Autor Thema: Wurmkuren  (Gelesen 24322 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Offline Aleike

  • Bewohner
  • *
  • Beiträge: 3.153
  • Geschlecht: Weiblich
Re: Wurmkuren
« Antwort #15 am: 15.03.06, 11:51 »
Moxidectin wirkt länger als Ivermectin.  Der Wirkstoff ist glaub ich in Equest ( ob nun Equest oder Eraquell Moxidection enthalten, kann ich mir nie merken, sorry).
...
Und überlegt man, wie viele Pferde heutzutage allergisch sind, und das trotz der besseren Haltung. Überlegt mal, früher standen die Pferde sooo viel mehr im Stall, und heutzutage kommen alle raus und sind trotzdem Stauballergiker.
...
Meiner Meinung nach ist es besser, etwas seltener zu entwurmen (teilweise wird ja schon 5-6mal jährlich entwurmt) aber dafür leicht überzudosieren.

Genau, Equest wars!

4x nennst Du also "seltener"? Ich kenne überwiegend nur Leute, die 4x "viel/zu viel Gift" nennen.  :-\

Vielleicht hat man Allergien früher nur nicht als solche erkannt/benannt. Dämpfigkeit z.B. kennt man doch schon seit Urzeiten, und das ist doch eigentlich nix anderes als eine chronische Bronchitis durch Heustaub etc., oder? Nur wurde ein dämpfiges Pferd damals nicht gepäppelt und gepflegt, sondern entsorgt.
« Letzte Änderung: 15.03.06, 11:53 von Aleike »
Man darf nicht sagen: "Was, du Mistvieh, du willst nicht?" Sondern: "Entschuldige, mein Tier, ich werde schon noch dahinterkommen, wie ich es lerne, dich peu à peu auf den rechten Weg zu führen." (Udo Bürger)

Offline Eva

  • Moderatoren
  • *
  • Beiträge: 3.285
Re: Wurmkuren
« Antwort #16 am: 15.03.06, 11:55 »

4x nennst Du also "seltener"? Ich kenne nur Leute, die 4x "viel/zu viel Gift" nennen.  :-\


Hmm, mittlerweile gibt es eine Menge Leute, die das als absolute Untergrenze ansehen. Und da unsere Koppeln leider nicht abgeäppelt werden, ist dreimal sicher zu wenig. Ja, schwierig das...
Ich bin wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)

Offline Aleike

  • Bewohner
  • *
  • Beiträge: 3.153
  • Geschlecht: Weiblich
Re: Wurmkuren
« Antwort #17 am: 15.03.06, 11:59 »
Ich seh das auch so, 4x ist für mich unbedingt nötig. Wenn ich mein Pferd in Eigenregie hielte, würde ich auch vielleicht noch mehr entwurmen, um auf der sicheren Seite zu sein. Aber da ich ja auch mit den stallweiten Wurmkuren abstimmen muss und die Mehrheit schon bei 4x aufschreit, ist mir das zu kompliziert. Leider wird unsere Weide nicht regelmäßig abgeäppelt, nur gelegentlich entmistet.
Man darf nicht sagen: "Was, du Mistvieh, du willst nicht?" Sondern: "Entschuldige, mein Tier, ich werde schon noch dahinterkommen, wie ich es lerne, dich peu à peu auf den rechten Weg zu führen." (Udo Bürger)

Sky

  • Gast
Re: Wurmkuren
« Antwort #18 am: 15.03.06, 12:56 »
Hätte mal ne allgemeine Frage. Bestimmte Wurmarten sind resistent gegen ein Mittel, oder allgemein "Ungeziefer" (Landwirtschaft oder was auch immer). Wenn man dieses Mittel z.B. jahrelang (jahrzente?) nicht mehr gibt und stattdessen anderes Mittel, ist es dann so, daß diese Mittel später dann wieder wirken, oder wie lange bleiben die "unliebsamen Gäste" resistent?

Offline Ingrid

  • Mitglied
  • *
  • Beiträge: 415
  • Geschlecht: Weiblich
Re: Wurmkuren
« Antwort #19 am: 15.03.06, 13:09 »
Liebe Calvin  ;)
Ja, ich würde dem Kater(hat er auch einen Namen ???) jetzt auch entwurmen. Denn man bedenke: Nach der Wurmkur ist vor der Wurmkur... soll heißen: Wenn ein Tier an einem Tag entwurmt wird, kann es sich am nächsten Tag schon wieder infizieren. Und Flubenol ist ein gute Katzen-WK. Sie wird gut vertragen und kann auch direkt ins Maul gegeben werden
Grüße an Deine Samtpfote   Ingrid



„Verstehen kann man das Leben nur rückwärts. Leben muss man es vorwärts.“

Offline Ingrid

  • Mitglied
  • *
  • Beiträge: 415
  • Geschlecht: Weiblich
Re: Wurmkuren
« Antwort #20 am: 15.03.06, 13:24 »
Hätte mal ne allgemeine Frage. Bestimmte Wurmarten sind resistent gegen ein Mittel, oder allgemein "Ungeziefer" (Landwirtschaft oder was auch immer). Wenn man dieses Mittel z.B. jahrelang (jahrzente?) nicht mehr gibt und stattdessen anderes Mittel, ist es dann so, daß diese Mittel später dann wieder wirken, oder wie lange bleiben die "unliebsamen Gäste" resistent?

