Autor Thema: Passanten füttern ständig die Pferde oder werfen Reste über den Zaun  (Gelesen 10263 mal)

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Offline BubblesTopic starter

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Unser Stall hatte zur beginnenden Weidesaison eine neue Koppel dazu gepachtet, weil noch einige Einsteller aufgenommen wurden. Diese Koppel liegt nun halbwegs im Dorf und dicht an einem Gehweg. Eigentlich ist sie mit einem Holzzaun umzäunt, wir haben aber trotzdem einen Stromzaun zur Sicherheit gezogen.
Das Problem ist nun folgendes:
Seit Beginn der Weidesaison haben wir diverse Dinge gefunden, die offenbar zu den Pferden geschmissen wurden, in der Hoffnung sie würden es fressen. Angeschimmelte Möhren, total braune Äpfel, Pizzaränder, und auch Käsebrötchen. Bisher waren wir immer schnell genug und haben den Mist weggeholt, bevor die Pferde es gefressen haben.
Vor einer Woche hatte ein Wallach aus der Weidegruppe eine Schlundverstopfung, weil Leute "das liebe Pferdchen" mit weichem Brot gefüttert hatten.

Ich weiß nicht ob es die Omas mit ihrem Betüddel-Wahn sind, oder Kinder oder sonst wer.
Meine Stute hat sich das Betteln extrem angenommen, seit sie auf der Weide steht. Alles was ich an Erziehung auch nur ansatzweise mit ihr jeden Tag wieder aufbaue, ist am Nachmittag schon wieder für die Katz.
Es nervt und macht auch richtig wütend!

Meine Frage ist nun, was können wir tun, um das ungewollte Füttern zu verhindern, womit wir rechtlich gesehen immer noch auf der sicheren Seite sind? Mit den Leuten reden hat nicht viel gebracht, viele betrachten die Tiere als Allgemeingut, das jeder anfassen darf.

Offline Frau Peh

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Doppelten Zaun ziehen? So dass zumindest nicht mehr direkt aus der Hand gefüttert werden kann? Oder (auf lange Sicht) eine stachelige Hecke pflanzen? Brombeer oder sowas ähnlich schnell wachsendes?
Rechtliche Maßnahmen machen halt immer erst dann Sinn, wenn du jemand inflagranti erwischen kannst. Verbotsschild habt ihr ja wahrscheinlich schon (gibt ja so schöne, wo das in netter Art draufsteht, dass Pferde dann krank werden oder Futterstreitigkeiten aufkommen etc...)

Offline BubblesTopic starter

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Ein Schild haben wir schon, oder besser gesagt mehrere. Diese Version ist mittlerweile schon größer und schon fast nicht mehr zu übersehen.... den Zaun werden wir dann wohl das zweite Mal ziehen.... an die Brombeeren oder so hab ich auch noch gar nicht gedacht... werde ich aber auf jeden Fall vorschlagen.

Wenn wir jemanden in flagranti erwischt haben, was für Möglichkeiten hätten wir denn dann? Ich weiß auch gar nicht, unter was sowas laufen würde. Weil meine Befürchtung ist, dass viele das von der gleichen Seite sehen. ("Schadet doch dem Pferd nicht wenn man mal was füttert") Das Kinder auch auf den Tieren Unterricht bekommen und dadurch auch verängstigt werden durch wild nach Leckerlie suchende Pferde bedenken die nicht. Obwohl wir es mittlerweile auch schon auf die Schilder geschrieben haben.

Dominachen

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Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es den Passanten peinlich ist, dass sie die Pferde trotz Verbotsschild gefüttert haben. Wir haben die Personen dann immer in Gespräche verwickelt, in denen wir denen klar gemacht haben, dass es gesundheitsschädlich ist und dass die Tiere daran auch sterben können. Meist hat man diese Leute nicht mehr am Zaun mit Futtertüten gesehen.
Man kann den Leuten ja auch anbieten, dass sie mit hartem Brot oder Möhren erscheinen und füttern, wenn der Besitzer dabei ist. Dann könnten sie die Tiere ja vielleicht mal ohne Zaun streicheln!  8)

