Autor Thema: Weg von der Reitangst - Schritt für Schritt  (Gelesen 48645 mal)

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Offline Petig2002

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Re: Weg von der Reitangst - Schritt für Schritt
« Antwort #30 am: 08.09.06, 14:22 »
Mein Traum wäre es, dass man Jugend kaufen könnte, dann würde ich mein RB-Pony mal eben auf die Hälfte verjüngen  :-[ Wahrscheinlich blieben mir dann auch mal diese "ich-will-ein-eigenes-Pferd"-Spleens erspart, das wäre schon was. Na ja, noch ist sie ja eine rüstige Rentnerin  ;D

Offline Peggy1

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Re: Weg von der Reitangst - Schritt für Schritt
« Antwort #31 am: 11.09.06, 08:21 »
freu freu freu .... ich habe es heute ein paar Mal geschafft Juri anzugaloppieren und dann auch die lange Seite im Galopp zubleiben 
.... komisch worüber wir uns hier so freuen können .
für andere ist das ganz selbstverständlich ....
aber nicht für mich
moinmoin

Offline zaino

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Re: Weg von der Reitangst - Schritt für Schritt
« Antwort #32 am: 11.09.06, 09:30 »
Maksi, nachdem meiner ja aus dem Galopp vorn eingeknickt ist u. ich mir den Daumen umgeklappt hatte bei der Landung (war nur über seinen Kopf u. Hals nach vorn gerutscht, nur das Gelenk hats nicht überstanden, od. die Kapsel, jedenfalls steif f. alle Zeit... ::) :-[)
hab ich einen ganzen winter lang in der mInihalle da am Nachbarhof geübt. 1. zu eng für das Pferd, jedenfalls anfangs, später kam er durch die Kurven. 2. ich Schiss und nochmal Schiss. 3 Galoppsprünge, dann wieder "dichtgemacht". Monatelang.
Fand mich schon h eldisch wenn ich lange später im Gelände mal einen wohlvertrauten Weg 50 m weit hochgaloppeln traute!

Jetzt, lange Zeit danach (Pferd *klopfaufholz* wieder fit u. fest auf seinen Hufen!):
Gestern nachmittag bei L-Military zuguckt. Genial. Super Pferde, faire Hindernisse, schön anzuschaun das Ganze, schöne Strecke, gut überschaubar. Sooo schön!  :D
Dann nur 20 min ausgeritten - wir haben ja diese tolle Waldrandstrecke direkt hinterm Wald - und jetzt sind die Wiesen da trocken u. gemäht.
Wir also im Galopp sogar um die Kurven gesaust bis Pferd schnaufte u. schwitzte (passiert uns SELTEN) UNNND!!!! was in letzter zeit, sogar seit längerem, nicht so doll war, gester hat er nicht gemosert u. sich aufs gEbiss gelegt u. wütend draufzupacken versucht, sondern war hinaus und heimzu gleich gut ansprechbar!!!! Hinauswärts hab ich ihn bisschen angefeuert heimzu halt a bissl "bleib bei mir! NIcht wegsausen!" signalisiert, u. das klappte top gut!
Hat so viel Spass gemacht!  ;D Ich glaub, ihm auch - endlich hing die Alte nimmer verklemmt da drin sondern liess ihn vertrauensvoll gehen!

Doch Hoffnung am Horizont?
Fürs überwinden des dortigen Gräbelchens bin ich abgestiegen, Zügel an 1 Seite abgemacht u. vorausgehüft, mehrmals hin u. her. Fand er auch doll, Riesensatz u. dann noch Kopf schmeissen u. "nachhüpfen" so nach dem Motto: WOw ich bin RAMBO! Ich bin ein HELD!
Vielleicht trau ich mich das jetzt auch mal im Trab anreiten u. hüpfen???? jetzt wo er dat kennt?
Das jetzt gemähte "Feuchtbiotop" hinterm Stall bietet auch ein paar rennbahnartige Grünstreifen... *grübel* *freu*....

