Das Angstreiten kein momentanes Problem ist, sonder eins, womit man ein Leben lang kämpft -mal mehr, mal weniger- verstehen die wenigsten. Das unterscheidet aber auch ängstliche von Angstreitern, meiner Meinung nach. Ängstlich war sicher jeder Reiter mal, nach einem Sturz, in einer brenzlichen Situation...aber ein Angstreiter verliert diese Ängstlichkeit nicht, sonder muss sich mit ihr arrangieren.
Das hast Du gut gesagt, Petig!
Also ich reit ja aus dem Grund auch gern und meistens allein.
Vielen Leuten muss man - oder man glaubt zu müssen - immer alles erklären, WARUm man jetzt hier nicht galoppieren will, dass man sich besser fühlt wenn man vorwegreiten darf u. das Kommando an sich reissen mag, und dies u. das u. jenes.
MIt nur wenigen kann man Dinge gezielt üben, muss nichts vom ständigen "Also mein Pferd macht sowas NIEEEE!" und "Also bei meinem hätte ich da niiiiiiiiiiiiiiiie Angst..." anhören - auch alles Zeug das einen lähmt!
Beruhigend: Paar Turnierreiter-profis mit denen ich draussen unterwegs war, waren komischerweise genauso vorsichtig und bedachtsam wie ich!!!! (und da dachte ich mir immer, DIe müssens ja eigentlich wissen!), u. ich konnte neben denen in jeder Position reiten wie ich lustig war! Ganz entspannt!
Und zu diesem "Also meiner tät sowas niiiiieee" - hall0? Ich mag nicht dauernd mein Pferd in schutz nehmen, meine Angst ist nämlich doppelt so alt wie ER!!! auch das ständige unterschwellige "Iiiich kann das viel besser" und "Ich hab keine Angst" *vonobenherabtu* sägt an den Nerven.
Ich hab so Tage, da mag ich nur allein raus. Punktum.
Ich hab Tage, da mag ich nur Schritt reiten, ohne das jemandem erklären zu müssen bittesehr!
Sich selber unter Druck setzen weil man glaubt jemandem was erklären zu müssen ist völlig kontraproduktiv.
(erinnere mich an einen Ausritt mit Freundin auf ihrer damaligen Araberstute - brachte sie im Hänger an, endlich mal zusammen reiten! *freu* Äh... Pustekuchen! Natürlich ritt die viel besser als ich, also Angst, sie hätte das nicht im Griff, war überflüssig. Aber das ging in einer tour:
Kann man da nicht traben?
Nein, ist mir zu schottrig.
Sie: *vonobenherab* stimmt ja deiner ist so fühlig, gell? Also MEINE geht überall drüber, macht der garnix.
ABER JETZT - DA kann man traben, oder?
Nein, sind nur 15 Meter, dann kommt gleich eine tiefe Treckerspur.
Und da im Wald?
Da sind überall Wurzeln quer, und die sind nass.
Och ne, komm...
u.s.w.
Es kam kein Gespräch auf oder mal ruhig durchschnaufen im Wald u. gucken wie die Pferde miteinander gehen, alles was ich an Ausritten entspannend finde, auch zu 2...
Aber da galoppieren wir jetzt, ja?
OK.
Da hab ich mir dann aber nicht verkniffen zu sagen: Ok, geh vornweg, aber schau dass'd vom Fleck kommst mit deinem Araberpony, sonst rollt der Russe euch von hinten auf
Komisch, hinterher sagte sie: Ach, mit dir ausreiten ist sooo entspannend... (Danke, kann das Kompliment leider nicht zurückgeben. *baldrianschluck*)
Beim Motorrad- od. Autofahren ist jede Vorsichtsmassnahme legitim, komisch, beim Reiten muss man die oft verteidigen, wieso eigentlich?
Und Nattrun, wieso fällt bei Dir Reiten flach? Hab ich was verpasst?