Autor Thema: Jakobskreuzkraut  (Gelesen 135504 mal)

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Offline SilverRoper

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Re: Jakobskreuzkraut
« Antwort #15 am: 15.02.06, 23:08 »
Hi

ich hol das nochmal hoch.

Also, wie ich schonmal geschrieben habe.........wir haben das Zeugs immer noch auf der besagten Weide.
So wie es aussieht.....steht nur das Zeug da.
Nun soll da mich der chemischen Keule gearbeitet werden, da der Versuch es mit PERLKA zu killen, nicht gefunzt hat.
Der Dünger ist aber auch zu spät ausgestreut worden...so irgendwann im Mai.

Wenn in diesem Jahr gespritzt wird, wann sollte das sein?
Wenn die Blättchen kommen und das Gift aufgenommen werden kann?

Diese Weide besteht aus 2 Hälften. Eine ist stark befallen, die andere hat nur wenige Pflanzen die man ausbudeln kann.
Die schlimme Seite wird also gespritzt, was ist denn dann mit der Nutzung der anderen Seite?
Sollte man dort ebenfalls keine Pferde drauf stellen?
Oder reicht ein größerer Abstand?

Leider kenne ich mich mit Giften nicht aus.... :-\
Ein Freund von dem Zeug bin ich aber auch nicht  ;)

Silver

Offline Bueffelchen

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Re: Jakobskreuzkraut
« Antwort #16 am: 16.02.06, 07:40 »
Bei Jakobskreuzkraut halte ich ausrupfen immernoch für die beste und wirkungsvollste Bekämpfung! Ich hab auch einiges auf meinen 4,5 Hektar... rupfen dezimiert am Besten- und ich brauche die Pferde nicht runternehmen!

Offline duddi

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Jakobskreuzkraut
« Antwort #17 am: 28.06.06, 15:09 »
Hallo, ich habe zu meinem Entsetzen auf unserer Pferdeweide das hochgiftige Jakobskreuzkraut entdeckt. Hat schon jemand Erfahrung mit der Bekämpfung? Bin sehr dankbar für Tipps *panikhab*
Schöne Grüße
Gabi

Offline Bantu

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Re: Jakobskreuzkraut
« Antwort #18 am: 28.06.06, 15:13 »
Duddi, eine Box zu diesem Thema gibt es jeden Sommer.  ;)

Wir haben das Zeug auch auf den Koppeln, sehr zu meinem Missfallen.  >:( Unsere fressen es zum Glück nicht, aber bei sehr jungen Pferden besteht diese Gefahr durchaus. Außerdem verdrängt es die guten Kräuter und Grasarten. Bekämpfung ist schwierig. Ich rupfe so viel wie möglich raus, aber trotzdem ist es auf diese Art nicht wirklich in den Griff zu kriegen. Das geht wohl nur mit chemischer Keule.

Offline duddi

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Re: Jakobskreuzkraut
« Antwort #19 am: 28.06.06, 16:18 »
Oh, ich wusste gar nicht, dass das Zeug hier schon länger ein Problem darstellt. Habe nur Berichte aus der Schweiz gesehen. Wie stellst du denn sicher, dass dein Heu damit nicht durchseucht ist? Es sollen ja schon viele Tiere daran verendet sein.  ???

Offline Bantu

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Re: Jakobskreuzkraut
« Antwort #20 am: 28.06.06, 16:21 »
Von unseren Koppeln wird kein Heu gemacht und die etwas weiter entfernte Heuwiese ist glücklicherweise bisher von einem Befall verschont geblieben. Ist das JKK eigentlich auch in getrocknetem Zustand giftig? Da bin ich jetzt nämlich überfragt.

Offline Halifax

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Re: Jakobskreuzkraut
« Antwort #21 am: 28.06.06, 22:04 »
Ja, es ist im Heu auch noch giftig.
Frisch gehen die Tiere auch normalerweise nicht dran. Hab das Mistzeug seit Jahren auf meiner Weide. Ich reiße fleißig aus, aber da der Nachbar das nicht auch macht, habe ich jedes Jahr aufs Neue einen Kreuzkrautacker. :-X
Dieses Jahr habe ich vor der Blüte mulchen lassen, am Rand reiße ich halt mit der Hand aus.
Das Zeug ist ja leider 2- jährig, und die Rosetten vom ersten Jahr bekommt man nicht raus.
Was für eine chemische Keule gibt es denn, die das Zeug vernichtet? Habe bisher noch nichts dazu gefunden.

Offline Bantu

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Re: Jakobskreuzkraut
« Antwort #22 am: 28.06.06, 22:08 »
In der letztjährigen Jakobskreuzkraut-Box wurde Round-up empfohlen. Das ist aber sicherlich genauso mühsam wie ausrupfen.

Offline Nattrun

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Re: Jakobskreuzkraut
« Antwort #23 am: 28.06.06, 22:48 »
Man findet JKK im Heu - sieht sehr charakteristisch aus auch im trockenen Zustand. Auffällig sind die robusten lilafarbenen Stengel, meist hängen oben noch diese kleinen, scharfkantigen Blätter dran.

