Autor Thema: Linke Seite eingefallen/ ungleichmäßige Bemuskelung  (Gelesen 27417 mal)

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Offline Viki

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Re: Linke Seite eingefallen/ ungleichmäßige Bemuskelung
« Antwort #15 am: 08.11.05, 12:24 »
Können müsst mans halt...ich bin da bei zaghaften "Flexversuchen" schnell gescheitert, das fasst er als Wendebefehl auf  ::)... und bevor ichs falsch mache, lass ichs lieber. Aber ein trainierter Bauch wär schon toll  ;D

Offline acarychtisTopic starter

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Re: Linke Seite eingefallen/ ungleichmäßige Bemuskelung
« Antwort #16 am: 08.11.05, 20:31 »
Maaaann, ihr seid ja suupi!!! So viele Antworten zu meinem blöden Problem. Also, Ostheopatin (Dipo geprüft mit zweijähriger Ausbildung, kein selbsternannter Quacksalber) war schon da, das war im Sommer, als Pferdi noch stehen mußte, da sie eine Sehnenentzündung hatte. Ich war zu der Zeit auf der Suche nach der Ursache dafür (z.B. einseitige Belastung....) Sie fand aber gerade nicht, dass Pferdi besonders schief sei.  Die Ursache war wahrscheinlich ein nach innen eingedrehter Huf. Die Hufknorpelverknöcherung macht weiter keine Probleme, das Tier kann auch kleine Volten traben ohne Beschwerden zu zeigen. Die Sehnenentzündung war übrigens beidseitig, zuerst war der rechte Fesselträger warm und dick, dann der linke. Der rechte  war aber schlimmer dran. Ich nehme an, das ging so: der rechte Huf war nach innen gedreht - falsche Belastung - tut weh - mehr Belastung auf dem linken Bein - durch die Mehrbelastung auch ne Entzündung. Durch die sehr gute Hufbeatrbeitung durch einen HO stehen die Füße nun gerad. Stuti hatte übrigens früher schon "Kuhlen" am Trapezmuskel (jetzt weiß ich endlich mal welcher Muskel das ist..). Als ich noch den Westernsattel hatte, hatten wir da Schaumstoff reingestopft. Nun denke ich, dass sie durch die Schmerzen, die sie rechts hatte, die Muskeln rechts irgendwie verkrampft hat und daher dort mehr hat als links, wo es nicht so weh tat.  Ich hab das Pferd nun schon 4 einhalb Jahre, wir hatten nie solche Probleme. Ich glaub´auch nicht, dass sie oder ich plötzlich völlig schief geworden sind. Ohne Sattel reiten find ich wg. der punktuellen Belastung nicht gut, bin ein Leichtgewicht mit entsprechend schlecht gepolstertem Hinterteil, meine Sitzhöcker würden Pferdchen nicht so gut tun.. Krasse einseitige Belastung durch nur rechts herum arbeiten find ich physiologisch auch nicht so gut, dadurch können neue Probleme entstehen. Schon etwas mehr rechts herum machen, z.B. halbe Seite Schulterherein nach links, ganze Seite nach rechts, 10 Minuten rechte Hand, 7 Minuten linke traben, ist da, nach meinem Gefühl, ok.Grundsätzlich glaube ich aber auch, dass beide Seiten gleich viel Gewicht tragen müssen, damit nicht neue Probleme kommen und die Schiefe noch schiefer wird. Am besten gefällt mir die Idee mit den Equlalizer Pads, weil man da offenbar nix verkehrt machen kann. @Ronja: wo gibt´s die, was kosten die?
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Offline acarychtisTopic starter

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Re: Linke Seite eingefallen/ ungleichmäßige Bemuskelung
« Antwort #17 am: 08.11.05, 20:49 »
@Nearly95, wie meinst Du das, Schulterherein nach rechts weichend? (Hab gerade ne Ladehemmung). Also Schulterherein zur Innenseite der Bahn (Hintern zeigt zur Bande, Kopf in Bahnmitte) auf der rechten Hand? Dann bewegt man sich von der rechten Hand weg. Oder anders herum??? ???
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Nearly95

