Autor Thema: Ein Fohlentagebuch  (Gelesen 4042 mal)

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Offline hosannahTopic starter

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    • Chantis Fohlentagebuch - ein Pferdekind entdeckt die Welt
Ein Fohlentagebuch
« am: 20.11.06, 14:24 »
Hallo!

ich möchte Euch mal mein Buch "Chantis Fohlentagebuch - ein Pferdekind entdeckt die Welt" vorstellen. Es ist gerade in dieser Woche auf den Markt gekommen und ist sowohl für kleine als auch große Leser geeignet.

Wie ich und mein Pferd zu einem Buch gekommen sind? Tja, geplant war das eigentlich nicht! Ich arbeite als Redakteurin für eine Lokalzeitung und als Chanti geboren wurde, hatte meine Chefin die Idee, ein Fohlentagebuch zu veröffentlichen. Also hat Chanti alle zwei Wochen aus ihrer Sicht erzählt, was sie so spannendes erlebt hat. Dazu gab es dann immer ein aktuelles Foto von ihr. Das kam total gut bei den Lesern an: Viele riefen an und fragten nach einer Veröffentlichung in Buchform. Andere sammelten die Ausschnitte und bastelten sich selbst ein Buch zusammen.

Ich habe dann versucht einen Verlag zu finden - allerdings stellte sich heraus, dass die Kinderbuchverlage sehr unflexibel sind, was Bücher mit richtigen Fotos angeht. Die meisten sind ja mit Zeichnungen bebildert. Im Sommer fand ich dann einen Verlag, mit dem ich mir die Arbeit sozusagen teile: Ich musste ein bisschen was investieren, das Layout haben wir bei uns im Graphic Design-Studio selbst gemacht.
 
Dass es kein Projekt ist, mit dem man wirklich was verdient, war mir klar, aber ich hatte mir nunmal das Ziel gesetzt und das wollte ich dann auch verwirklichen. 

Seit letzter Woche ist es nun da, einige Lesungen sind bereits geplant und jetzt habe ich sogar eine Einladung zur Hippologica in Berlin bekommen. Dort werden ich am 9. und 10.12. aus dem Buch vorlesen und es an einem Stand präsentieren. Auf der Pferd und Jagd sind wir auch vertreten.

Damit ihr euch mal einen kleinen Eindruck verschaffen könnt, hier der Klappentext:
Kaum ist Fohlen Chanti geboren, passieren die spannendsten Dinge: Die kleine Fuchsstute entdeckt die Welt außerhalb des schützenden Mutterbauches, begegnet komischen Zweibeinern, muss kniffelige Mutproben bestehen und lernt die verschiedensten Artgenossen kennen. Sie liebt es, die Menschen an der Nase herumzuführen, wird zur Meisterin im Ausbüxen und erlebt eine aufregende Fohlenschau. Innerhalb kürzester Zeit entwickelt sich Chanti vom schüchternen Fohlen zur selbstbewussten jungen Pferdedame, die vor ihrer größten Herausforderung steht: das Leben ohne ihre Mama.
Chantis Fohlentagebuch ist eine (Vor-)Lesegeschichte für Groß und Klein, die auf realen Ereignissen basiert und mit zahlreichen Farbfotos dokumentiert wird.
Für das Cover und im Innenteil haben wir extra einen Hufabdruck von Chanti genommen ;) Wir waren ganz stolz, dass das überhaupt hingehauen hat!

Und das erste Kapitel:
Endlich das Licht der Welt erblickt
Hurra! Endlich ist das lange Warten vorbei. Gestern hat meine Mama mich zur Welt gebracht. Puh, war das anstrengend!

Ich glaube, Mama wollte endlich ihren dicken Bauch loswerden, mit dem sie monatelang herumgetrabt war. Plötzlich ging alles ganz schnell und ich war da!

Kaum lag ich im Stroh, spürte ich Mamas warmen Atem. Sie beschnupperte mich von oben bis unten und begann sofort, mein nasses Fell abzulecken. Bestimmt hat sie gemerkt, wie kalt mir war, als ich auf einmal ihren Bauch verlassen musste. Dort war es so schön warm und weich... Aber hier draußen scheint es auch nicht schlecht zu sein: Ich habe viel Platz und kann mich so lang ausstrecken, wie ich will.