Also, als ich vor ca. 20 J. meine Lehre in einer Pferdeklinik anfing, gab es Banmimth und Ivomec. Fertig! Und damals hat man die Pferde auch wurmfrei bekommen. Natürlich ist es gut, das heute eine viel größere Bandbreite an Wirkstoffen zur Verfügung steht. Ich denke, wenn man 4x jährlich entwurmt, müssen  4 verschiedene Wurmkuren langen. Eine Resistenz baut sich ja erst dann auf, wenn man über mehrere Male die gleiche Wurmkur gibt.
Ingrid



„Verstehen kann man das Leben nur rückwärts. Leben muss man es vorwärts.“

Sky

  • Gast
Re: Wurmkuren
« Antwort #21 am: 15.03.06, 13:40 »
Ja Ingrid, aber wie ist es, wenn sich ne Resistenz aufgebaut hat. Ist es so, daß diese sich nach Jahren wieder "zurückbilden" kann, also das Mittel wieder einsetzbar wäre. Ich meine ja jetzt nur generell. Es werden doch auch z.B. Gifte zur Ungezieferbekämpfung eingesetzt und die Tiere werden resistent (kommt evtl. auch auf die Lebensdauer der Tierarten an?).
« Letzte Änderung: 15.03.06, 13:44 von Sky »

Offline Ingrid

  • Mitglied
  • *
  • Beiträge: 415
  • Geschlecht: Weiblich
Re: Wurmkuren
« Antwort #22 am: 15.03.06, 13:54 »
Liebste Sky!
Also, wie das bei anderen Ungezieferwirkstoffen, angefangen mit Rattengift über Kakerlakenvernichter bis hin zu Bakterien/Milben/Pilzvernichtern etc. geht, da muß man schon einen Biochemiker befragen. Vielleicht findest Du hier im Forum einen, aber eigentlich hat das nichts mehr mit dem Thema Pferdeentwurmung zu tun.
Tschüß Ingrid



„Verstehen kann man das Leben nur rückwärts. Leben muss man es vorwärts.“

Sky

  • Gast
Re: Wurmkuren
« Antwort #23 am: 15.03.06, 14:03 »
Ups, wieso denn so garstig.
Es ging um die Wurmkur bei Pferden und um Resistenz!! Das mit dem Ungeziefer nebenbei war ja nur ein zusätzliches Beispiel. Da könnte ich ja bei jedem Beitrag im Forum sagen, frag doch den Hufschmied, frag doch den Arzt, oder frag doch den Reitlehrer. Außerdem musst Du ja nicht antworten, wenn Du nicht willst, oder es nicht weisst.



Offline Eva

  • Moderatoren
  • *
  • Beiträge: 3.285
Re: Wurmkuren
« Antwort #24 am: 15.03.06, 14:06 »
Sky, die Sache ist die: Resistenz bildet sich durch Auslese der unempfindlichsten Tiere. Oder es kann eine Unempfindlichkeit durch Mutation entstehen. Man kann schlecht voraussagen, wie lange man bei ein und demselben Mittel bleiben "muß", damit Resistenzen auftreten. Genauso kann durch Mutation die Resistenz (teilweise) verschwinden. Da Mutationen aber zufällig auftreten, kann man keinen Zeitrahmen angeben.

Oft wird empfohlen, die Würmer, die in einem Bestand auftreten, auf Resistenzen testen zu lassen. Ingrid wird sicher wissen, welche der Wurmkuren kaum noch wirken, weil die Resistenzen so häufig sind - aber manchmal wirken sie noch, und das kann man testen.

Übrigens: In der Schafzucht sind wohl Kombi-Wurmkuren in Mode, weil die angeblich Resistenzen verhindern.
Ich bin wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)

Offline Nattrun

  • reiten kann man die auch?
  • Mitglied
  • *
  • Beiträge: 1.396
    • www.dagmartrodler.de
Re: Wurmkuren
« Antwort #25 am: 15.03.06, 14:09 »
Ich vermute mal, daß sich Resistenzen gegen "Killermedikamente" (für Würmer) weitervererben - Erhaltungstrieb, Evolution.
Unsere TÄ verwendet auch nur noch Ivermectin und dieses Zeug, dessen Namen mir entfallen ist, weil alles andere für die Tüte ist.
Equimax, die Kombikur gegen Bandwürmer, ist ein ziemliches Hammermedikament, haben wir einmal gegeben, danach waren die Pferde zwei Tage arg malad, was man sonst nicht beobachten kann.
Würde ich nur noch geben, wenn ich wirklich Verdacht auf Bandwürmer hätte.

