Wir hatten als Kinder keine Kaninchen, sondern haben immer Flaschenlämmer aufgezogen. Waren nicht nur Streicheltiere, sondern auch echte Gefährten.
Gingen beim Austreiben der Kühe mit, verteidigten uns, wenn es Meinungsverschiedenheiten unter Kindern gab.

ein Piff und schon war der Schafbock zur Stelle.

Ich züchte seit vielen Jahren Kaninchen, war schon in Koch und Wurstkurs unseres Vereines. Seit ich so eine selbstgemachte Bratwurst fabriziert habe, bin ich wurstmässig absoluter Fan von Kaninchenfleisch. Ansonsten aber auch, schmeckt wirklich toll.
Die Tiere sind mir sehr ans Herz gewachsen, fressen das bei uns anfallende Gras aus dem Obstgarten -
und am Ende werden sie gegessen, schlachten macht der Metzger.
Zieh mir jedes Jahr auch Bresseküken heran- da höre ich auch immer, wie kannst du die denn überhaupt essen,
da ich keine Vegetarierin bin, muss ein Tier für mein Fleisch sein Leben geben- wo ist da der Unterschied, ob es in mir vollkommen unbekanntes Tier oder eines ist, das ich kenne?
Was ich allerdings selbst nicht haben möchte und auch niemand anderen zumute- jemanden Fleisch unterzujubeln, dass er nicht essen möchte.
Wobei ein paniertes Kaninchenschnitzel wirklich nicht von einem echten Wienerschnitzel vom Geschmack her zu unterscheiden ist.
Aber trotzdem- auch mein Mann war am Anfang von Kaninchenfleisch nicht überzeugt- war in seiner Vorstellung irgendwie mit Armut und Notzeit verbunden.
Ich möcht jetzt nicht unbedingt behaupten, dass ich mich freue, wenn die Tiere zum Schlachten anstehen- aber das Fleisch ist wirklich sehr gut. In einem grossen Supermarkt in der Nähe verkaufen sie ganze oder halbe Kaninchenschlachtkörper-
der Preis ist so günstig, da frag ich mich, wie kommt da derjenige, der die Tiere gefüttert hat, auf seine Kosten.