Oh, super, endlich kommt hier mal Schwung rein! Danke für die vielen Antworten.
Und wenn du versuchst, einfach einen Tick nach außen (in Bewegungsrichtung) zu sitzen?
Das finde ich persönlich unlogisch und daher würde es mich vermutlich mehr Konzentration kosten, als Nutzen bringen.
Wenn das erst neuerdings auftritt, spricht das in meinen Augen aber eher nicht für einen Reiterfehler. Obligatorische Fragen: Zähne angeschaut? Passt der Sattel? Blockade? Wie läuft das Pferd an der Longe? Wie auf der Weide/Paddock?
Zähne wurden vor einem halben Jahr gemacht und sind am Freitag wieder dran (beide Male Spezialistin), Sattel wurde erst vor einem Monat gepolstert. Kann doch trotzdem ein Reiterfehler sein, oft schleicht sich so etwas ja langsam ein. Pferd läuft momentan sehr locker, hat viel Energie und schwingt von Kopf bis Fuß, also nicht hälzern oder hakelig. Wenn ich allerdings das SH an der Hand übe, verwirft er sich auch schon manchmal, obwohl ich den Kopf nur über den mittleren Ring des Kappzaumes dirigiere (also keine Zügel). Ganz freies Übertreten auf Körpersprache hingegen geht ohne Verwerfen.
Zum Sitzen: Naa jaaa, mag ja sein, dass das Innen-Sitzen gerad "out" ist, allerdings kenne ich es aus den Sitzschulen (von Dietze, Meyners) so, dass man automatisch innen sitzt, wenn das äußere Bein verwahrend liegt.
Ich gehe eigentlich davon aus, automatisch innen zu sitzen. Ich mache es nur nicht bewusst, weil ich dann sofort in der Hüfte umknicke, weil ich zwanghaft versuche, innen zu sitzen
Aber von meiner Hilfengebung her würde ich eh vermuten, dass ich innen belaste.
Außerdem, wie treibst du mit dem Innenschenkel? Bei mir fühlt sich das an wie, ich treib das innere Hinterbein rein, ich zieh das äußere (mit Gewicht, bzw mit in den Steibgügel treten) raus usw
So wie du fühle ich das nicht, ich spanne einfach durch vermehrtes Austreten des inneren Bügels die Wade an (und sitze dadurch sicher auch vermehrt innen) und komme dadurch automatisch besser ans Pferd, muss daher eigentlich kaum aktiv nachtreiben, allein die Spannung in der Wade reicht eigentlich. Und ich versuche so wenig wie möglich den Fluß zu stören, sodass ich automatisch in den wechselseitigen Takt der Hinterbeine komme und das jeweils vorschwingende Bein mit einem leichten Impuls verstärke. Diesen Takt habe ich eigentlich sicher raus und kann damit durch den Einsatz des jeweiligen Schenkels Abstellung, Versammlung und Begrenzung der Hinterhand gezielt korrigieren.
Mit dem Sitz einen Impuls in Bewegungsrichtung... hm, werde ich mir merken, aber das ist sicher so eine Gefühlssache, weiß nicht ob ich das auf die Reihe bekomme.
Tüpfel, ich glaube damit könntest du Recht haben. So differenziert habe ich das ehrlich gesagt nie betrachtet. Ich lege zwar quasi automatischen den Außenzügel an den Pferdehals an, wenn ich SH reiten will, aber das nach-innen-Führen der inneren Hand habe ich noch nicht wirklich gemacht, zumindest nicht bewusst. In den Traversalen neige ich sogar dazu, die innere Hand über den Mähnenkamm statt nach innen zu führen, weil es sich für mich im Sitz komisch anfühlt. Wenn ich mich dann bewusst im Oberkörper in Bewegungsrichtung drehe, kommt die innere Hand auch wieder nach innen. Vielleicht ist das auch das Übel im Schulterherein?
Ich glaube, mit der direkten und indirekten Zügeleinwirkung herum zu experimentieren, wird unsere Aufgabe für die nächsten Wochen
ich bin schon gespannt, welche Feinheiten in der Abstimmung diese neue Erkenntnis bringen wird.
Das Verschieben der Schulter habe ich bis vor Kurzem noch gar nicht isoliert betrachtet und mir keine Gedanken darüber gemacht. Schulterkontrolle bestand für mich bis dahin nur daraus, zu verhindern dass das Pferd über die äußere Schulter davon läuft. Seit kurzem mache ich da einige Übungen im Schritt, die mir schon viel geholfen haben, Ursache und Wirkung zu begreifen, aber ich habe sie noch nicht in meine alltägliche Arbeit einbezogen.
Meinst du mit "gerade gebogen" gerade gerichtet und gebogen?
Zum Zirkelbild, ich behalte also das Bild im Kopf, dass die Hinterhand der ursprünglichen Zirkellinie folgt und die Vorhand abhängig davon je nach Wunsch nach innen geführt und abgestellt wird?
Das Feststellen des Außenzügels rührt sicher noch von dem Problem, dass das Pferd bei zu wenig Kontakt nach innen drängelt/abwendet.Wie kann ich das verhindern, wenn ich wirklich nur über seitwärts weisende Zügelhilfen die Schultern verschiebe? Oder dürfte das gar keine Auswirkung auf die Bewegungsrichtung haben?
Das Schulterbild halte ich bei der nächsten Übung im Kopf! Da muss ich echt umlernen! Danke!