Autor Thema: Aufspringen bei Rosse?  (Gelesen 25664 mal)

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Offline christi281Topic starter

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Aufspringen bei Rosse?
« am: 10.02.07, 09:01 »
Hallo!

Habe meine Stute und die Ponystute des SB direkt vor der Tür und kann seit Tagen beobachten das die Ponystute meine bespringt. Pony ist rossig. Grad ist sie wieder aufgesprungen und meine stand blitzend auf der Wiese.

Gibt es das bei Pferden auch? Ich weiß das von Kühen konnte es aber bei Pferden noch nie beobachten.
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Offline Penelope

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Re: Aufspringen bei Rosse?
« Antwort #1 am: 10.02.07, 12:50 »
Ja, kommt bei meinen Ponys auch manchmal vor, ist nicht so ungewöhnlich.

Offline skyhopper

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Re: Aufspringen bei Rosse?
« Antwort #2 am: 05.02.08, 12:08 »
Ich muss die Box mal hochholen, der Titel passt gut .... gebraucht werden schlagkräftige Argumente "gegen das Aufspringen".

Meine beiden Stuten stehen tagsüber in einer gemischten Herde, 4 Wallache und 4 Stuten. Einer der Wallache springt auf fast alle rossenden Stuten auf, diese Aktionen laufen mehrmals hintereinander in kurzen Abständen ab. Gerade erst die Tage habe ich es wieder beobachten müssen, innerhalb einer Stunde ist er auf eine bestimmte Stute mindestens 7 mal aufgesprungen  >:(

Für mich steht fest, dass ich meinen Stuten das nicht länger "zumuten" möchte, zumal die eine Stute bereits älter und von den Knochen her nicht mehr ganz fit ist.

Wie geht man da am besten vor? Wer hat ähnliche Probleme bzw. Erfahrungen machen müssen?
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Offline skyhopper

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Re: Aufspringen bei Rosse?
« Antwort #3 am: 07.02.08, 09:29 »
*Boxhochhief*

Habe denn nur ich das Problem?  :P ;D ... es müsste doch eigentlich noch mehr Stutenbesitzer geben  ;)
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Offline Orion

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Re: Aufspringen bei Rosse?
« Antwort #4 am: 08.02.08, 09:05 »
Hallo Skyhopper,

bei uns sind die Weidegruppen nach Geschlechtern getrennt, da passiert das nicht. Ich halte das auch für die einzige dauerhafte Lösung. Allerdings braucht man dazu genug Weiden.

Offline skyhopper

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Re: Aufspringen bei Rosse?
« Antwort #5 am: 08.02.08, 09:14 »
Fein dass Du Dich gemeldet hast, ich hatte es schon aufgegeben dass sich jemand meldet  ;D

Ich möchte meine Stute nicht dauerhaft von ihrer gemischten Herde trennen, das würde ich für sie nicht wollen, da sie mit allen gut klar kommt. Doch ich habe so die Vermutung, dass vom SB und auch der Besitzerin des aufspringenden Wallachs die Sache heruntergespielt wird. Der Wallach bespringt jede rossige Stute, insofern sie es zu lässt, aus meiner Sicht ist das nicht normal für einen Wallach und gehört eigentlich unterbunden. Meiner Einschätzung nach müsste der Wallach von der Herde getrennt werden weil er sich unnormal verhält.

Vielleicht melden sich ja auch noch Betroffene, die einen aufspringenden Wallach haben und irgendwie aktiv geworden sind.
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Offline Orion

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Re: Aufspringen bei Rosse?
« Antwort #6 am: 08.02.08, 11:56 »
Hallo Skyhopper,

ich besitze Stute und Wallach (Mutter und Sohn) und hatte auch vorher schon Wallache. Die Wallache haben alle nicht gedeckt.

Sicher ist das ein Problem des deckenden Wallachs, Hormonstörung, Klopphengst o.ä. Aber leider sehen das die meisten Wallachbesitzer nicht so, sie haben ja auch nicht das Risiko (Verletzungen, Trächtigkeit bei Klophengsten), dafür aber den Aufwand und die Kosten (TA). Das der SB das Problem nicht sehen will, haut in dieselbe Kerbe. Er müßte ja dann die Gruppe trennen.

Da hilft nur massives Beschweren. Aber wenn du die einzige Stutenbesitzerin bist, die sich beschwert, stehen die Chancen schlecht.

Oder du trennst eben deine Stuten während der Rosse ab. Aber bei einer Rosse alle Wochen macht das auch nicht wirklich Sinn. Dann kannst du sie auch dauerhaft abtrennen.

Offline Lucie

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Re: Aufspringen bei Rosse?
« Antwort #7 am: 08.02.08, 12:18 »
Sicher ist das ein Problem des deckenden Wallachs, Hormonstörung, Klopphengst o.ä. Aber leider sehen das die meisten Wallachbesitzer nicht so, sie haben ja auch nicht das Risiko (Verletzungen, Trächtigkeit bei Klophengsten), dafür aber den Aufwand und die Kosten (TA). Das der SB das Problem nicht sehen will, haut in dieselbe Kerbe. Er müßte ja dann die Gruppe trennen.