Ich hab meinen vorletzten Heulieferanten geschasst, weil ich das Zeug in meinem Heu entdeckt hab - Recherche förderte JKK zutage - keine Ahnung, wieviel unsere zwei davon probiert hatten. Der Heulieferant wurde frech, ich wäre die erste Pferdebesitzerin, die sich deswegen beklagt und ich solle mich nicht so anstellen  :o
Vielen Bauern ist überhaupt nicht klar, was sie da für ein Langzeit-Napalm auf ihren Wiesen stehen haben. Ihre Ignoranz regt mich am meisten auf.

In Köln sind vor zwei Wochen zwei Pferde an JKK-Vergiftung eingegangen, zwei weitere Pferde kämpen noch um ihr Leben.

JKK ist kein Peanut, sondern eine echte Gefahr.
Wen kein Bangen mehr beschwert,
frei von hinnen reitet.
Heil führt ihn auf seinem Pferd,
Glück die Zügel leitet.
(Bischof Jón Arason, 1550)
 

Offline Halifax

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Re: Jakobskreuzkraut
« Antwort #24 am: 29.06.06, 08:55 »
Nattrun, wo in Köln denn? Bin ja an der rechtsrheinischen Seite.
Haben die das im Heu gefressen? Oder frisch?
Meine haben es GsD bisher verschmäht und mein Heubauer hat es auch nicht auf seinen Wiesen. (noch)

Offline duddi

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Re: Jakobskreuzkraut
« Antwort #25 am: 29.06.06, 15:46 »
Hallo, schönen Dank für die Info's erstmal. Werde mit meiner SB darüber reden. Ich denke, dass sie das Zeug auch noch nicht kennt, sonst hätte sie es bestimmt schon ausgerupft. Hoffentlich breitet es sich jetzt nicht aus, unser Heu kommt alles aus unmittelbarer Nähe  :-\

Offline Mysli

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Re: Jakobskreuzkraut
« Antwort #26 am: 07.08.06, 16:44 »
Jakobskreuzkraut wird meistens von den Pferden im frischen Zustand nicht gefressen, aaaber wenn die Pflanze gemäht wurde und neu austreibt, schmecken die jungen Triebe weniger bitter. Junge Pferde oder Pferde auf Magerweiden gehen dann manchmal auch an die Pflanzen auf der Koppel und fressen sie.
Im trockenen Zustand ist Jakobskreuzkraut leider nicht mehr bitter und die Pferde bekommen es nicht mit, wenn sie es im Heu haben. Es ist hochgiftig und führt sehr schnell zu starken Leberschäden. Die betroffenen Pferde können in der Regeln nicht mehr gerettet werden.

In der Schweiz ist man diesbezüglich schon hellhöriger geworden. Bei uns in Deutschland gibt es leider noch viele "Heumacher", die gar nicht wissen wo von man spricht, wenn man das blöde Kraut erwähnt.

Heu kaufen wird damit zu einer Sache des Vertrauens...  :-\

winston

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Re: Jakobskreuzkraut
« Antwort #27 am: 08.08.06, 09:18 »
Ich würde mich nicht drauf verlassen, das JKK von den Pferden verschmäht wird. Eine Bekannte aus England sagte mir, auf einer Weide in Somerset wären 5 Pferde verendet, die JKK scheints mit schmackhaften Kräutern "verwechselt" hatten :o Auch bei unseren Exmoors habe ich beobachtet, wie sie an das Zeugs rangehen wollten. Wenn Pferde irgendwelche Pflanzen nicht kennen, dann ist die Gefahr sehr groß, dass giftige Pflanzen doch gefressen werden. Dies Erfahrung haben wir auch mit einem Pony gemacht ,der versehentlich Robinie gefressen hatte. Auf dem Exmoor kommt die Scheinakazie nicht vor, daher konnte Jack sie nicht einordnen. Nun liegt er auf der Weide, in Form von Asche....
Ich checke die Weidestücke gründlich ab, bevor ich die Pferde drauflasse. Leider sind die Landwirte in unserer Nachbarschaft höchst nachlässig mit JKK, es wächst und gedeiht allerorten bestens.

beachy

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Re: Jakobskreuzkraut
« Antwort #28 am: 12.08.06, 19:16 »
Hallo ,

 meine Weiden sind leider auch betroffen von diesen Teufelzeugs !!

Wußte erst gar nicht was für ein Kraut das ist ,
selbst meinen Heubauern war es unbekannt   :o !! Er hielt es für unbedenklich  :o !


Instinktiv rupfte ich es aber trotzdem raus , gottseidank !!

Nur durch Zufall fand ich jemanden der erklärte das dieses Jakobskreuzkraut von hoher Giftigkeit ist , selbst im trockenen Zustand . 

Fotos im Internet von der Blüte des JKK habe ich jede Menge gefunden nur von der Jungpflanze nicht , deshab habe ich  mal einige Detailfotos beigefügt .
 Ich finde die Farbe des  Stengels  sehr auffällig , das hat Erkennungswert !
Auch der Geruch ist sehr unangenehm !

Und das schlimme ist : das Zeugs gibts auch noch zu kaufen als Blume !! >:( Hab es beim Baumarkt in der Gartenabteilung gesehen als Zierpflanze fürs Beet !! Kein Wunder das es immer mehr von dem Zeug gibt !!

Gruß Beachy








Offline Viki

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Re: Jakobskreuzkraut
« Antwort #29 am: 13.08.06, 17:24 »
Ich glaube nicht, dass die Baumarktpflanze die Wildart ist - ist zwar keine Garantie für Auswilderung...

Wo sind denn die Fotos? ich seh nix...