Calvin, das mit den Kombikuren versteh ich nicht - bei Equimax ist es doch so, daß das zweite Medikament Droncit ist, welches nur auf Bandwürmer wirkt, während Med. Nr 1 gegen Strongyliden etcpp wirkt. wie will ich mit sowas ne Resistenz gegen Droncit verhindern?? Oder versteh ich was falsch?
« Letzte Änderung: 15.03.06, 14:11 von Nattrun »
Wen kein Bangen mehr beschwert,
frei von hinnen reitet.
Heil führt ihn auf seinem Pferd,
Glück die Zügel leitet.
(Bischof Jón Arason, 1550)
 

Offline Lillebror

  • Mitglied
  • *
  • Beiträge: 345
Re: Wurmkuren
« Antwort #26 am: 15.03.06, 14:16 »
Sind nicht eher Unterdosierungen für Resistenzen verantwortlich? Wenn genug Wirkstoff da ist, sterben alle Würmer/Larven/Eier, also gibt's auch keine Resistenzen.
Wären wir unendlich, so wandelte sich alles.
Da wir aber endlich sind, bleibt vieles beim Alten.
B. Brecht

Sky

  • Gast
Re: Wurmkuren
« Antwort #27 am: 15.03.06, 14:28 »
Verstehe. Das mit dem Würmer die in einem Bestand auftreten auf Resistenzen zu testen, find ich ja auch interessant.


PS: Aber ich frag jetzt nicht, wie das bei einem großen Bestand ist, ob Kot von jedem Pferd mehrere Tage genommen wird und ob aus jedem Haufen mehrere Würmer getestet werden; da manche Würmer evtl. kurz vorher neu hinzugekommenen sind und andere schon länger im Körper sind  ;D


Offline Aleike

  • Bewohner
  • *
  • Beiträge: 3.153
  • Geschlecht: Weiblich
Re: Wurmkuren
« Antwort #28 am: 15.03.06, 14:44 »
Dann antworte ich auch nicht, einfach Wurmkur drauf und gut is. ;)

Mit der Antibandwurmkur hat sich das so ergeben, dass eine ein Einstellerin Kot daraufhin hat untersuchen lassen, und - ungewöhnlicherweise - der Bandwurm oder die Eier (?) tatsächlich gefunden worden sind. Und da die auf der Weide den Zwischenwirt Moosmilbe besiedeln, werden sie ja wohl dort weiter vorhanden sein.

Besondere Schlappheit oder Ähnliches nach der Equimax habe ich bisher nicht bemerkt, mein Pferd zeigt Unwohlsein aber auch erst deutlich, wenn es ihm richtig schlecht geht.
Bandwürmer sollen auch für so manches schwerfuttrige, klapprige Pferd verantwortlich sein.
Man darf nicht sagen: "Was, du Mistvieh, du willst nicht?" Sondern: "Entschuldige, mein Tier, ich werde schon noch dahinterkommen, wie ich es lerne, dich peu à peu auf den rechten Weg zu führen." (Udo Bürger)

Offline Eva

  • Moderatoren
  • *
  • Beiträge: 3.285
Re: Wurmkuren
« Antwort #29 am: 15.03.06, 14:44 »
Calvin, das mit den Kombikuren versteh ich nicht - bei Equimax ist es doch so, daß das zweite Medikament Droncit ist, welches nur auf Bandwürmer wirkt, während Med. Nr 1 gegen Strongyliden etcpp wirkt. wie will ich mit sowas ne Resistenz gegen Droncit verhindern?? Oder versteh ich was falsch?

Ja, Du verstehst was falsch ;) das mit den Kombikuren wird in der Schafzucht gemacht, aber eben zwei Wirkstoffe gegen dieselben Würmer (oder wenigstens mit Überschneidungen). Also z.B. Eraquell zusammen mit Banminth.

Sind nicht eher Unterdosierungen für Resistenzen verantwortlich? Wenn genug Wirkstoff da ist, sterben alle Würmer/Larven/Eier, also gibt's auch keine Resistenzen.

Klar, die befördern die Bildung von Resistenzen ungemein, weil dann ein "Gewöhnungseffekt" hinzukommt. Aber: Man kann nienienie 100% aller Würmer abtöten. Das geht nicht. Deshabl überleben immer die unempfindlichsten. Die vermehren sich weiter. Wechsele ich nun nie den Wirkstoff, mache ich eine Auslese, bis zum Schluß die totale Resistenz da ist.
Ich bin wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)