Dann durfte ich das erste Mal Milch probieren. Mmh, lecker! Einziges Problem: Dafür musste ich aufstehen... Eine echte Herausforderung. Denn irgendwie wollten mir meine Beine noch nicht so recht gehorchen – ich rutschte immer wieder weg und fiel zurück ins Stroh. Zum Glück kam mir Mama gleich zur Hilfe. Als ich mich halbwegs aufrecht halten konnte, stupste sie mich in die richtige Richtung.

Danach war ich so müde, dass meine Augen gleich wieder zufielen. Ich glaube, Mama musste sich auch erst mal ausruhen. Aber sie war die ganze Zeit bei mir und hat nach mir geschaut.

Jetzt bin ich gespannt, was sie mir noch alles zeigen wird. Sie hat mir versprochen, wenn ich etwas größer bin, darf ich noch viel mehr von der Welt sehen. Wenn meine Beine mich nur jetzt schon richtig tragen könnten...

Weitere Infos gibt's auf Chantis Internetseite:
http://www.chantis-welt.de

Liebe Grüße,
Andrea
Chantis Fohlentagebuch - ein Pferdekind entdeckt die Welt

Offline hosannahTopic starter

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Re: Ein Fohlentagebuch
« Antwort #1 am: 27.11.06, 00:05 »
Eine kleine Ergänzung: Ein erster Artikel über Chantis Buch kann in der neuen Reiter Revue nachgelesen werden.

Außerdem hat meine Zeitung über das Buch bereits beríchtet:
http://www.rotenburger-rundschau.de/index.php?menu=55&command=showartikel&ID=49404&such=chanti
Chantis Fohlentagebuch - ein Pferdekind entdeckt die Welt

Offline Criollo1

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Re: Ein Fohlentagebuch
« Antwort #2 am: 28.11.06, 10:42 »
Hallo Andrea,
find ich ganz toll Deine Idee und das du den Mut gehabt hast, das Umzusetzten.  ;)Bin auch immer am Überlegen wegen eines Buches, aber da sind halt x Fragen, wie findet man einen Verlag, wie fängt man an, was mu0ß man investieren?
Also wenn ich darf, und ich da mal konkreter werden würde, dürfte ich dich dann mal befragen?
Was kostet denn das Buch? Könnte ich das auch über dich beziehen?
Viele Grüße Alice

Offline hosannahTopic starter

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Re: Ein Fohlentagebuch
« Antwort #3 am: 01.12.06, 23:16 »
hallo Criollo,
danke für deine Antwort!
ja, ein Buch zu veröffentlichen ist zweifelsohne kein leichtes unterfangen. gebe dir aber gerne tipps, sag bescheid, wenn du fragen hast!
das buch kann auch bei mir bestellt werden. war grad komplett ausverkauft (hätte nie damit gerechnet!), aber jetzt sind wieder welche da :)
fehlen aber noch etliche, um auf 0 zu kommen. naja, ist eben nicht so einfach.
LG Andrea
Chantis Fohlentagebuch - ein Pferdekind entdeckt die Welt

Offline hosannahTopic starter

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Re: Ein Fohlentagebuch
« Antwort #4 am: 12.12.06, 16:55 »
So, hier nochmal passend eine Geschichte zur Jahreszeit:

Chantis Weihnachtsgeschichte - ein Fohlen entdeckt die Welt

Ich habe das Gefühl, dass im Moment eine ganz besondere Zeit ist. Draußen ist es richtig kalt geworden. Langsam verschwindet mein glattes Fell und ich bekomme einen richtig dicken Winterpelz. Die Menschen sagen, damit sehe ich aus wie ein flauschiger Teddy!

Letztens, als ich aus dem Fenster schaute, sah ich, dass ganz viele weiße Flocken vom Himmel fielen. Die hatte ich vor einem Jahr schon mal gesehen. Da hatte Mama mir erklärt, dass das Schnee sei. Das einzige, an das ich mich erinnern konnte, war, dass es ganz schön nass und kalt war!
Heute Morgen durfte ich es ganz genau erkunden. Mit den anderen stürmte ich wie eine Wilde nach draußen. Auf der Weide drehte ich mich ein paar Mal um mich selbst, sodass der Schnee durch die Luft wirbelte. Innerhalb kürzester Zeit bildete sich eine große weiße Wolke um mich herum. War das ein Spaß!