Da hilft nur massives Beschweren. Aber wenn du die einzige Stutenbesitzerin bist, die sich beschwert, stehen die Chancen schlecht.
Das würde ich nicht so verallgemeinern wollen. Meine Stute stand jahrelang mit einem deckenden Wallach zusammen. Und ich schiebe die Schuld nicht komplett dem Wallach in die Schuhe - meine Stute hat ihn in der Rosse immer massiv bedrängt- und er hat eben reagiert. Der Wallach hat später in anderne Herden andere Stuten nicht gedeckt, während meine Stute auch andere Wallache bedrängt, aber zugegebnermaßen nicht mehr so willige "Opfer" fand. Die Wallache im neuen Stall (zumindest, die für die sie sich interessiert hat), haben sich lieber in einen Graben fallen lassen als aufzusteigen, wenn sie sie bedrängt hat. Da hatte ich dann Ärger mit den Wallachbesitzern.
Ruhe hab ich erst seitdem meine Stute in einer reinen Weibergruppe steht. Das war aber eher Zufall, da wir keinen Wallach am Stall haben.

Das löst dein Problem nicht, aber ich will damit nur sagen, dass nicht nur der Wallach Schuld sein muss und das das heisst das er gestört ist. Evtl. hat eine Stute ihm das beigebracht.

Offline Nicki

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Re: Aufspringen bei Rosse?
« Antwort #8 am: 08.02.08, 12:25 »
Hallo,

mein erstes Pferd war ein sehr hengstiger Wallach. Den ganzen Sommer über war gar nix und im Winter (Dezember) hatte er angefangen eine Stute zu decken. Sie war aber auch dauerrossig. Da die Stutenbesi nicht mit sich reden ließ und daher auch ihre Stute nicht untersuchen ließ, habe ich den Wallach aus der Herde genommen und er stand von da ab alleine auf einer Weide mit Kumpels über den Zaun. Man konnte ihn leider in keiner Herde lassen. Der hat die anderen Pferde dann leider alle gemacht. In der vorherigen Herde hatte es geklappt bis auf das Decken halt. Ich sage heute noch, dass die Stute eine Zyste oder sowas hat/hatte. Aber wie gesagt, dem lieben Frieden willen hab ich nachgegeben.
LG Nicole

Offline Orion

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Re: Aufspringen bei Rosse?
« Antwort #9 am: 08.02.08, 12:37 »
Hallo,

sicher habt ihr recht. Es gibt auch Stuten, die während der Rosse, andere Pferde massiv bedrängen.

Aber bei Skyhopper hörte sich das anders an, dieser Wallach deckt ja auch wohl alle Stuten und nicht nur eine. Deswegen denke ich, das da der Wallach das Problem ist/hat.

Außerdem ist das keine Schuldzuweisung, kein Tier sein Verhalten rational kontrollieren. Aber Skyhopper hat da ein Problem, und wenn das meine Stuten wären, würde ich sie von dem Wallach trennen bzw. aus der Herde holen. Da wäre mir das Risiko zu groß.

Offline skyhopper

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Re: Aufspringen bei Rosse?
« Antwort #10 am: 08.02.08, 12:53 »
Es gibt zwei Extreme, die Stuten die permanent rossig sind oder aber Wallache bedrängen und die Wallache die jede normale Rosse (alle 3-4 Wochen) als Gelegenheit nutzen sich als Hengst zu gebähren  ;)

Beides ist nicht normal und hätte ich Stuten die sich abnormal verhalten würde, wäre ich die erste die etwas dagegen machen würde. Im Grunde ist es ja auch Stress für's Pferd, auch wenn es als solches nicht unbedingt gleich erkennbar ist.

Ich suche schlagkräftige Argumente gegen dieses abnormale permanente Aufspringen. In Zeiten der Vor- oder Nachrosse oder auch der Nicht-Rosse-Zeiten ist alles normal und meine beiden lassen den Wallach in keinem Fall Aufspringen, im Gegenteil, sie wehren sich massiv, so dass auch schon mal die Hinterhufe fliegen ... auch nicht schön für den einen Wallach, zumal er auch dann Verletzungen erleiden kann  ::)

Das Verletzungen bei meinen Stuten entstehen können, ist mir relativ einleuchtend, aber was hat das mit dieser Trächtigkeit bei Klopphengsten auf sich? Dachte immer die können nicht mehr  :-[
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Offline Orion

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Re: Aufspringen bei Rosse?
« Antwort #11 am: 08.02.08, 13:29 »
Wenn der nicht sichtbare Hoden im Leistenkanal liegt, kann ein Klopphengst durchaus zeugungsfähig sein. Es kommt daruaf an, wie weit der Hoden entwickelt / entartet ist.

Und durch den Deckakt können auich Infektionen übertragen werden, als weiteres Argument.