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Re: Linke Seite eingefallen/ ungleichmäßige Bemuskelung
« Antwort #18 am: 09.11.05, 08:57 »
Acarychtis, Schulterherein in dem Sinne gemeint, Bande ist vom Pferd aus gesehen links, gebogen und reingetreten wird mit der Schulter quasi Richtung rechts. Dadurch muss die linke Schulter stärker greifen und diese Muskulatur wird beansprucht.  ;)

Ronja, ist halt die Frage, ob die rechte Muskulatur richtig aufgebaut ist  ;) Bei dem Bub meiner Stallkollegin ist vollkommen falsche Muskulatur rechts vorhanden gewesen. Dadurch ihre Vorgehensweise wie ichs beschrieben habe. Nämlich die Muskulatur der rechten Seite "abbauen" lassen.

Wobei mein persönlicher Weg wäre, das Pferd nochmals stehen zu lassen, bis sämtliche Muskulatur abgebaut ist und dann einen Grundaufbau zu tätigen.  ;)

Offline Ronja

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Re: Linke Seite eingefallen/ ungleichmäßige Bemuskelung
« Antwort #19 am: 09.11.05, 14:56 »
http://www.continental-online.de/
Katalogübersicht - Sateldecken und Pads - Equipads

...die 413 sieht aus wie ne englisch/ baumlos Satteldecke...kannst ja mal nachfragen, was dat is. Ich hab die Nr. 239 in alt, einfarbig und etwas ausgefranst...die Einlagen tun aber nach wie vor einwandfrei ihre Dienste (was man sonst nicht von allen Produkten dieser Firma behaupten kann...)

Offline Waddington

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Re: Linke Seite eingefallen/ ungleichmäßige Bemuskelung
« Antwort #20 am: 09.11.05, 16:32 »
Also mir stellt sich die Frage, WARUM das Pferd so eine ungleichmäßige Bemuskelung hat. Mangelndes Training hin oder her, warum aber dann so einseitig?? In meinen Augen hat sich das Pferd aus irgendeinem Grund eine Schonhaltung zugelegt, vermutlich ist das Pferd extrem schief auf der Geraden?

Es gibt in meinen Augen zwei Gründe, warum ein Pferd so einseitig wird: Unerkannte Lahmheit und / oder ein unerkanntes Rückenproblem, Beckenschiefstand oder dergleichen....

Bevor hier über die richtigen Sättel diskutiert wird, würde ich das Pferd mal eingehend checken. Einiges kann man selbst testen/ sehen:

- lässt sich das Pferd rückwärts richten? RR ist eine Übung, welche Rücken und Sprunggelenke belastet. Wenn hier Probleme vorliegen, wird das Pferd nicht taktmäßig rückwärts gehen können.
- An der Longe rel. kleine Volten entwickeln. Auf einer Seite wird es sich nicht biegen lassen, evtl. sogar eine deutliche Lahmheit zeigen.

Generell aufbauen würde ich nicht reitend, sondern mit ergonomisch richtigem Longieren, Doppellonge, in kurzen Arbeitseinheiten. beim Longieren natürlich das Pferd nicht einfach "schleudern", sondern gezielt an der Gymnastizierung arbeiten. Z.B. im Schritt auf einer mittelgroßen Volte mit dem Kappzaum den Kopf in Stellung zupfen  und die HH raustreiben. Wenn das Pferd auf stark auf die innere Schulter fällt, kann man auch diese touchieren. Später, wenn touchieren für's Pferd "weichen" bedeutet, dann kann man auch in Schenkellage touchieren und so beim longieren das Pferd biegen. Die Übungen später auch im Trab (ruhiges Tempo). Dazu ist das Pferd aber gymnastisch schon weiter fortgeschritten. Man kann auch das inner HB touchieren, das dann etwas weiter vortritt....

