacht und dann extrem langsam und "rund" angetrabt. Jedes Mal, wenn das Pferd dagegenhirschte und auseinanderfiel, Schritt, SH LI/Re, Zack,Zack, angetrabt. Wenn der Trab rund und locker war, DANN mal vorsichtig etwas mehr Aktivitaet anfragen. Z.B. Bei Schlangenlinien 6 Bogen (60-m Halle) jeweils auf dem Mittelstueck etwas zulegen.
Also genau anders rum, als "Wir" das gemacht haben. Erst locker, und rund, gerne auch etwas schlurchig, und dann DARAUS den aktiven Trab auf der HH entwickeln.

Da ich mir nicht vorstellen konnte, dass dabei der Ruecken mitschwingt (kein V/A), bat ich ihn, ob ich mich danach mal kurz draufsetzen duerfte. Und siehe da, der Ruecken war lockerer, als ich das in meinen Besten Tagen hinbekommen habe. Ich konnte ihn wunderbar aussitzen, mit dem Sitz anschieben und zurueckholen, was nach "Meinem" Reiten entweder gar nicht, oder eben erst nach X- Kilometern der Fall war.

Vorbedingung und absoluts MUSS ist dabei allerdings der kompromisslose Schenkelgehorsam! Und Kompromissloss heisst, dass man da auch schon mal mit den Sporen hinlangen muss, wenn das Pferd den Schenkel nicht sofort und zackig umsetzt! Bei einem eher ruhig veranlagten Pferd kann das durchaus mal so sein, dass man ihn bis knapp an die Grenze zur Hysterie bringt. Im Beschriebenen Beispiel hat er ihn so fein am Bein/Sporn gemacht, dass ich mir die Dinger erst mal ausgezogen habe, weil ich eben nicht die 100%-ige Kontrolle habe. Ich habe sie zu etwa 98%, aber die 2% wo ich unabsichtlich drankam, waren dann halt zuviel.

Ingesamt war die andere Methode eher aus dem Themenkreis "Baucher", meine und Deine Methode eher normal/klassisch/FN oder wie Du es nennen willst. Weniger effektiv aber "Gefahrloser".
Kerstin

Offline Leonie

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Re: Versammlungsprobleme
« Antwort #44 am: 25.03.07, 21:53 »
Hallo,
was ich vermisst habe, aber bei uns ganz nett klappt - ich habe auch ein langes Elend unterm Sattel - :
- viel Zirkel verkleinern-vergrössern; einfangen beim Verkleinern, Zulegen beim Vergrössern;
- aus einer Hinterhandwendung angaloppieren (wenn es geht, auf einer grossen Volte bleiben, dann zurück zum Schritt);
- Arbeitstrab-Aufnehmen wie zum Durchparieren, aber eben nicht ganz durchparieren, sondern mit Gewicht und Schenkeln das Parieren "abfangen", nur zwei, drei Tritte halten und dann gleich wieder weich zulegen.
Das hat bei uns viel gebracht, er hat sich viel besser ausbalanciert und ist geschmeidiger und runder geworden.
LG

Leonie