Das ist lieb von euch
Dann will ich mal ein bisschen erzählen.
Nachdem ich die Hoffnung aufgeben hatte, dass es zwischen mir und meinem Mann noch etwas zu retten gibt, habe ich mich vor etwas über 4 Jahren getrennt. Allerdings ganz schweren Herzen. Und hätte er mich damals mal in den Arm genommen, und mir das Gefühl gegeben, zusammen was ändern zu wollen- dann wäre ich geblieben.
Im Wochenblatt hatte ich einen Bericht über die Ausbildung zur Familienpflegerin gelesen. Das sprach mich sofort an, weil ich finde, sowas passt sehr gut zu mir. Ich wollte auch den Hof nicht belasten, sondern finanziell selber für mich sorgen.
Den Mitarbeiter der Arbeitsagentur konnte ich überzeugen, mir einen Bildungsgutschein auszustellen. So habe ich mir dann einen Schulplatz gesucht, und eine Wohnung in der Nähe.
Zum 1. Oktober 2013 habe ich dann mit der Schule begonnen. Das zu dem Zeitpunkt die beiden "Kleinsten" ausgezogen sind, hat mir Vieles erleichtert. Außerdem hatte sich unser Hofnachfolger damals mit meinem Mann soweit versöhnt, dass er wieder nach Hause ziehen wollte.
Meine Wohnung habe ich mit gebrauchten Möbeln ganz schön eingerichtet, und meinen Unterhalt aus meiner Reserve finanziert. Das ich mich ziemlich einschränken musste, war nicht so schlimm.
Die Schule lief gut, das Lernen ist mir nicht so schwer gefallen- Hauswirtschaft war allerdings mein schwächstes Fach ;-)
Während dieser Zeit habe ich, bis auf wenige Monate Pause, die Büroarbeit auf dem Hof weitergemacht. (mache sie auch heute noch)
Mehr oder weniger zufällig habe ich recht schnell einen neuen Partner kennen gelernt. Mein Mann war sowieso schon länger in vielen Datingportalen unterwegs, und hatte dann auch ganz schnell eine neue Freundin.
Auch wenn ich oft eine recht unbequeme Schülerin war
, habe ich ein sehr gutes Examen gemacht.
Mein Anerkennungsjahr habe ich bei einem ambulanten Pflegedienst gemacht, wo ich immer noch arbeite.
Meine neue Partnerschaft war mehr oder weniger eine Wochenendbeziehung, und ist dieses Jahr im Februar zuende gegangen. Ein Grund waren meine Wochenend- und Teildienste. Aber auch anderes ....
Im Mai bin ich wieder umgezogen, wohne jetzt sehr schön ländlich und habe auch eine Terasse für meine dicke Katze und mich :-)
Meine Kinder sind mittlerweile recht erwachsen und gehen alle ihren Weg- bin unglaublich froh, sie zu haben!!
Vor zwei Wochen ist meine Mama nach länger Krankheit verstorben, sie war die letzte Zeit in einer Klinik in meiner Nähe. Jetzt isPapa ganz alleine und ich ein bisschen im Loch ...
Im Moment ist es so, dass meine Arbeit mich immer mehr belastet, obwohl ich sie im Prinzip sehr, sehr gern mache! Und meine Patienten mögen mich, und ich habe ein paar ganzganz nette Kolleginnen.
Nur, die wechselnden Dienste, das enge Zeitfenster, die Teildienste und die 6Tage Woche machen mich manchmal ziemlich fertig. Bin richtig niedergeschlagen und träume immer öfter von der Arbeit und den Patienten. Ich mag sie sehr gerne, und Vieles belastet mich einfach, und ich kann nicht abschalten.
Die Landwirtschaft vermisse ich noch genau so wie zu Anfang- es wird einfach nicht besser ...
Das wars so in groben Zügen.
freue mich jetzt irgenswie so richtig, wieder hier zu sein ... lächel ...
Liebe Grüße, Gelika