 :D

Offline Peggy1

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Re: Weg von der Reitangst - Schritt für Schritt
« Antwort #33 am: 11.09.06, 09:34 »
@ Zaino so eine schöne Ausreitstrecke hätte ich auch gerne .... dann würde ich auch mehr galoppieren .
Aber .... leider  ...wir haben hier nicht so ein tolles Gelände .
Und da die Bauern hier grade fleissig sind .... werde ich auch nicht rausreiten .
Also übe ich weiter auf dem Platz und werde versuchen meine Fortschritte zu erweitern .
Und irgendwann werde ich Juri auch nicht mehr stören beim galoppieren *ichweissesbestimmt*
moinmoin

Offline zaino

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Re: Weg von der Reitangst - Schritt für Schritt
« Antwort #34 am: 11.09.06, 10:57 »
maksi, guck, es war Winter u. nur MInihalle u. Batzwetter und schlammige Wege zum Wegrutschen, als ich anfing mit dem neuen Kampf gegen die Angst.

Ist natürlich blöd wenn der weg zur ersten akzeptablen Galoppstrecke nicht unter 2 Stunden und mit 3 schnellstraßenüberquerungen zu bewältigen ist  :(

Offline Kitty

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Re: Weg von der Reitangst - Schritt für Schritt
« Antwort #35 am: 11.09.06, 21:59 »
Na da grattuliere ich mal von ganzem Herzen!!

Ziano und Maksi!! :D :D :D :D

Maksi, es geht nicht um die Größe des Ereignisses, sondern darum sich überwunden zu haben.
Wie der Tread so schön heißt. Schritt für Schritt egal wie groß der ist.

Genau darum geht es hier!!

Also weiter so!! *ansporn* Es ist schön, wenn man hier über seine Vortschritte aber auch über die Rückschläge sprechen kann.

Leider kann ich das nicht so, weil es zu persönlich ist, um es in einem öffentlichen Forum zu schreiben.

Aber wenn ich da angekomen bin, wo man es auch hier schreiben kann, dann freu ich mich drauf hier darüber zu schreiben.

LG
Kitty

Offline NattrunTopic starter

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Re: Weg von der Reitangst - Schritt für Schritt
« Antwort #36 am: 12.09.06, 00:27 »
Genau darum gehts hier - ich bin überzeugt, indem man etwas schreibz, hat mans im Kopf - und ist man in der Lage, seine Gedanken über Angst oder Mut in geschriebene Worte zu fassen, sind sie schon im Herzen und auf dem besten Weg zum Hintern  ;)
Übers Reiten philosophieren ist auch schon halbes Reiten, odr.  :P

Des weiteren glaube ich, daß es manchem Angstreiter gut täte, mehrere Pferde zu reiten - über Routine verliert sich das mulmige Gefühl, und je mehr Erfolgserlebnisse man pro neuem Pferd hat, desto mehr Selbstvertrauen fasst man - es fehlen uns also die Pferde.
Mir geht das jedenfalls so.
Ich kann absolut nicht verstehen, daß Leute da 4 oder 5 Reitpferde stehen haben und immer ne Ausrede finden, sie nicht reiten zu müssen, obwohl sie KEINE Angst, sondern nur keine Lust haben.

Von uns gibts außer philosophischen Gedanken nix neues, weder Himmelssturm noch Höllengalopp, Pferd hat sich von der schiefgelaufenen Akupunktur noch nicht erholt und ich denke drüber nach, wie ich ihn aus dem Loch rausholen könnte (naja ich wüsste schon wie - als Handpferd mit lustigen Ausritten - leider mangelt es am Führpferd)
Mir fehlt das Reiten.
Wen kein Bangen mehr beschwert,
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Offline zaino

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Re: Weg von der Reitangst - Schritt für Schritt
« Antwort #37 am: 12.09.06, 09:29 »
Naja, Routine... vielleicht... aber ich hab auch vor fremden Pferden oft einen Mords-schiss!!! Den muss ich auch extra wieder überwinden!

