Autor Thema: Versammlungsprobleme  (Gelesen 60563 mal)

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Muriel

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Re: Versammlungsprobleme
« Antwort #195 am: 22.05.07, 20:37 »
Hm, ich hab auch so ein kaufaules Exemplar. Konnte auch immer irgendwie locker gehen, aber richtig durch kommen im Sinne von "die Einwirkung vom Gebiss geht durch bis ins Hinterbein" geht erst, seit dem wir das Kauen explizit einfordern.
Und wenn man das regelmässig tut, fallen die kleinen Steifheiten viel mehr ins Gewicht, die man vorher als gegeben hingenommen hat.

esge

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Re: Versammlungsprobleme
« Antwort #196 am: 22.05.07, 21:30 »
Danke Muriel, hast mir einen Beitrag erspart.

Genauso ist es übrigens auch mit den Kauhektikern.

Offline apollonia

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Re: Versammlungsprobleme
« Antwort #197 am: 22.05.07, 21:51 »
Ich bin nicht alleine! Oh wie schön!

Aber sag mal Muriel, wie forderst Du das Kauen explizit ein? Ich könnte mir vorstellen, dass das für meine Kleine eine sehr schöne Sache wäre, da sie sehr leicht abgelenkt ist, wenn ich keine spannenden Sachen mache (z.B. bei Schrittvolten und Zirkel).
Und es wäre natürlich schön eventuelle Schwachstellen auf zu decken.

geolina

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Re: Versammlungsprobleme
« Antwort #198 am: 22.05.07, 21:52 »
hallo,

das ist gerade ein punkt den meine rl von mir einfordert: konsequent fordern lernen, was man will.

nicht ständig kompromisse eingehen. urkomischerweise motiviert das meine kleine unglaublich. ob man das auf kauen, nicht kauen oder schlicht abwenden bei b anwendet ist dann egal. ich freu mich nur zur zeit, wie das funzt ;).

ganz kurz an esge, warum ich die übung ganz gerade ohne stellung absolvieren musste, ganz einfach: vor 2 jahren war mir der unterschied stellung und biegung noch nicht wirklich klar, kopf nach innen war für mich stellung und biegung, kein wunder, dass anni schief war *hüstel*. mit so nen dressuranfänger musste der mann dann eben auch auf stellung verzichten, sonst wäre ich nur wieder zum innen ziehen übergegangen und nix wäre es gewesen mit dem gerade. (da sieht man, dass ich diese übung, nicht zur erarbeitung der versammlung genutzt habe, sondern tatsächlich nur dazu, ein unglaublich krummes pferd bissl gerade zu bekommen *schäm*).

alex

Offline samipuma

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Re: Versammlungsprobleme
« Antwort #199 am: 23.05.07, 13:33 »
Zitat
Und klappert hektisch bei jeder Art von reiterlicher Aufregung, eindeutig nicht wünschenswert.
Meine zwei Kandidaten kauen nur dann, wenns stressig für sie wird, bspw. wenn ein anderes Pferd den Reitplatz verlässt, die Pferde auf der Koppel galoppieren und er nicht mitdarf o.ä.
In der Kutsche hingegen speichelt der eine extrem stark, obwohl er nicht ständig kaut. Kann man jetzt auslegen wie man will.

Zitat
Aber sag mal Muriel, wie forderst Du das Kauen explizit ein?
Schließ mich der Frage an.
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Offline Ecole Des Chevaux

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Re: Versammlungsprobleme
« Antwort #200 am: 23.05.07, 14:30 »
Hallo Tüpfel.
Mir kannst du gerne die Piaffe erklären, ich glaube mein Menschenleben reicht nicht um alles zu wissen - dazu ist ja jedes Pferd anders!
Was du mit "lösen" dank Piaffe bezeichnest wäre für mich eher eine "Vorstufe", eine Vorbereitung die aber einen gelösten Körper verlangt.
Unsere Pferdeschau ist super gelaufen, Fotos in der Camarguebox!!!
Liebe Grüsse - Yasmine.
"In jedem Pferd ...
gibt es ein Zauberpferd.
Nur den Schlüssel muss man finden."
Yasmine Coissieux.