Gruß

Orion

Offline Lucie

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Re: Aufspringen bei Rosse?
« Antwort #12 am: 08.02.08, 14:03 »
Beides ist nicht normal und hätte ich Stuten die sich abnormal verhalten würde, wäre ich die erste die etwas dagegen machen würde. Im Grunde ist es ja auch Stress für's Pferd, auch wenn es als solches nicht unbedingt gleich erkennbar ist.
Nur was machst du, wenn es nichts gibt wogegen du was machen kannst? Meine Sute hat keine Zysten, einen normalen Hormonspiegel und ist auch nicht Dauerrossig. Nur eben sehr regelmässg und ausdauernd rossig (aber noch im Normalbereich). Das ist einfach ein Verhaltens"problem". Klar finde ich es jetzt schöner ohne die Deckerei. Aber zumindest mit dem ersten Wallach war es so, dass beide Pferde damit kein Problem hatten (klar gewisses Risiko ist immer) und die Alternative allein sein gewesen wäre.

Bei Klopphengsten liegen die Hoden in der Bauchhöhle oder im Leistenkanal. Das bewirkt eine verminderte Zeugungsfähigkeit, aber eben keine 100%ige Zeugungsunfähigkeit. Blöderweise sieht man es halt von Außen nicht ob das ein Klophengst ist oder ein Wallach.

Probleme beim Decken - Belastung des Rückens, Übertragung von Infektionen (wenn der Wallach mehrere Stuten deckt, dann auch noch die Verbreitung auf die anderen Stuten), Gefahr der Verletzung der Scheide beim Deckakt. Oft werden hengstige Wallache auch im Umgang mit dem Menschen etwas schwierig - vielleicht kannst du die Wallachbesitzer davor mal warnen?

Offline skyhopper

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Re: Aufspringen bei Rosse?
« Antwort #13 am: 08.02.08, 15:45 »
Danke für Eure Beiträge, so langsam sammelt sich meine Liste  ;)

Nur was machst du, wenn es nichts gibt wogegen du was machen kannst? Meine Sute hat keine Zysten, einen normalen Hormonspiegel und ist auch nicht Dauerrossig. Nur eben sehr regelmässg und ausdauernd rossig (aber noch im Normalbereich). Das ist einfach ein Verhaltens"problem".

Beziehst Du das "Verhaltensproblem" jetzt auf Deine Stute oder einen Wallach?
Eine Stute die regelmässig in normalen Abständen rossig wird, ist für mich völlig verhaltensnormal. Wallache die richtig kastriert sind und somit kein hengstiges Verhalten zeigen, haben kein Bedürfnis Aufzuspringen ::) ... somit entsteht eigentlich gar kein "Verhaltensproblem"

Probleme beim Decken - Belastung des Rückens, Übertragung von Infektionen (wenn der Wallach mehrere Stuten deckt, dann auch noch die Verbreitung auf die anderen Stuten), Gefahr der Verletzung der Scheide beim Deckakt.

*schluck* das sind Dinge die ich auf gar keinen Fall möchte  :-\

Bei Klopphengsten liegen die Hoden in der Bauchhöhle oder im Leistenkanal. Das bewirkt eine verminderte Zeugungsfähigkeit, aber eben keine 100%ige Zeugungsunfähigkeit. Blöderweise sieht man es halt von Außen nicht ob das ein Klophengst ist oder ein Wallach.
Eigentlich ist der Wallach kastriert, d.h. dann müssten doch alle Hoden entfernt worden sein, auch wenn sie in der Bauchhöhle oder im Leistenkanal gelegen haben, oder? Falls dem nicht so ist, müsste die Besitzerin wissen, dass nicht alles entfernt wurde und es sich um einen Klopphengst handelt oder wie ist das zu verstehen? Sie meint, er wäre ordentlich kastriert, aber warum macht er dann das mit dem Aufspringen?
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Offline Aleike

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Re: Aufspringen bei Rosse?
« Antwort #14 am: 08.02.08, 16:00 »
Also im Prinzip finde ich das alles normal, dieses Beschreiben als unnatürliche Verhalten geht mir gegen den Strich. *grummel* *protestier*
 
Wenn ein Hengst erst mit zwei, drei Jahren kastriert wird, hatte eben schon Gelegenheit, Hengstverhalten zu entwickeln. Wenn Stuten sich den Wallachen in der Rosse aufdrängen, weil kein Hengst da ist, ist das genauso normal. Und das Stuten auf andere Stuten aufreiten, besonders in der starken Frühjahrsrosse, kommt auch häufiger vor.
Es sind Tiere, und auch unsere Haustiere haben ein Sexualleben, auch wenn das gern übersehen wird.

Wenn die Herde stabil und gesund ist, weiß ich nicht, wo Infektionen herkommen sollen? Allenfalls kann man den Wallachbesitzer verdonnern, regelmäßig den Schlauch zu waschen. ;)
Man darf nicht sagen: "Was, du Mistvieh, du willst nicht?" Sondern: "Entschuldige, mein Tier, ich werde schon noch dahinterkommen, wie ich es lerne, dich peu à peu auf den rechten Weg zu führen." (Udo Bürger)