Einen zweiten Zaun oder Büsche wären auch Ratsam. Allerdings  Brombeeren wuchern schnell und werden zur Plage! (Spreche aus Erfahrung, habe am Wochenende stundenlang Brombeersträucher aus einer Weide entfernt! )




Offline Gunni

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So etwas ist extrem lästig und gefährlich  >:(

Eventuell noch dazuschreiben, dass die Koppel Videoüberwacht wird und Zuwiderhandlungen strafrechtlich verfolgt werden *übertreib*. Vielleicht schreckt sowas ja ab.
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“Mich beschleicht Verwirrung, die die Grenze zum Wahnsinn stürmt.”  Sin City

Offline Bantu

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Schwierig.

Ich würd auch einen zweiten Zaun ziehen und zwar ein gutes Stück vom äußeren Zaun weg, damit auch das Werfen von "Leckereien" :P erschwert wird.

Außerdem könntet ihr einen Haken am Zaun befestigen und daneben ein Schild, worauf steht, dass hier Tüten mit trockenem Brot, Äpfel, Karotten etc. hingehängt werden können (nochmals mit Erklärung, warum diese nicht direkt gefüttert werden sollen). Ich war mal in einem Stall, in dem dies wenigstens halbwegs funktioniert hat.

Offline Beppa

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Wie sieht denn der Zaun derzeitig aus? Evtl. könnte man ihn ja etwas Höher (1,50 oder 1,70 m) machen und die Abstände (ca. 30 cm) zwischen den Leitungen verkürzen. Somit ist es schon mal schwieriger durchzufassen. Außerdem noch ein Schild dran, dass das nicht nur ein normaler Stromzaun ist sondern mit stärkerem Strom. Käme allerdings auf die Machbarkeit und die Kosten an.

Und dann halt noch im Abstand von 2 m einen 2. Zaun für die Pferde.
« Letzte Änderung: 16.05.06, 08:44 von Beppa »

Offline BubblesTopic starter

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Scheinbar ist das den Leuten bei uns gar nicht peinlich....

Wir setzen uns am Freitag wieder zusammen, vorher klappt es zeitlich beim SB nicht und dann wird beratschlagt was wir tun werden...
Bei der Tüte für Möhren und trockenes Brot befürchte ich, dass auch Pizzaränder, Dönerbrote und Burgerbrötchen drin landen und diverses anderes Zeug...  :-\

Regt mich total auf dieses "aber-ist-doch-nur-ein-stück-brot".... hat bei dem Wallach ja schon ausgereicht...

Offline Sandra SA

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Bubbles, aber solange dieses Zeug erstmal in der Tüte ist, kann man das ja noch aussortieren.

Ich habe heute von der Idee das erste Mal gehört und bin eigentlich ganz angetan.
Women and cats will do as they please,
and men and dogs should relax and get used to the idea

Offline BubblesTopic starter

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Auch wieder wahr..... einen Versuch ist es auf jeden Fall wert!

die_rabe

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Wir haben unsere Winterkoppel auch an einem Fahrradweg. In der Übergangszeit (später Herbst, Frühjahr) sind dann leider auch immer viele Leute da. Wir haben die ausführlichen 'Nicht Füttern Schilder' bei uns hängen, haben den Leuten aus dem Dorf gesagt, dass sie bitte nicht Füttern sollen und ihnen unsere Adresse gegeben (seitdem hängt alle paar Tage ne Tüte mit Brot am Hoftor *freu*), die Nachbarskinder sind zum Glück relativ vernünftig. Unser Problem ist der Durchgangsverkehr. Und dagegen helfen die 'bekehrten' Nachbarn, Dauerzaungäste, Dorfbewohner .. Mir kam mal, auf dem Weg zur Koppel, ein sehr aufgeregter Nachbar entgegen, der eine Mutter zusammengestaucht hatte, deren Kind unsere Pferde mit abgezupften Gras füttern wollte. Solche Nachbarn lob ich mir doch!! Ein weiteres sehr wirksames, wenn auch aufwändiges Mittel sind häufige und unregelmäßige Besuche auf der Koppel. Ich bin zwischen 7 und 23 Uhr, je nachdem wie ich die Fütterungen und das Reiten lege auf der Koppel anzutreffen .. da erwischt man schon einige Leute im Ansatz.
Ganz eindämmen wird man das Problem allerdings wohl nie können.

