Thema: Ausreitproblem?

[Severine]

Hallo,

sagt mal, sind eure Pferde derzeit auch so lustig drauf? Liegt das am Wetter? Weil eigentlich ist es ja schon ziemlich warm, da dachte ich der ist bestimmmt sehr faul.
Ich hätte meinen Tinker gestern auf den Mond schiessen können. 

Ich wollte mit Gizmo ausreiten, alleine, gemütlich und 2 ehemalige Stallkollegen besuchen einen Stall weiter oben. Naja soweit kam ich ja gar nicht.....kaum war ich den Berg hoch, hat sich mein Pferd an ein paar werkelnden Leuten in einem Garten so hochgezogen, und hat sich nicht mehr eingekriegt. Bocken, steigen, quietschen, piaffieren, zwischendurch kurz normal, dann gings wieder weiter, der Herr Tinker war nicht mehr zu beruhigen.
Dann kam ein kleiner Berg, dachte ich, da trabst jetzt hoch, vielleicht geht’s dann, ich wollte antraben, Tinker zieht sich zusammen, und lässt nen Mega Bocksprung und quietscht fröhlich vor sich hin.....das ganze dann 20 Minuten lang, ich hab gedacht ich schau mal wo ich galoppieren kann zum austoben, hab leider nix passendes gefunden und musste dann auch echt rum drehen, weil mich so meine Kräfte verlassen haben, ich konnte ihn echt kaum mehr halten.
Den Berg wieder runter....da ist er gnädigerweise „nur“ piaffiert. Bin dann heile daheim angekommen. Tinker war zufrieden und ich konnte kaum meine Arme mehr bewegen......denn das ist doch so ein Koloss.....der hat ein Hals, ein riesiger Muskelberg.....ich hatte echt keine Kraft mehr.

Normalerweise bin ich so was von Matt ja gewohnt, der ist beim ausreiten sehr zickig. Und ich wollte es mit ihm eigentlich so machen, das ich zur Vereinsanlage fahre (Aussenplatz) und da erst mal reite, und anschliessend dort ne Runde ins Gelände gehe wenn er sich bisl ausgetobt hat und diese Runde dann immer ausdehne, bis er kapiert das alles okay ist. Denn dort muss ich nicht den Berg hoch und runter so wie daheim, hoch komm ich ja, aber mit nem verrückten Pferd den steilen Berg wieder runter ist so ne Sache....
Tja, mit Gizmo werde ich das dann wohl genauso machen.......ich bin doch nicht lebensmüde.

Unmöglich echt. Tinker, die gutmütigen ruhigen.....ja ja ja.
Oder was würdet ihr tun?

Grüssle
Severine

[zaino]

1. Ja, die sind was jeckig derzeit, es ist relativ KALT, immer noch, aber trotzdem stehen sie tief im saftigen Gras, auf anständigen Höfen jedenfalls.

2. Wenn Du nur noch im Zügel hängst u. Dich über seinen Dicken Hals beschwerst, zuhause ablongieren, Bocksprünge rauslassen, u. basic work machen für bessere Rittigkeit.

[Severine]

Zaino, ich häng nicht im Zügel, ich geh immer am langen Zügel ausreiten, nur wenn er rumbockt muss ich ja wohl die Zügel aufnehmen.
Beim longieren, reiten in der Halle/Platz macht er so was übrigens nie, da ist er ein ganz normales Reitpferd. Und: das Pferd ist rittig und ist solide und gut ausgebildet.

[geolina]

hallo,

kraft haben die zur zeit alle und die muss eben irgendwo raus. also am besten täglich zum pferd .

aber wenn ihr da so einen steilen berg in der nähe habt, warum nicht nutzen? daheim (so es geht) ablongieren, evtl. kannst du dir dann die ganze bockigkeit sparen, aber zumindest 10-15min führen, so dass er schon mal warm ist. dann ab zum berg, wenn er zickt, dann wird der eben hochgaloppiert, wenn nicht, dann loben und ruhig ausreiten gehen. ach ja, das berghochgaloppieren kann man auch öfter machen, das sollte ihn abkühlen.

aber vorsicht, wenn du das gefühl hast, er zieht sich dadurch nur noch mehr auf, lieber abbrechen, es gibt auch pferde, die sich dann nur noch mehr reinsteigern. bei denen hilft dann tatsächlich nur die reitanlage und basisarbeit machen, bevor man einen bösen sturz oder überforderung im gelände riskiert.

und beim ausreiten nicht vergessen - so du irgendwie kannst die kampfspielchen (also er zickt rum, du hängst im zügel, er zickt mehr rum.....usw.) unterbrechen, zügel vor, loben (außer du würdest damit deine gesundheit riskieren). denn wenn ihr nur kämpft, dann kann er sich nie im kopf lösen und ruhiger werden.

alex

[Severine]

@Alex
Ich bin täglich im Stall, nur hab ich 3 Pferde, 2 bewege ich immer, und das dritte dann wenn die Zeit noch reicht, wobei das dritte ein Pony ist das ich nicht reite, also da beschäftige ich mich dann anderweitig mit.