Mich haben Sonntag diese Military-Reiter "inspiriert", diese fabelhaften Pferde, die so sicher und schnell galoppiert sind, so gut mitgedacht haben - da gabs kein "Gezerre" beim Zurücknehmen vor einem kniffligen Sprung etc., zum Beispiel.
Gut, so springen will ich ja nun nicht - aber GALOPPIEREN, ja - schön.
Auf alle Fälle stimmt das mit den Bildern - aufnehmen, mitnehmen, umsetzen!
Und dann eben mit dem Russentier den wohlvertrauten Waldrand lang, wo man jeden Busch u. jede Wurzel kennt  ;D, gar kein Heldenstück aber schööön! Auch brauchte er mal wieder diese tolle Übung, ihn "schicken" und dann wieder zurückholen, zum Strecken auffordern u. "Bleib da!" durchsetzen u. hat man das 1-2x gemacht, oh Wunder, zieht er kein bissl mehr, auch nicht auf dem Heimweg, sondern ist zufrieden. *schnauf* Genauso will ich das haben, dann kann ich auch wieder besser loslassen, innen wie aussen!

Offline Petig2002

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Re: Weg von der Reitangst - Schritt für Schritt
« Antwort #38 am: 12.09.06, 11:22 »
Ja, Nattrun, es ist super zu wissen, dass man immer wieder hierher kommen kann um sich zu freuen oder sich auszuheulen. Das ist eine Menge (!!!) wert, denn seien wir mal ehrlich... selbst die geduldigsten Freunde und Mitreiter können das Gerede vom (Angst-) reiten bald nicht mehr hören. Manchmal habe ich das Gefühl, dass sie denken: Joa, wir haben drüber geredet, heute hat alles super geklappt, ihr Problem ist gelöst  :-\
Das Angstreiten kein momentanes Problem ist, sonder eins, womit man ein Leben lang kämpft -mal mehr, mal weniger- verstehen die wenigsten. Das unterscheidet aber auch ängstliche von Angstreitern, meiner Meinung nach. Ängstlich war sicher jeder Reiter mal, nach einem Sturz, in einer brenzlichen Situation...aber ein Angstreiter verliert diese Ängstlichkeit nicht, sonder muss sich mit ihr arrangieren.

Bei fremden Pferden bin ich aber auch immer seeeeehr skeptisch. Bei meiner RB und meinem Schulzossen weiß ich einfach: Die tun mir nichts und wenn doch mal was passieren sollte, artet das nicht in einer Katastrophe aus. Ich WEIß es und es hat lange genug gedauert das meinem Kopf und meinem Gefühl klarzumachen. Ich will mir durch ein fremdes Pferd nicht alles versauen, denn ich denke auch, dass ein Zwischenfall auf einem pferd, dem man wirklich vertraut, nicht halb so schlimm ist wie auf einem fremden. Es war ja nur eine AUSNAHME, nie sonst passiert, passiert nicht mehr... so ein Denken hilft mir. Deshalb poche ich mehr auf das Vertrauen zu EINEM oder sehr wenigen Pferden. So ein Vertrauen habe ich mir jeweils hart erarbeitet....obwohl NEIN, falsch!!! So ein Vertrauen hat sich das jeweilige Pferd hart erarbeitet  :-\

Offline NattrunTopic starter

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Re: Weg von der Reitangst - Schritt für Schritt
« Antwort #39 am: 12.09.06, 11:34 »
 ;) Ich vertrau auf mein Gefühl.
Wenn ich vor einem Pferd stehe, kann ich es hören, und ich kann in seinen Augen lesen. Ich fasse es an, bin dicht bei ihm - danach weiß ich, ob ich es reiten kann oder nicht.