Offline Figonero

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Re: Versammlungsprobleme
« Antwort #201 am: 23.05.07, 21:44 »
@esge........der Rat, die Stute decken zu lassen, sie ein Jahr zu vergessen und dann sehen, ob und wo man wieder anfangen kann, wurde Stallintern durchaus schon erteilt und natuerlich prompt vom Besitzer abgelehnt. Drei verschiedene TAs habe ich mal auf den Themenkomplex "einrenken" angesprochen, mit jedesmal dergleichen Antwort: "hm, tja, koennte schon sein, dass da was ist, aber eben mal so einrenken, das mach ich nicht, da hab ich nicht die Ausbildung dazu, da lass ich die Finger weg."
Ergo sitz ich mit dem Problem allein da, zudem noch unter Leistungsstress. WAS????? Du hast die Pruefung NICHT gewonnen? Wie kommt DAS denn (entruesteter Ausdruck im Gesicht). Gescheitert ist es im Wesentlichen daran, dass der Aufgabenpunkt: "Rueckwaertsrichten" von mir als: "Halten und liebreizend laecheln, bis 5 Sekunden vorbei sind" interpretiert wurde. Den Aufgabenpunkt "Tritte auf der Diagonalen verlaengern", den konnte ich noch retten, indem ich einfach so halb in den Schwebesitz gegangen bin. Dank der langen Rockschoesse des geliehenen Jackets fiel das gar nicht weiter auf.

Gestern bin ich einfach ins Gelaende geknattert, nach dem Motto, Gallopieren bis die Lunge Pfeift. Nicht schnell, aber eben ausdauernd. Und vor allem natuerlich links. Heute dann das Erste Mal, dass eine Halteparade nicht zum Rausheben fuehrt und jeder Uebergang damit endet, dass sie mir die Zuegel aus der Hand reisst.
Das ist glaub ich das Allerschlimmste, wenn ein Pferd nicht konstant besch.... geht, sondern mal so, mal so, mal besser, mal total grauenvoll, ohne dass man irgendeine Systematik erkennen koennte.

Den Tip, eben nicht zu versuchen irgendwas zu biegen, was sich nicht biegen will, den probier ich mal aus. Einen Versuch ist es wert.

Das Bloede an der Geschichte ist, dass ich durch die Ganze Wuselei irgendwie schon selbst so schief sitze, dass ich eine andere Stute (4-jaehrig, korrekt angeritten) nur unter Aufbietung hoechster Konzentration halbwegs auf dem Hufschlag halten kann. Kennt ihr das auch, dass sich Fehler Seuchenartig auf das naechste Pferd uebertragen, weil man eben selbst nicht unberuehrt bleibt, wenn einem ein Pferd permanent schepp hinsetzt?
Kerstin

esge

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Re: Versammlungsprobleme
« Antwort #202 am: 23.05.07, 22:10 »
Äh, wann und wo habe ich geraten, eine stute decken zu lassen???? Wenn ja, muss ich weit über 1,8 Promille gehabt haben, denn ich bin grundsätzlich nicht dafür, marode Stuten decken zu lassen. Egal, wie und wo sie marode sind.

Muriel

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Re: Versammlungsprobleme
« Antwort #203 am: 23.05.07, 22:23 »
Das Kauen rufe ich mittels Abkauübungen nach Baucher ab. Zu Beginn von Boden aus. Dann beim Reiten, am Anfang, in der Biegung und immer wenn er sich fest macht.
Und dadurch haben wir enorme Fortschritte gemacht, weil er sich wunderbar in einen "State of Hold" schaffen kann, in dem er so tut als ob er was tut, aber gerade aufgehört hat mitzuarbeiten.


Offline Figonero

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Re: Versammlungsprobleme
« Antwort #204 am: 23.05.07, 22:35 »
@Du hast natuerlich nichts von "Decken lassen" geschrieben. Das war halt die Idee (nicht von mir), dem Besitzer ein Koppeljahr der Stute schmackhaft zu machen. Aber das steht ja eh nicht zur Diskussion, momentan.
Kerstin

Offline samipuma

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Re: Versammlungsprobleme
« Antwort #205 am: 24.05.07, 11:34 »
Zitat
Kennt ihr das auch, dass sich Fehler Seuchenartig auf das naechste Pferd uebertragen, weil man eben selbst nicht unberuehrt bleibt, wenn einem ein Pferd permanent schepp hinsetzt?
Eigentlich ist es bei mir genau umgekehrt. Wenn ich auf einem Pferd einen bestimmten Fehler entwickle und dann ein anderes Pferd reite, dann korrigiert mich dieses. Denn durch mein Fehlverhalten macht es das, was es korrekterweise drauf machen muss. Das fällt mir dann klarerweise auf, wodurch mir bewusst wird, dass ich was flasch mach und mich selbst korrigere.