Durch diese Touchierarbeit lernt das Pferd, sich aus den alten Bewegungmustern zu lösen, es lernt seinen Körper kennen und zu kontrollieren.

Natürlich nie gegen den Schmerz arbeiten, erst klären, was nun genau ist....

Offline Viki

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Re: Linke Seite eingefallen/ ungleichmäßige Bemuskelung
« Antwort #21 am: 09.11.05, 17:29 »
es muss garnicht so dramatische Ursachen haben. Ein halbes Jahr lang bei mittlerer Reitnutzung und relativ wenig Galopp nur links galoppieren, reicht auch schon für einseitige Entwicklung des Trapezmuskels. Als Hallenloser gings bei mir nicht anders. Nach Umstellung auf gleichmäßiges Rechts- und Linksangaloppieren wars schnell weg.
Hat das Pferd das evtl. ansatzweise schon vor der Krankphase gehabt? Die ungleiche Bemuskelung konnte man bei meinem Wallach nur bei genauer Betrachtung des nackten Pferdes von hinten feststellen.
Gestorben ist er daran auch nicht - Sportler haben auch ungleiche Bemuskelung an verschiedenen Stellen. Kommt aufs Ausmaß und die Nutzung an.

Natürlich darf der Sattel nicht der ungleichen Bemuskelung "angepasst" werden durch dauerhaftes anders Polstern (wird scheints häufiger gemacht bei Englischsätteln).

geolina

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Re: Linke Seite eingefallen/ ungleichmäßige Bemuskelung
« Antwort #22 am: 09.11.05, 19:04 »
hallo,

mein altes pferd hatte mal eine problematische geburt - das fohlen ist dann auch gestorben und die mutter (eben meine stute) hatte sich zu allem überfluss noch verschiedene nerven rechts eingeklemmt, was eine wirklich dramatische lahmheit und schiefe zur folge hatte.

man konnte (nicht nur vom ta, sondern auch vom ostheo her) nicht wirklich viel mehr machen, als abwarten, nachdem die nerven wieder frei waren, dass sie sich erstmal selber wieder ein wenig findet.

nach 2 wochen (kein witz, das ging echt so schnell) hatte ich nur noch ein halbes pferd. die komplette muskulatur rechts war verschwunden (oder es kam mir zumindest so vor). da ich zu der zeit nur gelände zur verfügung hatte, hab ich erstmal 1 monat gewartet bis sie so halbwegs wieder sie selber war und hab dann begonnen einfach im schritt mit langem zügel rauszugehen. sie war immer noch stocklahm, da die lahmheit aber nur über einen aufbau der verschwundenen muskulatur zu beheben war (anweisung) musste ich dennoch drauf. ich wusste dass das was ich tat richtig war, aber jeder spaziergänger sah mich nur an als wäre ich der größte tierquäler der herumlief. nach zwei monaten begann ich zu traben, nach weiteren zwei zu galoppieren. die lahmheit war erst 1 jahr später so wirklich 100% weg und dann war auch erst die muskulatur wieder da....einseitiges trainieren hat es dazu aber nicht gebraucht.

ich würde auch nicht zu einem einseitigen training raten. ich glaube dass man damit mehr kaputtmacht als gut - gerade wenn die muskeln weg sind fällt dem pferd schwer sie einzusetzen, oder? - ich glaube wenn man dann zu sehr daran herumtrainiert bekommt man eher ein pferd das sich gegen das training wehrt als gute resultate - aber das sag ich nun nur so gefühlsmäßig ohne echt ahnung zu haben (wie immer halt) das ist nicht sarkastisch, sondern ich meine wirklich dass ich da komplett daneben liegen kann - nur sagt mir mein gefühl das übertraining auch nicht gut sein kann - oder...*grübel*