Inspiration ist ein wichtiges Element beim Reiten. Wir waren am WE in Schweden auf einem Islandpferdehof, wo uns allerlei vorgeritten wurde - natürlich nicht nach Ausbildungsskala und tralala, sondern recht isländisch - aber schön, harmonisch und voller Esprit, wir sahen spritzige Pferde, die Lust an der Sache hatten - und wir sahen keine unschönen Szenen, wie man sie aus Deutschland gewohnt ist.
DAS hat mich inspiriert, so wie die Militarys Dich, zaino. Da kam Spaß rüber, Lust am Laufen, am Wind, am Leben - das machte Lust auf Reiten (ok, fällt bei mir ja flach, insofern verpuffte die Inspiration sofort wieder und ich bin ein bisschen traurig geworden) und die Angst war weit weg.
Hätte man mich dort aufs Pony gehoben - ich hätte alles mitgemacht  :D
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Offline zaino

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Re: Weg von der Reitangst - Schritt für Schritt
« Antwort #40 am: 12.09.06, 11:40 »
Das Angstreiten kein momentanes Problem ist, sonder eins, womit man ein Leben lang kämpft -mal mehr, mal weniger- verstehen die wenigsten. Das unterscheidet aber auch ängstliche von Angstreitern, meiner Meinung nach. Ängstlich war sicher jeder Reiter mal, nach einem Sturz, in einer brenzlichen Situation...aber ein Angstreiter verliert diese Ängstlichkeit nicht, sonder muss sich mit ihr arrangieren.

Das hast Du gut gesagt, Petig!

Also ich reit ja aus dem Grund auch gern und meistens allein.

Vielen Leuten muss man - oder man glaubt zu müssen - immer alles erklären, WARUm man jetzt hier nicht galoppieren will, dass man sich besser fühlt wenn man vorwegreiten darf u. das Kommando an sich reissen mag, und dies u. das u. jenes.
MIt nur wenigen kann man Dinge gezielt üben, muss nichts vom ständigen "Also mein Pferd macht sowas NIEEEE!" und "Also bei meinem hätte ich da niiiiiiiiiiiiiiiie Angst..." anhören - auch alles Zeug das einen lähmt!

Beruhigend: Paar Turnierreiter-profis mit denen ich draussen unterwegs war, waren komischerweise genauso vorsichtig und bedachtsam wie ich!!!! (und da dachte ich mir immer, DIe müssens ja eigentlich wissen!), u. ich konnte neben denen in jeder Position reiten wie ich lustig war! Ganz entspannt!

Und zu diesem "Also meiner tät sowas niiiiieee" - hall0? Ich mag nicht dauernd mein Pferd in schutz nehmen, meine Angst ist nämlich doppelt so alt wie ER!!! auch das ständige unterschwellige "Iiiich kann das viel besser" und "Ich hab keine Angst" *vonobenherabtu* sägt an den Nerven.

Ich hab so Tage, da mag ich nur allein raus. Punktum.
Ich hab Tage, da mag ich nur Schritt reiten, ohne das jemandem erklären zu müssen bittesehr!
Sich selber unter Druck setzen weil man glaubt jemandem was erklären zu müssen ist völlig kontraproduktiv.

(erinnere mich an einen Ausritt mit Freundin auf ihrer damaligen Araberstute - brachte sie im Hänger an, endlich mal zusammen reiten! *freu* Äh... Pustekuchen! Natürlich ritt die viel besser als ich, also Angst, sie hätte das nicht im Griff, war überflüssig. Aber das ging in einer tour:
Kann man da nicht traben?
Nein, ist mir zu schottrig.
Sie: *vonobenherab* stimmt ja deiner ist so fühlig, gell? Also MEINE geht überall drüber, macht der garnix.
ABER JETZT - DA kann man traben, oder?
Nein, sind nur 15 Meter, dann kommt gleich eine tiefe Treckerspur.
Und da im Wald?
Da sind überall Wurzeln quer, und die sind nass.
Och ne, komm...
u.s.w.
Es kam kein Gespräch auf oder mal ruhig durchschnaufen im Wald u. gucken wie die Pferde miteinander gehen, alles was ich an Ausritten entspannend finde, auch zu 2...
Aber da galoppieren wir jetzt, ja?
OK.  ;D
Da hab ich mir dann aber nicht verkniffen zu sagen: Ok, geh vornweg, aber schau dass'd vom Fleck kommst mit deinem Araberpony, sonst rollt der Russe euch von hinten auf  ;D ;D ;D
Komisch, hinterher sagte sie: Ach, mit dir ausreiten ist sooo entspannend... (Danke, kann das Kompliment leider nicht zurückgeben. *baldrianschluck*)

Beim Motorrad- od. Autofahren ist jede Vorsichtsmassnahme legitim, komisch, beim Reiten muss man die oft verteidigen, wieso eigentlich?