...

War das jetzt verständlich?  :-[ Ich glaub nicht, aber ich hoff es mal.

LG
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Offline unki

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Re: Versammlungsprobleme
« Antwort #206 am: 24.05.07, 19:14 »
Hast du eventuell irgendwo ein "nicht" vergessen? Dann würde sich mir ein gewisser Sinn erschließen.
Flasch machen finde ich gut   ;D- bitte nicht übel nehmen!

Weiter vorne kam die Frage nach Training für Ausdauer vs Training für Tragkraft auf.
Prinzipiell ist es so, das es Muskelzellen gibt, die eher auf Ausdauer ausgelegt sind und Muskeltypen, die eher auf Kraft ausgelegt sind.
Der Anteil der jeweiligen Muskelzelltypen in der Muskulatur ist genetisch bestimmt und nur zu einem gewissen Grad trainierbar.
Die Muskelfasertypen unterscheiden sich u.a. an ihrer Kontraktionsfähigkeit: die ausdauernden Typen ziehen sich langsamer zusammen, verbrauchen weniger Energie und mehr Sauerstoff, die Krafttypen kontrahieren schnell, können kurzfristig auch ohne Sauerstoff arbeiten, verbrauchen dafür aber mehr Energie und häufen auch mehr Schlackenstoffe an (Laktat) was zu Übersäuerung der Muskeln führen kann.
Mehr dazu bei Wikipedia.
Pferde als Lauftiere haben naturgemäß einen gewissen Anteil an Ausdauermuskeln, der aber rassespezifisch zugunsten von Kraftmuskeln reduziert sein kann (Kaltblüter z.B.)
Araber haben zum Beispiel einen hohen Anteil an Ausdauermuskeln, wogegen die Muskulatur von Quarterhorses mehr aus Kraft-Muskelzellen enthält.
Daher sind Araber nicht ganz so schnell im Antritt wie Quarterhorses, wogegen Quarterhorses sich auf längeren Distanzen schwertun.
Oder: eher statische Lektionen, wo es auf Kraft ankommt, liegen Arabern nicht so sehr wie, sagen wir mal, Lippizanern. Aber man kann sie in gewisserm Rahmen dafür trainieren.

Ob jetzt allerdings ein für Versammlungsfähigkeit auftrainierter Araber wegen des etwas erhöhten Anteils an Kraftmuskelzellen Nachteile auf langen Distanzen bekommen könnte, müsste man näher untersuchen.
Das wäre doch mal ein interessantes Thema für eine Promotionsstudie - oder gibt es sowas schon?
« Letzte Änderung: 24.05.07, 19:16 von unki »
Woher soll ich wissen, was ich denke, wenn ich noch nicht gehört habe, was ich sage?
unki

Unser Kopf ist rund, damit das Denken seine Richtung ändern kann. (Francis Picabia)

Offline samipuma

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Re: Versammlungsprobleme
« Antwort #207 am: 24.05.07, 21:36 »
Zitat
Hast du eventuell irgendwo ein "nicht" vergessen? Dann würde sich mir ein gewisser Sinn erschließen.
Hm. Eigentlich nicht. Hast aber lieb formuliert! Danke!

Flasch reiten :-[, flasch schreiben.  ;D

Zitat
Ob jetzt allerdings ein für Versammlungsfähigkeit auftrainierter Araber wegen des etwas erhöhten Anteils an Kraftmuskelzellen Nachteile auf langen Distanzen bekommen könnte, müsste man näher untersuchen.
Für einen Ausdauersportler (Mensch) gilt die Faustregel, dass 20%Kraft- und 80%Ausdauermuskulatur und -training am günstigsten sind. Aus dem simplen Grund, dass man ein gewisses Maß an Kraft benötigt, diese Muskeln aber "für die Ausdauer selbst "nutzlos" sind" und somit unnötiges Gepäck mitgetragen wird, weshalb man schneller ermüdet.
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