Allerdings war ich ein bisschen zu übermütig: Als ich vor meinem Freund, einem kleinen braunen Pony, das Teufelchen heißt, eine Vollbremsung einlegte, lag ich plötzlich auf der Nase! Der Boden war so glatt, dass meine Hufe in alle Himmelsrichtungen wegrutschten und ich auf einmal inmitten des Schnees lag! Huch! Da verstand ich auch, warum die anderen Pferde so vorsichtig die Hufe aufgesetzt hatten. Aber zum Glück landete ich weich und schaffte es gleich wieder, mich aufzurappeln.
Seit der Schnee da ist, haben sich die Menschen irgendwie verändert. Sie haben damit begonnen, unseren Stall zu schmücken. Überall liegen Tannenzweige mit bunten Schleifen. Neben der Tür hängt ein großer Stern, der abends ganz hell leuchtet.

Besonders interessant fand‘ ich, was die Menschen aus unserer großen Tanne auf dem Hof gemacht haben. An ihre Zweige hängten sie viele bunte Kugeln und silberne Bänder, die man schon von weitem glitzern sieht! Außerdem gibt es viele bunte Lichter, die leuchten, sobald es dunkel wird.

Eines Abends hingen plötzlich kleine Stiefel in der Stallgasse. Als ich gerade darüber nachgrübelte, wofür die wohl gut sein sollen, kam auf einmal ein großer Mann um die Ecke. Seine Schritte hallten in der Stallgasse. Ich war ein wenig überrascht – so spät lässt sich eigentlich nie ein Mensch im Stall blicken! Schnell duckte ich mich und lugte vorsichtig um die Ecke. Der Mann sah ganz anders aus als die Menschen, die ich kenne. Er hatte einen unheimlich bauschigen weißen Bart und trug einen knallroten Mantel. Aus meiner Box beobachtete ich, wie er etwas in die Stiefel füllte.
Es dauerte keine fünf Minuten, da war er wieder verschwunden. Vorsichtig blickte ich mich um. Vielleicht war er noch im Stall? Ich lauschte in die Dunkelheit. Nein, seine schweren Schritte hätte ich bestimmt gehört. Also steckte ich meinen Kopf wieder aus der Box. Vielleicht kam ich ja an einen der Stiefel heran? Ich reckte und streckte meinen Hals so lang ich konnte und spitzte die Lippen. Doch alle Versuche, mein Maul hineinzustecken, schlugen fehl: Er hing einfach zu weit weg!

Ein wenig enttäuscht beschloss ich, den nächsten Tag abzuwarten. Wie die anderen Pferde, die schon schlummerten, legte ich mich ins Stroh und zupfte an den letzten Halmen Heu, die noch von meiner Abendmahlzeit übrig geblieben waren. Während ich darüber grübelte, was der Mann mit dem roten Mantel wohl da gemacht hatte, fielen meine Augen schon zu und ich schlief ein.

Am nächsten Morgen wurde ich von Stimmen geweckt. Als ich mich aufrappelte, sah ich, dass die Menschen schon da waren. Neugierig schauten sie nach, was der Mann, den sie „Weihnachtsmann“ nannten, ihnen gebracht hatte.
Meine Besitzerin kam mit dem Stiefel in der Hand gleich zu mir. Ich konnte es kaum abwarten, bis sie den Inhalt in den Futtertrog geschüttet hatte. Meine Nase hatte mich nicht getäuscht: Es waren ganz viele leckere Äpfel und Möhren! So viele habe ich noch nie auf einmal bekommen! Ich war total begeistert und biss in einen besonders großen Apfel.
Während ich genüßlich kaute, strich mir meine Besitzerin über den Hals und flüsterte: „Frohe Weihnachten, Chanti!“
Chantis Fohlentagebuch - ein Pferdekind entdeckt die Welt