Und Nattrun, wieso fällt bei Dir Reiten flach? Hab ich was verpasst?  :(

Offline Petig2002

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Re: Weg von der Reitangst - Schritt für Schritt
« Antwort #41 am: 12.09.06, 12:39 »
Mein Gefühl verrät mir das mit dem drauf reiten können leider erst wenn ich eine Runde im Schritt geritten bin und dann plötzlich mit den Worten: "Nööö, och nööö, eigentlich nich." wieder absteigen nachdem wohl möglich GAR NICHTS passiert ist, käme bei vielen Lehrern sicher nicht so gut an  ;D
Aber nach der Runde weiß ich auch, ob das ein Pferd für mich ist, das ändert sich dann meistens nicht mehr.

So Mitreiter kenne ich auch und die meinen das noch nichtmal böse, aber...  ::)
Ich erinnere mich da auch an einen Ausritt mit Freundin, wir kamen an einem Feldweg vorbei, ihr Pferd wurde von Bremsen angegriffen und schon war sie mit den Worten "Ich galoppiiiieeeeere" verschwunden. Da ich es wie die Pest hasse auch nur ein bisschen Kontrolle abzugeben, habe ich meine RB NICHT sofort hinterherlaufen lassen. Nachläufer *grusel*. Meine Freundin war bald nicht mehr zu sehen und nun wurde MEIN Pony attackiert, aber WIE. Die ganze Brust war schwarz, sie trabte auf der Stelle, schlug unwillig mit dem Kopf, zeigte deutlich, dass sie doch bitte HINTERHER wollte und raus aus dieser Stechattacke. Habe ich durchaus verstanden, aber ihr die Zügel geben in der Situation??? Da ging mir der Hintern gehörig auf Grundeis. Ich sprang ab und rannte mit ihr aus der Gefahrenzone  ;D
Man, der Blick meiner Freundin...  ::) Als würde er sagen: "Wie kann man von DEM braven Pony absteigen, als ob die jemals was machen würde."
So sindse, die netten Mitreiter, aber ich glaube mit einem anderen Angstreiter ausreiten ist auch nicht unbedingt von Vorteil, man könnte sich sicherlich schnell gegenseitig verrückt machen...

Offline NattrunTopic starter

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Re: Weg von der Reitangst - Schritt für Schritt
« Antwort #42 am: 12.09.06, 12:53 »
mit einem anderen Angstreiter ausreiten ist auch nicht unbedingt von Vorteil, man könnte sich sicherlich schnell gegenseitig verrückt machen...

absolut kontraproduktiv, würde ich freiwillig nie machen.
Ich kann mich gut an besseren Reitern orientieren, Leute, die die Sache souverän im Griff haben, machen mir Mut und Selbstvertrauen.
Bin zweimal mit guten Reitern unterwegs gewesen und auch galoppiert - die hatten schon ein etwas anderes Verständnis von Tempo  ;) - aber es wirkte alles so souverän und locker, daß ich mich einfach drauf eingelassen hab ... und genießen konnte. In den Sonnenuntergang rein, die Sonne so tief und grell, daß ich nichts sehen konnte - egal  :D

Bie schwachen Reitern hab ich immer die Sorge, was passiert wenn was passiert und ich genug mit mir selber zu tun habe. Und für Schwäche und Angst anderer habe ich ein ausgesprochen feines Nächen ....