Den steilen Berg das sind nur 10 m, aber der ist richtig steil, hoch kommen wir immer, nur wenn er so abdreht muss ich ja wieder da runter reiten, und das ist echt gefährlich, nachher haut es uns mal hin.
Da oben gibt es dann noch diverse Wege, aber die 3 besten, das sind so Schotterwege und er geht barfuss, also da kann ich ihn auch nicht hochrennen lassen.
Höchtens ich fahre wohin, das Gelände um unseren Aussenplatz ist besser, deswegen dachte ich zuerst auf den Platz und arbeiten und danach such ich mir dort dann noch einen geeigneten Weg. Das wär auch mir lieber, nachher passiert echt was blödes.

Ja und das Problem ist wirklich, da hast du recht, wenn ich ihn dann toben lasse (traben und galoppieren) dann ist er hinterher meistens noch mehr aufgeheizt vor allem wenn es dann nach Hause geht.

Das mit dem loben mache ich übrigens immer so, manchmal lasse ich dann auch die Zügel wieder ganz lang, weil ich denke, vielleicht kriegt er sich dann ein, dann kommt aber der nächste „Aussetzer“ und ich muss die Zügel wieder aufnehmen.

[terra]

Wieso denn den Berg hochgaloppieren? Schritt, hoch und runter und hoch und runter und......
Mach ich im Winter, wenn alles nur vereist ist im Nachbardorf auf der immer vortrefflich geräumten und gestreuten Strasse (16%Steigung).

Das Hippeln habe ich meine Blütern am Besten mit Ignorieren (lacher, klatscher an den Hals und Zügel lang) und der oben beschriebenen Bergarbeit wegerledigt.

Den Begriff "im Kopf lösen" find ich gut, Alex.

lg
ed

[terra]

Nochmal ich: Steiler Berg - und dann nur 10 m?
lg
ed

[Ronja]

Ja, ja die Ausreitkultur...warum tun Dir dann die Arme weh...resp. was möchtest Du hören? Nach rittig und solide ausgebildet hört sich das aber grad nicht so an, sorry to say! ..und 1:0 für Dein Pferd! ...und ein Pferd was sich mit kurzem Zügel schon rund festzeiht, ist erst recht gepannt wie ein Flitzebogen, was bocken und rumhopsen eher noch erleichtert. Besser EINEN Zügel kurz, Nase krumm, dann ist schluss mit lustig. Mit Nase am Steigbügel kann ein Pferd schlechter bocken und rumhopsen.
- Wie oft wird das Pferd im Gelände geritten?
- Wie oft davon allein?
- Wie war das nochmal mit dem Kraftfutter? ...evtl. doch ein bissi viel Power für zuwenig Arbeit?

...blöd, dass Du umdrehen musstest. Das nächste Mal würd ich mit nen Plätzchen suche, wo Du den Herrn gescheit beschäftigen kannst. Und wenns nur ein kleines Stücken Weg oder sonstwas ist, 5-5000 Trabvolten/ Achten mit Innen-Aussenstellung passen ÜBERALL hin. Du wirst sehen, der Herr Pferd wird in Kürze um Gnade flehen..."bitte bitte, lass uns entspannt ausreiten...ich möcht soooo gern wieder geradeausgehen" *fiesgrinz* ...und Du: nur nicht aufregen! Einfach so tun, als ob Du GENAU DAS im Gelände üben wolltest, evtl. noch ein Satz Seitengänge gefällig  
Rennen kann der doch auch auf der Wiese, oder? Ab und an habe die Viecher halt mal den Schalk im Nacken, DAS ist nicht das Problem...bloss wenn sie sich nicht mehr "einkriegen" das ist MEGA-unhöflich!
...hoppla, so viele neue Beiträge: hähäh, auch berghoch kann man wunderbar Seitengänge reiten

[Severine]

Naja vielleicht sind es auch 15 m, aber reite da mal einer mit einem bockenden Pferd hinunter, das ist wirklich total steil und echt dafür gemacht um auf die Nase zu fallen.

@Ronja
Was heisst denn bitte Ausreitkultur?
Ja hör mal, soll ich ihn etwa rennen lassen? Ich schrieb, das ich eigentlich immer am langen Zügel ausreite, nur gestern musste ich den Zügel permanent aufnehmen um ihn zu halten, weil er sonst abgedüst wäre. Ich hab gestern dann auch die Zügel lang – loben Methode ausprobiert, das ging 20 Sekunden, dann fand er was neues aufregendes.
Du glaubst ja wohl nicht, das egal welch solides ausgebildete Pferd, aufhalten lässt, wenn es sich dermaßen aufregt? Also ich kenn keins.
Und das mit dem Zügel, hatten wir gestern auch durch....alles probiert, Pferd war einfach nicht zu beruhigen gestern.
Er hat sich gestern einfach so dermaßen aufgeregt. Das sagt wohl herzlich wenig über die Ausbildung aus.

