Ich musste im letzten "Bündner Bauer" einen Artikel über die Ausbildung der Bäuerin schreiben. Ich setz ihn mal rein:
Bäuerin mit eidg. Fachausweis
Die Rolle der Frauen in der Landwirtschaft hat sich in den letzten Jahren deutlich verändert. Bäuerinnen sind heute vielfach „Managerinnen“, die sich den unterschiedlichsten Herausforderungen zu stellen haben. Sie werden mehrfach gefordert – als Hausfrau, Mutter, Partnerin und Mitarbeiterin auf dem Betrieb.
Je nach Betrieb leiten die Bäuerinnen eigene Betriebszweige, z. Bsp. Direktvermarktung, Gästebewirtung, Agrotourismus usw. Sie sind Organisationstalente und sind sich gewohnt Verantwortung zu übernehmen. Einen hohen Stellenwert hat deshalb auch die betriebliche Aus- und Weiterbildung für eine moderne Bäuerin.
Berufsprofil Bäuerin des Schweiz. Bäuerinnen- und Landfrauenverbandes:
Sie ist fähig, den bäuerlichen Haushalt mit angegliederten Bereichen nach wirtschaftlichen und modernen Gesichtpunkten zu organisieren und auf Mitbewohner und Gäste einzugehen
Sie hat ein umfassendes Wissen über Produktion, Verarbeitung und Verwendung von Nahrungsmitteln und ist fähig, dieses auch zu vermitteln
Sie kann partnerschaftlich an der Betriebsführung des Landwirtschaftsbetriebes mitwirken sowie eigene Betriebszweige führen.
Sie ist oftmals Nahtstelle zwischen Produzentin und Konsumentin.
Die Berufsprüfung Bäuerin berechtigt zum Bezug von Direktzahlungen und Investitionskredit, falls sie den Betrieb führt.
Ausbildung
Neu wird ab August 2010 die Ausbildung Bäuerin mit eidg. Fachausweis vom LBBZ Plantahof angeboten. Das Ausbildungskonzept ist modular und erlaubt so, dass auf die vielseitigen Wünsche und die verschiedenen Familien- und Betriebssituationen der Bäuerinnen eingegangen werden kann. Es kann so eine „massgeschneiderte“ Ausbildung mit Berufsabschluss ermöglicht werden.
Voraussetzungen, Ausbildung:
Neben einer abgeschlossenen Grundausbildung (Fähigkeitszeugins, Matura…) 2 Jahre bäuerlich-hauswirtschaftliche Praxis, das heisst: Sie muss zwei Jahre in einem landwirtschaftlichen Haushalt zu mindestens 50% gearbeitet haben. Wenn sie mehr als 50% ausserbetrieblich gearbeitet hat, wird die Praxiszeit dementsprechend weniger angerechnet. Sehr wichtig dabei ist, dass sie möglichst hohe Verantwortung für diesen Haushalt hat.
Falls vorhanden zusätzlich Kompetenznachweise aus dem Fähigkeitszeugnis für Hauswirtschafterin, ansonsten können diese in den Basismodulen Verpflegung, Wohnen und Reinigen und Wäscheversorgung erlangt werden.
Module:
7 Pflichtmodule; Familie und Gesellschaft, Verpflegung II, Haushaltführung, Produkteverwertung, Gartenbau, Landw. Recht, Landw. Betriebslehre, Landw. Buchhaltung
2 Wahlmodule
Nach Abschluss der Module kann man zur Berufprüfung anmelden.
Die Ausbildung dauert 21/2 – 3 Jahre. Die Lernenden entscheiden selbständig, wann sie sich zur Abschlussprüfung anmelden. Der Schweiz. Bäuerinnen- und Landfrauenverband bietet 2 mal jährlich eine Prüfung an.
Es besteht jedoch auch die Möglichkeit für interessierten Frauen und Männer, nur einzelne Module zu besuchen.
Ihre Vorteile als Bäuerin mit eidg. Fachausweis:
- Als Bäuerin FA sind sie berechtigt zum Bezug von Direktzahlungen
- Als Bäuerin FA mit zusätzlicher Lehrmeisterausbildung dürfen sie Lernende als „Fachfrau Hauswirtschaft“ im 1. Lehrjahr ausbilden.
- Als Bäuerin FA werden sie eine kompetente Ansprechsperson für ihren Partner und den Betrieb
- Als Bäuerin FA werde sie von der nicht landwirtschaftlichen Bevölkerung als vielseitiges Mulitalent bewundert (SF bi de Lüt, Landfrauenküche)
Weitere Informationen unter:
www.landfrauen.ch oder
www.plantahof.ch Für individuelle Abklärungen steht Ihnen gerne die Prüfungskommission Bäuerin Ost zur Verfügung: Marianne Kessler info@kesslerhof.ch