Hallo Paola,
da ich bis vor kurzem ein Pferd ritt, das aehnlich Probleme hatte, ein kleiner Denkanstoss.
Dieses Pferd war lang und schwach im Ruecken, bei Uebergaengen stellte er die HH nicht drunter, sondern nach hinten/oben raus. Trab war entweder lasches Geschlurfe oder auseinandergefallenes Rennen
Ich habe die Sache erst mal so aehnlich angepackt, wie Du. Vorwaerts, HH aktivieren, Uebergaenge, dann kann man weitersehen. Resultat war, dass ich es schon geschafft habe, ihn aktiv ueber den Ruecken zu reiten, mit aktiver HH....allerdings erst am Ende der Reiteinheit und nach absovieren von X-Hallenkilometern. Manchmal auch gar nicht.
Dann setzte sich der Sohn des Besitzers drauf, der in Portugal reitet. Schrittarbeit, Schenkelweichen Li/Re, SH Li/Re, zackig am Bein gemacht und dann extrem langsam und "rund" angetrabt. Jedes Mal, wenn das Pferd dagegenhirschte und auseinanderfiel, Schritt, SH LI/Re, Zack,Zack, angetrabt. Wenn der Trab rund und locker war, DANN mal vorsichtig etwas mehr Aktivitaet anfragen. Z.B. Bei Schlangenlinien 6 Bogen (60-m Halle) jeweils auf dem Mittelstueck etwas zulegen.
Also genau anders rum, als "Wir" das gemacht haben. Erst locker, und rund, gerne auch etwas schlurchig, und dann DARAUS den aktiven Trab auf der HH entwickeln.
Da ich mir nicht vorstellen konnte, dass dabei der Ruecken mitschwingt (kein V/A), bat ich ihn, ob ich mich danach mal kurz draufsetzen duerfte. Und siehe da, der Ruecken war lockerer, als ich das in meinen Besten Tagen hinbekommen habe. Ich konnte ihn wunderbar aussitzen, mit dem Sitz anschieben und zurueckholen, was nach "Meinem" Reiten entweder gar nicht, oder eben erst nach X- Kilometern der Fall war.
Vorbedingung und absoluts MUSS ist dabei allerdings der kompromisslose Schenkelgehorsam! Und Kompromissloss heisst, dass man da auch schon mal mit den Sporen hinlangen muss, wenn das Pferd den Schenkel nicht sofort und zackig umsetzt! Bei einem eher ruhig veranlagten Pferd kann das durchaus mal so sein, dass man ihn bis knapp an die Grenze zur Hysterie bringt. Im Beschriebenen Beispiel hat er ihn so fein am Bein/Sporn gemacht, dass ich mir die Dinger erst mal ausgezogen habe, weil ich eben nicht die 100%-ige Kontrolle habe. Ich habe sie zu etwa 98%, aber die 2% wo ich unabsichtlich drankam, waren dann halt zuviel.
Ingesamt war die andere Methode eher aus dem Themenkreis "Baucher", meine und Deine Methode eher normal/klassisch/FN oder wie Du es nennen willst. Weniger effektiv aber "Gefahrloser".
Kerstin