@zaino - Pferd hatte durch Temperatursturz und falsche Akupunktur einen Einbruch und alles, was ich erarbeitet hatte, ist für die Katz. Fange wieder bei Null an.  :-X
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Offline zaino

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Re: Weg von der Reitangst - Schritt für Schritt
« Antwort #43 am: 12.09.06, 13:08 »
Nattrun, Pferd platt????  :'(

Andere Angstreiter sind gar nicht so schlecht, da spiele ich dann die beruhigende Mama (reisse das Kommando an mich u. hab die Kontrolle, die geb ich nämlich auch ungerrrrrn auf!  ;D) u. dann passt das!
UNND wir beissen nicht mehr ab als wir wirklich kauen können.

winston

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Re: Weg von der Reitangst - Schritt für Schritt
« Antwort #44 am: 12.09.06, 13:36 »
@zaino, mich motivieren angenehme Fernsehbilder auch ungemein. Mein Pönneli tut sich mit dem dressurmässigen Arbeiten manchmal etwas schwer, im Wald sind Volten um Bäume oder Sträucher oder Pfützen rum kein Problem, aber auf der Weide, muß das denn sein? So oftmals Chevmans Anfrage an mich, wenn ich dann nicht seiner Meinung nach positiv reagiere, macht er mir seinen Standpunkt halt auf etwas uncharmante Art klar (mit dem Kopf rumschlagen, mal eben abzischen.) Unsere RL kann sich oftmal das Grinsen nicht verkneifen, aber sie wird von dem Burschen auch gerne ausgetrickst (baut MICH dann wieder auf, denn die Dame kann reiten...). Naja, am Sonntag nach den WM-Dressur-Übertragungen bin ich auch hochmotiviert morgens für die Reitstunde aufs Pony geklettert. Wenn selbst so Profis wie eine IW oder Anky van Grunsveen Probleme haben ,warum dann bitte auch ich.. Nun, anfangs wurde rumdiskutiert. Aaaber ich, statt bei der Bitte unserer RL, in der nächsten Ecke doch mal auf der rechten  Hand anzugaloppiern, was regelmässig im Chaos endet, zu denken: klappt ja nie und wenn, dann zischt er ab und ich find mich mal wieder in den Brennesseln wieder (wobei mich da der Gedanke tröstet: gut gegen Rheuma ;D), also ich hab nur gedacht: warum denn nicht, hochmotiviert, wie gesagt und - es hat geklappt!!! Wir haben eine Runde um die Weide im schönsten Schaukelgalopp gedreht, er hat nicht versucht, mich abzusetzten, nicht gezogen, nix. Beim GEDANKEN an eine Temporeduziereng ist mein Chevron in einen langsamen Trab gewechselt. War ich stolz auf uns!!! Ich muß dazu schreiben, im Wald haben wir überhaupt keine Probleme damit, vom Trab in den Galopp und wieder in den Trab zu wechseln. Aber auf der Reitweide hat mein Pony eben andere Vorstellungen als ich.
Seitdem ich mit steigendem Selbstbewusstsein im Sattel agiere, macht auch dem Pony die Arbeit viel mehr Spaß. Aber wir haben auch eine RL, die auf unsere Ängste und Probleme (auch körperlicher Art) wirklich Rücksicht nimmt.
Und was das Zusammen-Ausreiten von zwei Vorsichtigen angeht, meine Schwester und ich sind beide nicht von der leichtsinnigen Sorte, böse Zungen bezeichnen uns sogar als "Schnecken-Reiter"... Ich galoppiere auch mal gerne durch den Wald, allerdings bitte auf dem Reitweg und guter Sicht nach vorne. Wir sind schon so manches Mal von "richtigen" Reitern über den Haufen geritten worden, da wird unsereins wirklich vorsichtig.
Aber was ich sagen wollte: meine Schwester mit ihren fast 50 Jahren, körperlich eingeschränkt und ich mit kaputtem Rücken , wir ergänzen uns prima, haben zusammen mit den Ponys viel Spaß beim Ausreiten.