Offline BubblesTopic starter

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Mir graut ja noch vor diesen Sonntags-Touristen... Oma und Opa mit der der Klorolle unter dem gehäckelten Mützchen... die dann Stullen an Ponys und anderes Getier verteilen.
("Guck ma' Heinz, das Pony frisst sogar Mettbrötchen!" O-Ton aus dem letzten Jahr bei bekannten die ein paar Shettys auf einer ähnlichen Koppel haben  ::) )

Offline Grittlly

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Wir haben die ausführlichen 'Nicht Füttern Schilder' bei uns hängen, haben den Leuten aus dem Dorf gesagt, dass sie bitte nicht Füttern sollen und ihnen unsere Adresse gegeben (seitdem hängt alle paar Tage ne Tüte mit Brot am Hoftor *freu*), die Nachbarskinder sind zum Glück relativ vernünftig. Unser Problem ist der Durchgangsverkehr. Und dagegen helfen die 'bekehrten' Nachbarn, Dauerzaungäste, Dorfbewohner .. Mir kam mal, auf dem Weg zur Koppel, ein sehr aufgeregter Nachbar entgegen, der eine Mutter zusammengestaucht hatte, deren Kind unsere Pferde mit abgezupften Gras füttern wollte. Solche Nachbarn lob ich mir doch

Da hat Rabe recht. Die Leute wollen ihren Kindern ja etwas gutes tun und ihnen Tiere näher bringen. Viele denken sich, wenn sie dann abgerissenes Gras oder Sachen geben von denen sie wissen, dass sie nicht direkt schädlich sind, ist es in Ordnung. Ich würde auch versuchen einzelne Fütterer abzufangen und sie einbeziehen. Erklär es ihnen direkt, warum auch Sachen die Pferde sonst fressen, schädlich sind. Biete ihnen an, wenn du da bist, sie dir beim füttern oder putzen helfen können, oder sie ihnen dann etwas geben dürfen. Sie wollen den Tieren ja eigentlich was gutes. Nach dem Motto, Möhren sind doch nicht schädlich oder die fressen doch den ganzen Tag Gras, dann kann ich ihnen doch auch welches geben. Bevor ich trockenes Brot usw. weg werfe gebe ich es doch lieber den Tieren. Viele denken nicht weiter. Es ist doch süß, wenn die Pferde ankommen und wollen etwas. Zeig ihnen die Gefahren auf und bitte einige dann sie auch auf andere achten. Zieh sie in die moralische Verantwortung.

Wenn du jemanden einbeziehst und den Pferden passiert mal was, bist du bestimmt dankbar wenn sie dich informieren. Wenn du an härtere Sanktionen greifst, schadet das oft mehr als es nutzt. Du bist ja nicht dauernd da und keiner kennt jeden.

Offline Fah

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Wenn Du Leute mit Kindern auf frischer Tat ertappst, biete den Kindern giftig aussehende Bonbons an. Du wirst sehen, wieviele Eltern skeptisch reagieren. Ist ein guter Aufhänger, um die Eltern in ein Gespräch über die korrekte und kontrollierte Ernährung zu verwickeln. Wobei sich Kinder eher aufklären lassen als die Erwachsenen.
Wie hat doch mal ein Onkel zu einer Familie gesagt, die unbekümmert quer durch die schnittreife Wiese eines Bauern spazierte: "Ich komme ja auch nicht zu Ihnen nach Hause und latsche über Ihren Frühstücksteller!".
Ein Pferd macht den Tag länger, die Nacht kürzer, das Konto leerer, die Nerven blanker und die Klamotten schmutziger.
Aber es macht auch dein Herz größer, deinen Geist weiser, den Charakter stärker, deinen Horizont weiter, die Zukunft hoffnungsvoller und dein Leben reicher.
Autor unbekannt

Offline Mirax

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..und noch ein Schild dazu:
 Bitte die Pferde nicht füttern - wir füttern auchnicht ihre Kinder!

LG
Mirax