Hallo zusammen,
Kürzlich traf ich einen 75-Jährigen in dem Pflegeheim, in dem unser Onkel untergebracht ist.
Er war mit dem Personal sehr zufrieden und auch das Haus ist pikobello.
Aber er war auch sehr unglücklich, weil auf dieser Station mindestens 80% demente Leute waren.
Mit niemand kann er sich unterhalten, ................ er ist ja geistig überhaupt nicht eingeschränkt.
Das ist doch wirklich sehr deprimierend, für so einen Menschen, deswegen hat er mir sehr leid getan.
Er war mal Kriminalbeamter und ging zusammen mit seiner Frau in dieses Heim, weil sie beide sehr angeschlagen waren.
Die Frau hatte sehr viele gesundheitliche Einschränkungen, sodass auch er bald in ihren Zustand "mitgerissen" wurde.
Beide waren sehr depressiv und dann froh, dass sie diesen Platz bekamen.
Nach 2 Tagen dort ist dann auch noch seine Frau gestorben und er fiel noch tiefer in die Depression.
Leider MUSS er auf dem ihm zugewiesenen Esstischplatz bleiben, er hat den Eindruck dass man absichtlich alle miteinander vermischt.
Meiner Ansicht nach ist das gemein. So habe ich ihn auf unseren Onkel aufmerksam gemacht, der auch ohne jegliche geistliche Einschränkung ist, sich doch dort einen Platz geben zu lassen aber er sagt, dass man ihm den Gefallen nicht tut.
Das Personal möchte anscheinend alle gleichmäßig auf den Tischen verteilt haben.
Vielleicht soll auf jedem Tisch wenigstens ein Normaler sitzen
Er sagte mir, dass er meistens außer Haus ist, wobei er sich in Wirtshäusern und im Café aufhält, denn in dieser Klappsmühle ist er fehl am Platz.
Eigentlich müßte er wieder aus dem Heim ausziehen, aber er hat seine Wohnung aufgegeben, was er jetzt sehr bereut.
Da hat er mir einige schlimme Sachen erzählt, die dort beim Essen stattfinden,
so zum Beispiel spucken manche einfach ihr Essen wieder in den Teller zurück oder einer nahm sein Gebiss heraus und bestrich es mit Butter um es dann abzulecken. Andere holen sich ein Kompott per Fingern wieder aus dem Mund, um die Zwetschgenhaut zu entfernen. Ein anderer möchte ständig aus der großen Teekanne, die in der Mitte eines jeden Esstisches steht, trinken.
Ich muß ständig an ihn denken!
Da muß es doch noch Heime geben, die noch rüstige Leute aufnehmen. Allerdings ist das in dieser Kleimstadt nicht möglich. Er möchte aber auch gerne in seinem vertrauten Wohnort bleiben.
Man weiß gar nicht, was man ihm raten soll. Gesundheitlich hat er zwar schon einen kleinen Gehirnschlag erlitten, der ihm Schwindel bereitet, sodass er am Stock geht. Auch einen Herzinfarkt hatte er in diesem Heim erlitten und bestimmt hat er sonst noch Ausfälle, die er mir nicht mitteilte.