alex

Offline acarychtisTopic starter

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Re: Linke Seite eingefallen/ ungleichmäßige Bemuskelung
« Antwort #23 am: 09.11.05, 19:43 »
Also, ich habe mir das heute noch mal angeschaut, so dramatisch unterschiedlich ist die Sache gar nicht. @waddington: ich hatte schon eine Osteotante da und rückwärts geht sie nach dem Aufwärmen auch prima (so aus dem Stand nicht so doll, aber das ist, weil sie Spat hat). Kleine Volten geht sie auch. Ich habe halt Angst, durch den etwas schief hängenden Sattel das Pferd einseitig zu belasten. Pferdi läßt sich leider nicht so toll longieren, sie ist dabei immer super lahmarschig und schlurft vor sich hin. Ich denke auch, dass man das reitenderweise am besten hinbekommt, weil man sie dabei einfach zum Untertreten und überhaupt auch flott kriegt. Ich werde noch mal den Sattler kommen lassen, diesen nach dem Equalizer Pad fragen (hab´s schon im i- net gefunden, kostet 169,00 Schleifen... :-\) und wenn der auch nimmer weiter weiß, hole ich die Osteopathin noch mal. Ansonsten gibt´s bald Gulasch.... ;D ;D ;D (Kleiner Scherz)
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Offline Viki

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Re: Linke Seite eingefallen/ ungleichmäßige Bemuskelung
« Antwort #24 am: 09.11.05, 22:38 »
und das Geld ist insofern gut angelegt, als diese Pads auch ohne besondere Polsterung gut sind und du sie normalerweise gut wieder verkauft kriegen müsstest.

Nearly95

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Re: Linke Seite eingefallen/ ungleichmäßige Bemuskelung
« Antwort #25 am: 10.11.05, 08:19 »
Moggalla, jein, so ganz richtig ist das nicht. Der Sattel muss schon vorne links etwas angehoben werden durch Polsterung, allerdings muss er genauso durch Polsterung hinten rechts angehoben werden, eventuell sogar vorne rechts was rausgenommen werden, damit das Gleichgewicht wieder entsteht. Zumindest hat der Sattler so bei meiner Stallkollegin es erklärt und gehandelt. Das Problem war nur, dass der Sattler dann hätte alle 2-3 Wochen kommen müssen um die Polsterung wieder anzupassen, da dies gewaltig mit der Zeit ins Geld geht, hat meine Stallkollegin eben den Sattel vollkommen weggelassen, manchmal ohne geritten, manchmal mit einen Pad mit Steigbügeln (weiß net, wie des Ding heißt), aber insgesamt nur 1-2x die Woche, die andere Zeit wurde unter Anleitung der Chiropraktikerin (die auch eine gute Schulmedizinerin ist) longiert. Und es kamen weder irgendwelche Schädigungen zustande noch sonstwas, sondern die Muskulatur hat sich korrekt aufgebaut.

Offline Ronja

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Re: Linke Seite eingefallen/ ungleichmäßige Bemuskelung
« Antwort #26 am: 11.11.05, 23:34 »
Ronja, ist halt die Frage, ob die rechte Muskulatur richtig aufgebaut ist  ;) Bei dem Bub meiner Stallkollegin ist vollkommen falsche Muskulatur rechts vorhanden gewesen. Dadurch ihre Vorgehensweise wie ichs beschrieben habe. Nämlich die Muskulatur der rechten Seite "abbauen" lassen.

Wobei mein persönlicher Weg wäre, das Pferd nochmals stehen zu lassen, bis sämtliche Muskulatur abgebaut ist und dann einen Grundaufbau zu tätigen.  ;)

Mhh, das Problem kann nur sein, dass die lieben Tiere sich ja in ihrer Freizeit auch bewegen und dann, wenn sich schon eine Schonhaltung angewöhnt haben diese auch nicht unbedingt von selber ablegen und sich wieder gleichmässig benutzen...da muss man oft den krummen Eseln bissi mit Krankengymnastik unter die Arme greifen.