Ins Gelände gehen wir normalerweise 1-2x wöchentlich richtig, oder eben nach der Arbeit noch eine kleine Runde, aber das zähle ich dann eher weniger zum ausreiten dazu.
Wir waren selten alleine unterwegs die letzten 2 Jahre, kam aber gelegentlich auch mal vor und da ging es, lediglich auf dem Heimweg wurd er etwas flotter.

Kraftfutter gibt es gar keins, nur Karotten.

Ach ich hab übrigens nicht umgedreht, also ich bin dann so ne Schlaufe geritten auf den Weg zurück, hätt ich wohl auf der Stelle umgedreht dann hätt ich wohl gefehlt, das weiss er ja.

Das mit den Volten, wird bei meinem Pferd nicht funktionieren, er wird mich dann höchstens ganz präzise unterwegs absetzen. Mit solchen Sachen brauch ich dem nicht kommen.
Das einzige was hilft, in Ruhe üben und ignorieren. Nur werde ich das künftig vom Platz aus üben, da darf er dann vorher ordentlich arbeiten.

Dabei ist er sonst eigentlich das liebste Pferd das ich besitze, deswegen versteh ich das Theater eigentlich nicht.

[idgy]

Mmh Severine, wenn er sowas sonst wirklich nicht macht, dann schreit das meiner Meinung nach Arbeit! Und Arbeit kann so aussehen, wie Ronja das beschreibt, zirkeln, wechseln,  boegen reiten etc. Womit wir wieder beim solide ausgebildeten Pferd waeren. Warum setzt er dich ab, wenn er im Gelaende arbeiten muss???

Mein Pferd hatte im Winter auf dem beleuchteten Reitplatz auch schon mal lustige Ideen, da hat nur geholfen, diese Ideen strikt unterbinden und ihn ackern lassen und zwar richtig :-)

[Severine]

Nein, also das war jetzt das erste mal, das es so ganz krass war, vielleicht lags echt nur am Wetter. Keine Ahnung.
Er würde mich versuchen abzusetzen nicht weil er arbeiten muss/soll sondern weil er sich ungerecht behandelt fühlt, das ist bei ihm schon immer so. In seinen Augen, war das gestern wahrscheinlich vor Freude und Übermut, und somit hat er ja nix verbrochen.
Ich meine klar....er hat ja noch fröhlich gequietscht gestern, vor Freude.
Und mit anmotzen, oder strafen, erreicht man bei ihm in dieser Hinsicht halt nichts. Aber ehrlich gesagt habe ich das bis jetzt auch nie grossartig müssen. Weil er immer brav war (klar ein Erschrecker etc. hat jedes Pferd mal).
Ich hoffe ja, das das gestern nur am Wetter lag. Trotzdem werde ich das lieber nächstes mal lieber am Aussenplatz testen, ohne diesen Berg.

[idgy]

Nein nicht anmotzen und strafen sonder beschaeftigen durch gesunde Arbeit = Ablenken und auf andere Gedanken bringen.

Sorry, ich sehe das mit der Freude und dem Uebermut etwas anders. So wie du es in deinem ersten Beitrag beschreibst klingt das ganze doch schon recht heftig und da muss ein Pferd meiner Meinung nach lernen, dass es mit so einem Verhalten nichts erreicht. Ich persoenlich wuerde dem halt mit Arbeit begegnen. Es spricht ja auch nichts dagegen generell im Gelaende mal ein bisschen arbeiten zu lassen, damit der Herr sich nicht ungerecht behandelt fuehlt, wenn du Arbeit dann mal als Mittel zu mehr RUhe und Gelassenheit einsetzt.

[Severine]

Das ist mir schon klar.
Nur, es ist nicht jedes Pferd gleich und das funktioniert auch nicht bei jedem Pferd.

[idgy]

Also Arbeit hat schon vielen Pferden geholfen. Siehe auch Terras Beitrag, schoen im Schritt den Berg rauf und runter, das macht ihn bestimmt muede.

Ansonsten Severine verstehe ich nicht ganz was du hier erreichen willst, wenn alle Tipps und Ratschlaege die kommen, sowieso nix sind, weil ja jedes Pferd anders ist?

[Severine]

In meinem ersten Beitrag stehen die 2 Fragen. Ich wollte mich nur austauschen, und ob andre Pferde auch so witzig unterwegs sind gerade.

Aber das ist typisch Agrarforum. Alles und jedes wird angezweifelt, die Ausbildung in Frage gestellt usw.

Die Tipps sind im allgemeinen nicht schlecht, aber wenn ich doch schreibe das und jenes habe ich schon probiert und es bringt nix, dann heisst es auf einmal, man würde alle Tipps ausschlagen, das ist auch nicht in Ordnung.